Am 21. Mai öffnen Museen weltweit zum 46. Internationalen Museumstag ihre Türen besonders weit und machen mit Sonderausstellungen, Spezialführungen und Rahmenprogrammen auf
... weiter
Museen, Nachhaltigkeit und Wohlbefinden
Internationaler Museumstag 2023 am 21. Mai
Am 21. Mai öffnen Museen weltweit zum 46. Internationalen Museumstag ihre Türen besonders weit und machen mit Sonderausstellungen, Spezialführungen und Rahmenprogrammen auf ihre Bestände aufmerksam. Mit Staatsbibliothek, Historischem Museum, Diözesanmuseum und Neuer Residenz beteiligen sich auch die Museen am Bamberger Domberg.
Seit fast 50 Jahren ruft der Internationale Museumsrat den Internationalen Museumstag aus, inklusive Motto. Dieses Jahr lautet der Leitspruch „Museen, Nachhaltigkeit und Wohlbefinden“. „Das Motto wurde ausgewählt“, sagt Christiane Wendenburg, Koordinatorin der Museen am Domberg, „weil Kultureinrichtungen und Museen durch Aktivitäten wie kulturelle Bildung, Ausstellungen, Öffentlichkeitsarbeit und Forschung einen Beitrag zum Wohlbefinden und zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft leisten.“
Als Beispiel nennt sie die Ausstellung „Liebe oder Last?! Baustelle Denkmal“, mit der sich das Historische Museum am Museumstag beteiligt. „Die Schau zum Denkmalschutz macht deutlich, dass der Erhalt von Denkmälern durch die Verwendung natürlicher, regionaler und beständiger Materialien nicht nur Ressourcen schont, sondern auch die Umwelt schützt. Hinzu kommt, dass historische Gebäude über Generationen hinweg genutzt werden. Erhalt statt Neubau wirkt also dem Verbrauch und der Versiegelung weiterer Grünflächen entgegen.“
Auch die Museen selbst versprechen sich einen Nutzen des Tages. Mit kostenlosen Sonderführungen, Werkstattgesprächen, Mitmach-Angeboten, Blicken hinter die Kulissen und Kinderprogramm versuchen sie, einen Einblick in ihre Arbeit zu vermitteln und vermehrt Publikum anzuziehen. „Wir möchten mit unseren Angeboten eine bunt gemischte Gästestruktur erreichen: Touristen und Besucherinnen und Besucher aus dem Ausland, aber auch Bambergerinnen und Bamberger, die ihren Museen mal wieder einen Besuch abstatten möchten. Und auch diejenigen, die Museen für eine verstaubte Einrichtung halten oder die eine gewisse Schwellenangst vor dem Besuch eines Museums haben, hoffen wir am Museumstag empfangen zu können.“
Historisches Museum: Ausstellung zum Denkmalschutz
Eine Möglichkeit dazu bietet die bereits erwähnte Ausstellung „Liebe oder Last?! – Baustelle Denkmal“ im Historischen Museum. Die preisgekrönte Wanderausstellung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wirft noch bis 29. Oktober den Blick auf das kontroverse Thema des Denkmalschutzes.
„In der Öffentlichkeit wird der Denkmalschutz meistens in einem Spannungsfeld zwischen „wunderbar, dass ein historisches Gebäude erhalten wird“ und „zu aufwändig und rückwärtsgewandt“ dargestellt“, sagt Eva Masthoff von der Stiftung und verantwortlich für die Konzeption der Ausstellung. „Der Auftrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz besteht entsprechend nicht nur im Denkmalschutz, sondern auch in der Bewusstseinsbildung für den Sinn des Denkmalschutzes. Denn es gibt viele Irrtümer in der Denkmalpflege, die uns immer wieder begegnen. Beispiele sind: Er sei zu teuer, ein Denkmal könne nicht abgerissen oder baulich verändert werden oder Deutschland sei denkmalreich. Dabei sind nur drei Prozent der landesweiten Bausubstanz denkmalgeschützt – das ist verschwindend gering und wird jeden Tag geringer. Umso kostbarer ist der Schatz denkmalgeschützter Bauten. Darum wollen wir in der Ausstellung zeigen, wie Denkmalschutz geht, wie wir ihn betreiben und wo man sich Hilfe holen kann, sollte man in Besitz von zum Beispiel einem geschützten Haus sein.“
Sechs interaktive Stationen, optisch verbunden und zusammengehalten durch Baugerüste, beleuchten multimedial den Denkmalschutz unter verschiedenen Gesichtspunkten. Welche Bausubstanz kommt infrage? Warum ist es wichtig, sie zu erhalten? Welche künstlerisch-handwerklichen Leistungen stecken in historischen Bauwerken? Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Welchen Vorurteilen und welchen Gefahren sind geschützte Gebäude ausgesetzt?
Zu letzterem kann Schädlingsbefall gehören oder saurer Regen, aber: „Die größte Gefahr geht ganz klar von menschlichen Einflüssen aus, zum Beispiel von Bauvorhaben. Gegen Umwelteinflüsse kann man Maßnahmen treffen, gegen menschliche Entscheidungen nicht“, sagt Eva Masthoff.
Und die Ausstellung beantwortet die Frage nach der titelgebenden Liebe und der Last des Denkmalschutzes. „Die Liebe ist das, was man mit Denkmalschutz erhält, also Geschichte, Identifikation und Heimat und häufig auch künstlerische Meisterleistungen. Es gibt einen Satz des Gründers der Deutschen Stiftung Denkmalschutz: Denkmalschutz ist unser Dank an die Vergangenheit, unsere Freude an der Gegenwart und unser Geschenk an die Zukunft. Anders gesagt: Um in der Zukunft richtig agieren und gestalten zu können, muss man die Wurzeln verstehen. Die Last mag manch einer im Aufwand des Denkmalschutzes sehen, also dass es besonderer Maßnahmen und Expertisen bedarf.“
Eine Stadt wie Bamberg, deren Altstadt zu großen Teilen denkmalgeschützt ist, scheint unterdessen geradezu prädestiniert für die Ausstellung. „Ja, uns ist es wichtig, nicht nur zu zeigen, wie Denkmalschutz funktioniert, sondern auch, welche denkmalgeschützten Gebäude es am jeweiligen Ausstellungsort gibt. In Bamberg hat die Ausstellung in der Alten Hofhaltung einen wunderbaren solchen Ort, die selbst ein Denkmal ist. Bamberg lebt von seinen Denkmalen – sie sind auch ein Wirtschafts- und Tourismusfaktor. Und Denkmale in Bamberg und Umgebung werden in einer eigenen Station der Ausstellung thematisiert.“
Staatsbibliothek: Pest und Cholera
Ein ganz anderes Kapitel Bamberger Stadtgeschichte schlägt zum Museumstag die Ausstellung „Pest und Cholera“ auf, die kostenfrei noch bis 15. Juli in der Staatsbibliothek zu sehen ist.
Immer wieder suchten ansteckende Krankheiten, die sich zu Seuchen ausbreiteten, die Stadt heim. Die Ausstellung widmet sich dem Zeitraum zwischen dem späten Mittelalter des 15. und dem frühen 19. Jahrhundert, insbesondere unter den teilweise abenteuerlichen Gesichtspunkten der Art und Weise, wie versucht wurde, die jeweilige Seuche zu bekämpfen.
