Browse Tag

Jan Gernlein

Trai­ner Ein­tracht Bam­berg im Interview

Jan Gern­lein: „Alles, was bes­ser ist als Platz 17, ist eine Klasseleistung“

Denk­bar knapp wen­de­te der FC Ein­tracht Bam­berg Ende Mai in der Rele­ga­ti­on den Abstieg aus der Regio­nal­li­ga Bay­ern ab. Nun beginnt der Ver­ein sei­ne zwei­te Sai­son in der viert­höchs­ten Spiel­klas­se. War­um von der Mann­schaft aber auch in der neu­en Spiel­zeit kei­ne Höhen­flü­ge zu erwar­ten sind und wie er die letz­te Sai­son wahr­ge­nom­men hat, hat uns Trai­ner Jan Gern­lein im Inter­view erzählt.
Herr Gern­lein, was ging in ihnen im Moment des Klas­sen­er­halts vor?

Jan Gern­lein: Sehr viel Erleich­te­rung. Die Wochen davor waren sehr anstren­gend gewe­sen und im Hin­ter­grund hat­ten wir schon das gan­ze Jahr über viel dar­an gear­bei­tet, dass der Ver­ein den nächs­ten Schritt gehen kann. Ent­spre­chend wäre es extrem scha­de gewe­sen, wenn die­ses Jahr Arbeit umsonst gewe­sen wäre und wir hät­ten abstei­gen müs­sen. Aber jetzt kön­nen wir auf dem Klas­sen­er­halt aufbauen.

Was ist die­ser nächs­te Schritt?

Jan Gern­lein: Dass wir ein zwei­tes Jahr in die­ser Liga blei­ben. Der über­nächs­te Schritt könn­te sein, dass das Sta­di­on mal irgend­wann fer­tig umge­baut ist. Die Umklei­de­con­tai­ner sol­len noch bis Ende des Jah­res ste­hen­blei­ben und die neu­en Umklei­den dann fer­tig sein. Bis dahin ist auch die Tri­bü­ne teil­wei­se gesperrt, weil der Kabi­nen­trakt eben unten drun­ter gemacht wird. Aber die­se Din­ge haben wir nicht selbst in der Hand. Das ist eine Ange­le­gen­heit der Stadt. Zusätz­lich gibt es vie­le wei­te­re The­men im Ver­ein, zum Bei­spiel wie man die Jugend vor­an­brin­gen kann.

In der Rele­ga­ti­on hat die Ein­tracht gegen den TSV Buch­bach und gegen den VfB Eich­stätt zwei­mal 0:0 unent­schie­den gespielt und sich dann jeweils knapp mit 5:4 im Elf­me­ter­schie­ßen durch­ge­setzt. Und auch Buch­bach und Eich­stätt kamen nicht über ein Unent­schie­den, was schlecht für Bam­berg gewe­sen wäre, hin­aus. Gab es im Moment des Klas­sen­er­hal­tes also auch ein wenig das Gefühl, Glück gehabt zu haben?

Jan Gern­lein: Ich sage nein, weil wir in Eich­stätt ein Spiel hat­ten, in dem wir in der einen und die Eich­stät­ter in der ande­ren Halb­zeit bes­ser waren. Des­we­gen war es letzt­end­lich ein ver­dien­tes Unent­schie­den. Und gegen Buch­bach waren wir, den­ke ich, deut­lich spiel­be­stim­mend. Wir haben also völ­lig ver­dient zwei­mal 0:0 gespielt und sta­bil dabei gestanden.

Wel­cher war neben dem Klas­sen­er­halt der schöns­te Moment der Sai­son für Sie?

Jan Gern­lein: Da kann ich nicht einen Spiel­mo­ment nen­nen, aber der Gesamt­ein­druck war posi­tiv. Zu sehen, dass wir uns trotz der vie­len­Nie­der­la­gen und der schwie­ri­gen Sai­son­pha­sen nicht ver­än­dert haben – weder die Mann­schaft, noch der Ver­ein – war schön. Denn wir haben die Ruhe nicht ver­lo­ren. In ande­ren Ver­ei­nen hat man ein- oder zwei­mal den Trai­ner ent­las­sen. Bei uns ist es ruhig geblie­ben und die Mann­schaft hat auch nie den Ein­druck gemacht, dass sie zwei­felt. Viel­leicht waren die Spie­ler nach dem Spiel mal nie­der­ge­schla­gen, aber zum nächs­ten Trai­ning sind sie wie­der mit Freu­de ange­tre­ten. Das hat es beson­ders gemacht.

Wel­cher war der schlimms­te Moment?

Jan Gern­lein: Ich den­ke, das Heim­spiel gegen Nürn­berg II Anfang April. Wir hat­ten eine sehr schlech­te ers­te Halb­zeit und lagen 0:2 hin­ten. Nach dem Sei­ten­wech­sel sind wir aber bes­ser ins Spiel gekom­men, haben zwei Tore geschos­sen und die Dyna­mik war plötz­lich ganz auf unse­rer Sei­te. Dann, in der Schluss­pha­se, haben wir inner­halb von zehn Minu­ten wei­te­re vier Gegen­to­re gefan­gen und noch mit 2:6 ver­lo­ren. Das war sechs Spiel­ta­ge vor Sai­son­ende. Da dach­te ich: Mit sol­chen Leis­tun­gen wird es schwer, die Klas­se zu halten.

Wel­ches Sai­son­ziel haben Sie sport­lich, wel­chen Tabel­len­platz pei­len Sie an?

