Anlässlich des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ gibt der Bezirk Oberfranken eine Plakatserie heraus. Sie orientiert sich am jüdischen Kalender
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Jubiläumsjahr
Plakatserie „Jüdisches Leben in Oberfranken“
Anlässlich des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ gibt der Bezirk Oberfranken eine Plakatserie heraus. Sie orientiert sich am jüdischen Kalender und enthält neben Fotos erklärende Texte zu jüdischen Feiertagen und Traditionen sowie dem jeweiligen Fotomotiv.
„Mit der Plakatserie ‚Jüdisches Leben in Oberfranken‘ möchte der Bezirk die vielfältige jüdische Geschichte der Region ins öffentliche Bewusstsein rufen“, sagt Bezirkstagspräsident Henry Schramm und erklärt weiter: „Ein prominentes Beispiel für diese Geschichte ist Levi Strauss, der Miterfinder der Jeans. Er stammte aus Buttenheim im Landkreis Bamberg.“
„Der jüdische Kalender hat im kommenden Jahr einen Schaltmonat und daher insgesamt dreizehn Monate. So können wir mit unseren monatlich erscheinenden Plakaten aus jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt einen Ort oder ein Objekt beleuchten“, erläutert Bezirksheimatpfleger Günter Dippold. Warum jüdische Familien für verschiedene Speisen unterschiedliches Geschirr verwenden, wird beispielsweise an einigen Ausstellungsstücken des Porzellanikons im Landkreis Wunsiedel erklärt. Wie Thorarollen entstehen und wie die Fragmente zweier Thorarollen ins Stadtarchiv Kulmbach kamen, erzählt das dritte Plakate der Serie im August.
Deutschland blickt in diesem Jahr auf mehr als 1700 Jahre jüdisches Leben zurück. Im Jahr 321 erließ der römische Kaiser Konstantin ein Gesetz, das es Juden erlaubte, städtische Ämter in Köln zu übernehmen. Dieses Gesetz ist der älteste Nachweis für jüdisches Leben in Deutschland und zeigt, dass Juden und der jüdische Glaube schon lange ein fester Bestandteil der europäischen und deutschen Kultur sind.
Die Plakate „Jüdisches Leben in Oberfranken“ erscheinen ab sofort monatlich bis Juni 2022. In gedruckter Form werden sie im Format A2 kostenlos an öffentliche Einrichtungen und Vereine ausgegeben (maximal 5 Exemplare pro Plakat). Ein kostenloses PDF ist auf Anfrage für alle Interessierten erhältlich über die Kultur- und Heimatpflege: Frau Ronja Storck; E‑Mail: ronja.storck@bezirk-oberfranken.de; Telefon: 0921//604‑1789.
Herausforderungen für die kommende Bundesregierung
IHK für Oberfranken Bayreuth: Corona-Pandemie zeigt Lücken auf
„Die Corona-Pandemie hat die Schwächen des Standortes Deutschland in aller Deutlichkeit aufgezeigt”, so Sonja Weigand, Präsidentin der IHK für Oberfranken Bayreuth, anlässlich des IHK-Unternehmensbarometers zur Bundestagswahl. Sie appelliert an die Politik, den Standort Deutschland wettbewerbsfähiger zu gestalten und die Verwaltung in ein zeitgemäßes, digitales Zeitalter zu führen.
530 IHK-Mitgliedsunternehmen waren aufgefordert, die Qualität des Standortes nach Schulnoten zu bewerten. „Eltern wären mit einem solchen Zeugnis ihrer Zöglinge wohl wenig glücklich”, macht Gabriele Hohenner deutlich, Hauptgeschäftsführerin der IHK für Oberfranken Bayreuth.
