Nora Kovats erhält das von der Stadt Bamberg und dem Landkreis Bamberg ausgelobte Kunststipendium 2025. Der Bamberger Stadtrat folgte damit in seiner
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Stadtrat folgt mehrheitlicher Jury-Entscheidung
Nora Kovats wird Kunststipendiatin 2025
Nora Kovats erhält das von der Stadt Bamberg und dem Landkreis Bamberg ausgelobte Kunststipendium 2025. Der Bamberger Stadtrat folgte damit in seiner Sitzung am 29. Januar der Empfehlung der Jury unter Vorsitz der Referentin für Kultur, Welterbe und Tourismus der Stadt Bamberg, Ulrike Siebenhaar.
Das Kunststipendium Bamberg, im jährlichen Wechsel zwischen Stadt und Landkreis ausgeschrieben, wird 2025 zum elften Mal vergeben und ist mit insgesamt 9.000 Euro dotiert. Es soll in der Region wohnhaften Künstlerinnen und Künstlern ermöglichen, sich einige Monate lang auf die künstlerische Arbeit zu konzentrieren, um ein Projekt zu beginnen, fortzusetzen oder fertigzustellen. Für das Stipendium 2025 hatten sich zwölf Kunstschaffende jeden Alters und aller Kunstsparten beworben.
Die Jury – bestehend aus der Referentin für Kultur, Welterbe und Tourismus der Stadt Bamberg, Ulrike Siebenhaar, Landrat Johann Kalb, Jana Margarete Schuler (Kunststipendiatin Bamberg 2024), Nora Gomringer (E.T.A.-Hoffmann-Preisträgerin2024) sowie Johanna Knefelkamp (Kulturförderpreisträgerin 2023) – entschied sich mehrheitlich für die Bewerbung von Nora Kovats (Bildende Kunst | Schmuckdesign, Metalldesign und ‑gestaltung).
Begründung der Jury
Die Stadt Bamberg würdigt mit der Vergabe des Kunststipendiums 2025 an Nora Kovats eine außergewöhnliche Künstlerin, die durch ihre innovativen Arbeiten mit Emaille und ihr nachhaltiges Engagement für die lokale Kunstszene überzeugt hat.
In ihrem Atelier Nonne 11, das im Herzen von Bamberg liegt, widmet sich Kovats der Wiederbelebung und Neuinterpretation der traditionellen Emaillierkunst. Diese Technik, bei der farbiges Glas auf Metall aufgeschmolzen wird, verbindet sie mit zeitgenössischen Ansätzen und schafft Werke, die durch ihre visuelle und haptische Tiefe beeindrucken.
Ihre Kunst setzt sich mit Themen wie Materialität, Transformation und der Balance zwischen Beständigkeit und Fragilität auseinander, wodurch sie über die Grenzen der Region hinaus Anerkennung findet.
Neben ihrer eigenen künstlerischen Praxis trägt Kovats maßgeblich zur kulturellen Vielfalt Bambergs bei. Ihr Atelier Nonne 11 ist nicht nur ein Ort der künstlerischen Produktion, sondern auch ein Treffpunkt für kreative Köpfe und Kunstinteressierte. Mit Workshops und öffentlichen Präsentationen macht sie die traditionelle Emaille-Technik für ein breites Publikum zugänglich und fördert den kulturellen Austausch in der Stadt.
Mit dem Kunststipendium der Stadt Bamberg soll Nora Kovats die Möglichkeit erhalten, ihre künstlerische Arbeit weiterzuentwickeln, neue Projekte umzusetzen und Bambergs Ruf als kulturelles Zentrum zu stärken. Ihre Arbeiten sind ein herausragendes Beispiel für die Verbindung von handwerklichem Können, künstlerischer Innovation und regionalem Engagement.
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Textilwerke
Karina Liutaia: Kunststipendiatin präsentiert „Aus mehreren Fäden“
Karina Liutaia hat für ihre Textilwerke 2023 das Kunststipendium Bambergs erhalten. Nun präsentiert sie ihre Arbeiten im Rathaus, in denen sie sich mit Bambergs Textilgeschichte auseinandersetzt.