Jan Gern­lein: Das schöns­te wäre natür­lich, direkt den Klas­sen­er­halt zu schaf­fen, ohne Rele­ga­ti­on, also min­des­tens Tabel­len­platz 14 zu errei­chen. Ich glau­be aber, dass es eher unrea­lis­tisch ist, sich das so zu wün­schen. Es müss­te vier Teams geben, die hin­ter uns ste­hen. Und wenn ich mir anschaue, was ande­re Ver­ei­ne inves­tie­ren kön­nen, muss ich sagen: Alles, was bes­ser ist als Platz 17, ist eine Klas­se­leis­tung. Auch wenn ande­re das viel­leicht ger­ne anders hören würden.

Letz­te Sai­son haben Sie mehr oder weni­ger kon­stant gegen den Abstieg gespielt. Was müss­te den­noch anders wer­den, um so einen Sai­son­ver­lauf zu verhindern?

Jan Gern­lein: Ich den­ke, es wird von Anfang an wie­der genau­so lau­fen, gegen den Abstieg und um den Klas­sen­er­halt. Aber die Mann­schaft kann die­se Situa­ti­on jetzt bes­ser anneh­men. Sie hat in den letz­ten Jah­ren eigent­lich eine Auf­stiegs­sai­son nach der ande­ren gehabt. Nun war es das ers­te Mal, dass sie die Erfah­rung machen muss­te, öfter zu ver­lie­ren als zu gewin­nen. Aber eben, weil wir die­se Erfah­rung jetzt gemacht haben, den­ke ich, wür­de sie uns beim zwei­ten Mal nicht aus der Bahn wer­fen und wir könn­ten die Situa­ti­on bes­ser einschätzen.

Gibt es eine Lek­ti­on, die Sie aus der ers­ten Sai­son in der Regio­nal­li­ga Bay­ern gelernt haben?

Jan Gern­lein: Man muss eine hohe Inten­si­tät haben im Spiel und Feh­ler wer­den viel schnel­ler bestraft. Auch gibt es viel weni­ger Pau­sen in der Sai­son als in der Bay­ern­li­ga. Die­se Din­ge kann man der Mann­schaft als Trai­ner natür­lich vor­her erzäh­len, aber sie muss es in gewis­ser Wei­se auch erle­ben und die prak­ti­sche Erfah­rung dazu machen. Zu die­ser Erfah­rung kann auf der ande­ren Sei­te aber wie­der­um auch gehö­ren, dass man, wenn man mutig spielt, gegen jeden Geg­ner eine Chan­ce hat. Inso­fern haben wir nicht nur eine sehr ereig­nis­rei­che, son­dern auch eine sehr lehr­rei­che Sai­son hin­ter uns.

Hat sich der Ver­ein etwas vor­ge­macht, war die Sai­son also här­ter als erwartet?

Jan Gern­lein: Mei­ne Spie­ler sehen es viel­leicht anders, aber ich wür­de sagen, nein. Im Gegen­teil, ich fand es über­ra­schend, wie oft wir letzt­end­lich Spie­le kon­trol­liert haben – auch wenn wir ver­lo­ren haben. Zum Bei­spiel im Sai­son­rück­spiel gegen Bay­reuth haben wir, zumin­dest gefühlt, die Par­tie 50 oder 60 Minu­ten lang kon­trol­liert. Am Ende gin­gen wir als Ver­lie­rer vom Platz, konn­ten aber zei­gen, dass wir mit einer Mann­schaft, die haupt­be­ruf­lich Fuß­ball spielt, mit­hal­ten können.

Der FC Ein­tracht Bam­berg hat in der letz­ten Sai­son 36 Tore geschos­sen und 69 Tore kas­siert. Kei­ne Mann­schaft hat weni­ger Tref­fer erzielt und nur eine, der Abstei­ger FC Mem­min­gen, hat mehr hin­neh­men müs­sen. Wie war da der Trai­ner mit sich zufrieden?

Jan Gern­lein: Es ist nicht so, dass ich sage: Das Trai­ner­team hat alles rich­tig gemacht. Das wird es nie geben. Trotz­dem waren vie­le Situa­tio­nen dabei, in denen, wenn der Plan, den wir uns jeweils vor den Spie­len zurecht­ge­legt hat­ten, so umge­setzt wor­den wäre, wie wir es ger­ne gehabt hät­ten, viel­leicht der eine oder ande­re Sieg mehr drin gewe­sen wäre. Dass es dazu aber nicht gekom­men ist, war jedoch tat­säch­lich nicht nur die Qua­li­täts­schuld der Spie­ler, son­dern auch des Trai­ner­teams. Auf dem Weg, die Jungs dahin zu brin­gen, dass sie es viel­leicht bes­ser kön­nen, hat nicht immer alles so funk­tio­niert, wie wir es uns vor­ge­stellt haben. Aber im End­ef­fekt haben wir als Trai­ner­team und Mann­schaft gut mit­ein­an­der funktioniert.

Der Ver­ein scheint mit Ihnen zumin­dest zufrie­den gewe­sen zu sein: Im März wur­de Ihr Ver­trag um zwei Jah­re ver­län­gert. Mit­ten in einer kri­ti­schen Pha­se wie dem Abstiegs­kampf für das Fuß­ball­ge­schäft eigent­lich ein unüb­li­cher Schritt, möch­te man sagen. Wäre gän­gi­ger­wei­se der Trai­ner nicht ent­las­sen wor­den, um mit einem Ersatz neu­en Schwung in die Mann­schaft zu bringen?