Bürokratie in Deutschland: “mangelhaft”
Besonders negativ fiel die Bewertung des Standortfaktors “Bürokratie” aus, einerseits durch die Vielzahl und Komplexität von Regeln, andererseits wegen der Dauer von Planungs- und Genehmigungsverfahren. „Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass es hier dringenden Handlungsbedarf gibt. Der Reformstau in der öffentlichen Verwaltung bremst die Wirtschaft immer stärker aus”, so Weigand. Über ein “mangelhaft” (Note 4,7) kam der Standort Deutschland bei der Bürokratie nicht hinaus. 88 Prozent der befragten oberfränkischen Unternehmen fordern deshalb, dass die nächste Bundesregierung die staatlichen Strukturen verschlankt, digitalisiert und beschleunigt. Weigand: „Viele Unternehmen sehen die aus ihrer Sicht zu träge und zu komplizierte Bürokratie als sehr kritisch.”
“Standort D” unter Druck
Eine weitere Lehre aus der Pandemie ist, dass der weltweite Handel widerstandsfähiger und der Produktionsstandort Deutschland wieder attraktiver werden müssen, was 57 Prozent der Unternehmen fordern.
Dies zeigt sich auch an der Beurteilung weiterer wichtiger Standortfaktoren. Auffallend negativ wurden dabei die Energiepreise (Note 4,7) und die Unternehmensbesteuerung (Note 4,1) bewertet, zwei entscheidende Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland.
Aber auch bei der Digitalisierung (3,9), beim Fachkräfteangebot (3,8), der Höhe der Arbeitskosten (3,6) und der Gründerfreundlichkeit (3,4) fiel die Beurteilung eher zurückhaltend aus. Recht positiv dagegen die Bewertungen von Verkehrsinfrastruktur (Note 2,8), Finanzierungsbedingungen sowie Forschung und Innovation (jeweils 2,7).
Lehren aus der Pandemie
Klar wird aber auch, dass Wirtschaft und Gesellschaft die Chancen und Potentiale der Digitalisierung noch viel stärker nutzen müssen (54 Prozent Zustimmung). Hier sehen sich auch die Unternehmerinnen und Unternehmer selbst in der Pflicht. Konsequenzen aus der Pandemie ziehen die oberfränkischen Unternehmen vor allem bei der Stärkung der digitalen Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bei der Etablierung virtueller Besprechungen und Dienstreisen (jeweils 90 Prozent Zustimmung) sowie der Ausweitung des mobilen Arbeitens (83 Prozent). „Die oberfränkischen Unternehmen haben aus der Krise gelernt, ihre Lehren gezogen und die Weichen für die Zukunft gestellt”, so Hohenner.
Neue Bundesregierung muss Weichen stellen
„Nun ist der Staat in der Verantwortung und in der Pflicht, nachzuziehen. Auch wenn uns die Corona-Pandemie Schwächen aufgezeigt hat, eröffnet sie uns gleichwohl Chancen, diese in Stärken umzuwandeln und so gestärkt aus dieser Pandemie herauszugehen”, so Weigand. „Aus meiner Sicht ist das die Hauptaufgabe der kommenden Regierung und Voraussetzung, wenn wir in der Weltspitze bleiben wollen.”
Gemeinsam mit allen anderen bayerischen IHKs wurden konkrete Vorschläge ausgearbeitet, was die kommende Bundesregierung vorrangig angehen muss, um diese Ziele zu erreichen. Alle Informationen zu den Ergebnissen des Unternehmensbarometers und den IHK-Positionen zur Wahl sind zu finden unter http://ihkofr.de/positionen2021
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Für Dialog und Versöhnung zwischen Deutschland und Polen
Erzbischof Schick predigt bei der Wallfahrt zum heiligen Berg von Polanów in Pommern
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat bei der Wallfahrt zum heiligen Berg von Polanów in Pommern zu Dialog, Versöhnung und Frieden zwischen Deutschland und Polen in einem vereinten solidarischen Europa aufgerufen.
