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Museen am Domberg

Muse­en, Nach­hal­tig­keit und Wohlbefinden

Inter­na­tio­na­ler Muse­ums­tag 2023 am 21. Mai

Am 21. Mai öff­nen Muse­en welt­weit zum 46. Inter­na­tio­na­len Muse­ums­tag ihre Türen beson­ders weit und machen mit Son­der­aus­stel­lun­gen, Spe­zi­al­füh­run­gen und Rah­men­pro­gram­men auf ihre Bestän­de auf­merk­sam. Mit Staats­bi­blio­thek, His­to­ri­schem Muse­um, Diö­ze­san­mu­se­um und Neu­er Resi­denz betei­li­gen sich auch die Muse­en am Bam­ber­ger Dom­berg.

Seit fast 50 Jah­ren ruft der Inter­na­tio­na­le Muse­ums­rat den Inter­na­tio­na­len Muse­ums­tag aus, inklu­si­ve Mot­to. Die­ses Jahr lau­tet der Leit­spruch „Muse­en, Nach­hal­tig­keit und Wohl­be­fin­den“. „Das Mot­to wur­de aus­ge­wählt“, sagt Chris­tia­ne Wen­den­burg, Koor­di­na­to­rin der Muse­en am Dom­berg, „weil Kul­tur­ein­rich­tun­gen und Muse­en durch Akti­vi­tä­ten wie kul­tu­rel­le Bil­dung, Aus­stel­lun­gen, Öffent­lich­keits­ar­beit und For­schung einen Bei­trag zum Wohl­be­fin­den und zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung der Gesell­schaft leisten.“

Als Bei­spiel nennt sie die Aus­stel­lung „Lie­be oder Last?! Bau­stel­le Denk­mal“, mit der sich das His­to­ri­sche Muse­um am Muse­ums­tag betei­ligt. „Die Schau zum Denk­mal­schutz macht deut­lich, dass der Erhalt von Denk­mä­lern durch die Ver­wen­dung natür­li­cher, regio­na­ler und bestän­di­ger Mate­ria­li­en nicht nur Res­sour­cen schont, son­dern auch die Umwelt schützt. Hin­zu kommt, dass his­to­ri­sche Gebäu­de über Gene­ra­tio­nen hin­weg genutzt wer­den. Erhalt statt Neu­bau wirkt also dem Ver­brauch und der Ver­sie­ge­lung wei­te­rer Grün­flä­chen entgegen.“

Auch die Muse­en selbst ver­spre­chen sich einen Nut­zen des Tages. Mit kos­ten­lo­sen Son­der­füh­run­gen, Werk­statt­ge­sprä­chen, Mit­mach-Ange­bo­ten, Bli­cken hin­ter die Kulis­sen und Kin­der­pro­gramm ver­su­chen sie, einen Ein­blick in ihre Arbeit zu ver­mit­teln und ver­mehrt Publi­kum anzu­zie­hen. „Wir möch­ten mit unse­ren Ange­bo­ten eine bunt gemisch­te Gäs­tes­truk­tur errei­chen: Tou­ris­ten und Besu­che­rin­nen und Besu­cher aus dem Aus­land, aber auch Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger, die ihren Muse­en mal wie­der einen Besuch abstat­ten möch­ten. Und auch die­je­ni­gen, die Muse­en für eine ver­staub­te Ein­rich­tung hal­ten oder die eine gewis­se Schwel­len­angst vor dem Besuch eines Muse­ums haben, hof­fen wir am Muse­ums­tag emp­fan­gen zu können.“

His­to­ri­sches Muse­um: Aus­stel­lung zum Denkmalschutz

Eine Mög­lich­keit dazu bie­tet die bereits erwähn­te Aus­stel­lung „Lie­be oder Last?! – Bau­stel­le Denk­mal“ im His­to­ri­schen Muse­um. Die preis­ge­krön­te Wan­der­aus­stel­lung der Deut­schen Stif­tung Denk­mal­schutz wirft noch bis 29. Okto­ber den Blick auf das kon­tro­ver­se The­ma des Denkmalschutzes.