Jan Gern­lein: Die Ver­län­ge­rung geschah in einer Pha­se, in der wir sechs Spie­le am Stück ver­lo­ren hat­ten. Und tat­säch­lich ist es so, dass es im Fuß­ball, gera­de in den ers­ten vier Ligen, in sol­chen Situa­tio­nen in den Ver­ei­nen nor­ma­ler­wei­se wenig Wert­schät­zung für die Trai­ner und wenig Ruhe gibt. Aber der Vor­stand und auch ich als Trai­ner haben uns nicht von Aktio­nis­mus lei­ten las­sen. Wir ticken bei die­ser Fra­ge gleich und gehen in die glei­che Rich­tung. Wir waren über­zeugt, den Klas­sen­er­halt nur zu schaf­fen, wenn wir im Ver­ein und im Umfeld die Ruhe behal­ten. Auch haben wir uns ent­schie­den, da ich ja sowie­so in Bam­berg bin und gut mit dem Ver­ein klar­kom­me, genau wie er mit mir, mei­nen Ver­trag, wenn wir ihn schon ver­län­gern, nicht nur um ein Jahr, son­dern gleich um zwei Jah­re zu ver­län­gern. Dann haben wir in der nächs­ten Sai­son die glei­che The­ma­tik mög­li­cher­wei­se nicht schon wieder.

Wie haben Sie es geschafft, dass die Mann­schaft bis zum Schluss nicht auf­ge­ge­ben hat?

Jan Gern­lein: Das hat­te schon mit dem Ein­fluss des Trai­ner­teams zu tun, aber ein gro­ßer Anteil dar­an muss von der Mann­schaft selbst kom­men. Es sind vie­le ver­schie­de­ne Cha­rak­te­re und alle haben ein Pri­vat­le­ben als Arbeit­neh­mer oder Stu­den­ten oder Fami­li­en­men­schen. Und ein Pri­vat­le­ben kann immer mal wie­der belas­tend sein, wofür der Fuß­ball dann Aus­gleich sein soll. Des­we­gen kom­men die Spie­ler mit einer ganz ande­ren Freu­de zum Trai­ning und zu den Spie­len. Wenn man Fuß­ball haupt­be­ruf­lich spielt, sich dar­über defi­niert und dann erfolg­los ist, wird es schwie­rig und der Spaß geht verloren.

Aber wie groß kann der Spaß im Aus­gleich sein, wenn man sechs­mal in Fol­ge verliert?

Jan Gern­lein: Spaß ist nicht immer nur lachen und so wei­ter. Er kann auch dar­in bestehen, gefor­dert zu wer­den und an sei­ne Gren­zen zu kom­men. Man kommt nach einem lan­gen Arbeits­tag zum Trai­ning und bekommt neu­en Input, der einen kör­per­lich und im Kopf her­aus­for­dert. Ich habe vie­le intel­li­gen­te Spie­ler, denen sol­che Her­aus­for­de­run­gen gefallen.

Wel­che Rück­mel­dun­gen haben die Spie­ler nach der Sai­son gegeben?

Jan Gern­lein: Mit so vie­len habe ich nach der Sai­son noch nicht gespro­chen, aber ich glau­be, es waren alle extrem erleich­tert, dass es gereicht hat. Ich den­ke, sie haben aller­dings auch erkannt, dass sie nicht noch­mal bis kurz vor Sai­son­ende zit­tern wol­len. Sie wür­den es in der nächs­ten Sai­son ger­ne vor­her schon klä­ren – posi­tiv natür­lich. Auch haben sie nicht gedacht, dass sie auch durch­aus mit­hal­ten kön­nen und zum Bei­spiel gegen Bay­ern Mün­chen II gewin­nen und ver­dient gewin­nen können.

Was sag­ten die Fans nach der Saison?

Jan Gern­lein: Zwi­schen­durch gab es natür­lich immer wie­der sehr viel Unmut – bei sechs oder sie­ben in Fol­ge ver­lo­re­nen Spie­len, für die man ja auch Ein­tritt gezahlt hat, ist das aber nor­mal. Es kam aller­dings auch sehr viel Wert­schät­zung, weil die Fans natür­lich rea­lis­tisch ein­schät­zen konn­ten, wie schwer die Liga für uns ist und dass wir trotz­dem unser Ding gemacht haben. Mit aller Gewalt Klas­sen­er­halt, haben sie gesagt.

Jan Gernlein
Jan Gern­lein und die Neu­zu­gän­ge, hin­ten von links: Luka­sz Jan­kowi­ak, Bene­dikt Wil­lert, Gern­lein, Andre­as Pfahl­mann; vor­ne von links: Rad­zi­von Hush­cha, Muiz Alli, Koray Kai­ser, Foto: Ste­fan Mohr
Nun haben Sie mit Luka­sz Jan­kowi­ak, Andre­as Pfahl­mann, Rad­zi­von Hush­cha und Muiz Alli vier neue Offen­siv­spie­ler ver­pflich­tet. Bis auf Jan­kowi­ak sind alle um die 20 Jah­re alt, also noch ziem­lich jung. Sie sag­ten, der Vor­teil in der neu­en Sai­son ist die Erfah­rung aus der letz­ten. Haben die­se jun­gen Spie­ler sol­che Erfahrung?

Jan Gern­lein: Indi­rekt. Luka­sz bringt sie auf jeden Fall mit, ich ken­ne ihn schon mehr als zehn Jah­re. Rad­zi­von und Muiz waren letz­te Sai­son immer wie­der im Trai­ning dabei und hat­ten auch schon klei­ne Ein­sät­ze in Test­spie­len. Sie wis­sen also, was bei uns los ist. Und Pfahl­mann, als ein­zi­ger, der aus der Bezirks­li­ga hoch­wech­selt, muss jetzt schau­en, wie es für ihn vom Tem­po und der Här­te her ist. Hin­zu kom­men noch Mit­tel­feld­mann Koray Kai­ser, der schon ein gan­zes Jahr in Bay­reuth unter Pro­fi­be­din­gun­gen zumin­dest mit­trai­niert hat. Und unser neu­er Tor­wart Bene­dikt Wil­lert war mit 19 schon Pro­fi beim FC Nürn­berg. Das heißt, er wird sich schnell wie­der an die­ses Niveau gewöhnen.

