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Energiekosten

Kal­te Jahreszeit

Ver­brau­cher­zen­tra­le: Rich­tig hei­zen und dabei Geld sparen

Mit der rich­ti­gen Ein­stel­lung der Hei­zung und ein­fa­chen Maß­nah­men kön­nen Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher Ener­gie und Geld spa­ren und gleich­zei­tig das Kli­ma scho­nen. Die Ener­gie­be­ra­tung der Ver­brau­cher­zen­tra­le Bay­ern gibt Tipps dazu.

Auch wenn Hei­zen in die­sem Jahr vor­aus­sicht­lich güns­ti­ger wird als 2022, so die Ver­brau­cher­zen­tra­le Bay­ern in einer Mit­tei­lung, ver­schlingt das Hei­zen von Räu­men in Pri­vat­haus­hal­ten rund 70 Pro­zent der Gesamtenergiekosten.

Jedes Grad nied­ri­ge­re Raum­tem­pe­ra­tur kann den Ver­brauch aber um rund sechs Pro­zent sen­ken. Da es aber trotz­dem ange­nehm warm blei­ben soll­te, rät die Ver­brau­cher­zen­tra­le, im Wohn­zim­mer eine Tem­pe­ra­tur von 20 Grad zu erzeu­gen. Im Schlaf­zim­mer rei­chen hin­ge­gen oft auch 18 Grad, in weni­ger genutz­ten Räu­men sogar 16 Grad. Auch nachts oder wenn nie­mand zu Hau­se ist, kön­nen Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher die Tem­pe­ra­tur sen­ken. Käl­ter als 16 Grad soll­te es jedoch nicht wer­den, da sonst Schim­mel­bil­dung droht. Ein pro­gram­mier­ba­rer Ther­mo­stat hilft beim Ein­stel­len von Zeit und Temperatur.

Auch rich­ti­ges Lüf­ten kann beim Spa­ren hel­fen. Als die wich­tigs­te Lüft-Regel in der Heiz­pe­ri­ode führt die Ver­brau­cher­zen­tra­le daher auf: Mehr­fach täg­lich stoß­lüf­ten statt Fens­ter dau­er­haft kip­pen. Dies sorgt für einen schnel­len Luft­aus­tausch, ohne dass die Wän­de auskühlen.

Heiz­kör­per nicht ver­de­cken und regel­mä­ßig entlüften

Um mög­lichst effek­tiv zu hei­zen, soll­te man außer­dem dar­auf ach­ten, Heiz­kör­per nicht durch Ver­klei­dun­gen, Möbel oder Vor­hän­ge abzu­de­cken. Nur so ist die Leis­tung der Hei­zung voll nutz­bar und die Ther­mo­sta­te funk­tio­nie­ren opti­mal. Da auch Flu­sen und Staub die Wär­me­ab­ga­be min­dern kön­nen, soll­ten die Heiz­kör­per zudem regel­mä­ßig ent­staubt werden.

Auch Luft im Heiz­sys­tem sorgt für einen erhöh­ten Ener­gie­ver­brauch. Um Heiz­kör­per zu ent­lüf­ten, kön­nen Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher das Ent­lüf­tungs­ven­til mit einem spe­zi­el­len Schlüs­sel öff­nen und die ein­ge­schlos­se­ne Luft ent­wei­chen las­sen. Sobald nur noch hei­ßes Was­ser aus­tritt, soll­te das Ven­til wie­der fest ver­schlos­sen wer­den. Bei Häu­sern oder Woh­nun­gen mit meh­re­ren Eta­gen soll­ten man zunächst die Heiz­kör­per in den unte­ren und dann die in den obers­ten Eta­gen entlüften.

Undich­te Fens­ter und Außen­tü­ren sor­gen nicht nur für unan­ge­neh­me Zug­luft. Durch sie heizt man, so die Ver­brau­cher­zen­tra­le wei­ter, sprich­wört­lich zum Fens­ter hin­aus. Ob eine Erneue­rung der Dich­tung oder ein Nach­jus­tie­ren nötig ist, lässt sich mit einem Blatt Papier tes­ten. Die­ses klemmt man zwi­schen Fens­ter­rah­men und ‑flü­gel. Lässt es sich bei geschlos­se­nem Fens­ter nicht her­aus­zie­hen, ist das Fens­ter an die­ser Stel­le dicht.

Stei­gen­de Energiekosten

IHK-Umfra­ge Ener­gie: For­de­run­gen der Unternehmen

Mehr­kos­ten für den ein­ge­kauf­ten Strom 2023 von bis zu 750 Pro­zent im Ver­gleich zu 2022 mel­den ober­frän­ki­sche Unter­neh­men. Das hat eine IHK-Umfra­ge der Nie­der­las­sung für Ober­fran­ken erge­ben. Zudem haben die befrag­ten Unter­neh­men kla­re Vor­stel­lun­gen dar­über, wie die­ser Preis­schub zumin­dest teil­wei­se auf­ge­fan­gen wer­den könnte.

Ein Groß­teil der Unter­neh­men, die in der IHK-Umfra­ge befragt wur­den, bekommt die aktu­el­le Ent­wick­lung der Ener­gie­prei­se deut­lich zu spü­ren. Das teil­te die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth am 16. Sep­tem­ber mit. 59 Pro­zent haben Inves­ti­tio­nen ver­scho­ben oder bereits ganz gestri­chen. 14 Pro­zent mel­den einen ein­ge­schränk­ten Geschäfts­be­trieb. 19 Pro­zent der Befrag­ten wird die Zahl der Mit­ar­bei­ten­den redu­zie­ren müs­sen. Drei Pro­zent der Befrag­ten befürch­ten sogar eine Insolvenz.