„In der Öffent­lich­keit wird der Denk­mal­schutz meis­tens in einem Span­nungs­feld zwi­schen „wun­der­bar, dass ein his­to­ri­sches Gebäu­de erhal­ten wird“ und „zu auf­wän­dig und rück­wärts­ge­wandt“ dar­ge­stellt“, sagt Eva Mast­hoff von der Stif­tung und ver­ant­wort­lich für die Kon­zep­ti­on der Aus­stel­lung. „Der Auf­trag der Deut­schen Stif­tung Denk­mal­schutz besteht ent­spre­chend nicht nur im Denk­mal­schutz, son­dern auch in der Bewusst­seins­bil­dung für den Sinn des Denk­mal­schut­zes. Denn es gibt vie­le Irr­tü­mer in der Denk­mal­pfle­ge, die uns immer wie­der begeg­nen. Bei­spie­le sind: Er sei zu teu­er, ein Denk­mal kön­ne nicht abge­ris­sen oder bau­lich ver­än­dert wer­den oder Deutsch­land sei denk­mal­reich. Dabei sind nur drei Pro­zent der lan­des­wei­ten Bau­sub­stanz denk­mal­ge­schützt – das ist ver­schwin­dend gering und wird jeden Tag gerin­ger. Umso kost­ba­rer ist der Schatz denk­mal­ge­schütz­ter Bau­ten. Dar­um wol­len wir in der Aus­stel­lung zei­gen, wie Denk­mal­schutz geht, wie wir ihn betrei­ben und wo man sich Hil­fe holen kann, soll­te man in Besitz von zum Bei­spiel einem geschütz­ten Haus sein.“

Sechs inter­ak­ti­ve Sta­tio­nen, optisch ver­bun­den und zusam­men­ge­hal­ten durch Bau­ge­rüs­te, beleuch­ten mul­ti­me­di­al den Denk­mal­schutz unter ver­schie­de­nen Gesichts­punk­ten. Wel­che Bau­sub­stanz kommt infra­ge? War­um ist es wich­tig, sie zu erhal­ten? Wel­che künst­le­risch-hand­werk­li­chen Leis­tun­gen ste­cken in his­to­ri­schen Bau­wer­ken? Wel­che För­der­mög­lich­kei­ten gibt es? Wel­chen Vor­ur­tei­len und wel­chen Gefah­ren sind geschütz­te Gebäu­de ausgesetzt?

Zu letz­te­rem kann Schäd­lings­be­fall gehö­ren oder sau­rer Regen, aber: „Die größ­te Gefahr geht ganz klar von mensch­li­chen Ein­flüs­sen aus, zum Bei­spiel von Bau­vor­ha­ben. Gegen Umwelt­ein­flüs­se kann man Maß­nah­men tref­fen, gegen mensch­li­che Ent­schei­dun­gen nicht“, sagt Eva Masthoff.

Und die Aus­stel­lung beant­wor­tet die Fra­ge nach der titel­ge­ben­den Lie­be und der Last des Denk­mal­schut­zes. „Die Lie­be ist das, was man mit Denk­mal­schutz erhält, also Geschich­te, Iden­ti­fi­ka­ti­on und Hei­mat und häu­fig auch künst­le­ri­sche Meis­ter­leis­tun­gen. Es gibt einen Satz des Grün­ders der Deut­schen Stif­tung Denk­mal­schutz: Denk­mal­schutz ist unser Dank an die Ver­gan­gen­heit, unse­re Freu­de an der Gegen­wart und unser Geschenk an die Zukunft. Anders gesagt: Um in der Zukunft rich­tig agie­ren und gestal­ten zu kön­nen, muss man die Wur­zeln ver­ste­hen. Die Last mag manch einer im Auf­wand des Denk­mal­schut­zes sehen, also dass es beson­de­rer Maß­nah­men und Exper­ti­sen bedarf.“