Bene­dikt Wil­lert ist die neue Num­mer eins vor Fabi­an Dell­er­mann. Pla­nen Sie noch mit Tor­wart Ben Olschew­ski, der einen Kreuz­band­riss hat?

Jan Gern­lein: Wir pla­nen so, dass er sich kei­nen Stress machen muss, wes­we­gen wir auch einen neu­en Tor­wart geholt haben. Bei einem Kreuz­band­riss weiß man nie, wie schnell ein Spie­ler wie­der auf dem Platz ste­hen kann.

Hät­ten Sie sich im Ange­sicht der vie­len Gegen­to­re aus der letz­ten Sai­son nicht auch in der Defen­si­ve ver­stär­ken sollen?

Jan Gern­lein: Nein. Ich wür­de behaup­ten, dass wir per­so­nell in der Ver­tei­di­gung vom Liga­schnitt her ordent­lich auf­ge­stellt sind.

Wie sieht im Ver­gleich zur letz­ten Sai­son das Bud­get aus?

Jan Gern­lein: Wir wer­den wohl Ein­schnit­te machen müs­sen. Die Finan­zen gestal­ten sich zum Bei­spiel dahin­ge­hend schwie­ri­ger, dass wir schau­en müs­sen, wie der Ersatz für die gesperr­te Tri­bü­ne ankommt. Wie neh­men die Zuschau­er die unüber­dach­te Gegen­ge­ra­de an? Denn das ist wet­ter­ab­hän­gig und uns könn­ten Ein­tritts­gel­der weg­fal­len. Aber wir neh­men das ernst und geben nicht mehr Geld aus als wir haben – das hat der Ver­ein bekann­ter­ma­ßen frü­her gemacht.

Auf wel­chen Geg­ner freu­en Sie sich in der kom­men­den Spiel­zeit am meisten?

Jan Gern­lein: Ich freue mich auf Augs­burg II. Deren Trai­ner Tobi­as Strobl war frü­her mein Chef, als ich in Schwein­furt Co-Trai­ner war und er ist ein sehr guter Freund von mir. Das sind beson­de­re Spie­le. Und sport­lich freue ich mich auf eben die­sen FC Schwein­furt, als mei­nen Ex-Ver­ein. Und es ist auch ein schö­nes Derby.

FC Ein­tracht Bamberg

Jan Gern­lein bleibt zwei wei­te­re Jah­re Cheftrainer

Trotz des der­zeit weni­gen Erfolgs in der Liga schafft der FC Ein­tracht Bam­berg Sicher­heit auf dem Trai­ner­pos­ten der 1. Her­ren­mann­schaft. Jan Gern­lein wird zwei wei­te­re Jah­re Chef­trai­ner bleiben.

Wie der Fuß­ball-Regio­nal­li­gist FC Ein­tracht Bam­berg ges­tern Abend (25. März) bekannt­ge­ge­ben hat, möch­te er sei­nen Prin­zi­pi­en treu blei­ben und auf Kon­ti­nui­tät bei der Beset­zung des Chef­trai­ner­pos­tens set­zen. So wird Jan Gern­lein (lesen Sie hier sei­ne Ant­wor­ten im Stadt­echo-Fra­ge­bo­gen) bis Juni 2026 Chef­trai­ner blei­ben – unab­hän­gig von der Spiel­klas­se. Ver­ein und Gern­lein haben in die­ser Woche einen Zwei-Jah­res-Ver­trag unterzeichnet.

Der 31-Jäh­ri­ge wird im Som­mer dann sei­ne drit­te Sai­son bei den Dom­rei­tern absol­vie­ren. Gern­lein kam im Juli 2022 nach Bam­berg und führ­te den FCE in sei­ner ers­ten Sai­son als Bay­ern­li­ga-Meis­ter in die Regio­nal­li­ga. Zuvor war er lan­ge Jah­re als Co-Trai­ner und für ein paar Spie­le auch als Chef­coach beim FC Schwein­furt 05 tätig.

„Unter dem Strich passt ein­fach die Che­mie zwi­schen Jan und dem Ver­ein“, sag­te FCE-Vor­stands­spre­cher Sascha Dorsch. „Er ist und war unser Wunsch­kan­di­dat, und wir sind froh, dass Jan für zwei wei­te­re Jah­re unter­schrie­ben hat.“ Und wei­ter: „Seit Jan bei uns ist, hat nicht nur unse­re ers­te Mann­schaft einen wei­te­ren Schritt nach vor­ne gemacht. Auch unser kom­plet­tes Dom­rei­ter-Leis­tungs­zen­trum pro­fi­tiert von Jans Exper­ti­se. Er ist sich nicht zu scha­de, auch mal bei einem Trai­ning oder Spiel unse­rer Jugend­mann­schaf­ten vor­bei­zu­schau­en und auf Anfra­gen Tipps zu geben.“

Zuver­sicht­lich beim Klassenerhalt

Ziel der Ver­län­ge­rung von Gern­leins Ver­trag sei es, so die Mit­tei­lung des Ver­eins wei­ter, auf dem Ent­stan­de­nen auf­zu­bau­en und die Dom­rei­ter ins­ge­samt wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Mit dem kla­ren Fokus des Ver­eins auf Jugend und Regi­on. „Wie sehr Jan hin­ter die­sem Kon­zept steht, zeigt sich, dass er sein Enga­ge­ment völ­lig unab­hän­gig von der Liga macht. Am liebs­ten natür­lich in der Regio­nal­li­ga, not­falls aber auch in der Bay­ern­li­ga“, so Dorsch.