Als Karina Liutaia im Jahr 2023 das Kunststipendium Bamberg, das Arbeitsstipendium von Stadt und Landkreis Bamberg, zugesprochen bekam, kündigte sie laut einer Mitteilung des Rathauses an, sich unter dem Titel „Aus mehreren Fäden“ mit ihrer Wahlheimat Bamberg und der örtlichen Textilgeschichte auseinandersetzen zu wollen. In diesem partizipativen Upcycling-Projekt sollten Dialoge angeregt und Netzwerke gesponnen werden.
So sind textile Bilder, vorwiegend Porträts, entstanden. Die Künstlerin möchte dabei den Fokus auf das aktuelle Thema Nachhaltigkeit in der Textilbranche, speziell für Bamberg, richten. Nach viel Sammelarbeit, Recherchieren, Arrangieren und Arbeiten haben nun Bambergs Dritter Bürgermeister Wolfgang Metzner und der stellvertretende Landrat Bruno Kellner die Präsentation des Kunstprojekts im Rathaus eröffnet.
Mit Kreativität und handwerklichem Geschick hat Karina Liutaia vermeintlich nutzlose Stoffe in Kunstwerke verwandelt. Durch ihre Hände wurden alte Textilien zu neuen Textilgemälden. Diese Kunstform erfordert nicht nur technisches Können, sondern auch ein tiefes Verständnis für Material und Form sowie eine ausgeprägte Sensibilität für Farbe und Struktur.
Jedoch ist Liutatias Kunst mehr als bloßes Handwerk; sie ist ein Statement, ein Plädoyer für Nachhaltigkeit und ein Aufruf zum Umdenken. Bemerkenswert ist ihre Fähigkeit, traditionelle Techniken mit modernen Ansätzen zu verbinden. Ihre Arbeiten sind nicht nur eine Hommage an das Textilhandwerk vergangener Zeiten, sondern auch ein innovativer Beitrag zur zeitgenössischen Kunstszene.

„Aus mehreren Fäden“ ist noch bis Ende Juli zu sehen
Wolfgang Metzner sagte in seinem Grußwort: „Karina Liutaia schafft es mit ihrer Kunst, zahlreiche Menschen zu begeistern und für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Die Präsentation des Arbeitsergebnisses ihres Kunststipendiums ist nicht nur eine Augenweide, sondern auch ein Denkanstoß.“ Und Bruno Kellner fügte an: „Das Kunstprojekt unserer Stipendiatin zeigt eindrucksvoll, wie durch Kreativität und Engagement nachhaltige Kunst geschaffen werden kann.“
Das Kunstprojekt „Aus mehreren Fäden“ ist noch bis zum 26. Juli in der ehemaligen Infothek im Rathaus am Maxplatz zu sehen. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und freitags von 9 bis 14 Uhr. Am 3. Juli, von 12 bis 13 Uhr, und am 10. Juli, von 17 bis 18 Uhr, findet jeweils ein Rundgang mit Karina Liutaia statt.
Bambergs aktuelle Kunststipendiatin ist die Fotografin Jana Margarete Schuler.
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Stadt und Landkreis Bamberg
Jana Margarete Schuler wird Kunststipendiatin 2024
Die Bamberger Fotografin Jana Margarete Schuler erhält das von Stadt und Landkreis Bamberg ausgelobte Kunststipendium 2024. Die Juryentscheidung fiel einstimmig.
Jana Margarete Schuler ist in Forchheim geboren und aufgewachsen, wie das Landratsamt mitteilte. Bereits während ihres Studiums der Dokumentarfotografie in Hannover und bildender Kunst in Lissabon begann sie, als freie Fotografin zu arbeiten. 2019 zog sie zurück in die Bamberger Heimat und spezialisiert sich seitdem auf Langzeitprojekte, die Menschen in ihrem Alltag zeigen. Ihre Werke ermöglichen dem betrachtenden Auge einen persönlichen und unverzerrten Zugang zu den Protagonistinnen und Protagonisten.
So erhielt sie 2023 das Stipendium „Text trifft Bild“ des Literaturlandes Hessen für ihre fotografische Arbeit über Grüne Soße, publizierte die Suche nach dem besten Taco der Welt in Mexiko in der ZEIT und begleitete Malte Gallée, den jüngsten deutschen Abgeordneten des Europaparlaments, für SPIEGEL Start in Bamberg, Straßburg und Brüssel. Für ihre Arbeit über den Alltag in Bamberg während der Corona-Pandemie wurde sie 2020 mit dem Newcomer Award des Bayerischen Journalistenverbandes ausgezeichnet (lesen Sie hier das Webecho-Interview dazu).