Eine Stadt wie Bam­berg, deren Alt­stadt zu gro­ßen Tei­len denk­mal­ge­schützt ist, scheint unter­des­sen gera­de­zu prä­de­sti­niert für die Aus­stel­lung. „Ja, uns ist es wich­tig, nicht nur zu zei­gen, wie Denk­mal­schutz funk­tio­niert, son­dern auch, wel­che denk­mal­ge­schütz­ten Gebäu­de es am jewei­li­gen Aus­stel­lungs­ort gibt. In Bam­berg hat die Aus­stel­lung in der Alten Hof­hal­tung einen wun­der­ba­ren sol­chen Ort, die selbst ein Denk­mal ist. Bam­berg lebt von sei­nen Denk­ma­len – sie sind auch ein Wirt­schafts- und Tou­ris­mus­fak­tor. Und Denk­ma­le in Bam­berg und Umge­bung wer­den in einer eige­nen Sta­ti­on der Aus­stel­lung thematisiert.“

Staats­bi­blio­thek: Pest und Cholera

Ein ganz ande­res Kapi­tel Bam­ber­ger Stadt­ge­schich­te schlägt zum Muse­ums­tag die Aus­stel­lung „Pest und Cho­le­ra“ auf, die kos­ten­frei noch bis 15. Juli in der Staats­bi­blio­thek zu sehen ist.

Immer wie­der such­ten anste­cken­de Krank­hei­ten, die sich zu Seu­chen aus­brei­te­ten, die Stadt heim. Die Aus­stel­lung wid­met sich dem Zeit­raum zwi­schen dem spä­ten Mit­tel­al­ter des 15. und dem frü­hen 19. Jahr­hun­dert, ins­be­son­de­re unter den teil­wei­se aben­teu­er­li­chen Gesichts­punk­ten der Art und Wei­se, wie ver­sucht wur­de, die jewei­li­ge Seu­che zu bekämpfen.

„Wir zei­gen etwa 40 Objek­te“, sagt Kura­tor und Bam­ber­ger Uni­ver­si­täts­pro­fes­sor Prof. Dr. Mark Häber­lein, „die Aspek­te der Seu­chen- und Medi­zin­ge­schich­te ver­deut­li­chen und gehen auch auf die Rol­le frü­he­rer Insti­tu­tio­nen wie Pest- und Sie­chen­häu­ser ein oder auf die Bedeu­tung von Heil­be­ru­fen, die man aus heu­ti­ger Sicht eher als rand­stän­dig oder eso­te­risch bezeich­nen würde.“

Bei die­sen 40 Objek­ten han­delt es sich um Zeich­nun­gen und Sti­che, und da die Aus­stel­lung in der Staats­bi­blio­thek statt­fin­det, auch Hand­schrif­ten oder Dru­cke. „Dazu gehö­ren Seu­chen­ord­nun­gen oder Erlas­se zur Bekämp­fung von Krank­hei­ten oder Rat­ge­ber­li­te­ra­tur, wie man sich im Fall einer Seu­che ver­hal­ten soll­te. Die­se gibt es sogar schon seit den Anfän­gen des Buch­drucks im 15. Jahrhundert.“

Nötig scheint der­ar­ti­ger Lese­stoff gewe­sen zu sein. Nicht nur brach immer wie­der die Pest aus, auch ande­re poten­zi­ell töd­li­che und in vor­mo­der­nen Zei­ten unheil­ba­re Krank­hei­ten wie Cho­le­ra oder die Pocken muss­te man fürch­ten. „Im 16. Jahr­hun­dert gras­sier­te alle zehn bis 20 Jah­re eine anste­cken­de Seu­che in Bam­berg. In der Zeit des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges zwi­schen 1618 und 1648 hat sich Bam­bergs Bevöl­ke­rung sogar etwa hal­biert. Das lag zum Groß­teil aber nicht an Kriegseinwirkungen.“