„Wir zeigen etwa 40 Objekte“, sagt Kurator und Bamberger Universitätsprofessor Prof. Dr. Mark Häberlein, „die Aspekte der Seuchen- und Medizingeschichte verdeutlichen und gehen auch auf die Rolle früherer Institutionen wie Pest- und Siechenhäuser ein oder auf die Bedeutung von Heilberufen, die man aus heutiger Sicht eher als randständig oder esoterisch bezeichnen würde.“
Bei diesen 40 Objekten handelt es sich um Zeichnungen und Stiche, und da die Ausstellung in der Staatsbibliothek stattfindet, auch Handschriften oder Drucke. „Dazu gehören Seuchenordnungen oder Erlasse zur Bekämpfung von Krankheiten oder Ratgeberliteratur, wie man sich im Fall einer Seuche verhalten sollte. Diese gibt es sogar schon seit den Anfängen des Buchdrucks im 15. Jahrhundert.“
Nötig scheint derartiger Lesestoff gewesen zu sein. Nicht nur brach immer wieder die Pest aus, auch andere potenziell tödliche und in vormodernen Zeiten unheilbare Krankheiten wie Cholera oder die Pocken musste man fürchten. „Im 16. Jahrhundert grassierte alle zehn bis 20 Jahre eine ansteckende Seuche in Bamberg. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges zwischen 1618 und 1648 hat sich Bambergs Bevölkerung sogar etwa halbiert. Das lag zum Großteil aber nicht an Kriegseinwirkungen.“
Die Medizin stand solchen Entwicklungen meist hilflos gegenüber. „Es gab drei grundsätzliche Erklärungen für Seuchen. Die erste, die sich eigentlich bis ins 19. Jahrhundert hielt, bestand darin, sie als Strafe Gottes anzusehen. Selbst Ärzte nahmen darauf Bezug. Entsprechend empfahl man zur Bekämpfung das Gebet. Mitunter wurden auch Prozessionen veranstaltet – was natürlich sehr kontraproduktiv war. Als zweite Erklärung wurden sogenannte Miasmen ausgemacht – giftige Dämpfe, die aus der Erde und dem Schmutz kommen. Empfehlungen, die grundsätzlich sinnvoll waren, gingen hierbei in die Richtung, keinen Mist oder Fäkalien in die Gassen der Stadt zu kippen. Und drittens: Man vermutete, dass es eine Art Ansteckungsstoff geben musste, ein Contagium. Man wusste natürlich noch nichts von Bakterien oder Viren, aber dass eine Übertragung von etwas stattfinden musste, hatte man durchaus schon begriffen. Da hat man Maßnahmen verhängt, die uns heute aus der jüngsten Vergangenheit bekannt vorkommen, nämlich Kontaktbeschränkungen oder Einreiseverbote.“
Und tatsächlich: Die Parallelen zur Corona-Pandemie sind offenkundig. Gab es in vormodernen Zeiten auch Maßnahmen wie Masken oder Handeschütteln, das vermieden wurde? „Aufs Händeschütteln wird in der Literatur nirgends Bezug genommen. Aber wir kennen natürlich diese bildlichen Darstellungen der Pestmasken mit den langen Schnäbeln.“ Explizit geht die Ausstellung allerdings nicht auf Corona ein. Sie sei zwar Anregung für die Schau gewesen, sich aus historischer Perspektive der Thematik zu nähern, schwinge inhaltlich aber eher zwischen den Zeilen mit.
Näher behandelt „Pest und Cholera“ hingegen Kuriositäten wie heilberuflich tätige Scharfrichter. „Ärzte oder frühe Apotheken hatten lange Zeit kein Monopol auf medizinische Behandlungen – was auch mit ihren begrenzten Heilerfolgen zu tun hatte. Die Menschen gingen demgemäß überall dorthin, wo sie glaubten, Hilfe zu finden. Ein Beispiel ist der Scharfrichter, der nicht nur Hinrichtungen oder Folter vollstreckte, sondern wegen dieser Tätigkeiten auch anatomisches oder heilkundliches Wissen hatte. In Nürnberg gab es den aus Bamberg stammenden Scharfrichter Franz Schmidt, der tausende Behandlungen unternommen hat.“
1789 begann sich die die Seuchen-Bekämpfungs-Situation in Bamberg allmählich zu bessern, als ein neues Krankenhaus gegründet wurde. Spätmittelalterliche Institutionen wie Siechenhäuser dienten der Unterbringung von chronisch, also damals unheilbar Kranken. Die Grundidee dieses Krankenhauses bestand neuartigerweise darin, sich vornehmlich um heilbare Krankheiten zu kümmern. „Weitere Seuchenausbrüche gab es aber trotzdem“, sagt Mark Häberlein. „1813 zum Beispiel verbreiteten aus Russland zurückkehrende Truppen Napoleons das Fleckfieber, dem Bamberger Ärzte wiederum völlig machtlos gegenüberstanden.“
Heute erinnern nur noch einige Merkmale des Stadtbilds an diese ungeheuerlichen Zustände. Der Name der Siechenstraße ist ein Beispiel dafür. „Dort waren früher mehrere der genannten Einrichtungen angesiedelt. Dann gibt es die Pestsäule an der Gaustädterstraße aus dem 17. Jahrhundert oder kirchliche Verehrung von Pestheiligen, wie St. Sebastian und St. Rochus, die in Form von Statuen ihre Spuren im Stadtbild sowie in Kirchenräumen hinterlassen haben. Auch das thematisieren wir in der Ausstellung und im Katalog, den wir dazu veröffentlichen.“
Residenz: „Kurios!“
Zeitgenössischer wird es am Museumstag in der Residenz. In den Kaiserzimmern zeigt Andreas Chwatal mit Unterstützung der Villa Concordia noch bis 30. Juli unter dem Titel „Kurios!“ moderne Skulpturen und Zeichnungen. Dafür stellt der ehemalige Stipendiat des Künstlerhauses eigene Werke und Arbeiten befreundeter Künstlerinnen und Künstler der historisch-barocken Aufmachung der Räume gegenüber.
