Zwei Tage vor der Bundestagswahl hat Erzbischof Ludwig Schick für die Politik ein gemeinsames Fundament an Werten und Tugenden gefordert. Bei allen
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Ottoprozession im Zeichen der Bundestagswahl
Erzbischof Schick fordert Werte-Fundament für die Politik
Zwei Tage vor der Bundestagswahl hat Erzbischof Ludwig Schick für die Politik ein gemeinsames Fundament an Werten und Tugenden gefordert. Bei allen nötigen und angekündigten Veränderungen müsse auch die Frage gestellt werden: „Was muss bleiben und was soll Bestand haben, damit der anstehende Wandel gelingt und nicht ins Chaos führt?“, sagte Schick am Freitagabend bei der Ottoprozession in Bamberg.
„Seit Jahren erleben wir in der Politik auch Sprunghaftigkeit, Unüberlegtheit und Verunsicherung der Bevölkerung“, so der Erzbischof. Im vergangenen Bundestagswahlkampf seien Werte und ein Wertekanon kaum vorgekommen. „Wir lösen aber die konkreten Probleme nicht ohne ein gemeinsames Fundament an Werten und Tugenden. Die Frage: ‚Was muss bleiben?‘ sollte auch in der Politik öfter diskutiert werden.“
Zum notwendigen Wertekanon gehörten Versöhnungsbereitschaft und Frieden, Gewaltlosigkeit und Toleranz. Die Gewalttat von Idar-Oberstein habe gezeigt, was geschehe, wenn Rechthaberei, Wut und Zorn das Gespräch in Geduld und gegenseitiger Akzeptanz im christlichen Geist verdrängten. „Jesus Christus muss bleiben und sein Evangelium der Versöhnung und des Friedens, des Respekts und der Wertschätzung, der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit sowie der Einheit, die Vielfalt zulässt.“
Der heilige Otto, einer der drei Bamberger Bistumspatrone, hat sich als Bischof von Bamberg und Missionar der Pommern für Versöhnung, Friede und Einheit in Kirche und Welt eingesetzt. Die Ottoprozession vom Ottoplatz zur Jakobskirche soll jedes Jahr ein Zeichen sein gegen Gewalt, Krieg und Terror und für Versöhnung und Frieden.
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Studie der Universität Bamberg
Deutschland auf dem Weg in eine Politik der Lügen?
Politikerinnen und Politiker hören immer wieder die Unterstellung, dass sie lügen – auch aktuell im Bundestagswahlkampf. Erstmals hat eine Studie der Universität Bamberg untersucht, wie verbreitet postfaktische Annahmen in der deutschen Politik und im Journalismus sind.
„In einer postfaktischen Politik werden Fakten und ein Wahrheitsbezug zunehmend unwichtiger“, erläutert Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Olaf Hoffjann von der Universität Bamberg.
„Dies ist in Deutschland empirisch bislang kaum erforscht. Auch weltweit liegen hierzu nur wenige empirische Befunde vor.“
Deshalb haben er und Lucas Seeber vom Institut für Kommunikationswissenschaft eine Umfrage durchgeführt. Ein zentrales Ergebnis der bislang unveröffentlichten Studie ist, dass sich rund die Hälfte der Befragten als Teil einer postfaktischen Demokratie sieht. Zugleich erwarten mehr als 90 Prozent eine Politik, die ernsthaft, aufrichtig und mit Wahrheitsanspruch auftritt.

Bewusste Täuschung gilt als kritikwürdig
Die beiden Kommunikationswissenschaftler haben von Oktober 2020 bis Januar 2021 insgesamt 758 Personen aus drei Gruppen online befragt: Bundestags- und Landtagsabgeordnete, Pressesprecherinnen und ‑sprecher sowie Journalistinnen und Journalisten. Die Auswertung der Umfrage hat insbesondere zu folgenden Ergebnissen geführt:
Die Befragten unterstellen Politikerinnen und Politikern selten Lügen (15 Prozent). Überraschend: Politiker unterstellen anderen Politikern häufiger (21,8 Prozent) Lügen, als dies deren Pressesprecher (5,1 Prozent) und sogar Journalisten tun (14,3 Prozent). Nur 1,2 Prozent denken, dass Lügen in der Politik legitim sind. Dagegen halten rund 32 Prozent sogenannten „Bullshit“ – das Ergänzen von ungeprüften Aussagen, die wahr sein könnten, um die These einer Aussage zu unterstützen – für weit verbreitet. Rund 5 Prozent der Befragten halten „Bullshit“ für legitim. Die Übertreibung in der Politik wird als weit verbreitet (rund 78 Prozent) und gleichzeitig von rund einem Drittel (33,8 Prozent) als eher legitim beschrieben. Olaf Hoffjann interpretiert: „Die bewusste Täuschung gilt offenbar als kritikwürdiger als ein gleichgültiges Verhältnis gegenüber der Wahrheit.“
50,8 Prozent der Befragten sehen sich als Teil einer postfaktischen Demokratie. Das heißt, sie unterstellen Politikerinnen und Politikern, dass ihnen der Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen eher unwichtig sei. Von den drei befragten Gruppen glauben vor allem Politikerinnen und Politiker nicht an eine faktische Politik (rund 55 Prozent). „Pointiert formuliert: Journalistinnen und Journalisten glauben eher an den Wahrheitsgehalt der Aussagen von Politikerinnen und Politikern als diese selbst“, sagt Lucas Seeber.