Auch Jan Gern­lein freu­te sich dar­auf, gemein­sam mit den Ver­ant­wort­li­chen den ein­ge­schla­ge­nen Weg wei­ter­zu­ge­hen. „Wir sind über­zeugt davon, dass noch genug Auf­ga­ben vor uns lie­gen. Ich freue mich, wei­ter­hin die Ent­wick­lung in sport­li­cher Hin­sicht feder­füh­rend zu beglei­ten. Mit der Mann­schaft arbei­te ich geschlos­sen am kurz­fris­ti­gen Ziel Klas­sen­er­halt, mit den han­deln­den Per­so­nen aber lang­fris­tig dar­an, unse­re Phi­lo­so­phie bei­be­hal­ten zu kön­nen. Ich bin begeis­tert davon, was in die­sem Ver­ein geleis­tet wird und mit wel­chem Fein­ge­fühl Fans und Gön­ner des Ver­eins die aktu­el­le Sai­son bewer­ten und akzeptieren.“

In der Tabel­le steht die Ein­tracht der­zeit auf dem 16. Platz, dem zwei­ten Rele­ga­ti­ons­platz, und hat vier Punk­te Abstand zu den punkt­glei­chen Mann­schaf­ten auf Platz 15 und 14. Nach Ein­schät­zung des FCE-Coa­ches wird es im Kampf gegen den Abstieg ent­spre­chend bis zum Ende span­nend blei­ben. Was den Klas­sen­er­halt angeht, zeigt sich der Übungs­lei­ter aber zuver­sicht­lich. „Die­ses gro­ße Mit­ein­an­der, wie wir es zuletzt in Burg­hau­sen erle­ben durf­ten, gepaart mit der Ruhe im Ver­ein wird am Ende gewinn­brin­gend für uns sein. Davon sind wir über­zeugt und dafür sind wir als Trai­ner und Spie­ler bereit, über unse­re Gren­zen zu gehen.“

Stadt­echo-Fra­ge­bo­gen

Das Stadt­echo fragt: Jan Gern­lein antwortet

In jeder Aus­ga­be des Stadt­echos legen wir einer Bam­ber­ger Per­sön­lich­keit einen Fra­ge­bo­gen vor. Dies­mal hat Jan Gern­lein die Fra­gen beant­wor­tet. Er ist Trai­ner der 1. Her­ren­mann­schaft des FC Ein­tracht Bam­berg, die seit die­ser Sai­son in der Regio­nal­li­ga Bay­ern spielt.
Herr Gern­lein, was mögen Sie am Fuß­ball besonders?

Das gemein­sa­me Arbei­ten in einer Grup­pe, die unter­schied­li­cher nicht sein könn­te. Gepaart mit tak­ti­schen Ele­men­ten, die der Sport mit sich bringt – sehr interessant.

Was nicht?

Dass das Spiel ger­ne als sim­pel, pri­mi­tiv und stumpf dar­ge­stellt wird, obwohl es sehr kom­plex sein kann. Die Wich­tig­keit, die dem Fuß­ball gege­ben wird und die poli­ti­sche Gleich­gül­tig­keit der Ver­bän­de und Vereine.

Die Ein­tracht hat die Hin­run­de auf dem Abstiegs­platz 16 abge­schlos­sen. Was macht Sie hoff­nungs­voll, dass es mit dem Klas­sen­er­halt noch klappt?

Die Dyna­mik in unse­rem Team, die für mich abso­lut beson­ders und stets posi­tiv ist.

Was muss dafür bes­ser werden?

Wir haben in den ers­ten 21 Spie­len viel ler­nen müs­sen und dür­fen. Jetzt gilt es, die gemach­te Erfah­rung für uns zu nut­zen – ziel­stre­big und abgezockt.

Wür­den Sie ger­ne öfter Fahr­rad fahren?

Als wüss­ten Sie, dass ich kein Fan von Rädern bin. Ich lie­be es, zu Fuß unter­wegs zu sein – Musik im Ohr und ab. Auf dem Rad hab ich wohl zu viel Respekt vor den Autofahrern.

Zah­len Sie gern Rundfunkgebühren?

Even­tu­ell unge­wöhn­lich, aber da ich nach wie vor in einer WG lebe, zahlt mein Mit­be­woh­ner. Ich wür­de sie aber ger­ne bezah­len, wenn man das Geld häu­fi­ger für poli­ti­sche Bil­dung oder kul­tu­rel­le Zwe­cke nutzt. Gera­de weil es Rand­grup­pen gibt, die oft tol­le Din­ge tun und durch gerin­ges Spon­so­ring wenig Auf­merk­sam­keit bekommen.

Töten Sie Insekten?

Nur Stech­mü­cken beim Fußballtraining.

Darf man in Ihrem Schlaf­zim­mer rauchen?

Wenn es nach mir geht, darf man das nirgends.

Wel­che Dro­gen soll­ten Ihrer Mei­nung nach lega­li­siert werden?

Mit Alko­hol ist es bereits eine nicht unge­fähr­li­che Dro­ge. Ich neh­me ein immer grö­ße­res Ankom­men vie­ler Dro­gen in der Gesell­schaft wahr. Das macht mir im Hin­blick auf mei­ne Arbeit mit Jugend­li­chen grö­ße­re Sor­gen. Auch hier muss drin­gend über alle Dro­gen auf­ge­klärt wer­den. Aber rea­lis­tisch – nicht populistisch.