Die Medi­zin stand sol­chen Ent­wick­lun­gen meist hilf­los gegen­über. „Es gab drei grund­sätz­li­che Erklä­run­gen für Seu­chen. Die ers­te, die sich eigent­lich bis ins 19. Jahr­hun­dert hielt, bestand dar­in, sie als Stra­fe Got­tes anzu­se­hen. Selbst Ärz­te nah­men dar­auf Bezug. Ent­spre­chend emp­fahl man zur Bekämp­fung das Gebet. Mit­un­ter wur­den auch Pro­zes­sio­nen ver­an­stal­tet – was natür­lich sehr kon­tra­pro­duk­tiv war. Als zwei­te Erklä­rung wur­den soge­nann­te Mias­men aus­ge­macht – gif­ti­ge Dämp­fe, die aus der Erde und dem Schmutz kom­men. Emp­feh­lun­gen, die grund­sätz­lich sinn­voll waren, gin­gen hier­bei in die Rich­tung, kei­nen Mist oder Fäka­li­en in die Gas­sen der Stadt zu kip­pen. Und drit­tens: Man ver­mu­te­te, dass es eine Art Anste­ckungs­stoff geben muss­te, ein Con­ta­gi­um. Man wuss­te natür­lich noch nichts von Bak­te­ri­en oder Viren, aber dass eine Über­tra­gung von etwas statt­fin­den muss­te, hat­te man durch­aus schon begrif­fen. Da hat man Maß­nah­men ver­hängt, die uns heu­te aus der jüngs­ten Ver­gan­gen­heit bekannt vor­kom­men, näm­lich Kon­takt­be­schrän­kun­gen oder Einreiseverbote.“

Und tat­säch­lich: Die Par­al­le­len zur Coro­na-Pan­de­mie sind offen­kun­dig. Gab es in vor­mo­der­nen Zei­ten auch Maß­nah­men wie Mas­ken oder Han­de­schüt­teln, das ver­mie­den wur­de? „Aufs Hän­de­schüt­teln wird in der Lite­ra­tur nir­gends Bezug genom­men. Aber wir ken­nen natür­lich die­se bild­li­chen Dar­stel­lun­gen der Pest­mas­ken mit den lan­gen Schnä­beln.“ Expli­zit geht die Aus­stel­lung aller­dings nicht auf Coro­na ein. Sie sei zwar Anre­gung für die Schau gewe­sen, sich aus his­to­ri­scher Per­spek­ti­ve der The­ma­tik zu nähern, schwin­ge inhalt­lich aber eher zwi­schen den Zei­len mit.

Näher behan­delt „Pest und Cho­le­ra“ hin­ge­gen Kurio­si­tä­ten wie heil­be­ruf­lich täti­ge Scharf­rich­ter. „Ärz­te oder frü­he Apo­the­ken hat­ten lan­ge Zeit kein Mono­pol auf medi­zi­ni­sche Behand­lun­gen – was auch mit ihren begrenz­ten Heil­erfol­gen zu tun hat­te. Die Men­schen gin­gen dem­ge­mäß über­all dort­hin, wo sie glaub­ten, Hil­fe zu fin­den. Ein Bei­spiel ist der Scharf­rich­ter, der nicht nur Hin­rich­tun­gen oder Fol­ter voll­streck­te, son­dern wegen die­ser Tätig­kei­ten auch ana­to­mi­sches oder heil­kund­li­ches Wis­sen hat­te. In Nürn­berg gab es den aus Bam­berg stam­men­den Scharf­rich­ter Franz Schmidt, der tau­sen­de Behand­lun­gen unter­nom­men hat.“

1789 begann sich die die Seu­chen-Bekämp­fungs-Situa­ti­on in Bam­berg all­mäh­lich zu bes­sern, als ein neu­es Kran­ken­haus gegrün­det wur­de. Spät­mit­tel­al­ter­li­che Insti­tu­tio­nen wie Sie­chen­häu­ser dien­ten der Unter­brin­gung von chro­nisch, also damals unheil­bar Kran­ken. Die Grund­idee die­ses Kran­ken­hau­ses bestand neu­ar­ti­ger­wei­se dar­in, sich vor­nehm­lich um heil­ba­re Krank­hei­ten zu küm­mern. „Wei­te­re Seu­chen­aus­brü­che gab es aber trotz­dem“, sagt Mark Häber­lein. „1813 zum Bei­spiel ver­brei­te­ten aus Russ­land zurück­keh­ren­de Trup­pen Napo­le­ons das Fleck­fie­ber, dem Bam­ber­ger Ärz­te wie­der­um völ­lig macht­los gegenüberstanden.“