Mehr als neun von zehn Befragten verurteilen Lügen und „Bullshit“ (rund 94 Prozent). Akteure, die Emotionalisierung sowie Lügen und Bullshit als eher nicht legitim bezeichnen, werden in der Studie als „faktische Akteurinnen und Akteure“ bezeichnet.
Fast alle Vertreterinnen und Vertreter der AfD glauben an eine postfaktische Politik (88,9 Prozent) – mit Abstand der höchste Anteil unter den Befragten. Zugleich halten auch 90 Prozent der AfD-Befragten Lügen, „Bullshit“ und Emotionalisierung für eher nicht legitim.
Wahrheitskrise in der Politik wird verurteilt
„Die Ergebnisse zeigen insgesamt, dass eine knappe Mehrheit von Abgeordneten und Journalistinnen oder Journalisten eine Wahrheitskrise in der Politik wahrnimmt“, interpretiert Olaf Hoffjann. „Aber eine sehr deutliche Mehrheit verurteilt dies. Mit anderen Worten: Fast alle Befragten, die sich als Bürgerinnen und Bürger einer postfaktischen Politik sehen, sind darüber nicht glücklich.“ Wie aber reagieren Politikerinnen und Politiker, die der Konkurrenz unterstellen, sie würde unrechtmäßige Methoden einsetzen? „Untersuchungen in anderen Betrugsfeldern argumentieren spieltheoretisch, dass dies dazu führen könne, dass auch andere zu solchen Methoden greifen, um ‚Waffengleichheit‘ herzustellen“, erklärt Olaf Hoffjann. „Und dennoch: Das überwältigende Ausmaß, mit dem Praktiken wie Lüge und ‚Bullshit‘ abgelehnt werden, stimmt mich optimistisch.“
Befragt wurden insgesamt 758 Abgeordnete des Bundestages und aller Landtage, Mitglieder der Bundespressekonferenz und aller Landespressekonferenzen sowie Pressesprecherinnen und ‑sprecher von Parteien, Fraktionen und Ministerien auf Bundes- und Landesebene. Die Umfragedaten nähern sich an die realen Verhältnisse an, können streng genommen jedoch nicht als repräsentativ gelten.
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Bucherscheinung
Florian Herrnleben: “Overnörgelism”
Seit fast zehn Jahren steht Florian Herrnleben auf Kabarettbühnen. In seinem nun erschienenen Buch “Overnörgelism!” fasst er sämtliche Bühnentexte aus dieser Zeit zusammen. Die Texte bieten einen satirischen Rückblick auf zehn Jahre politischer Verfehlungen in Bamberg. Herrnlebens Lieblingsgegner in all den Jahren: Andreas Starke. Vor Kurzem trafen sich Autor und Oberbürgermeister sogar zum klärenden Gespräch. Wir haben uns mit Florian Herrnleben zum Interview verabredet.
Als letztes Jahr im Bamberger Rathaus die Missstände rund um Zahlungen womöglich nicht geleisteter Überstunden bekannt wurden, erreichte Kolumnist, Kabarettist und Kasperl-Puppenspieler Florian Herrnleben mit seiner Facebook-Kolumne “Herrnlebens Überstunde” neue Ausmaße der Bekanntheit. Die “Überstunden” entwickelten sich zu einer der fundiertesten und beliebtesten Informationsquellen zum Thema. Die Freude im Rathaus darüber hielt sich zwar in Grenzen – der große Zuspruch der Leser*innen hingegen ermutigte Herrnleben, ehe der Rathaus-Überstunden-Fall gerichtlich endgültig geklärt wird, mit “Overnörgelism!” einen Rückblick auf vergangene politische Skandale zu werfen.