„Die Räume des fürstbischöflichen Appartements, die kein sogenannter White Cube sind, haben so etwas wie eine historische Erzählung“, sagt Andreas Chwatal. „In ihnen schwingen immer die Zeit und die Vorstellungen der Zeit mit, in der sie im 18. Jahrhundert entstanden sind. Dieser Erzählung kann man eine zeitgenössische hinzufügen. Ich würde die Ausstellung also eine Begegnung nennen, mit der wir eine moderne Erzählung in die Residenz bringen möchten, um die barocke Propaganda ihrer Räume zu brechen. Es soll eine kleine Revolution stattfinden, in Räumen, die solche Tendenzen nie ausstrahlen wollten.“
Schon im Ausstellungstitel begegnen sich das Althergebrachte und das Neue. „Der Begriff „Kurios“ war ein modisches Lieblingswort des 18. Jahrhunderts. Man benutzte es, wie man heute „cool“ oder „fancy“ sagen würde. Ich habe das der Korrespondenz von Lothar Franz von Schönborn, dem Bauherrn der Residenz, entnommen. Da fällt es in nahezu jedem dritten Satz. Für mich hat es zusätzlich die französische Bedeutung „curieux“, also „neugierig“ und auch „cour“, der Hof. Im Sinne der Ausstellung kann man es aber auch in die Richtung von „kuratiert“ verstehen: Ich zeige auch Werke befreundeter Künstler, deren Positionen zu den Themen der Ausstellung passen.“
Er selbst trage neben Zeichnungen und Keramiken, wie „Voltaire mit Ananas“ auch eine Möbelskulptur bei. „Dabei handelt es sich um eine Art monumentalen Holztischs mit geschwungener Form. Das Ganze soll barocke Repräsentationsmöbel rezipieren, aber durch die meterlangen Beine dem Publikum die Dimensionen des Appartements klarmachen, in dem man sich schnell verlieren kann. Das soll wiederum eine ironische Brechung der Maßlosigkeit des Absolutismus sein und der zeremoniellen Macht, die im Appartement vereint war.“
Nicht weniger ironisch geben sich einige der Werke der weiteren Ausstellenden. So stellt etwa Garance Arcadias eine Glasarbeit aus schnörkellosem Verbundsicherheitsglas auf einen Sockel mit Stoffmuster, das die filigranen Muster des Bodens aufnimmt.
Ulrike Buck präsentiert eine zweiteilige Keramik aus Schüssel und Vase, die den Adonis-Mythos aufgreift. „Diese Arbeit stellen wir in den selben Raum wie meine Möbelskulptur“, sagt Andreas Chwatal. „Es begegnen sich untereinander also auch die Werke, die wir einbringen.“
Melissa MayerGalbraith war, wie Garance Arcadias, bis März diesen Jahres Stipendiatin der Villa Concordia. „Sie zeigt kleine amorphe muschelartige Porzellankeramiken, die wir in der Retirade der Kaiserzimmer, also im Toilettenraum, platzieren. Früher waren solche Dekorationsgegenstände oft Trophäensammlungen, die man eigentlich auf der ganzen Welt geraubt und sich angeeignet hat. Melissa erfindet stattdessen etwas zu den Räumen hinzu.“
Was Mirko Mielke in die „Kurios!“-Ausstellung einbringt, sei der deutlichste Clash zwischen alt und neu. Er stellt Betonplatten her, auf die er Fotomotive botanischer Gärten druckt. „Diese Arbeit hat ein großes Gewicht, die wir den fragilen detailreichen Tapeten der Räume gegenüberstellen.“
Berthold Reiß ist hingegen Aquarellist, der sich mit klassischer Architektur befasst und Sebastian Wieland macht Schnitzereien, die in einer Vitrine dem Werk von Mirko Mielke begegnen sollen. „Das sind geschnitzte Blätter aus gefundenem Holz, die sich auf die Ornamentik der Intarsien in den Räumen beziehen.“
Anne Rößner hat einen goldenen Keramikturm geschaffen, der den Abschluss der Ausstellung im letzten Zimmer des Appartements darstellt. Ein Turm mit Zinnen und Torbogen, der das Gebäude der Residenz in seiner Gesamtheit aufgreift und die heutige Durchgängigkeit und Geöffnetheit der Räume symbolisieren soll.
Der Museumstag kann kommen
So aufgestellt blicken die Museen am Domberg dem Museumstag am 21. Mai optimistisch entgegen. „Vielleicht gelingt es uns sogar“, sagt Dombergkoordinatorin Christiane Wendenburg, „wieder Besuchszahlen wie vor der Pandemie zu haben. Die Auslastung war im zurückliegenden insgesamt schon recht erfreulich. Am Museumstag möchten wir an diese Zeiten anknüpfen. Das könnten wir womöglich auch aus dem Grund schaffen, dass die Erfahrungen in der Pandemie vielen Menschen erst oder wieder bewusst gemacht haben, was für soziale Orte Museen sind.“
Das könnte Sie auch interessieren...
Weihnachtsausstellungen am Domberg
„Die magische Nuss Krakatuk“ und Krippen von Max Huscher
Auch das Historische Museum möchte es sich nicht entgehen lassen, das beherrschende Bamberger Kulturthema 2022 zu bedienen – den 200. Todestag von E.T.A. Hoffmann. So widmet sich die diesjährige Weihnachtsausstellung „Die magische Nuss Krakatuk“ Hoffmanns Weihnachtsmärchen „Nussknacker und Mausekönig“. Auch im Diözesanmuseum wird es mit den Krippen von Max Huscher weihnachtlich. Wir haben mit Dombergkoordinatorin Christiane Wendenburg, Ausstellungskurator Arne Schönfeld und Carola Marie Schmidt, Leiterin des Diözesanmuseums, über die Ausstellungen gesprochen.
Herr Schönfeld, was zeigt die Weihnachtsausstellung „Die magische Nuss Krakatuk“ zu E.T.A. Hoffmann, das die anderen E.T.A.-Ausstellungen von BBK oder Staatsbibliothek in diesem Jahr noch nicht gezeigt haben?
Arne Schönfeld: „Die magische Nuss Krakatuk“ ist keine Ausstellung über E.T.A. Hoffmann, sein Leben oder seine Werke. Wir werden keine Illustrationen aufhängen und auch keine umfassenden Erklärungen zu den Episoden seines Schaffens anbieten. Stattdessen wollen wir unsere Gäste in eine seiner Erzählungen mitnehmen.
Was ist die „magische Nuss Krakatuk“?
Arne Schönfeld: Das kommt darauf an, wen Sie fragen. Der Ballett-Direktor Goyo Montero hat Krakatuk in seiner Nussknacker-Inszenierung als Maries, das ist die Protagonistin, Verstand angelegt, der durch ihre Erfahrungen während des Stückes von allem befreit werden muss, was sie glaubte zu wissen. In Hoffmanns Erzählung ist die magische Nuss der Schlüssel, einen mächtigen Fluch zu brechen und Gegenstand einer 15 Jahre andauernden Suche. Bei uns ist sie der Namenspatron für die gesamte Ausstellung, weil sie in vielerlei Hinsicht das Zentrum der gesamten Erzählung bildet.
Die Ausstellung ist eine Reise durch E.T.A. Hoffmanns Weihnachtsmärchen „Nussknacker und Mausekönig“. Wie wird das aussehen?
Arne Schönfeld: Mitreißend, will ich hoffen. Die Ausstellung basiert auf einem stark szenografischen Ansatz. Wir haben uns Requisiten und Bühnenbilder vom Theater ausgeliehen, haben Bäume aus dem Stadtforst geholt und bauen eigens neue Möbel. Wer das Historische Museum betritt, soll in Hoffmanns Erzählung eintauchen. Natürlich stellen wir spannende Objekte aus und natürlich liefern wir Hintergrundinformationen, aber vor allem sollen die Räume das Märchen erzählen. Wer dann noch etwas über Versandhandel um 1800 – quasi den Urgroßvater des heutigen Onlinehandels – oder Zinnsoldaten erfahren möchte, für den ist ebenso gesorgt.