Nun hat Jana Margarete Schuler zudem das Kunststipendium 2024 von Stadt und Landkreis Bamberg erhalten. Die Mitglieder der Jury, der stellvertretende Landrat Bruno Kellner, Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar, Bernd Goldmann (ehemaliger Direktor der Villa Concordia), Marcus Axt (Intendant der Bamberger Symphoniker) und Karina Liutaia (Kunststipendiatin 2023), entschieden sich laut Mitteilung des Landratsamtes einstimmig für die Bewerbung von Frau Schuler. Die Ausgezeichnete nahm das Stipendium nun aus den Händen von Landrat Johann Kalb entgegen.
Dieses Kunststipendium, im jährlichen Wechsel zwischen Stadt und Landkreis ausgeschrieben, wird 2024 zum zehnten Mal vergeben und ist mit insgesamt 9.000 Euro dotiert. Es soll in der Region wohnhaften Künstler:innen ermöglichen, sich einige Monate lang ohne etwaige Geldsorgen auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Für das Stipendium 2024 hatten sich acht Kunstschaffende jeden Alters und aller Kunstsparten beworben.
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Kunststipendium Bamberg 2021
Stipendiatin Johanna Knefelkamp-Storath im Interview
Das Kunststipendium Bamberg geht 2021 an Johanna Knefelkamp-Storath. Zusammen mit ihrem contweedancecollective betreibt sie zeitgenössischen Tanz. Das Kollektiv aus Tänzer*innen, Schauspieler*innen und Musiker*innen arbeitet daran, dieser in Bamberg noch wenig bekannten Kunstrichtung mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Entsprechend kommt das Stipendium sehr gelegen. Im jährlichen Wechsel wird es von Stadt und Landkreis Bamberg ausgeschrieben und 2021 zum siebten Mal vergeben. Für das mit 9.000 Euro dotierte Stipendium 2021 hatten sich dreizehn Kunstschaffende beworben.
Die Jury besteht aus Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar, Landrat Johann Kalb, Olga Seehafer (Kunststipendiatin 2020), Viera Janáreková (E.T.A.-Hoffmann-Preisträgerin 2020) und Nina Lorenz (Theater im Gärtnerviertel). Einstimmig fiel die Entscheidung für Johanna Knefelkamp-Storath aus. „Sie ist eine Stipendiatin, die ganz neues Terrain betritt und Außergewöhnliches wagt”, fasste Ulrike Siebenhaar die Brgründung der Jury zusammen, „Zeitgenössischer Tanz ist in Bamberg eine unterrepräsentierte Kunstform. Johanna Knefelkamp-Storath setzt sich mit ihrem internationalen Netzwerk und ihren eigenen Projektansätzen für die Etablierung einer neuen Tanzszene in Bamberg ein.” Wir haben mit Johanna Knefelkamp-Storath gesprochen.
Frau Knefelkamp-Storath, wie haben Sie auf den Erhalt des Stipendiums reagiert?
Johanna Knefelkamp-Storath: Ich war ganz überrascht, weil ich mich schon ein paar Mal ohne Erfolg beworben hatte. Der Anruf aus dem Rathaus hat mich dann richtig erwischt. Ich hatte gerade meine kleine Tochter zum Schlafen hingelegt und mich so laut über das Stipendium gefreut, dass sie sofort wieder aufgewacht ist. Im einen Arm hatte ich das schreiende Kind, am Ohr das Telefon. Auf jeden Fall ist das Stipendium eine große Ehre für mich und gerade in diesen Zeiten auch ein kleines Rettungsboot.
Ich finde es einfach sehr gut, dass Bamberg sich traut, die Kunstform des zeitgenössischen Tanzes zu unterstützen, die hier noch nicht viel Unterstützung bekommen hat. Das stärkt mich in meiner Motivation weiterzumachen. Aber obwohl da mein Name draufsteht, bin ich natürlich nicht alleine, sondern habe unglaubliche Unterstützung durch meine Familie und Freunde. Und bei contweedancecollective habe ich ein tolles Team mit Laura Saumweber, mit der ich das Kollektiv gegründet habe, und Gudrun Lange, Laura Schabacker, Katharina Müllerschön und der TANZWERKSTATT. Und gemeinsam mit Carola Streib als Unterstützung planen wir vom 16. bis 18. Juli etwas ganz besonderes. Also save the date!

