Am Abend des 25. Januar bietet die Universität Bamberg eine Podiumsdiskussion und zwei Antrittsvorlesungen. Um 18:30 Uhr steht für erstere das Thema
... weiter
Veranstaltungen Universität Bamberg
Kriegsschäden, Arbeitsmarkt, Gesundheit: Podiumsdiskussion und Antrittsvorlesungen
Am Abend des 25. Januar bietet die Universität Bamberg eine Podiumsdiskussion und zwei Antrittsvorlesungen. Um 18:30 Uhr steht für erstere das Thema Kriegszerstörungen im Zweiten Weltkrieg auf dem Programm. Um 19:15 Uhr referieren der Ökonom Wolfgang Dauth und der Soziologe Rasmus Hoffmann über den Arbeitsmarkt im Wandel.
Die Bomben sollten eigentlich in Nürnberg einschlagen – aber fielen über Bamberg. Zwei Notabwürfe britischer Bomber trafen laut dem Haus der Bayerischen Geschichte 1944 und 1945 das Stadtgebiet. Die Schäden konzentrierten sich auf den Bahnhofsbereich, während die Innenstadt weitgehend von Zerstörungen verschont blieb. Ganz anders sah es in Nürnberg aus, wo 95 Prozent der Innenstadt zerstört wurden. Kriegszerstörungen des Zweiten Weltkrieges sind Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion an der Universität Bamberg am Mittwoch, 25. Januar, 18:30 Uhr, Universität 7, Raum 01.05.
Wie sind die bombardierten Städte mit den Zerstörungen umgegangen? Welche Funktion hatten die Karten von den Schäden in der Wiederaufbauplanung? Begleitet wird die Diskussion von einer Poster-Ausstellung, die Kriegskarten des „Atlas Kriegsschadenskarten Deutschland“ zeigt. Dieser ist ein bedeutender Quellenbestand für die Stadtforschung – mit großformatigen Darstellungen von Karten der 1940er und 1950er-Jahre.
Ein Abend, zwei Antrittsvorlesungen
Die Auswirkungen von Globalisierung und Automatisierung werden auf dem Arbeitsmarkt immer sichtbarer. Welchen Einfluss diese globalen Trends auf verschiedene Regionen haben, erforscht Prof. Dr. Wolfgang Dauth an der Universität Bamberg. Seit Mai 2021 hat er den Lehrstuhl für Regionale Arbeitsmarktökonomie inne.
In einer aktuellen Studie zeigt Wolfgang Dauth beispielsweise, dass Beschäftigte umso besser zu ihren Betrieben passen, je größer die Stadt ist, in der sie angesiedelt sind und erhalten daher höhere Löhne. In seinem neuesten Projekt forscht er zum Arbeiten von Zuhause. Bei seiner Antrittsvorlesung am 25. Januar (19:15 Uhr, Feldkirchenstraße 21, Raum 01.37) wird er auch Einblicke in sein viel beachtetes Forschungsergebnis geben: dass der Einsatz von Industrierobotern – anders als in den USA – hierzulande nicht zu Entlassungen geführt hat.
Im Anschluss hält Prof. Dr. Rasmus Hoffmann seine Antrittsvorlesung über soziale Ungleichheit und Gesundheit. Macht, Ansehen, Vermögen, Bildung – in der Soziologie gibt es verschiedene etablierte Dimensionen sozialer Ungleichheit. Gesundheit gehört bisher nicht dazu, obwohl es große Unterschiede in Gesundheit und Lebenserwartung zwischen sozialen Gruppen gibt.
In seiner Antrittsvorlesung hinterfragt Prof. Dr. Rasmus Hoffmann, der seit September 2021 den Lehrstuhl für Soziologie an der Universität Bamberg innehat, warum Bildungsungleichheiten in der Soziologie anders behandelt werden als Ungleichheiten in der Gesundheit und was dies mit biologischen Unterschieden zu tun hat, die sowohl bei der Bildung als auch bei der Gesundheit eine Rolle spielen.
Das könnte Sie auch interessieren...
Antrittsvorlesungen
Grenzen und politische Kommunikation
Isabel Kusche thematisiert bei ihrer Antrittsvorlesung heute Abend ab 19 Uhr politische Kommunikation im Netz. Daniel Drewski vergleicht im Anschluss die Aufnahme von Geflüchteten in sechs Ländern.
Prof. Dr. Isabel Kusche, Inhaberin der Professur für Soziologie mit dem Schwerpunkt digitale Medien, beschäftigt sich in ihrer Antrittsvorlesung mit politischer Kommunikation und politischen Effekten von Internet und sozialen Medien. Das gab die Universität Bamberg Ende Juni bekannt.
