Die Stadt Bamberg hat sieben Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich in den Dienst der Gemeinschaft gestellt haben. Die Stadtmedaille geht dieses Jahr an VertreterInnen des Sports, der Kirche, der Wasserrettung, der Pandemiebekämpfung und der Geflüchtetenhilfe.
Ob außergewöhnliches Engagement in der Flüchtlingshilfe, jahrzehntelanges Wirken an der Spitze eines Sportvereins oder zentrale Steuerung in der Corona-Pandemie: Mit der Stadtmedaille zeichnete die Stadt vergangenen Donnerstag in der Konzerthalle sieben Persönlichkeiten aus. „Persönlichkeiten, die allgemeines Ansehen genießen und sich durch besondere Leistungen um das Wohl der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger besondere Verdienste erworben haben“, zitiert eine Mitteilung aus dem Rathaus Oberbürgermeister Andreas Starke in seiner Ansprache.
Für die „große Leidenschaft, mit der sie sich in den Dienst der Gemeinschaft gestellt haben“ dankte Starke zudem im Namen des Stadtrats. Auch appellierte er an alle Bürgerinnen und Bürger, sich ebenfalls ehrenamtlich zu engagieren.
Trägerinnen und Träger der Stadtmedaille 2023
Bamberg hat die Stadtmedaille bislang 100 Mal vergeben, zuletzt im Jahr 2018. In diesem Jahr ging sie an sieben Persönlichkeiten.
Seit vielen Jahrzehnten engagiert sich Manfred Drescher ehrenamtlich in vielfältiger Weise. Dem Motorbootclub Regnitz-Main stand Drescher seit dessen Gründung 43 Jahre als Geschäftsführer vor. Ebenso war Manfred Drescher 35 Jahre aktiv im Bürgerverein Bug, mehr als 40 Jahren im Stadtjugendring Bamberg und seit 1994 in der Johann-Strauss-Gesellschaft e.V.
Walburga Hepple ist seit März 2001 Mitglied der Kirchenverwaltung der Filialkirchenstiftung St. Urban. 2007 übernahm sie das Amt der Kirchenpflegerin der Kirchenstiftung. Ihr Wirken geht aber über das kirchliche Geschehen hinaus. Walburga Hepple habe immer wieder Projekte vorangetrieben, die große gesellschaftliche Relevanz haben, so etwa die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Kirche St. Urban oder die aktuell laufende Generalsanierung und Erweiterung des Kindergartens St. Urban.
Ingrid Kasper studierte an der Hochschule für Musik und Theater in München evangelische Kirchenmusik mit den Schwerpunktfächern Orgelliteratur und Chordirigieren. Nach ersten Berufserfahrungen als Kirchenmusikerin in Nürnberg und Meisterkursen wurde Ingrid Kasper Dekanatskantorin an der Bamberger Stephanskirche. Neben der bereits bestehenden Kantorei St. Stephan gründete sie den Kinderchor und den Teeniechor, den Gospelchor sowie den liturgischen Chor. Seit 2002 leitet sie zusätzlich den Musica-Vivachor. Im Jahr 2016 wurde Ingrid Kasper zur Kirchenmusikdirektorin ernannt. Das musikalische Wirken von Ingrid Kasper wurde mehrfach ausgezeichnet unter anderem mit dem Kulturförderpreis der Stadt Bamberg und dem Kulturpreis der Oberfrankenstiftung.
Wolfgang Rainer engagiert sich außerordentlich für die Städtepartnerschaft Bamberg-Villach. Seiner Initiative ist die Freundschaft zwischen der DLRG Bamberg-Gaustadt und der Österreichischen Wasserrettung Villach zu verdanken. Weiterhin ist er inzwischen zu einem wichtigen Ansprechpartner in Villach geworden, wenn andere Partnerschaftstreffen anstehen.
Peter Röckelein wurde bereits 1977 zum ersten Vorsitzenden des Sportvereins MTV 1882 Bamberg e.V. gewählt. Seitdem hatte er diese Aufgabe bis 2022 ununterbrochen inne. Als Röckelein den Verein übernahm, war der MTV noch ein Sportverein mit etwa 900 Mitgliedern und knapper Kassenlage. Röckelein aber modernisierte den Verein. So wurden im Laufe der Jahre unter anderem eine Tennishalle, das Vereinshauses mit Gaststätte, das Fitness- und Gesundheitszentrum, zwei Gymnastikhallen sowie ein Blockheizkraftwerk gebaut. Dadurch erhöhte sich die Mitgliederzahl auf knapp 4.000.
Prof. Dr. Michael Sackmann hat die Arbeit von Stadt und Landkreis Bamberg in der Pandemiebekämpfung zwei Jahre lang begleitet. Ihm ist es zu verdanken, dass die Kliniken in der Region trotz höchster Belastung durch die Pandemie immer ihrem Versorgungsauftrag gerecht werden konnten. Sackmann war zunächst als Chefarzt der Infektiologie zuständig für Covid-Patienten auf Normalstation. Als dann das Amt des krankenhauskoordinierenden Arztes geschaffen wurde, übernahm er die Verantwortung für die Patientenströme in Stadt und Landkreis Bamberg. Seine Kompetenz, sein diplomatisches Geschick und sein Organisationstalent haben entscheidenden Einfluss auf die Krisenbewältigung gehabt.
Dr. Joelle Vormann-Pfeifer ist Seit 2012 in vielfältiger Weise im Migrantinnen- und Migrantenbeirat der Stadt Bamberg tätig. Frauen mit Migrationsgeschichte zu unterstützen, sowie ihre Vernetzung und den Dialog jenseits ethnischer und religiöser Grenzen zu stärken, sind für sie eine Herzensangelegenheit. Durch ihre Mitgliedschaft beim Verein „Freund statt fremd“ stellt sie zudem ein verbindendes Glied zwischen dem Beirat, „Freund statt fremd“, der Bamberger Mahnwache Asyl und Geflüchteten dar.