Die Bamberg Baskets haben das Kräftemessen gegen den amtierenden Deutschen Meister Ratiopharm Ulm am Freitagabend mit 76:84 verloren. Eine Schwächephase kurz vor dem Ende kostete den Bambergern das Spiel.
Die erste schlechte Nachricht gab es für die Bamberg Baskets bereits vor dem Spiel am Freitagabend (19. Januar) gegen Ratiopharm Ulm. Justin Gray hatte sich beim Spiel laut Angaben von Teamarzt Dr. Eike Schuster bei der Niederlage gegen den FC Bayern München Basketball an der Hand verletzt. Gray wird für mehrere Wochen ausfallen.
Mit einer ähnlich negativen Note endete das Spiel für Bamberg, als sich die Mannschaft wenige Minuten vor Schluss das Spiel vollständig aus den Händen nehmen ließ.
Rückstand für Bamberg zur Pause
Ratiopharm Ulm, ohne Topscorer Karim Jallow in Bamberg angetreten, fand in der Brose Arena vor 5.513 Zuschauerinnen und Zuschauern schnell in die Partie des 17. Spieltags der Basketball-Bundesliga (6:2, nach 2. Minuten). Die mit Trey Woodbury, Kasten Tadda, Zach Copeland, Adrian Nelson und Filip Stanić in die Partie gestarteten Baskets zogen aber nur kurze Zeit später nach.
Das bereits zweite Foul von Ulms Center Trevion Williams nach gerade einmal 154 Sekunden spielte den Baskets zudem ein wenig in die Karten und so brachte der Dreier von Zach Copeland beim 7:6 die erste Bamberger Führung.
Das Team von Trainer Oren Amiel machten sich das Leben allerdings selbst schwer. Viele Ballverluste (allein Copeland produzierte vier im ersten Viertel) stoppten das Bamberger Angriffsspiel immer wieder. Die Ulmer setzten hingegen zu einem Zwischenspurt an und zogen mit 17:9 (6. Minute) erstmals davon. Eine Minute vor Viertelende hatte dieser Acht-Punkte-Rückstand nach wie vor Bestand, ehe EJ Onu für Bamberg auf 18:21 verkürzen konnte.
Der Start ins zweite Viertel gehörte den Baskets. Malik Johnson brachte seine Mannschaft mit starkem Drive zum Korb mit 24:23 in Führung. Entsprechend holte Ulms Coach Anton Gavel, in Bamberg noch als ehemaliger Spieler bekannt, seine Mannschaft zur Auszeit zusammen. Im Anschluss tat sich offensiv auf beiden Seiten in den nächsten zweieinhalb Minuten jedoch erst einmal nichts.
Dann jedoch schlug Ulms Thommy Klepeisz binnen kurzer Zeit gleich zweimal per Dreier zu. Nunez und Figueroa legten ebenfalls von jenseits der 6,75-Meter-Linie nach und die Gäste führten mit 35:26 (16. Minute).
Mit der Unterstützung der Fans im Rücken blieben die Baskets aber dran und Malik Johnson verkürzte 58 Sekunden vor der Pause auf 36:39. Ulms Bester, Trevion Williams, versenkte den Ball jedoch zwei weitere Male im Bamberger Korb und so ging es beim Stand von 36:43 in die Kabinen.
Bamberg gibt Spiel aus der Hand
Aus diesen kamen erneut die Baskets stärker zurück. Nach etwas mehr als drei Minuten war der Rückstand nahezu egalisiert (46:47, 24. Minute). Ulm aber wehrte sich und L.J. Figueroa beendete einen 10:2‑Lauf seines Teams zum 57:48 (26. Minute).
Nun aber folgte die wohl stärkste Phase der Bamberger, die den Run der Gäste mit einem eigenen konterten. Ein krachender Alley-oop-Dunk von EJ Onu markierte den Abschluss des Bamberger 15:5‑Laufs und brachte ihnen eine 63:62-Führung nach dreißig Minuten ein.
Fünf Mal wechselte die Führung zu Beginn des Schlussabschnitts hin und her. Einen Dreier von Trey Woodbury zum 68:67 (33. Minute) konterte Thomas Klepeisz ebenfalls mit einem Distanzwurf.
Dann verloren die Bamberg Baskets binnen weniger Minuten jedoch den Anschluss ans Spiel. Ratiopharm Ulm setzte zu einem weiteren Lauf an – dem spielentscheidenden. Geduldig suchten und nutzten die Gäste dabei ihre Chancen. Den Baskets gelangen hingegen nur noch zwei weitere Punkte in den folgenden Minuten. Der so entstandene 14-Punkte-Rückstand (70:84, 38. Minute) bedeutete letztlich die Entscheidung zugunsten des Meisters – Ulm gewann mit 76:84.
Durch die Niederlage ist Bamberg in der Tabelle um einen Platz gefallen und steht nun auf dem 13.
Trainerstimmen
Anton Gavel sagte nach den Spiel: „Wir sind zufrieden mit dem Sieg. Nach den Niederlagen, die wir in der letzten Zeit kassiert haben, war es besonders wichtig, heute auswärts zu gewinnen. Wir hatten ein einige Verletzungsprobleme, aber wie ein paar Jungs heute in die Bresche gesprungen sind, war top. Wir sind glücklich, dass wir hier bestehen konnten. Wir hatten uns vorgenommen, egal ob jetzt schön oder eben nicht, zu gewinnen. Als Bamberg dann im letzten Viertel noch einmal aufkam, war es enorm wichtig, dass wir die passenden Antworten hatten und Stopps generiert haben.“
Und Oren Amiel sagte: „Ulm hat gezeigt, warum sie eines der besten Teams in der Liga sind. Sie haben sehr ruhig und überlegt gespielt. Selbst als wir wieder dran waren, haben sie nie die Ruhe verloren und das ganz cool gelöst. Sie haben in dieser Phase viel besser gespielt, als uns das gelungen ist. In nur drei Minuten des Spiels hat sich Ulm abgesetzt und die Partie gewonnen. Wir waren einen Punkt in Führung und dann haben sie einen Run aufs Parkett gebracht, den wir auch mit zwei Auszeiten nicht stoppen konnten.“
Am kommenden Wochenende starten die Bamberg Baskets dann auswärts in die Rückrunde. Der 18. Spieltag führt die Mannschaft nach Niedersachsen, wo sie am Samstag Uhr bei den Basketball Löwen Braunschweig zu Gast sein wird.