Dabei verwies Schick am Samstag auf seinen Vorgänger, den heiligen Bischof Otto von Bamberg, dem bereits im zwölften Jahrhundert als Apostel der Pommern schon die Bedeutung eines friedlichen Miteinanders von Polen und Deutschland ein Herzensanliegen gewesen sei. „Verehren wir ihn und danken wir ihm für sein Leben und Wirken in der Kirche und in der Gesellschaft. Bitten wir ihn, dass er unsere Völker und Nationen im Glauben an den guten Hirten Jesus Christus stärkt, der Vorbild der Sorge um die Einheit aller Menschen und Mahner zu Solidarität und Frieden ist“, so Erzbischof Schick.
Der heilige Otto sei zweimal von Bamberg nach Pommern gereist, um dort das Evangelium zu predigen und zu taufen, Diözesen und Pfarreien zu gründen, den Glauben zu bringen, um Einheit und Frieden zu fördern und Krieg zu verhindern. „Er war ein Bischof und Missionar nach dem Vorbild Jesu Christi“, so Schick. Er sei überzeugt gewesen, dass den Menschen durch den Glauben an Jesus Christus das irdische Wohl und das ewige Heil zuteilwerde. Er lehnte Zwangsbekehrungen ab und führte die Menschen durch Vorbild und Predigt zu Jesus Christus. „Der heilige Otto ist im 21. Jahrhundert für die Kirche so bedeutungsvoll, wie er es zu seinen Lebzeiten war“, sagte Schick, der seit 2010 Ehrenbürger von Polanów in der Diözese Koszalin-Kolobrzeg ist. 2008 brachte Schick Reliquien des heiligen Otto nach Polanów.
Erzbischof Schick ist Vorsitzender der deutsch-polnischen Kontaktgruppe der Bischofskonferenzen beider Länder. Er ist auch Vorsitzender des Stiftungsrates der Maximilian-Kolbe-Stiftung und arbeitet im Maximilian-Kolbe-Werk mit. Seit seiner Studienzeit setzt er sich für den Dialog und den deutsch-polnischen Versöhnungsprozess in einem vereinten Europa ein.
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Künstlerhaus Villa Concordia
Arbeitsstipendien für 15 Künstlerinnen und Künstler
Kunstminister Bernd Sibler gab heute die Namen der Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Deutschland und Finnland bekannt, die seit April zu Gast im Internationalen Künstlerhaus in Bamberg sind. Das Stipendium gebe ihnen die „Möglichkeit, sich auch über Landesgrenzen hinweg zu begegnen, sich auszutauschen und gegenseitig zu inspirieren.“
„15 Künstlerinnen und Künstler – sieben aus Deutschland und acht aus Finnland – erhalten für fünf beziehungsweise elf Monate ein Arbeitsstipendium des Freistaats Bayern im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg, wo sie seit April 2021 zu Gast sind und die Sparten Bildende Kunst, Literatur und Musik vertreten“, gab Kunstminister Bernd Sibler heute in München bekannt. Die Länge ihres Aufenthalts wählen die Künstlerinnen und Künstler selbst. „Gerade in der Pandemie, die unsere unmittelbaren Kontakte sehr einschränkt, spüren wir, wie wichtig das Miteinander und der direkte Austausch mit unseren Mitmenschen ist. Daraus schöpfen wir Kraft, Freude und auch Kreativität. Das Arbeitsstipendium im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia soll – unter Einhaltung der gängigen Hygiene- und Sicherheitsmaßgaben – den Stipendiatinnen und Stipendiaten die Möglichkeit geben, sich auch über Landesgrenzen hinweg zu begegnen, sich auszutauschen und gegenseitig zu inspirieren. Ich heiße die Künstlerinnen und Künstler herzlich willkommen in Bamberg und wünsche ihnen eine unvergessliche Zeit voll kreativer Impulse!“, so Staatsminister Sibler.