Sie kündigen lebende Spielzeuge und sprechende Standuhren an. Wie wird das technisch dargestellt?
Arne Schönfeld: Wir haben eine großartige Illustratorin für dieses Projekt gewinnen können, die uns Bilder von den verschiedenen Figuren angefertigt hat. Mit einer Ausnahme finden sich in jedem Raum der Ausstellung Projektoren oder Bildschirme, über die wir die magischen Aspekte der Erzählung als Bilder und Videos in die Räume integrieren können. Und das so immersiv wie möglich, unsere Gäste sollen also in die Scheinwelt des Märchens eintauchen können.
Ist die Ausstellung auch für Erwachsene geeignet?
Arne Schönfeld: Ganz klar: Ja! Hoffmanns Erzählung ist mit Anspielungen gespickt, von denen seine Zeitgenossen meinten, sie wären für Kinder völlig unverständlich. Zu kompliziert, zu verworren, zu akademisch. Aber Kinder verstehen oft mehr als man denkt. Und andersherum haben viele Erwachsene weit mehr Fantasie und Vorstellungskraft in sich, als ihnen ihr Alltag zugesteht. Zu Weihnachten ist die ideale Zeit, um auch als Erwachsener Kinderfreuden zu genießen. Und wie schon gesagt, kommt auch die wissenschaftliche Arbeit mit dem Objekt nicht zu kurz, etwa bei unserer Leihgabe eines Automaten aus dem Mathematisch-Physikalischen Salon der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Ein wirklich tolles Stück, samt einem kurzen Film, der die Mechanik in Aktion zeigt. Hoffmann und seine Zeitgenossen waren überzeugt, die Maschinentechnik stünde kurz vor der Entwicklung eines Androiden, also künstlichen Menschen. Dieser Aspekt zieht sich durch viele seiner Werke und auch wir werden darauf eingehen.
Sie schreiben, dass das Märchen Hoffmanns Zeitgenossen als überkompliziert galt. Warum hat es sich trotzdem bis heute gehalten?
Christiane Wendenburg: Die Werksgeschichte ist recht verwinkelt. Seine Berühmtheit verdankt es vor allem Alexandre Dumas, dem Autor von „Die drei Musketiere“, der eine französische Version davon veröffentlichte, die sich wiederum im damals sehr frankophilen Russland sehr gut verkaufte. Daher Tschaikowskys Ballett. Ohne das wäre die Erzählung heute mit Sicherheit nicht derart bekannt.
Worin besteht der psychologische Reiz des Märchens, der bis heute erforscht wird?
Christiane Wendenburg: Hoffmanns Märchen stellt die Wahrnehmung und die Perspektive eines Kindes in den Mittelpunkt und weist dabei Parallelen mit Erkenntnissen der zeitgenössischen Kinderpsychologie auf. Diese betonte die Bedeutung der kindlichen Fantasie-Tätigkeit für die kindliche Entwicklung, wies aber auch darauf hin, dass Kinder in ihren ersten Lebensjahren gar nicht zwischen Fantasie und Wirklichkeit unterscheiden können; diese Fähigkeit entwickeln sie erst später. Hoffmanns Blick in die kindliche Seele, sein Verständnis für psychische Phänomene und nicht zuletzt seine Fähigkeit, sie in seinem Märchen eindringlich darzustellen, war für seine Zeit innovativ. Einen Gegenpol zu Maries Fantasiewelt bilden die Eltern, die sich vom aufklärerischen Prinzip der Vernunft leiten lassen, wohingegen die Figur des Paten Drosselmeier eine Mittlerfunktion einnimmt. Dadurch wird der Zusammenprall zwischen Märchenwelt und Realitätserfahrung mehrdeutig, die fantastischen Ereignisse können als Einbildung, Traum, Wirklichkeit oder auch als Bewusstseinskrise gedeutet werden.
Was sagt das Märchen über Hoffmanns Zeit, das frühe 19. Jahrhundert?
Christiane Wendenburg: Es gibt uns tiefe Einblicke in die Wahrnehmung von Kindern und Kindheit in der damaligen Zeit. Eine Lebensphase, zu der sich die Einstellungen gerade dramatisch änderten. Spielen wird gesellschaftsfähig und ein Aspekt der Bildung und Pädagogik. Gleichzeitig war Hoffmann die Vorstellung ein Graus, die Aufklärung könnte die Kindheit „durchrationalisieren“. Kinder sollten die Freiheit haben, unbeschwerte Jahre zu verleben, ohne dass alles, was sie tun, einen Zweck erfüllen oder eine bestimmte pädagogische Zielsetzung haben muss. Wird dieser kindliche Drang unterdrückt – und da pflichtete Sigmund Freud Hoffmann bei –, hat das psychologische Auswirkungen, kann es Kinder krank und depressiv machen oder anderweitig stark belasten. Kann der Drang dagegen ausgelebt werden, entwickeln Kinder die Fähigkeit, außerhalb vorgegebener Bahnen zu denken, Widersinnigkeiten zu hinterfragen und für sich selbst zu entscheiden, was sie sich wünschen und wie sie es erreichen wollen. Solche Kinder werden zu Erwachsenen, die sich, so zumindest Hoffmanns Hoffnung, einen Teil ihrer kindlichen Fantasie erhalten und auch zwischen Pflicht, Beruf und Alltag noch die magischen Augenblicke finden können.
Das Märchen war die Grundlage für Pjotr Tschaikowskys Ballett. Wie geht das in die Ausstellung ein?
Arne Schönfeld: Vor allem durch fantastische Leihgaben. Die Staatsoper München stellt etwa Originalkostüme aus ihrer Nussknacker-Inszenierung zur Verfügung. So dicht wie unsere Gäste kommt also kaum jemand an Kostüme ran, die Balletttänzer in einer weltberühmten Inszenierung getragen haben und auch wieder tragen werden. Auch die Ensembles aus Nürnberg und der Semperoper sind filmisch vertreten und das Theatermuseum München leiht uns Material, das einen Blick hinter die Kulissen einer Ballettproduktion erlaubt.
Auch im Diözesanmuseum wird es mit einer Krippenausstellung weihnachtlich. Was genau gibt es zu sehen?
Carola Marie Schmidt: Detailliert geschnitzte Charakterköpfe bärtiger Männer, schöne Frauengesichter und die typischen sprechenden Hände machen Max Huschers Krippenfigurengruppen einzigartig. Bis 15. Januar bietet die Weihnachtausstellung Einblicke in das Leben des vor 30 Jahren verstorbenen gelernten Konditors und veranschaulicht die Vorlagen für seine Krippen und deren Inspirationsquellen wie auch die Machart der Figuren. Erstmals zeigen wir auch eine figurenreiche Jahreskrippe, welche als private Schenkung ins Diözesanmuseum kam.
Werden auch wieder Geschäfte im Umkreis des Dombergs Krippen ausstellen?