Florian, warum hast du dich entschieden, deine kabarettistischen und kolumnistischen Texte in Buchform zusammengefasst zu veröffentlichen?
Florian Herrnleben: Weil es sehr viel positives Feedback auf meine Facebook-Kolumne “Herrnlebens Überstunde” gab. Den Leuten gefällt der Schreibstil und die Inhalte. Da die “Überstunden”-Problematik aber noch nicht abgeschlossen ist, dachte ich mir, eine Veröffentlichung mit all meinen alten Inhalten zu machen. Ein Vorteil davon ist auch, dass Bühnentexte, die einen großen Teil des Buchs ausmachen und in die man viel Arbeit gesteckt hat, nachdem man sie gespielt hat, eigentlich in der Schublade verschwinden. Das ist schade. Die Buchform bietet auch ein bisschen die Möglichkeit, solche Texte zu verewigen.
Bietet das Buch neue Erkenntnisse zu den Überstunden-Vorgängen im Rathaus?
Florian Herrnleben: Nein, aber am Ende des Buches gibt es einen Cliffhanger, also sozusagen ein offenes Ende, das nach einer Fortsetzung von “Overnörgelism!” schreit – dann mit sämtlichen “Überstunden”. Wie auch immer sie sich bis dahin entwickeln.
Mit welchen Gefühlen hast du deine alten Texte durchgesehen? Mit Wehmut oder nostalgisch?
Florian Herrnleben: Ein bisschen was von allem. Beim Lesen ist mir aufgefallen, dass ich viele Nummern und Texte schon gar nicht mehr im Kopf hatte und nicht mehr besonders tief drin in den Details war. Es geht ja um einen Zeitraum von fast zehn Jahren. Auch meine Gedankengänge in älteren Texten konnte ich teilweise nicht mehr ganz nachvollziehen. Andererseits habe ich auch eine gewisse Entwicklung in den Texten festgestellt. Einige Dinge würde ich heute so weder qualitativ, noch stilistisch schreiben. Diese Texte für das Buch nochmal komplett zu überarbeiten und sie zu aktualisieren, wollte ich aber auch nicht – das fände ich nicht authentisch.
Ist das Buch auch für Leute geeignet, die sich mit Bamberger Politik nicht auskennen?
Florian Herrnleben: Ich versuche, eine Gratwanderung zu machen. Auf der einen Seite will ich nicht erklären müssen, dass Bamberg einen Dom hat. Auf der anderen Seite will ich den Leuten möglichst breitgefächerte Aspekte der jeweiligen Geschichten aufzeigen. Ein grundsätzliches Interesse an Bamberger Politik schadet aber nicht.
Die Missstände, die du seit Jahren in der Bamberger Politik kritisierst und öffentlich machst, haben sich kaum verbessert, Verfehlungen wurden kaum geahndet. Siehst du die Missstände eher als Fundgrube, die dein satirisches Arbeiten auf Jahre hinaus sichern könnten, oder stellt sich Resignation ein?
Florian Herrnleben: Nein, es wäre schlimm, wenn ein Kabarettist resignieren würde. Ich denke auch nicht, dass Bamberg in Sachen Verruchtheit wie so eine Art Gotham City besonders heraussticht und es einen Retter braucht. Ich denke, dass man in jeder Stadt, egal ob größer oder kleiner als Bamberg, Potenzial für ein Kabarettprogramm finden könnte. Aber meine Hood ist Bamberg, hier kenne ich mich aus und bin in den Themen drin. Die Gesellschaft ist nicht perfekt und in der Politik passieren Fehler und es gibt Missstände. Da braucht es Presse und Kabarett, die sich die Dinge anschauen.
An keiner Personalie arbeitest du dich im Buch so sehr ab, wie an Andreas Starke. Wie weit wären “Overnörgelism!” und der Kabarettist und Kolumnist Florian Herrnleben ohne den Oberbürgermeister möglich?