Heu­te erin­nern nur noch eini­ge Merk­ma­le des Stadt­bilds an die­se unge­heu­er­li­chen Zustän­de. Der Name der Sie­chen­stra­ße ist ein Bei­spiel dafür. „Dort waren frü­her meh­re­re der genann­ten Ein­rich­tun­gen ange­sie­delt. Dann gibt es die Pest­säu­le an der Gau­städ­ter­stra­ße aus dem 17. Jahr­hun­dert oder kirch­li­che Ver­eh­rung von Pest­hei­li­gen, wie St. Sebas­ti­an und St. Rochus, die in Form von Sta­tu­en ihre Spu­ren im Stadt­bild sowie in Kir­chen­räu­men hin­ter­las­sen haben. Auch das the­ma­ti­sie­ren wir in der Aus­stel­lung und im Kata­log, den wir dazu veröffentlichen.“

Resi­denz: „Kuri­os!“

Zeit­ge­nös­si­scher wird es am Muse­ums­tag in der Resi­denz. In den Kai­ser­zim­mern zeigt Andre­as Chwa­tal mit Unter­stüt­zung der Vil­la Con­cor­dia noch bis 30. Juli unter dem Titel „Kuri­os!“ moder­ne Skulp­tu­ren und Zeich­nun­gen. Dafür stellt der ehe­ma­li­ge Sti­pen­di­at des Künst­ler­hau­ses eige­ne Wer­ke und Arbei­ten befreun­de­ter Künst­le­rin­nen und Künst­ler der his­to­risch-baro­cken Auf­ma­chung der Räu­me gegenüber.

„Die Räu­me des fürst­bi­schöf­li­chen Appar­te­ments, die kein soge­nann­ter White Cube sind, haben so etwas wie eine his­to­ri­sche Erzäh­lung“, sagt Andre­as Chwa­tal. „In ihnen schwin­gen immer die Zeit und die Vor­stel­lun­gen der Zeit mit, in der sie im 18. Jahr­hun­dert ent­stan­den sind. Die­ser Erzäh­lung kann man eine zeit­ge­nös­si­sche hin­zu­fü­gen. Ich wür­de die Aus­stel­lung also eine Begeg­nung nen­nen, mit der wir eine moder­ne Erzäh­lung in die Resi­denz brin­gen möch­ten, um die baro­cke Pro­pa­gan­da ihrer Räu­me zu bre­chen. Es soll eine klei­ne Revo­lu­ti­on statt­fin­den, in Räu­men, die sol­che Ten­den­zen nie aus­strah­len wollten.“

Schon im Aus­stel­lungs­ti­tel begeg­nen sich das Alt­her­ge­brach­te und das Neue. „Der Begriff „Kuri­os“ war ein modi­sches Lieb­lings­wort des 18. Jahr­hun­derts. Man benutz­te es, wie man heu­te „cool“ oder „fan­cy“ sagen wür­de. Ich habe das der Kor­re­spon­denz von Lothar Franz von Schön­born, dem Bau­herrn der Resi­denz, ent­nom­men. Da fällt es in nahe­zu jedem drit­ten Satz. Für mich hat es zusätz­lich die fran­zö­si­sche Bedeu­tung „curieux“, also „neu­gie­rig“ und auch „cour“, der Hof. Im Sin­ne der Aus­stel­lung kann man es aber auch in die Rich­tung von „kura­tiert“ ver­ste­hen: Ich zei­ge auch Wer­ke befreun­de­ter Künst­ler, deren Posi­tio­nen zu den The­men der Aus­stel­lung passen.“