Carola Marie Schmidt: Da die diesjährige Weihnachtsausstellung eine monografische Ausstellung ist, lag es auf der Hand, mal wieder alle Ausstellungsstücke in den Sonderausstellungs-Räumlichkeiten des Diözesanmuseums zu zeigen. Diese Räumlichkeiten, welche erst seit letztem Sommer für Sonderausstellungen genutzt werden, erlauben es, dort die Krippe und Max Huschers Leben zu präsentieren.
Sie schreiben in der Ankündigung der Ausstellung, das Publikum liebe die Krippen. Warum sind Krippen jedes Jahr wieder interessant, was ist ihr Reiz?
Carola Marie Schmidt: Krippen erwecken bei den Betrachtern viele Emotionen. Wenn man das Leben von Max Huscher betrachtet, wird deutlich, dass die Leidenschaft zum Schnitzen von Krippenfiguren schon im Kindesalter anfangen kann. Darum eignen sich Krippenausstellungen für einen Besuch mit der ganzen Familie.
Gibt es zum Krippen-Thema noch Neues zu zeigen?
Carola Marie Schmidt: Die vielen Krippenbauvereine in Franken und anderenorts zeigen, dass es immer etwas Neues gibt. Man kann wohl ohne Vorbehalt sagen, dass Max Huscher bis heute andere Krippenbauer beeinflusst und inspiriert.
Das könnte Sie auch interessieren...
Volles Programm
Dezemberausstellungen der Museen am Domberg
Nach Monaten der Schließungen geht es für die Museen am Domberg Bamberg derzeit Schlag auf Schlag. Diözesanmuseum, Staatsbibliothek, Staatsgalerie, Neue Residenz und Historisches Museum bieten im Dezember nicht nur ein volles Ausstellungsprogramm. Vor Kurzem gab der Domberg auch die Kulisse für die Dreharbeiten einer Netflix-Serie ab.
Christiane Wendenburg ist Koordinatorin der Museen am Domberg. Sie hat uns über das Dezemberprogramm und die jüngsten Ereignisse Aufschluss gegeben.
Frau Wendenburg, wie lassen sich die eineinhalb Coronajahre aus Sicht der Museen am Domberg zusammenfassen?
Christiane Wendenburg: Es war ein nervenaufreibender Wechsel aus Schließungen und Öffnungen unter immer neuen Auflagen. Wir hatten wochenlang kein Publikum und somit auch keine Einnahmen. Es gab keine Führungen, keine Schulprogramme, keine Kindergeburtstagsfeiern im Museum und auch keinen direkten Austausch mit den Kooperationspartnern, Kolleginnen und Kollegen. Digitale Angebote und Zoom-Konferenzen sind hierfür leider kein adäquater Ersatz.
Wie geht es den Museen heute? Sind Sie schon wieder mitten im Geschäft mit neuen Projekten oder muss erst noch nachgeholt werden, was schon 2020 geplant war?
Christiane Wendenburg: Die Ausstellungs- und Veranstaltungsvorbereitungen für 2022, und zum Teil auch 2023, sind natürlich schon im vollen Gange. Außerdem ist der barrierefreie Ausbau des Diözesanmuseums geplant.
Gibt es Ausstellungen, die geplant waren, aber nicht zustande gekommen sind?
Christiane Wendenburg: Die meisten Ausstellungen wurden verschoben oder ihre Laufzeit verlängert. Leider konnten jedoch sehr, sehr viele Veranstaltungen nicht stattfinden. Das Veranstaltungsprogramm der Neuen Residenz für 2020 musste ausnahmslos abgesagt werden, unter anderem die Feierstunde zur 1000-jährigen Weihe der Thomas-Kapelle, die „Tage der alten Musik“, die Eröffnungsfeier zur Wiedereröffnung des Fürstbischöflichen Appartements nach der umfangreichen Restaurierung, ein vielfältiges Kammermusikprogramm in den Räumen am Tag des offenen Denkmals und die geplante Vortragsreihe zu den Restaurierungsmaßnahmen. Im Historischen Museum entfiel ebenfalls fast das komplette, umfangreiche Begleitprogramm zur Ausstellung „Tüte um Tüte“. Immerhin konnte zumindest die Modenschau „Ausgetütet“ mit Modekreationen aus Plastiktüten in Kooperation mit dem Maria Ward-Schulen im Innenhof der Alten Hofhaltung stattfinden.
Vor Kurzem gab der Domberg die Kulisse ab für Dreharbeiten zur Serie „The Empress“, die vom Leben von Elisabeth von Österreich, bekannt als Sisi, handelt. Konnten Sie Eindrücke der Dreharbeiten sammeln?
Christiane Wendenburg: Es ist immer wieder spannend, wenn auf dem Domberg Dreharbeiten stattfinden. Der Dreh zu „The Empress“ war natürlich besonders aufregend – immerhin wurden zwei der größten und wichtigsten Szenen dieser Netflix-Produktion auf dem Domplatz und in der Alten Hofhaltung gedreht. Welche Szenen das sind, werde ich natürlich nicht verraten – nur so viel: Auf dem Weg ins Büro kam man nicht nur am festlich geschmückten Dom und an adeligen Hofdamen in Reifröcken vorbei, sondern auch an einem Galgen. Übrigens: Der Vater der historischen Sisi, Herzog Max in Bayern, wurde in Bamberg geboren, genauer gesagt in der Neuen Residenz!
Seit wann durften die Museen am Domberg wieder Publikum empfangen? Wie entwickelt sich seither der Andrang?
Christiane Wendenburg: Seit dem 6. Mai – mit Voranmeldung, aber immerhin kurz vor dem Internationalen Museumstag am 16. Mai, zu dem wir schon wieder viele interessierte Besucherinnen und Besucher begrüßen durften.
Ist ein Bedürfnis nach Kultur nach wie vor vorhanden?
Christiane Wendenburg: Das Bedürfnis ist auf jeden Fall vorhanden! O‑Ton einer Besucherin am Museumstag: „Ich bin ja sooo glücklich, dass ich endlich wieder Ausstellungen besuchen kann!“ Worüber wir uns besonders freuen: Es besuchen wieder vermehrt Bambergerinnen und Bamberger sozusagen ihre Museen und auch der Zuspruch von jungen Familien ist gewachsen.
Die Staatsbibliothek zeigt noch bis 18. Dezember die Ausstellung „Joseph Heller und die Kunst des Sammelns“. Heller war Bamberger, Kunstsammler und Mäzen der Staatsbibliothek. Welchen Stellenwert hat er für das Haus?
Christiane Wendenburg: Joseph Heller, der von 1798 bis 1849 lebte, hatte die zu seiner Zeit noch königliche Bibliothek zur Erbin seiner Kunstgegenstände, Handbibliothek sowie Schriftstücke erklärt. Hellers Mentor war nämlich der damalige Bibliotheksdirektor Joachim Heinrich Jäck, beide verband eine lebenslange Freundschaft. Ihre gemeinsame Reise durch Deutschland, Österreich und Italien kann anhand der unterwegs erworbenen Objekte nachvollzogen werden. Im wunderschönen Scagliola-Saal zeigt die Staatsbibliothek ihren Umgang mit diesem reichen Erbe. An einem Medientisch kann man sich noch mehr Objekte aus dem Heller’schen Nachlass ansehen: als Digitalisate samt Kurzbeschreibung. Und auch ein kostenfreier Audioguide fürs Smartphone ist vor Ort über abrufbar. Übrigens hat sich die Staatsbibliothek noch etwas Besonderes für lange Winterabende einfallen lassen, nämlich die Online-Vortragsreihe „Bamberger Buchgeschichten“. Dienstags erzählen Referentinnen und Referenten Geschichten über Bücher und andere in Bibliotheken verborgene Schätze. Die Zugangsdaten werden auf der Website der Staatsbibliothek Bamberg veröffentlicht, die Vorträge beginnen in der Regel um 19 Uhr.