Stand es zuletzt um die Motivation nicht gut?
Johanna Knefelkamp-Storath: Letztes Jahr hat der künstlerische Arbeitskreis FRANZ KafkA sein Ende bekanntgegeben, unter anderem aus mangelnder Unterstützung seitens der Stadt. Der Verein hat so viel Energie und Arbeit investiert, aber die Stadt hat nicht an ihn geglaubt. Dieses Gefühl, dass die Stadt nicht hinter KafkA steht, hat mich traurig gemacht. Solche Entwicklungen können uns alle treffen. Das Stipendium war mir darum auch insofern wichtig, dass es mir gezeigt hat, dass die Stadt mich auf dem Schirm hat.
Trübt es ein wenig die Freude, dass die Stadt, von der man ein Kultur-Stipendium erhält, nicht immer hinter ihrer Kultur steht?
Johanna Knefelkamp-Storath: Das kann man ja im Prinzip jeder Kommune vorwerfen. Große Institutionen werden immer gefördert, kleine werden eher benutzt, um sich Kulturstadt nennen zu können. Aber ich fühle mich nicht schlecht, weil ich das Stipendium bekommen habe. Ich freue mich, dass zumindest irgendwas gefördert wird.
Warum hatten Sie sich um das Stipendium beworben?
Johanna Knefelkamp-Storath: Ich hatte mich schon zum vierten Mal beworben, jedes Mal aus demselben Grund: Ich hoffe durch das Stipendium, den zeitgenössischen Tanz in Bamberg bekannter zu machen und mehr Aufmerksamkeit für ihn zu bekommen.
Was müsste geschehen, um die Bekanntheit des zeitgenössischen Tanzes in Bamberg zu steigern?
Johanna Knefelkamp-Storath: An erster Stelle würde ich tatsächlich mehr Aufmerksamkeit von Pressestellen nennen. Das junge Publikum kennt uns. Aber die etwas ältere Generation, die die in Bamberg noch Zeitung liest, ist schwerer zu erreichen. Denen würde ich total gerne zeigen, was zeitgenössischer Tanz ist. Dazu würde es vielleicht auch helfen, wenn die politische Prominenz eine Aufführung von unserem Kollektiv, dem contweedancecollective, besuchen würden.
Verleiht das Stipendium eine gewichtigere Stimme in der Bamberger Kulturszene?
Johanna Knefelkamp-Storath: Ja. Ich stehe schon mit dem Kulturamt in Kontakt, um zu besprechen, was man aus dem Stipendium alles rausholen könnte. Es kommen von der Stadt Ideen, wo, an welchen Tagen, zu welchen Veranstaltungen Tanz eingesetzt werden könnte. Ich bekomme also schon nach kurzer Zeit Anfragen.
Sie planen derzeit eine Solovorstellung. Darin versuchen Sie das Medium Video in den zeitgenössischen Tanz zu integrieren. Wie gehen die beiden Ausdrucksformen zusammen?
Johanna Knefelkamp-Storath: Corona hat mir klar gemacht, dass ich zurzeit nicht in einer großen Gruppe tanzen kann und will. So kam meine Überlegung auf, allein, beziehungsweise mit mir selbst, zu tanzen, indem ich zu Video-Aufnahmen von mir beim Tanzen tanze. Ich möchte damit das Thema “Identität” untersuchen und versuchen herauszufinden, wie Video-Elemente eingesetzt werden können, um Emotionen oder Perspektiven, die der Tanz schon zeigt, zu erweitern oder zu vertiefen. Kann ein Video ein tanzender Gegenpart sein? Gemeinsam mit dem Kameramann Michael Mirwald und den Musikern Simon Manz und Max Kraus von Nomanzland werde ich an einer Solovorstellung basteln. Die Premiere ist für den Sommer geplant.
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Johanna Knefelkamp-Storath wird Kunststipendiatin 2021
Johanna Knefelkamp-Storath erhält 2021 das von der Stadt Bamberg und dem Landkreis Bamberg ausgelobte Kunststipendium. Der Bamberger Stadtrat folgte in seiner gestrigen Sitzung der Empfehlung der Jury unter Vorsitz von Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar.