Er selbst tra­ge neben Zeich­nun­gen und Kera­mi­ken, wie „Vol­taire mit Ana­nas“ auch eine Möbel­skulp­tur bei. „Dabei han­delt es sich um eine Art monu­men­ta­len Holz­tischs mit geschwun­ge­ner Form. Das Gan­ze soll baro­cke Reprä­sen­ta­ti­ons­mö­bel rezi­pie­ren, aber durch die meter­lan­gen Bei­ne dem Publi­kum die Dimen­sio­nen des Appar­te­ments klar­ma­chen, in dem man sich schnell ver­lie­ren kann. Das soll wie­der­um eine iro­ni­sche Bre­chung der Maß­lo­sig­keit des Abso­lu­tis­mus sein und der zere­mo­ni­el­len Macht, die im Appar­te­ment ver­eint war.“

Nicht weni­ger iro­nisch geben sich eini­ge der Wer­ke der wei­te­ren Aus­stel­len­den. So stellt etwa Garance Arca­di­as eine Glas­ar­beit aus schnör­kel­lo­sem Ver­bund­si­cher­heits­glas auf einen Sockel mit Stoff­mus­ter, das die fili­gra­nen Mus­ter des Bodens aufnimmt.

Ulri­ke Buck prä­sen­tiert eine zwei­tei­li­ge Kera­mik aus Schüs­sel und Vase, die den Ado­nis-Mythos auf­greift. „Die­se Arbeit stel­len wir in den sel­ben Raum wie mei­ne Möbel­skulp­tur“, sagt Andre­as Chwa­tal. „Es begeg­nen sich unter­ein­an­der also auch die Wer­ke, die wir einbringen.“

Melis­sa May­erG­al­braith war, wie Garance Arca­di­as, bis März die­sen Jah­res Sti­pen­dia­tin der Vil­la Con­cor­dia. „Sie zeigt klei­ne amor­phe muschel­ar­ti­ge Por­zellan­ke­ra­mi­ken, die wir in der Reti­ra­de der Kai­ser­zim­mer, also im Toi­let­ten­raum, plat­zie­ren. Frü­her waren sol­che Deko­ra­ti­ons­ge­gen­stän­de oft Tro­phä­en­samm­lun­gen, die man eigent­lich auf der gan­zen Welt geraubt und sich ange­eig­net hat. Melis­sa erfin­det statt­des­sen etwas zu den Räu­men hinzu.“

Was Mir­ko Miel­ke in die „Kurios!“-Ausstellung ein­bringt, sei der deut­lichs­te Clash zwi­schen alt und neu. Er stellt Beton­plat­ten her, auf die er Foto­mo­ti­ve bota­ni­scher Gär­ten druckt. „Die­se Arbeit hat ein gro­ßes Gewicht, die wir den fra­gi­len detail­rei­chen Tape­ten der Räu­me gegenüberstellen.“

Bert­hold Reiß ist hin­ge­gen Aqua­rel­list, der sich mit klas­si­scher Archi­tek­tur befasst und Sebas­ti­an Wie­land macht Schnit­ze­rei­en, die in einer Vitri­ne dem Werk von Mir­ko Miel­ke begeg­nen sol­len. „Das sind geschnitz­te Blät­ter aus gefun­de­nem Holz, die sich auf die Orna­men­tik der Intar­si­en in den Räu­men beziehen.“

Anne Röß­ner hat einen gol­de­nen Kera­mik­turm geschaf­fen, der den Abschluss der Aus­stel­lung im letz­ten Zim­mer des Appar­te­ments dar­stellt. Ein Turm mit Zin­nen und Tor­bo­gen, der das Gebäu­de der Resi­denz in sei­ner Gesamt­heit auf­greift und die heu­ti­ge Durch­gän­gig­keit und Geöff­ne­t­heit der Räu­me sym­bo­li­sie­ren soll.