Mit der Verbreitung von Internet und sozialen Medien habe sich das Ausmaß, in dem politische Kommunikation öffentlich beobachtbar ist, verändert. Oft sei in diesem Zusammenhang die Rede von „Microtargeting“, aber auch von „Filterblasen“ und „Echokammern“. Mit anderen Worten gebe es Befürchtungen, dass manche Nutzerinnen und Nutzer sozialer Medien von der Öffentlichkeit isoliert werden oder sich selbst isolieren und dadurch nur noch ähnlichen politischen Meinungen wie den eigenen begegnen – was negative Folgen für die Demokratie haben könnte.
„Die empirische Forschung zeigt allerdings, dass Filterblasen oder Echokammern äußerst selten sind und Microtargeting nicht besonders präzise ist“, sagte Kusche. „Ich frage in meiner Vorlesung also, wie sich die politische Kommunikation professioneller politischer Akteure verändert.“
Die Antrittsvorlesung mit dem Titel „Das Beobachten von Beobachtungen – Zum digitalen Strukturwandel politischer Öffentlichkeit“ findet am Mittwoch, 6. Juli, um 19 Uhr in der Feldkirchenstraße 21 statt.
Grenzen und Grenzziehungen
Im Anschluss wird Prof. Dr. Daniel Drewski seine Antrittsvorlesung zu „Grenzen und Grenzziehungen – Öffentliche Debatten zur Aufnahme von Geflüchteten im Ländervergleich“ halten. Der Juniorprofessor für Soziologie Europas und der Globalisierung beschäftigt sich in seiner Forschung mit dem Phänomen der „Grenze“. Dabei handelt es sich um eine soziale Institution, die Staaten und Gesellschaften voneinander trennt.
„In meiner Antrittsvorlesung möchte ich vor allem aus einem Projekt berichten, das ich derzeit zusammen mit Jürgen Gerhards von der FU Berlin durchführe“, sagt Drewski. „Darin geht es um die Frage, wie man die unterschiedliche Bereitschaft von Ländern erklären kann, ihre Grenzen für Flüchtlinge zu öffnen, um ihnen Schutz zu bieten.“
Um das herauszufinden, analysieren die beiden Wissenschaftler politische Debatten über die Aufnahme von Flüchtlingen in sechs Ländern: Chile, Deutschland, Polen, Singapur, Türkei und Uganda. Sie wollen zeigen, wie insbesondere nationale Identitätskonstruktionen und die Deutung „der Anderen” die Aufnahmebereitschaft prägt.
Das könnte Sie auch interessieren...
„Denn Sie wissen nicht, was ich kann“
Antrittsvorlesung Silvia Annen und Martin Friesl
Wie lassen sich Kompetenzen im Bildungssystem, auf dem Arbeitsmarkt und in Unternehmen besser nutzen? Auf diese und andere Fragen gehen Prof. Dr. Silvia Annen und Prof. Dr. Martin Friesl bei ihrer Antrittsvorlesung bei der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am Mittwoch, 1. Juni, ein.
Das Thema der Antrittsvorlesung lautet „Denn Sie wissen nicht, was ich kann: Kompetenz zwischen individuellen Möglichkeiten und institutionellen Normen“. Silvia Annen, Professorin für Wirtschaftspädagogik, wird dabei über die Anerkennung von Qualifikationen und Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt sprechen.
„Aus individueller, unternehmerischer und politischer Perspektive gehe ich auf Zusammenhänge sowie mögliche Spannungsverhältnisse ein“, sagt Annen. „An nationalen und internationalen Beispielen der Fachkräfterekrutierung werde ich Strategien unterschiedlicher Akteure veranschaulichen.” Im Anschluss gibt die Wirtschaftspädagogin einen Überblick über aktuelle Forschungsschwerpunkte ihrer Professur.
Martin Friesl rückt in seinem Vortrag den Fokus auf individuelles Handeln und strategische Erneuerung in Unternehmen. „Ich werde aufzeigen, dass strategische Veränderungen auf der Ebene der Gesamtorganisation häufig ihren Ursprung in Initiativen außerhalb des Managements haben“, sagt der Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre.
Wie kommt es zu solch autonomen Initiativen? Was beeinflusst ihren Erfolg? Warum tun sich Firmen mit Veränderungen oft schwer? Friesl geht auf die Fragen mit Beispielen aus abgeschlossenen und aktuellen Forschungsprojekten seines Lehrstuhls ein.
Die Vorträge beginnen am 1. Juni um 19 Uhr im Hörsaal F21/01.37 in der Feldkirchenstraße 21.