Das Kunststipendium Bamberg, im jährlichen Wechsel zwischen Stadt und Landkreis ausgeschrieben, wird 2021 zum siebten Mal vergeben und ist mit insgesamt 9.000 Euro dotiert. Es soll in der Region wohnhaften Künstlerinnen und Künstlern ermöglichen, sich einige Monate lang auf die künstlerische Arbeit zu konzentrieren, um ein Projekt zu beginnen, fortzusetzen oder fertigzustellen. Für das Stipendium 2021 hatten sich dreizehn Kunstschaffende jeden Alters und aller Kunstsparten beworben. „Die Kraft und der Esprit der Bewerbung von Johanna Knefelkamp-Storath hat uns sofort begeistert. Sie ist eine Stipendiatin, die ganz neues Terrain betritt und Außergewöhnliches wagt. Ich freue mich über das einstimmige Votum der Jury und auf die Präsentation der Künstlerin am Ende des Stipendiums“, betonte Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar.
Die Jury – bestehend aus Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar, Landrat Johann Kalb, Olga Seehafer (Kunststipendiatin Bamberg 2020), Viera Janárčeková (E.T.A.-Hoffmann-Preisträgerin 2020) und Nina Lorenz (Vertreterin des amtierenden Kulturförderpreisträgers TiG – Theater im Gärtnerviertel) – entschied sich einstimmig für die Bewerbung von Johanna Knefelkamp-Storath (Darstellende Kunst /zeitgenössischer Tanz).
Johanna Knefelkamp-Storath zeigte sich nach der Entscheidung überglücklich: „Oh, wow, ich bin begeistert und fühle mich geehrt und gestärkt, dass meine Heimatstadt sich hinter meine Kunstform stellt. Als Kunstdisziplin hat Tanz bisher wenig Raum in Bamberg gefunden. Einfach toll, dass es jetzt soweit ist! Das fühlt sich richtig gut an.“
Die Jury begründete die Entscheidung wie folgt:
„Zeitgenössischer Tanz ist in Bamberg eine unterrepräsentierte Kunstform. Johanna Knefelkamp-Storath setzt sich mit ihrem internationalen Netzwerk und ihren eigenen Projektansätzen für die Etablierung einer neuen Tanzszene in Bamberg ein.
Mit Hilfe des Kunststipendiums möchte Johanna Knefelkamp-Storath ihr exploratives Vorhaben verwirklichen, in dem sie die Disziplinen Tanz, Theater und Musik mit den Medien Film und Video vereint, ohne dass die Darstellung zu sehr entfremdet wirkt. Dieses Vorhaben möchte die Künstlerin in zwei unterschiedlichen Projekten ausprobieren und erforschen, die von der Jury als sehr gute, vielversprechende Vorhaben gewertet werden und bei dieser große Neugier geweckt haben:
- In „our heritage“ geht es um die tänzerische Begegnung zwischen Bamberger Jugendlichen und niederländischen Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges. Die aktuellen Corona-bedingten Regelungen und Auflagen verlangen viel Umdenken in der Erarbeitung einer gemeinsamen Tanzvorstellung. Dadurch, dass die Beteiligten sich erstmal nicht persönlich begegnen dürfen, möchte die Künstlerin innerhalb dieses Projektes umsichtig und kreativ auf das Element der Medien und des Internets zurückgreifen. In Zusammenarbeit mit einem Filmemacher soll probiert werden, mehrere kleinere Bewegungs-und Tanzfilme zu schaffen, die ein Kennenlernen der jeweils anderen Generation und deren Geschichte ermöglichen.
- Während der Entwicklung einer Solovorstellung möchte die Künstlerin das Medium Film/Video untersuchen. Inwieweit kann ein Video die Darstellende Kunst auf der Bühne unterstützen, ohne zu stören oder gar die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu beeinträchtigen? Inwieweit könnte über das Video eine Art tanzender Gegenpart entstehen? Inwieweit kann man als Performer improvisierend auf das Video reagieren, ohne dass der Kontext verloren geht? Das Solo soll das Thema Identität und Weiblichkeit bearbeiten und steht in Verbindung mit der Heimat der Künstlerin, der Stadt Bamberg. Die Konzeptidee beruht darauf, das Solo an unterschiedlichen Orten zeigen zu können, zum Beispiel öffentlichen Plätzen wie dem Hain, das P+R Heinrichsdamm, auf der Altenburg, am Hexenmahnmahl. Je nach Genehmigung und Ausarbeitung.“