Durch die geplan­te Abschal­tung der Kern­kraft­wer­ke rech­nen 84 Pro­zent der Befrag­ten mit einem wei­te­ren Preis­an­stieg beim Strom, 70 Pro­zent beim Gas. 53 Pro­zent schlie­ßen eine Gas­man­gel­la­ge nicht aus, 58 Pro­zent befürch­ten Black­outs in der Stromversorgung.

Atom­kraft­wer­ke und erneu­er­ba­rer Energien

Auf die Fra­ge, wel­che Wege began­gen wer­den soll­ten, um das Strom­an­ge­bot zu erhö­hen und die Prei­se dadurch zu redu­zie­ren, for­dern 89 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men eine Lauf­zeit­ver­län­ge­rung von Kernkraftwerken.

Fast eben­so vie­le der Befrag­ten (83 Pro­zent) for­dern aber auch eine Beschleu­ni­gung beim Aus­bau erneu­er­ba­rer Ener­gien. Als sehr sieht man außer­dem die Erschlie­ßung neu­er Bezugs­quel­len, etwa über LNG-Ter­mi­nals (68 Pro­zent). 42 Pro­zent spre­chen sich dafür aus, Koh­le­kraft­wer­ke bis auf wei­te­res zu akti­vie­ren. Den Auf- und Aus­bau von Frack­ing in Deutsch­land sehen 21 Pro­zent als sinn­vol­le Maßnahme.

Abbau büro­kra­ti­scher Hin­der­nis­se, weni­ger Abga­ben auf Ener­gie als Entlastungsmaßnahme

Als beson­ders wich­tig sehen vie­le Unter­neh­men laut IHK-Umfra­ge außer­dem die Besei­ti­gung büro­kra­ti­scher Hemm­nis­se beim Aus­bau erneu­er­ba­rer Ener­gien. Die­se Posi­ti­on ver­tre­ten 79 Pro­zent der Befragten.

Eine wei­te­re Mög­lich­keit, die Kos­ten­ex­plo­si­on wenigs­tens teil­wei­se in den Griff zu bekom­men, wäre aus Unter­neh­mens­sicht die Reduk­ti­on der Abga­ben auf Ener­gie. 88 Pro­zent der Befrag­ten spre­chen sich in die­sem Zusam­men­hang dafür aus, die Strom­steu­er auf den EU-Min­dest­satz abzu­sen­ken. 75 Pro­zent sind für ein Aus­set­zen der CO2-Beprei­sung für Strom und Gas. 59 Pro­zent spre­chen sich dafür aus, die Mehr­wert­steu­er auf Strom und Gas zu sen­ken oder ganz auszusetzen.

Nicht weni­ger als 41 Pro­zent der Unter­neh­men arbei­ten selbst an Absi­che­rungs­stra­te­gien für den Fall einer Gas­knapp­heit oder haben sol­che bereits erar­bei­tet, sei es durch einen „Fuel Switch“, also den Wech­sel etwa von Gas auf Öl, oder durch ver­stärk­te Ener­gie­ein­spa­run­gen, um zwei mög­li­che Maß­nah­men zu nennen.

Bei sie­ben Pro­zent schei­tern sol­che Plä­ne aller­dings an büro­kra­ti­schen Hemm­nis­sen. Wei­te­re 38 Pro­zent haben Absi­che­rungs­stra­te­gien durch­ge­spielt, sehen aber kei­ne Mög­lich­kei­ten, sol­che Maß­nah­men zu realisieren.

Gas­kos­ten­stei­ge­rung um bis zu 1.300 Prozent

Wie stark die Kos­ten für Strom und Gas anstei­gen, hängt nicht zuletzt davon ab, ob ein Unter­neh­men sei­nen Bedarf über die Grund­ver­sor­gung abde­cken kann oder den Ener­gie­be­darf im Vor­feld ein­kau­fen muss. Letz­te­res schafft nor­ma­ler­wei­se Pla­nungs­si­cher­heit, hat sich in der aktu­el­len Situa­ti­on aber ins Gegen­teil umge­kehrt. Glück hat, wer sei­ne Strom- und Gas­ver­trä­ge bis Ende 2022 und für 2023 bereits kom­plett unter Dach und Fach hat­te, bevor die Ener­gie­prei­se einen Rekord­wert nach dem ande­ren erreichten.

„Die Mehr­heit der Unter­neh­men ver­zeich­net Kos­ten­stei­ge­run­gen zwi­schen 40 und 200 Pro­zent. Die Span­ne reicht dabei bis 400 Pro­zent”, sagt Mal­te Tie­de­mann, Kon­junk­tur­re­fe­rent der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. „Für das Jahr 2023 ver­zeich­net der größ­te Teil der Unter­neh­men Preis­stei­ge­run­gen zwi­schen 100 und 450 Pro­zent, in Ein­zel­fäl­len bis zu 1.300 Prozent.“

Bis zu 750 Pro­zent mehr Strom­kos­ten für 2023

Beim Strom lag die Preis­stei­ge­rung von Janu­ar bis August 2022 bei den meis­ten Unter­neh­men zwi­schen 30 und 300 Pro­zent. Es gibt aber auch Unter­neh­men, die einen Anstieg von bis zu 450 Pro­zent ver­zeich­nen. Ein Blick auf 2023 zeigt drei Grup­pen von Unter­neh­men. Etwa ein Drit­tel rech­net mit Preis­stei­ge­run­gen von 20 bis 60 Pro­zent. Ein Groß­teil der Unter­neh­men hat Strom mit Mehr­kos­ten zwi­schen 100 und 300 Pro­zent erwor­ben, rund ein wei­tes Fünf­tel der Unter­neh­men hat 400 bis 750 Pro­zent Mehrkosten.