Ihr Leben wird ver­filmt. Wel­cher Schau­spie­ler soll­te Sie spielen?

Richard Gere. Gute poli­ti­sche Hal­tung und State­ments, dazu eine sym­pa­thi­sche und unauf­ge­reg­te Art.

Wie vie­le Apps sind auf Ihrem Smart­phone? Wel­che benut­zen Sie am meisten?

Zu vie­le. Whats­App, Insta­gram, Spo­ti­fy, Trans­fer­markt und sämt­li­che Finanzapps.

Wovon waren Sie zuletzt überrascht?

Von der brei­ten Akzep­tanz der Bau­ern­pro­tes­te und ‑blo­cka­den im Ver­gleich zu Blo­cka­den der Letz­ten Gene­ra­ti­on – ohne genau zu bewer­ten, wer im Recht und Unrecht ist. Glei­che Hand­lung, ande­re Kon­se­quen­zen – logisch schwer nachvollziehbar.

Was ist Ihr größ­ter Wunsch?

Ein gesun­des Leben für mei­ne Fami­lie und Freun­de, in einer Welt die von gegen­sei­ti­gem Respekt und Akzep­tanz geprägt ist und in der beleg­ba­re Argu­men­ta­tio­nen wie­der mehr gehört wer­den als Populismus.

Wie sieht ein per­fek­ter Tag für Sie aus?

In den Ber­gen auf­wa­chen, Kaf­fee beim Son­nen­auf­gang, Wan­de­rung an einen Berg­see, Son­nen­un­ter­gang, Mond und Ster­ne bei kla­rem Himmel.

Wor­über haben Sie sich zuletzt geärgert?

Ryan­air.

Haben Sie ein Lieblingsgeräusch?

Zwit­schern­de Vögel.

Wel­chen Luxus leis­ten Sie sich?

Essen gehen, sorg­lo­se Lebens­mit­tel­ein­käu­fe, Besu­che von Kon­zer­ten oder Sportevents.

Wovor haben Sie Angst?

Popu­lis­ten, Faschis­ten, Ras­sis­ten… – aber nur wenn sie in der Gesell­schaft Gehör finden.

Wann haben Sie zuletzt geflirtet?

Lan­ge her – ange­kom­men und doch Single.

Wann und war­um hat­ten Sie zum letz­ten Mal Ärger mit der Polizei?

Gut und höf­lich erzo­gen – kein Grund für Ärger.

Was war Ihr schöns­ter Fußballmoment?

Der Auf­stieg 2023 mit dem FC Ein­tracht Bamberg.

Auf wel­chen Moment Ihrer Lauf­bahn als Trai­ner waren Sie am schlech­tes­ten vorbereitet?

Auf die Inte­rims­trai­ner­tä­tig­keit in Schwein­furt nach der Ent­las­sung mei­nes dama­li­gen Chefs Tobi­as Strobl.

Gibt es einen wie­der­keh­ren­den Alb­traum, der von Ihrem Beruf handelt?

Nein.

Mit wel­chem gro­ßen Trai­ner kön­nen Sie gar nichts anfangen?

Jeder gro­ße Trai­ner hat sei­ne Berech­ti­gung, solan­ge er sich mensch­lich ange­mes­sen verhält.

Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?

Puls immer unter 90, daher keins im Wortschatz.

Bei wel­chem his­to­ri­schen Ereig­nis wären Sie gern dabei gewesen?

1933 im Bür­ger­bräu­kel­ler, um dem Wahn­sinn vor Beginn ein Ende zu bereiten.

Was ist Ihre schlech­tes­te Angewohnheit?

Bin ein Stur­kopf: Unge­fragt mei­ne Mei­nung sagen.

Wel­che Feh­ler ent­schul­di­gen Sie am ehesten?

Jeden Feh­ler, zu dem sich jemand offen und ehr­lich bekennt und ent­schul­digt, sofern das ange­bracht ist.

Ihre Lieb­lings­tu­gend?

Mensch­lich­keit.

Ihr Haupt­cha­rak­ter­zug?

Kom­mu­ni­ka­tiv.

Was mögen Sie an sich gar nicht?

Impuls­hand­lun­gen.

Was hät­ten Sie ger­ne erfunden?

Das Rad – neu.

Haben Sie ein Vorbild?

Im Sport: Jür­gen Klopp, Car­lo Ance­lot­ti – Im Leben: Mein klei­ner Bruder.

Wofür sind Sie dankbar?

Im Wohl­stand gebo­ren zu sein, sor­gen­frei auf­ge­wach­sen zu sein, ohne je einen Tag Angst um mein Leben zu haben, tol­les Eltern­haus und wer­te­ori­en­tier­tes Her­an­wach­sen zu einem erwach­se­nen Mann mit Empa­thie und Gespür für Sor­gen ande­rer Menschen.

Was lesen Sie gerade?

Ich bin kein guter Leser – eher audi­tiv durch Podcasts.

Wel­ches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?

Jas­mi­na Kuhn­ke: „Schwar­zes Herz“.

Was ist Ihr Lieb­lings­buch, Lieb­lings­al­bum, Lieblingsfilm?

Ali­ce Has­ters: „Was wei­ße Men­schen nicht über Ras­sis­mus hören wol­len, aber wis­sen soll­ten“, Fabi­an Römer: „L_​ebenslauf“, „Der Alpinist“.

Was war Ihre größ­te Modesünde?

Snap­backs.

Wel­che Musik hören Sie nur heimlich?