Im Historischen Museum zeigen Sie die Ausstellung „Geschenkt! Geschenke aus 22 Jahren an die Museen der Stadt Bamberg“. Wie wichtig sind Schenkungen für ein Museum? Von wem kamen oder kommen sie? Was waren die Highlights?
Christiane Wendenburg: Geschenke sind für Museen sehr wichtig und unverzichtbar – und dies nicht nur aus pekuniären Gründen. Sie ergänzen nicht nur die großartige Kunstsammlung der Stadt Bamberg durch zeitgenössische und historische Gemälde, sondern bieten auch einen Einblick in die Geschichte, Kunst und Kultur der Stadt Bamberg und das Alltags-Leben ihrer Bürgerinnen und Bürger. Beispiele wären Spielzeug, Vereinspokale oder Erzeugnisse Bamberger Handwerksbetriebe. Sie stammen von Sammelnden, von Künstlerinnen und Künstlern oder aus Erbschaften. Teilweise sind es auch Bamberger Dachbodenfunde, wie zum Beispiel eine gusseiserne Toilette aus der Zeit um 1900. Eines der Highlights ist sicherlich das Kunstwerk von Gerhard Hoehme, der von 1920 bis 1989 lebte, einem bedeutenden Vertreter der abstrakten Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg. Hoehme steht für die Informelle Kunst, ein Sammelbegriff für abstrakte, soll in diesem Fall heißen, nicht-geometrische Kunst, die ihre Ursprünge in den 1950er Jahren hatte.
Was gibt es im Dezember im Diözesanmuseum zu sehen?
Christiane Wendenburg: Noch bis 9. Januar 2022 zeigt das Diözesanmuseum die Krippen-Ausstellung „Willkommene Fremde“. Wie bereits im letzten Jahr werden die Krippen im Diözesanmuseum und in Geschäften Bambergs ausgestellt. Und in einigen Krippen haben Figuren Platz genommen, die dem Krippenthema fremd sind. Sie stehen für die christliche Gastfreundschaft und symbolisch für die Flucht und Vertreibung in verschiedenen Nationen. Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung sind dazu eingeladen, sich auf die Suche dieser fremden Figuren zu machen und können mit etwas Glück einen schönen Preis gewinnen.
Welche Ausstellung kann man im Dezember in der Staatsgalerie besuchen?
Christiane Wendenburg: Die Barockabteilung der Staatsgalerie zeigt monumentale Galeriebilder – das größte misst 222 mal 338 Zentimeter – von Johann Michael Bretschneider, der von 1656 bis 1727 lebte. Außerdem gibt es Werke des Rubens-Lehrers Otto van Veen, 1556 bis 1629, und des Rembrandt-Zeitgenossens Jan Lievens, 1607 bis 1674, sowie niederländische Landschaftsgemälde und Stillleben. Ein eigener Raum ist der Sammlung der Bamberger Fürstbischöfe gewidmet: 40 Gemälde veranschaulichen dort die Sammel- und Präsentationsgewohnheiten des Barock. Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch die 14 Supraportengemälde – das sind Gemälde, die über Türen oder Portalen angebracht sind – der Bamberger Malerfamilie Treu, die als geschlossener Bestand die Malerei des ausklingenden Rokokos in Mainfranken repräsentieren.
In der Neuen Residenz können seit 2019 die renovierten Räumlichkeiten des Fürstbischöflichen Appartements besichtigt werden. Wie entwickelt sich das Publikumsinteresse?
Christiane Wendenburg: Sehr gut! Für die Führungen durch das Appartement muss die Gruppengröße, Stand Anfang November, allerdings noch auf sieben Personen begrenzt sein. Gerade an Wochenenden kann es darum zu Wartezeiten kommen.
Was gibt es im Dezember außerdem in der Residenz?
Christiane Wendenburg: Der neue Museumsraum „Die verlorenen Räume“ im Kaiserappartement wird eröffnet. Seit der 2009 beendeten Restaurierung des Kaiserappartements der Neuen Residenz präsentiert sich dieses in der Form, die ihm das Erbprinzenpaar Rupprecht und Marie Gabriele um 1900 gegeben hat. Die Bayerische Schlösserverwaltung zeigt nun einen neu eingerichteten Museumsraum. Dieser zeugt von jenen Wohnräumen des Erbprinzenpaares, die durch den Einzug der Staatsbibliothek 1962 vom Kaiserappartement abgetrennt wurden. Der Raum ist – wie auch das gesamte Kaiserappartement – ab 2. Dezember bis zum Ende des Jahres zu den regulären Öffnungszeiten täglich von 10 bis 16 Uhr im freien Rundgang, das heißt ohne Führung, zu sehen. Mit dem Themenraum „Die verlorenen Räume“ erhält die Raumflucht des Kaiserappartements zudem einen zeitgenössischen musealen Abschluss, der nicht zuletzt auch über die Baugeschichte der Residenz nach den letzten fürstlichen Bewohnern informiert. Im Ausstellungsraum selbst, dem ehemaligen Toilettenzimmer der Prinzessin, das übrigens später als Hausmeisterwohnung der Staatsbibliothek diente, wurden Teile des Bodens und der Decke wie bei einer archäologischen Ausgrabungsstelle offengelegt. Von der ursprünglichen Bausubstanz können so barocke Parketttafeln, die beim Umbau ausgebaut worden waren, und eine von einer abgehängten Decke verborgene ebenfalls barocke Stuckdecke neu entdeckt werden.
Wird es im Dezember auch zeitgenössische Kunst in den Museen am Domberg zu sehen geben?
Christiane Wendenburg: Ja – in der Ausstellung „Geschenkt!“ im Historischen Museum werden auch Arbeiten zeitgenössischer und zum Teil Bamberger Künstlerinnen und Künstler gezeigt, zum Beispiel Objekte und Gemälde von Michael Huth, Volker Hinniger, Gerhard Hoehme, Christiane Toewe und Ottmar Mohring.
Unterhalten Sie auch Kooperation mit lokalen Künstlerinnen und Künstlern?
Christiane Wendenburg: Ja, die städtischen Museen, also auch die Museen am Domberg, arbeiten mit dem Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Oberfranken und dem Bamberger Kunstverein zusammen. Das Diözesanmuseum stellt lokale Künstlerinnen und Künstler aus und die Neue Residenz kooperiert mit der Villa Concordia.
Worin besteht Ihr Angebot für junges Publikum?