Florian Herrnleben: Die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Die Aufgabe des Kabarettisten ist es grundsätzlich, sich an der Obrigkeit zu reiben, egal, wer da oben hockt. Aber, was wäre mit mir geschehen, wenn Andreas Starke nicht immer wiedergewählt worden wäre? Wir kennen uns, man hat sich kennengelernt – es gab vor Kurzem auch ein Treffen wegen der “Überstunden”. Und auch die übrigen derzeitigen Protagonisten machen es mir leicht, mich ihrer kabarettistisch anzunehmen. Sie fordern es teilweise geradezu heraus. Mit einem neuen Oberbürgermeister weiterzumachen, wäre für mich härter gewesen als mit dem alten. Man hätte sich erstmal abtasten müssen, was für mich heißt, meine Rolle als Kabarettist erstmal neu definieren zu müssen.
Wie verlief das Gespräch mit Andreas Starke über die “Überstunden”?
Florian Herrnleben: Es ging ihm darum und es wurde ihm in seinem Umfeld auch dazu geraten, mir, als einer der am fundiertest informierten Personen bezüglich der Überstundenzahlungen, seine Sicht der Dinge darzustellen. Wichtig zu erwähnen ist aber, dass wir miteinander ja gut auskommen. Wir haben uns über eine Stunde unterhalten und was ich hinterher aus seinem Dunstkreis gehört habe, hat meine Meinung über das Gespräch bestätigt, nämlich, dass es ein sehr angenehmes war. Das Ergebnis des Gesprächs war aber nicht überraschend. Wir haben unsere Argumente ausgetauscht, nehmen aber zwei Positionen ein, die sich gegenüberstehen und so blieb es auch.
Hat er dein Buch gelesen?
Florian Herrnleben: Das würde mich wundern. Ich glaube nicht. Was sein Umfeld von meinem Buch hält, weiß ich – das ist nicht immer das Beste. Aber wenn die Rathausspitze mich feiern würde, hätte ich meinen Job nicht richtig gemacht.
In einer der Ausgaben von “Herrnlebens Überstunde” schreibst du, dass du im Vorfeld der Veröffentlichung des Buches einige Formulierungen juristisch abgeklärt hast. Ging es dabei wieder um Michael Stoschek und sein von dir als “Nazimuschel” bezeichnetes Amphibienfahrzeug?
Florian Herrnleben: Ja, auch. Diese Formulierung ist nach wie vor eine der kritischsten. Aber “juristisch abgeklärt” ist immer ein so großes Wort. Ich denke über viele Formulierungen länger nach und versuche, meine Texte so zu schreiben, dass sie möglichst nicht angreifbar sind. Darauf habe ich auch bei der Zusammenstellung des Buches geachtet. Ich möchte vor allem nicht, dass etwas Falsches drinsteht. Wäre die Nazimuschel ein anderes, nicht ehemals für die Wehrmacht gebautes Amphibienfahrzeug gewesen, hätte ich sie nicht so genannt.
Welche Hoffnungen hast du bezüglich der Verkaufszahlen?
Florian Herrnleben: Keine. Das ist mir auch egal. Anhand der Vorbestellungen konnte ich einschätzen, wie groß die erste Auflage sein sollte. Trotz komfortabler Mehrbestellung ist diese nun auch schon fast vollständig vergriffen, was wohl an der Bekanntheit und Aufmerksamkeit der “Überstunden” liegen könnte. Das ist gut, aber auch wenn das Buch eine zweite Auflage bekommen sollte – am Ende habe ich es mehr aus Spaß veröffentlicht.
Hast du jemals mit dem Gedanken gespielt, einen Roman zu schreiben? Vielleicht einen Bambergkrimi?
Florian Herrnleben: Bambergkrimi – gibt es sowas bereits? Ich kann mir schon vorstellen, etwas Belletristisches zu schreiben, wenn auch vielleicht keinen Krimi. Ich schüttele meine Texte aber nicht aus dem Ärmel, sondern feile immer, bis jedes Wort passt. Bei einem Roman wäre mein Horror, dass ich nie fertig werde. Andererseits – ich hätte schon Bock drauf.
‚Politik zum Anfassen – Digital‘
Schülerinnen und Schüler diskutieren mit MdB Andreas Schwarz
Lock-Down, ständig wechselnde Hygienevorgaben, Umstellung auf Online-Unterricht, selbst-organisiertes Lernen in den eigenen vier Wänden und das teilweise mit fehlendem Equipment. Junge Menschen haben es gerade nicht leicht. Im Auftakt zur Veranstaltungsreihe ‚Politik zum Anfassen – Digital‘ von iSo e.V. und Landratsamt Bamberg diskutierten Schülerinnen und Schüler des Franz-Ludwig-Gymnasiums mit MdB Andreas Schwarz von der SPD über ihre Sorgen und Ängste in Zeiten der Pandemie.