Emo­tio­na­le fran­zö­si­sche Musik, LEA, Ludo­vico Einaudi.

Was ist Ihr liebs­tes Smalltalk-Thema?

Urlaubs­zie­le.

Was zeigt das letz­te Foto, das Sie mit Ihrem Han­dy auf­ge­nom­men haben?

Tat­säch­lich einen Son­nen­un­ter­gang neben der Altenburg.

Mit wem wür­den Sie ger­ne eine Nacht durchzechen?

Jür­gen Klopp.

Wovon haben Sie über­haupt kei­ne Ahnung?

Hand­werk und Autos.

Was fin­den Sie langweilig?

Muse­en und Bücher – even­tu­ell ist es die Stille.

Sie sind in einer Bar. Wel­ches Lied wür­de Sie dazu brin­gen, zu gehen?

Alles von Böh­se Onkelz, Frei­wild und Co.

Was ist Ihre Vor­stel­lung von Hölle?

Aufs Leben bezo­gen Men­schen, die nicht ehr­lich mit einem sind, Ver­trau­en aus­nut­zen und brechen.

Wie glau­ben Sie, wür­de der Jan Gern­lein von vor zehn Jah­ren auf den Jan Gern­lein von heu­te reagieren?

Genervt, belehrt und gelangweilt.

Gibt es etwas, das Ihnen das Gefühl gibt, klein zu sein?

Nicht vor­han­de­ne Wir­kung auf das Welt­ge­sche­hen, Gedan­ke an maxi­ma­les Lebens­al­ter im Ver­gleich zur Zeitgeschichte.

Ich kann nicht leben ohne…

Gesprä­che mit mei­nen engs­ten Menschen.

In wel­chen Club soll­te man unbe­dingt mal gehen?

Ich bin eher der Typ Knei­pe, wenn dann aber Hip-Hop-Clubs.

Sind Sie Tän­zer oder Steher?

Über­ra­gen­der Tän­zer bei guter Musik mit dem Hang zur Selbstüberschätzung.

Stel­len Sie sich vor, Sie könn­ten wäh­len – was für ein Tier wären Sie gerne?

Balu aus dem Dschun­gel­buch – strahlt Ruhe und gute Lau­ne aus.

Was war die absur­des­te Unwahr­heit, die Sie je über sich gele­sen haben?

Zum Glück kennt mich kei­ner, da gibt’s nichts zu schreiben.

Wel­ches Pro­blem wer­den Sie in die­sem Leben nicht mehr in den Griff bekommen?

Poli­ti­sche Inter­es­sen jeg­li­cher Län­der und Aus­tra­gung der Kon­flik­te in Dritt­staa­ten – lei­der. Ein­fluss auf Gedan­ken und Hand­lun­gen derer, die nicht mei­nem Welt­bild entsprechen.

Das Stadt­echo gibt eine Run­de aus. Was trin­ken Sie?

Ein stil­les Was­ser – wenig auf­re­gend, hilft jedem, liegt ruhig da – passt zu mir.

Jan Gern­lein, Febru­ar 2024.

Nur ein Spie­ler ver­lässt die Mannschaft

FC Ein­tracht Bam­berg: Kon­ti­nui­tät im Kader für Regionalligasaison

Auch in der Sai­son 2023 /​/​2024 möch­te der FC Ein­tracht Bam­berg auf Kon­ti­nui­tät in Ver­ein und Kader set­zen. Bis auf einen Abgang aus der Mann­schaft kann der Regio­nal­li­ga-Auf­stei­ger dafür auf das Per­so­nal aus der ver­gan­ge­nen Sai­son zurückgreifen.

Mit einer nahe­zu unver­än­der­ten Mann­schaft star­tet Trai­ner Jan Gern­lein heu­te mit dem FC Ein­tracht Bam­berg in die Vor­be­rei­tun­gen auf die neue Sai­son, wie der Ver­ein mit­teil­te. Gern­lein selbst hat­te sei­nen Ver­trag bereits im Mai für die Spiel­zeit 2023 /​/​2024 ver­län­gert. „Ich schät­ze am FC Ein­tracht Bam­berg die ruhi­ge und unauf­ge­reg­te Arbeit“, sag­te Gern­lein. „Dass wir nun fast alle Spie­ler bei uns hal­ten kön­nen, unter­streicht, welch gro­ße Gemein­schaft hier in den letz­ten Jah­ren in Mann­schaft und Umfeld gewach­sen ist.“

Bereits zur Win­ter­pau­se hät­ten nahe­zu alle Spie­ler signa­li­siert, ligaun­ab­hän­gig auch in der neu­en Sai­son dem Ver­ein treu zu blei­ben. „Ich den­ke, auch das ist nicht der Nor­mal­fall. Wir waren im Prin­zip schon im Febru­ar mit unse­ren Per­so­nal­pla­nun­gen durch und konn­ten uns voll auf die Rück­run­de kon­zen­trie­ren. Auch das war sicher ein ent­schei­den­der Fak­tor dafür, dass wir am Ende die Meis­ter­schaft in der Bay­ern­li­ga errin­gen konnten.“

Einer geht

Ein Spie­ler ver­lässt die Ein­tracht jedoch. Nicht mehr im Kader der Dom­rei­ter steht in der neu­en Sai­son Moritz Kau­be. Nach einer maß­geb­li­chen Sai­son­leis­tung im Kampf um die Meis­ter­schaft in der Bay­ern­li­ga Nord will Moritz Kau­be den nächs­ten Schritt in fuß­bal­le­ri­schen Ent­wick­lung gehen. Der 22-Jäh­ri­ge ver­lässt die Ein­tracht zum 1. Juli und wech­selt zum FC Augs­burg. Dort wird er unter pro­fes­sio­nel­len Bedin­gun­gen trai­nie­ren und zunächst für die zwei­te Mann­schaft des Ver­eins auf­lau­fen. Für den FC Ein­tracht wird es also in der kom­men­den Sai­son ein Wie­der­se­hen mit Kau­be in der Regio­nal­li­ga Bay­ern geben, wenn der Bam­ber­ger Auf­stei­ger auf den FC Augs­burg II trifft.