Christiane Wendenburg: Wir haben museumspädagogische Programme und Führungen für Schulklassen in allen Häusern, Taschenlampenführungen und digitale Rundgänge im Diözesanmuseum, sonntags freien Eintritt für Familien, Kinderstationen in der Ausstellung sowie Angebote für Kindergeburtstage im Historischen Museum oder auch mal einen InstaWalk mit Studierenden der Uni Bamberg.
Welche Ausstellungen stehen 2022 auf dem Plan?
Christiane Wendenburg: In der Neuen Residenz ist zwischen 8. und 10. April 2022 zum Tag der offenen Kapellen eine Klanginstallation von Antje Vowinckel in Kooperation mit der Villa Concordia geplant. Zu den Tagen der alten Musik im Juni 2022 soll die Musikgruppe Musica Canterey Bambergensis im Kaisersaal spielen. Begleitend dazu wird ein vielfältiges Führungsprogramm angeboten. Von September bis November 2022 wird die Sonderausstellung zum Maler Alexander Macco „MACCO. Von Rom nach Bamberg“ in fünf Räumen der Residenz gezeigt. In der Staatsbibliothek begehen wir 2022 den 200. Todestag von E.T.A. Hoffmann gemeinsam mit diversen Bamberger Institutionen wie dem ETA Hoffmann-Theater, dem ETA Hoffmann-Haus, dem Marionettentheater Bamberg, aber auch mit deutschlandweiten Kooperationen wie mit der Staatsbibliothek Berlin und dem Romantik-Museum Frankfurt. Dazu wird es eine gemeinsame Sonderausstellung mit umfassendem Begleitprogramm geben. Die Ausstellungseröffnung ist für den 24. Juli geplant. Im Diözesanmuseum soll am 1. Juli die Sonderausstellung „Erlesen“ eröffnet werden, die dann bis 18. September 2022 besucht werden kann. Und im Historischen Museum gastiert von Mai bis Oktober 2022 die Wanderausstellung „Holz macht Sachen: Holz, Baum, Wald und Du?“, bei der eine Kooperation mit den Kulturinstitutionen der Museen am Domberg angedacht ist.
Das könnte Sie auch interessieren...
Museen haben wieder geöffnet
Die Museen am Domberg präsentieren Kostbares
von Helke Jacob
Die Schönheit des Bamberger Dombergs ist in Zeiten der Corona-Ausgangsbeschränkungen, die zwangsläufig menschen- und autoleere Plätze und Straßen mit sich brachten, mehr als sonst sichtbar gewesen. Die Schätze in den Museen blieben der Öffentlichkeit jedoch wochenlang verborgen, da die Museen geschlossen bleiben mussten. Nun öffnen die Einrichtungen rund um den Domberg wieder ihre Pforten. In den letzten Monaten wurden jedoch trotz der Pandemie fleißig Vorbereitungen für neue Ausstellungen und deren Eröffnungen getroffen. Dort, wo es noch immer keinen Einlass gibt oder Veranstaltungen ausfallen, helfen Onlineangebote und Virtualisierung aus.
Manfred Scharpf: „Blind Date mit den Farben des Lebens“, Diözesanmuseum
Das Diözesanmuseum öffnete als erstes der Bamberger Museen wieder und zeigt neben den ständigen Kunstschätzen seit dem 15. Mai die Sonderausstellung „Manfred Scharpf: Blind Date mit den Farben des Lebens“. Diese versammelt bis zum 6. September insgesamt 20 Werke des Allgäuer Künstlers, die fast alle erst in den letzten drei Jahren, zum Teil sogar in den letzten Wochen, entstanden sind. Ihre Charakteristiken: ein meisterliches Spiel zwischen Vergangenheit, Tradition und Moderne. Empathie ist dem 1945 geborenen Künstler in seinen Gemälden ein besonderes Anliegen.
Gerade in der Corona-Pandemie-Zeit rückt der Wert des menschlichen Zusammenlebens noch einmal in den Fokus. Insofern ist dieses Thema, das sich wie ein roter Faden durch die Werke Scharpfs zieht, aktueller denn je. Dies zeigt sich etwa in dem Doppelbildnis „Wärmetausch“ (siehe links), bei dem sich eine hell- und eine dunkelhäutige Frau gegenüberstehen – beide mit Gliederketten um den Hals. In seinem Pavlov-Zyklus, in welchem er auf den Fundplatz der jüngeren Altsteinzeit in Pavlov in Tschechien Bezug nimmt, stellt der Künstler eine „Brücke über den Strom der Zeit“ her, indem er die Lehmerden aus den Grabungen als Malpigmente verarbeitet.
Einigen leuchtend poppigen Werken, die in Kooperation mit dem Pariser Streetart-Künstler DenEnd entstanden, stehen Gemälde gegenüber, die von einer intensiven Auseinandersetzung mit Ikonen der Kunstgeschichte zeugen, so das Diptychon „Nefertiti – die Schöne kommt!“, das auf die berühmte Nofretete-Büste aus Berlin bezugnimmt.
Sonderausstellung „Tüte um Tüte“ – Historisches Museum
In dieser Ausstellung erfahren die Besucherinnen und Besucher etwas über die Geschichte der Plastiktüte, ihre Rolle für die Umwelt, ihre Funktion als Einkaufsbeutel und Werbefläche und ihre verschiedenen Erscheinungsformen. Auch werden Alternativen wie Baumwoll- und Bioplastiktaschen unter die Lupe genommen.
Die Sonderschau sollte eigentlich am 3. April eröffnen, denn die Osterferien sind für das Historische Museum immer der Start in die Saison und entsprechend besucherstark. Dann machte die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Die Ausstellungsvorbereitungen liefen aber trotz der Einschränkungen hinter geschlossenen Türen weiter. Schließlich, Direktorin Dr. Regina Hanemann und ihr Team blieben optimistisch, sollte alles fertig sein, wenn die Museen wieder öffnen dürfen. Der Optimismus und das Dranbleiben auch ohne Besucherströme und Resonanz – so schwer das zuweilen auch fiel – haben sich ausgezahlt. „Tüte um Tüte“ wird seit Christi Himmelfahrt der Öffentlichkeit präsentiert.
In den Ausstellungsräumen der Alten Hofhaltung ist ein großer Marktstand aufgebaut, an dem die Geschichte der Tragetasche erzählt wird. Im historischen Pferdestall werden Tüten nach unterschiedlichsten Themengruppen präsentiert, zum Beispiel Tüten aus Bamberger Geschäften, Tüten aus aller Welt oder Museumstüten. Zwischen den speziell angefertigten Stellwänden gibt es viele Stationen, an denen Besucherinnen und Besucher selbst aktiv werden, Spiele machen oder ihre Meinung posten können.
