ETA Hoff­mann Theater

Ste­phan Ull­rich liest: Candide

1 Min. zu lesen
Stephan Ullrich
Stephan Ullrich und Voltaire, Foto: Christian Meyer
Ste­phan Ull­rich, Schau­spie­ler am ETA Hoff­mann Thea­ter, geht nächs­te Woche in die nächs­te Run­de sei­ner Lite­ra­tur­rei­he „Ste­phan Ull­rich liest“. Dies­mal hat er einen fran­zö­si­schen Klas­si­ker ausgewählt.

In den ver­gan­ge­nen Jah­ren hat Ste­phan Ull­rich bereits unter ande­rem aus Wer­ken von Arthur Schnitz­ler, Hein­rich Mann, Hein­rich von Kleist oder James Joy­ce gele­sen. Am 22. Okto­ber, 20 Uhr, liest er erneut in der Treff­bar des ETA Hoff­mann Thea­ters. Auf dem Pro­gramm sei­ner Lese­rei­he steht dies­mal Vol­taires „Can­di­de oder der Optimismus“.

Vol­taire (eigent­lich Fran­çois-Marie Arou­et) schickt in die­sem Klas­si­ker der Auf­klä­rung sei­nen Hel­den Can­di­de auf eine Odys­see über den Glo­bus und schafft damit eine Art Welt­ki­no. Can­di­de, „der Rei­ne“ oder „der Treu­her­zi­ge“, ein aus­ge­mach­ter Tor, wird auf einem idyl­li­schen Schloss in West­fa­len gebo­ren. Dort erzieht ihn sein Leh­rer Pang­loss in dem Glau­ben, dass die Welt im Grun­de gut sei.

Weil Can­di­de aber mit der Toch­ter des Hau­ses in ver­fäng­li­cher Situa­ti­on ertappt wird, muss er sein Zuhau­se ver­las­sen. In der Fol­ge gerät er in den Krieg, erlei­det Schiff­bruch, wird Zeu­ge eines Erd­be­bens in Lis­sa­bon und setzt in die Neue Welt über. Dort sieht er das sagen­um­wo­be­ne „Eldo­ra­do“, und zurück in Euro­pa ver­schlägt es ihn über Paris und Vene­dig schließ­lich nach Konstantinopel.

Auf sei­nen Rei­sen erlebt Can­di­de die Här­te der Welt, Grau­sam­keit, Macht­gier und Feig­heit. Sein Glau­be an den Fort­schritt und sein Opti­mis­mus wer­den auf har­te Pro­ben gestellt. All das erzählt Vol­taire jedoch mit einem Augenzwinkern.

1759 zuerst anonym erschie­nen und in halb Euro­pa auf dem Index, in Genf sogar öffent­lich ver­brannt, wur­de Vol­taires phi­lo­so­phi­sche Sati­re trotz­dem ein gro­ßer Erfolg. Sie ver­bin­det Aben­teu­er­ro­man und phi­lo­so­phi­sche Kri­tik, fan­tas­ti­sche Erzäh­lung und sat­te Über­trei­bung. 1789 waren bereits 48 Aus­ga­ben erschie­nen. Ergänzt wird Vol­taires Roman durch sei­nen Brief­wech­sel mit Fried­rich dem Gro­ßen, der ihm schrieb: „Ich hal­te Sie für das größ­te Genie, das die Welt her­vor­ge­bracht hat!“

Die Lese­rei­he wird monat­lich fort­ge­setzt. Ein Ein­stieg ist jeder­zeit möglich.

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