Die Bamberg Baskets haben ihre aktuelle Siegesserie nicht fortführen können. Nach zuletzt vier gewonnenen Spielen in Folge unterlag die Mannschaft gestern den Rostock Seawolves verdient.
75:89 hieß es am Ende in der Basketball-Bundesliga-Partie der Bamberg Baskets gegen die Rostock Seawolves. Vor 4.781 Zuschauer:innen riss damit gestern Nachmittag (20. Oktober) die wettbewerbsübergreifende Siegesserie der Bamberger. Außerdem müssen die Baskets weiter auf den ersten BBL-Heimsieg der Saison warten.
Die Tatsache, dass den Rostockern 15 Tage zur Vorbereitung auf das Spiel gegen Bamberg zur Verfügung gestanden hatten, man selbst nach dem ENBL-Spiel am Mittwoch in Bristol hingegen nur zwei Trainingseinheiten absolvieren konnte, ließ Bambergs Coach Anton Gavel nach dem Spiel im Interview nicht als Ausrede gelten. „Wir haben im zweiten Viertel in fast sechs Minuten nur zwei Punkte erzielt, weil jeder versucht hat, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. So gewinnt man kein Spiel“, analysierte Gavel eine Ursache für die Niederlage.
Auf Seiten der Bamberger konnten lediglich Filip Stanić mit zehn Punkten und neun Rebounds sowie Moritz Krimmer mit 17 Zählern und der besten Effektivität aller Spieler auf dem Parkett (24) überzeugen. Bei den Rostockern scorten D’Shawn Schwartz (25) und Bryce Hamilton (24) am besten.
Der Spielverlauf
Aufgrund der Verletzung von Aigars Skele musste Rostocks Cheftrainer Przemyslaw Frasunkiewicz seine Startformation erstmals in dieser Saison umstellen. Die Bamberg Baskets hingegen begannen wie zuletzt bei den Siegen im Pokal gegen Ulm und in der ENBL in Bristol und mit ordentlich Druck in der Verteidigung.
Bereits in den ersten 90 Sekunden hatte man den Gästen zweimal innerhalb der ihnen zur Verfügung stehenden 24 Sekunden Angriffszeit keinen Abschluss zugelassen. Offensiv forcierte die Mannschaft von Anton Gavel das Spiel immer wieder in die Zone, wo man unter dem Korb Filip Stanić suchte und auch fand. Beim 6:2 (4. Minute) hatte der Bamberger Centerspieler alle Zähler seines Teams erzielt.
Die Rostocker lebten in diesem ersten Abschnitt von ihren Individualisten. Vor allem Schwartz, Amaize und Hamilton hielten die Seawolves im Spiel (19:14, 8. Minute). Da die Bamberger einfach zu wenig aus ihren Möglichkeiten machten, konnten die Gäste nach dem Dunk von Godwin Omenaka 43 Sekunden vor Ende des Viertels wieder in Führung gehen (21:22). MaCio Teague konterte auf der Gegenseite allerdings nochmals mit einem 3‑Punkte-Spiel. So lagen die Hausherren nach zehn Minuten mit 24:22 vorne.
Die ersten beiden Minuten des zweiten Viertels gab es auf beiden Seiten keine Punkte. Bereits vier Minuten waren vergangen, als erneut Bryce Hamilton mit einer Einzelaktion für die Seawolves traf. Sein Dreier brachte Rostock wieder in Führung (26:29/14. Minute) und zog eine Bamberger Auszeit nach sich.
Hatten die Baskets bis hierhin in 5:52 Minuten nur zwei Punkte auf die Anzeigentafel gebracht, waren es in den folgenden 88 Sekunden nur sieben Punkte. Alle diese Zähler markierte Moritz Krimmer, der so seine Farben mit 33:29 (18. Minute) wieder nach vorne warf.
Die Rostocker Distanzwerfer waren allerdings ihrerseits treffsicher. Sieben ihrer zwölf Dreipunktewürfe in der ersten Halbzeit fanden das Ziel wie auch der Buzzer Beater von Bryce Hamilton zum 36:40 Halbzeitstand.
„So gewinnt man ganz einfach kein Spiel“
Den Schwung zum Ende der ersten Halbzeit nahmen die Rostocker nahtlos in die zweite Halbzeit mit. Nach einem 7:0‑Lauf lagen die Baskets erstmals zweistellig zurück (36:47, 23. Minute). Auch die nächste Auszeit brachte nicht die gewünschte Struktur ins Bamberger Offensiv-Spiel. Immer wieder versuchte man es in der Offensive auf eigene Faust, was den Seawolves in dieser Phase jedoch in die Hände spielte.
Neben Hamilton und Amaize lief nun auch noch D’Shawn Schwartz bei den Gästen richtig heiß. Sein Dreier zum 45:63 aus Bamberger Sicht, bedeutete die höchste Gästeführung des Nachmittags. Die Baskets stemmten sich nochmals dagegen und erneut war es Moritz Krimmer, der mit zwei weiteren Dreiern zum Ende des dritten Abschnitts seine Mannschaft wieder auf 56:66 heranbrachte.
Die Rostocker präsentierten sich jedoch wenig beeindruckt und zogen zu Beginn des Schlussabschnitts wieder davon (62:78, 35. Minute). Die Partie war aber noch immer nicht entschieden, denn sieben Punkte in Folge von KeyShawn Feazell sowie ein Korbleger von Kyle Lofton brachten die Bamberger 2:41 Minuten vor dem Ende wieder auf 71:80 heran.
In der anschließenden Verteidigungssequenz hatten die Hausherren dann Pech. Zunächst übersahen die Schiedsrichter ein klares Offensiv-Foul von Godwin Omenaka. Anstelle mit Ballbesitz den Rückstand weiter verkürzen zu können, nutzte Schwartz diese Situation für die Gäste per Dreier zum 71:83. Mit einem weiteren Dreier besiegelte Elias Baggette im folgenden Angriff endgültig einen letztlich verdienten Rostocker Sieg.
Kritisch der eigenen Mannschaft gegenüber sagte Anton Gavel nach dem Spiel: „Ich gratuliere Rostock zu einem absolut verdienten Sieg. Sie waren heute deutlich physischer und haben es geschafft, uns aus jedem Play herauszunehmen. Bis auf das erste Viertel haben wir es immer wieder mit 1‑gegen‑4 oder auch 1‑gegen‑5 Aktionen versucht und so gewinnt man ganz einfach kein Spiel. Bislang ist es uns in dieser Saison noch nicht gelungen, einmal konstant zu spielen. Wir haben immer wieder diese Ups and Downs und dann sind die Läufe des Gegners einfach auch zu groß, um sich davon nochmals zu erholen. Daran müssen wir arbeiten.“