Hinter den Kulissen wurden fleißig Ausstellungstexte geschrieben, Textfahnen designt und genäht, Flyer entworfen und gedruckt. Vor allem bei Letzterem überholten die ständig zu aktualisierenden Vorschriftsmaßnahmen die Museumsbelegschaft, da immer wieder Programmpunkte abgesagt oder verschoben werden mussten. Aber nun ist auch die Ausstellung sozusagen in der Tüte. Warum es überhaupt Tüten gibt, erklärt die Ausstellungskuratorin Dr. Johanna Blume: „Interessanterweise war es nicht vorrangig eine Frage der technischen Machbarkeit, die zur Einführung der Plastiktüte führte. Ausschlaggebend war vor allem die Verbreitung der Selbstbedienungsläden nach dem Zweiten Weltkrieg. Man brauchte etwas, das spontanes Einkaufen möglich machte, für Produkte warb und reißfest war. Die Lösung war die Plastiktüte.“
Die Plastiktüte gilt als umstrittenes Symbol der Konsumkultur und soll in Kürze abgeschafft werden. Die Ausstellung „Tüte um Tüte“ widmet sich erstmals diesem kulturgeschichtlichen Objekt. Sie zeigt, wie und warum man begann, im 19. und 20. Jahrhundert zunächst Papier- und dann Plastiktüten zu verwenden und welches Image die Taschen ihren Trägern verleihen. Auch gravierende Umweltprobleme, wie die Verschmutzung der Meere und das Eingehen von Mikroplastik in den Naturkreislauf, werden thematisiert.
„Joseph Heller und die Kunst des Sammelns“ – Staatsbibliothek Bamberg
Die Staatsbibliothek plante vor der Corona-Pandemie eine Frühjahrsausstellung, um ihren bedeutenden Mäzen Bambergs zu ehren. Mit der Ausstellung „Joseph Heller und die Kunst des Sammelns“ wollte die Staatsbibliothek Bamberg an einen nicht nur regional hervorstechenden Kunstsammler und Sammelkünstler erinnern und zugleich die Ergebnisse eines Heller gewidmeten Forschungsprojekts vorstellen. Heller vererbte seine außergewöhnlich umfangreiche Sammlung aus Glas- und Ölgemälden, Münzen, Medaillen, Druckformen, Büchern und etwa 50.000 Blatt Graphik der Bibliothek „in der edlen Absicht, dass der Kunstsinn bei jungen Leuten geweckt und unterhalten werde“, wie er in seinem Testament schrieb.
Da die behördlichen Corona-Auflagen in der Staatsbibliothek jedoch nicht umsetzbar sind, muss die Ausstellung verschoben werden. Sie wird aber zu einem späteren Zeitpunkt gezeigt, zu dem auch das umfangreiche Begleitprogramm stattfinden kann.
Die Enttäuschung darüber, die Werke Hellers zunächst nicht präsentieren zu dürfen, ist seitens der Verantwortlichen mittlerweile verwunden. Die Staatsbibliothek freut sich, die begleitende Publikation – entstanden aus einem Seminar des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Kunstgeschichte der Otto-Friedrich-Universität Bamberg – schon jetzt als Appetizer in Form eines interaktiven E‑Books offerieren zu können. In dieser frei verfügbaren Online-Ausgabe – einfach aufzurufen über die Homepage der Staatsbibliothek Bamberg – lässt sich gut auch von zuhause aus schmökern. Der Band versammelt Aufsätze mehrerer Fachleute, unter ihnen den von Dr. Franziska Ehrl, der Koordinatorin des durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten Projektes „Die Graphiksammlung Joseph Hellers in der Staatsbibliothek Bamberg – Visualisierung und Vernetzung einer Sammlungsstruktur“.
Ebenso zu Wort kommen Bamberger Studierende der Kunstgeschichte. Das E‑Book bietet mehr als einen Vorgeschmack auf die Ausstellung. Verlinkte Bild- und Literaturquellen führen direkt in die digitalen Sammlungen, zuvorderst in die der Staatsbibliothek. Wie bei einem Ausstellungsrundgang kann die Route selbst gewählt werden: Jeder Klick eröffnet einen Nebenweg zu objektspezifischen Informationen oder weiterführender Literatur.
Neue Residenz: „Unbekannte Schätze. Möbel und Kunstwerke aus den Depots der Bamberger Residenz“
Für die Wiedereröffnung der Neuen Residenz nach den umfangreichen Restaurierungsarbeiten war ein ausgedehntes Veranstaltungsprogramm geplant. Vieles – darunter alle Termine von April bis Juni – musste aber auch hier abgesagt werden. Ein Kunstgenuss aber ist sicher: Vom 4. Juli bis 27. September ist eine Sonderausstellung mit dem Titel „Unbekannte Schätze. Möbel und Kunstwerke aus den Depots der Bamberger Residenz“ geplant. Der Ausstellungsaufbau läuft derzeit. Die Neue Residenz war über zwei Jahrhunderte lang Ort der höfischen Repräsentation in Bamberg. Die heutige Sammlung spiegelt die Geschichte – von den Bamberger Fürstbischöfen bis hin zu den hier residierenden Persönlichkeiten aus dem Hause Wittelsbach – durch prunkvolle Möbel, Gemälde und zahllose andere Kunstgegenstände wider. Die Sonderausstellung „Unbekannte Schätze“ erklärt, warum viele dieser Stücke heute nicht dauerhaft gezeigt werden können, und gibt einen Einblick in die Fülle und Reichhaltigkeit des Bamberger Bestands – vom Spucknapf bis zum Kabinettsschreibtisch.
Was die Dauerausstellungen der Neue Residenz beziehungsweise der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen betrifft, sind diese digital sehr gut aufgestellt und bieten dem Publikum einen Ersatz unter dem Motto: „Museum zu – aber jede Menge zu entdecken!“ Die Neue Residenz lädt dabei ein, virtuell durch ihre Räumlichkeiten zu flanieren. Mit Filmen und 3D-Visualisierungen, die im Rahmen der Initiative „Bayern 3D – Heimat Digital“ entstanden sind, hält sie ein besonderes Repertoire bereit. Darüber hinaus gibt es auch Bastelangebote für Kinder (Krone und Ritterhelm).
Dr. Sebastian Karnatz, wissenschaftlicher Referent in der Museumsabteilung der Schlösserverwaltung und unter anderem für die Neue Residenz in Bamberg zuständig, schreibt in seinem Blog-Eintrag vom 7. Februar 2020 dazu: „Wenn in der zweiten Jahreshälfte die Neue Residenz in Bamberg nach fast zehnjähriger Sanierungszeit mit neuem Gesicht ihre Tore öffnet, werden sich im Fürstbischöflichen Appartement auch sämtliche Wand- und Deckenmalereien frisch restauriert präsentieren. Im Laufe der Restaurierungsarbeiten traten dabei durchaus auch einige Überraschungen zutage.“ Welche, bleibt bis zur Eröffnung ein Geheimnis.
Außerdem können die Besucherinnen und Besucher einen virtuellen Rundgang mit 360 Grad-Aufnahmen durch die Neue Residenz unternehmen. Pünktlich zum Internationalen Museumstag am 17. Mai ging auch die neue Homepage online. Runderneuert zeigt sie sich mit frischen Texten, übersichtlichen Rubriken und einer Online-Ausstellung zur Residenz im 19. Jahrhundert. Auch ein digitaler Museumsbesuch kann sich lohnen. Und wer etwas Fassbares haben möchte, hat die Möglichkeit, den Rosengarten zu besuchen. Im Juni blüht dort alles.