„Der Wech­sel von Moritz Kau­be war mit Trai­ner und Ver­ein abge­stimmt“, sag­te Sascha Dorsch, FCE-Vor­stands­spre­cher zur Per­so­na­lie. „Der FC Augs­burg ist schon im Win­ter auf ihn zuge­kom­men, inso­fern hat­ten wir schon lan­ge damit geplant, dass er uns ver­las­sen wird.“

Auch Jan Gern­lein kann den Wech­sel­wunsch von Moritz Kau­be nach­voll­zie­hen. „Er weiß genau, was er will und wor­auf er sich ein­lässt. Augs­burg wird für ihn ein ers­ter wich­ti­ger Schritt sein, sich an die neu­en pro­fes­sio­nel­len Umstän­de zu gewöh­nen. Wir trau­en ihm auf jeden Fall sehr viel zu.“

Erfolgs­coach bleibt wei­te­re Saison

FC Ein­tracht ver­län­gert mit Jan Gernlein

Kurz vor dem Ende einer erfolg­rei­chen Sai­son hat der FC Ein­tracht Bam­berg den Ver­trag von Chef­trai­ner Jan Ger­lein ver­län­gert. Die­se Ver­län­ge­rung gilt unab­hän­gig von der Liga, in der der FCE nächs­te Sai­son spielt.

Vier Spiel­ta­ge vor Sai­son­ende steht der FC Ein­tracht Bam­berg auf dem zwei­ten Tabel­len­platz der Bay­ern­li­ga Nord, liegt einen Punkt hin­ter dem Tabel­len­füh­rer DJK Geben­bach und hat ein Spiel weni­ger als die­ser absol­viert. Chef­coach Jan Gern­lein hat­te wesent­li­chen Anteil an die­sem Erfolg. Kein Wun­der also, dass sich die Ver­eins­ver­ant­wort­li­chen und der 30-Jäh­ri­ge sich nun auf eine Ver­trags­ver­län­ge­rung um ein Jahr für die Spiel­zeit 2023 /​/​2024 geei­nigt haben.

Die Ver­län­ge­rung soll dabei das unab­hän­gig von der Spiel­klas­se gel­ten – ent­we­der wei­ter in der Bay­ern­li­ga oder in der Regio­nal­li­ga Bay­ern, wenn der Auf­stieg gelingt.

„Jan ist unse­re abso­lu­te Wunsch­lö­sung als Coach“, sag­te FCE-Vor­stands­spre­cher Sascha Dorsch. „Wir hat­ten in den ver­gan­ge­nen Jah­ren mit Micha­el Hutz­ler und Juli­an Kol­beck bereits her­aus­ra­gen­de Trai­ner bei uns. Jan hat die­se Tra­di­ti­on fort­ge­setzt und auf einen neu­en Stand gebracht. Er iden­ti­fi­ziert sich voll mit unse­rem Jugend­kon­zept und dem Ver­ein. Er nimmt sich nicht so wich­tig, son­dern sieht immer das Team und sei­ne Ent­wick­lung. Tak­tisch ist er aus mei­ner Sicht der bes­te Trai­ner in der Bay­ern­li­ga und hat als Coach maß­geb­lich dar­an Anteil, dass wir da ste­hen, wo wir nun stehen.“

Tak­tik­fuchs Gerlein

Ger­lein selbst sag­te zur Ver­trags­ver­län­ge­rung: „So über­ra­schend die Zusam­men­ar­beit im letz­ten Som­mer auch zustan­de kam, den­ke ich, dass bei­de Sei­ten in der kur­zen Zeit gemerkt haben, was sie anein­an­der haben. Sascha und ich waren immer wie­der im Aus­tausch und haben ohne Druck ganz offen über alles gere­det. Ich den­ke, man sieht der Mann­schaft an, dass wir einen gemein­sa­men Weg gehen und alles Woche für Woche in die Waag­scha­le wer­fen, des­halb bin ich ger­ne noch län­ger hier. Die Ener­gie der Jungs auf dem Platz und des unglaub­li­chen Staffs ist abso­lut ein­zig­ar­tig. Eine klei­ne Fami­lie, die mich nun noch ein Jahr län­ger ertra­gen muss. Dan­ke an die­ser Stel­le an das begeis­tern­de Mit­ein­an­der und das Ver­trau­en der Verantwortlichen.”

Jan Gern­lein stammt aus Lich­ten­fels, wohnt aber schon län­ger in Bam­berg. Vor sei­nem Enga­ge­ment beim FC Ein­tracht war er sechs Jah­re lang für den FC Schwein­furt 05 tätig. Im Fal­le eines Auf­stiegs des FCE bräch­te Gern­lein also jede Men­ge Regio­nal­li­ga-Erfah­rung mit. Trotz sei­ner jun­gen Jah­re gilt er als „Tak­tik­fuchs“ mit einer defen­si­ven Grund­aus­rich­tung. Haupt­be­ruf­lich arbei­tet Jan Gern­lein im Bereich Jugend­hil­fe und Jugend­so­zi­al­ar­beit beim Don Bosco Jugend­werk in Bamberg.