Auch fehlende soziale Kontakte und eine wachsende Sorge um die Zukunft sind Herausforderungen, mit denen sich Heranwachsende zu befassen haben. Ungewissheiten und Ängste bringen junge Menschen immer mehr an ihre Belastungsgrenzen.
Umso wichtiger ist es, dass sie von Politik und Gesellschaft gehört werden.
Aus diesem Grund veranstaltete die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Bamberg – getragen von iSo e.V. zusammen mit dem Bildungsbüro des Landratsamts Bamberg – am vergangenen Mittwoch eine digitale Diskussionsrunde mit 15 Schülerinnen und Schülern des Franz-Ludwig-Gymnasiums Bamberg und dem Bundestagsabgeordneten Andreas Schwarz.
„In dieser schwierigen Zeit das Abitur zu schaffen, ist aller Ehren wert.”
Die Veranstaltungsreihe ‚Politik zum Anfassen‘ verfolgt dabei einen grundlegenden Gedanken: Um gute politische Entscheidungen für junge Menschen treffen zu können, sollte weniger über sie, sondern verstärkt mit ihnen geredet werden. „Mit ‚Politik zum Anfassen – Digital‘ möchten wir es jungen Menschen auch in Zeiten von Schulschließungen und digitalem Unterricht ermöglichen, mit regional als auch überregional agierenden Politikerinnen und Politikern in Austausch zu treten. Wir planen bereits weitere Veranstaltungen und freuen uns über Anfragen von Jugendgruppen oder Schulklassen, die Lust haben, sich zu beteiligen“, so Lisa-Maria Graf von der Koordinierungs- und Fachstelle im Landkreis Bamberg /iSo e.V..
Beim ersten digitalen Gespräch am vergangenen Mittwoch berichteten SchülerInnen von den täglichen Herausforderungen im Home-Schooling sowie den generellen Auswirkungen der Pandemie zum Beispiel auf ihr Sozialleben. Sorgen bezüglich Themen, wie ‚Corona-Abitur‘ und zukünftige Chancen auf dem Arbeitsmarkt, wurden unter anderem sehr deutlich.
Andreas Schwarz nahm die Aussagen der jungen Menschen sehr ernst und sprach ihnen Mut zu. „Sie haben allen Grund, bei einer anschließenden Bewerbung mit Selbstbewusstsein aufzutreten. In dieser schwierigen Zeit das Abitur zu schaffen, ist aller Ehren wert”, so Schwarz.
Diese offene Haltung kam bei den Mitdiskutierenden gut an. „Es hat mir sehr gut gefallen, wie Andreas Schwarz auf unsere Sorgen und Ängste eingegangen ist und uns Mut gemacht hat – besonders was das zukünftige Ansehen unseres Abschlusses anbelangt“, berichtet Milena Behr.
Auch kritische Fragen bezüglich der teilweise langsamen Umsetzung von Beschlüssen wurden verständnisvoll beantwortet. Diskussionsteilnehmerin Valentina Dietz zeigte sich zufrieden mit den Dialogen und aufschlussreichen Antworten des Bundestagsabgeordneten. „Herr Schwarz konnte uns beantworten wo die aktuellen Probleme liegen und weshalb es oft zu Verzögerungen kommt.“
Ein wichtiger Austausch, um gegenseitiges Verständnis zu erzeugen, politische Prozesse nachvollziehbar zu machen und demokratisches Engagement zu fördern.
Informationen zum Projekt
Die Reihe „Politik zum Anfassen” möchte Jugendliche mit VertreterInnen und EntscheidungsträgerInnen aus der Politik zusammenbringen, um den demokratischen Austausch und die konstruktive Auseinandersetzung miteinander zu fördern. Ziel ist es die Jugendlichen als TeilhaberInnen des politischen und gesellschaftlichen Diskurses zu positionieren und ihren Anliegen Gehör zu verschaffen. Indem sie für ihre Themen und Vorschläge eintreten, soll eine ernsthafte Auseinandersetzung mit diesen sowie eine gesunde Diskussionskultur geprägt werden.
Durch das Aufeinandertreffen mit politischen VertreterInnen soll den Jugendlichen außerdem nahegebracht werden, dass sie als GesprächspartnerInnen und ThemengeberInnen für die Politik ernstgenommen werden und Wertschätzung erfahren.
Interessierte dürfen sich gerne an die Koordinierungs- und Fachstelle im Landkreis Bamberg wenden: lisa-maria.graf@iso-ev.de