Bereicherung für das kulturelle Leben in Bamberg
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten wohnen und arbeiten während ihres Aufenthalts in Bamberg im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia. Zudem erhalten sie monatlich 1.500 Euro. Die Künstlerinnen und Künstler präsentieren ihre Arbeiten in öffentlichen Veranstaltungen der Villa Concordia – soweit dies im Rahmen der infektionsschutzrechtlichen Verordnungen möglich ist – und bereichern damit auch das kulturelle Leben in Bamberg.
Seit der Errichtung des Internationalen Künstlerhauses in Bamberg im Oktober 1997 werden in den Sparten Bildende Kunst, Literatur und Musik jedes Jahr Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und aus einem anderen Land als Stipendiatinnen und Stipendiaten des Freistaats eingeladen. Die ausländischen Stipendiaten der vergangenen Jahre kamen unter anderem aus England, Frankreich, Norwegen, Polen, Schottland, Griechenland, Litauen und zuletzt aus Slowenien.
2021 sind folgende deutsche und finnische Künstlerinnen und Künstler in das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia eingeladen:
Bildende Kunst
Dieter Froelich (D)
Lena von Goedeke (D)
Emma Helle (FI)
Heikki Marila (FI)
Tuukka Tammisaari (FI)
Literatur
Benedikt Feiten (D)
Lucy Fricke (D)
Veera Kaski (FI)
Arja Rinnekangas (FI)
Johanna Sinisalo (FI)
Antje Rávik Strubel (D)
Musik
Cecilia Damström (FI)
Elina Lukijanova (D)
Steffen Schleiermacher (D)
Sauli Zinovjev (FI)
Hohe Auszeichnung für Michael Schmitt
Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für außergewöhnliches Engagement
Michael Schmitt ist für sein ehrenamtliches Engagement im Bereich der kulturellen und soziokulturellen Bildung sowie der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements in Bamberg mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Oberbürgermeister Andreas Starke händigte die Medaille aufgrund der Corona-Pandemie im kleinen Rahmen im Rathaus am Maxplatz aus.
„Sie leisten seit 15 Jahren Großartiges für die Kultur und Soziokultur in Bamberg“, lobte der OB. Schmitt ist Mitbegründer des AStA Bamberg e.V., der junge Menschen finanziell und ideell in Bildung und Wissenschaft, Politik und Sozialem, Kunst und Kultur fördert. Im Fokus des Vereins stehe die Förderung junger Menschen in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen Persönlichkeiten und Mitgliedern ihrer Gesellschaft, hob Starke hervor und das sei „ein wichtiger Beitrag für eine funktionierende Stadtgesellschaft.“
Einen Namen habe sich Schmitt als Mitinitiator von kontakt – das Kulturfestival gemacht. Dessen Zielsetzung ist es, die Stadt mit innovativer und junger Kunst und Kultur zu beleben, Kontakte zu knüpfen, Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen, Ideen zu entwickeln und aktiv umzusetzen. „Wer einmal dort war“, betont Starke, „der weiß, dass das prima funktioniert. Denn dieses tolle kostenlose Festival zieht jährlich rund 20.000 begeisterte Besucherinnen und Besucher an. Das Festival bietet Konzerte, Ausstellungen und zahlreiche Workshops zu gesellschaftspolitischen Themen. Damit bereichert es unser Kulturangebot ungemein und gilt inzwischen als absolutes Vorzeigeprojekt.“
Der Oberbürgermeister verwies in seiner Laudatio auf ein weiteres Steckenpferd seines Engagements, nämlich die verschiedenen Bürgerbeteiligungsprozesse der Stadtplanung. „Hier machen Sie immer wieder darauf aufmerksam, dass Kultur und Soziokultur grundsätzlich Räume brauchen, in denen man sich treffen und organisieren kann. Beispielgebend dafür ist die Entwicklung auf dem Lagarde-Campus hin zu einem Kulturquartier, was Sie von Anfang an immer wieder tatkräftig unterstützt haben“, lobte Starke abschließend.