Der Muse­ums­tag kann kommen

So auf­ge­stellt bli­cken die Muse­en am Dom­berg dem Muse­ums­tag am 21. Mai opti­mis­tisch ent­ge­gen. „Viel­leicht gelingt es uns sogar“, sagt Dom­berg­ko­or­di­na­to­rin Chris­tia­ne Wen­den­burg, „wie­der Besuchs­zah­len wie vor der Pan­de­mie zu haben. Die Aus­las­tung war im zurück­lie­gen­den ins­ge­samt schon recht erfreu­lich. Am Muse­ums­tag möch­ten wir an die­se Zei­ten anknüp­fen. Das könn­ten wir womög­lich auch aus dem Grund schaf­fen, dass die Erfah­run­gen in der Pan­de­mie vie­len Men­schen erst oder wie­der bewusst gemacht haben, was für sozia­le Orte Muse­en sind.“

Weih­nachts­aus­stel­lun­gen am Domberg

„Die magi­sche Nuss Kra­ka­tuk“ und Krip­pen von Max Huscher

Auch das His­to­ri­sche Muse­um möch­te es sich nicht ent­ge­hen las­sen, das beherr­schen­de Bam­ber­ger Kul­tur­the­ma 2022 zu bedie­nen – den 200. Todes­tag von E.T.A. Hoff­mann. So wid­met sich die dies­jäh­ri­ge Weih­nachts­aus­stel­lung „Die magi­sche Nuss Kra­ka­tuk“ Hoff­manns Weih­nachts­mär­chen „Nuss­kna­cker und Mau­se­kö­nig“. Auch im Diö­ze­san­mu­se­um wird es mit den Krip­pen von Max Huscher weih­nacht­lich. Wir haben mit Dom­berg­ko­or­di­na­to­rin Chris­tia­ne Wen­den­burg, Aus­stel­lungs­ku­ra­tor Arne Schön­feld und Caro­la Marie Schmidt, Lei­te­rin des Diö­ze­san­mu­se­ums, über die Aus­stel­lun­gen gesprochen.
Herr Schön­feld, was zeigt die Weih­nachts­aus­stel­lung „Die magi­sche Nuss Kra­ka­tuk“ zu E.T.A. Hoff­mann, das die ande­ren E.T.A.-Ausstellungen von BBK oder Staats­bi­blio­thek in die­sem Jahr noch nicht gezeigt haben?

Arne Schön­feld: „Die magi­sche Nuss Kra­ka­tuk“ ist kei­ne Aus­stel­lung über E.T.A. Hoff­mann, sein Leben oder sei­ne Wer­ke. Wir wer­den kei­ne Illus­tra­tio­nen auf­hän­gen und auch kei­ne umfas­sen­den Erklä­run­gen zu den Epi­so­den sei­nes Schaf­fens anbie­ten. Statt­des­sen wol­len wir unse­re Gäs­te in eine sei­ner Erzäh­lun­gen mitnehmen.

Was ist die „magi­sche Nuss Krakatuk“?

Arne Schön­feld: Das kommt dar­auf an, wen Sie fra­gen. Der Bal­lett-Direk­tor Goyo Mon­te­ro hat Kra­ka­tuk in sei­ner Nuss­kna­cker-Insze­nie­rung als Maries, das ist die Prot­ago­nis­tin, Ver­stand ange­legt, der durch ihre Erfah­run­gen wäh­rend des Stü­ckes von allem befreit wer­den muss, was sie glaub­te zu wis­sen. In Hoff­manns Erzäh­lung ist die magi­sche Nuss der Schlüs­sel, einen mäch­ti­gen Fluch zu bre­chen und Gegen­stand einer 15 Jah­re andau­ern­den Suche. Bei uns ist sie der Namens­pa­tron für die gesam­te Aus­stel­lung, weil sie in vie­ler­lei Hin­sicht das Zen­trum der gesam­ten Erzäh­lung bildet.

Die Aus­stel­lung ist eine Rei­se durch E.T.A. Hoff­manns Weih­nachts­mär­chen „Nuss­kna­cker und Mau­se­kö­nig“. Wie wird das aussehen?

Arne Schön­feld: Mit­rei­ßend, will ich hof­fen. Die Aus­stel­lung basiert auf einem stark szen­o­gra­fi­schen Ansatz. Wir haben uns Requi­si­ten und Büh­nen­bil­der vom Thea­ter aus­ge­lie­hen, haben Bäu­me aus dem Stadt­forst geholt und bau­en eigens neue Möbel. Wer das His­to­ri­sche Muse­um betritt, soll in Hoff­manns Erzäh­lung ein­tau­chen. Natür­lich stel­len wir span­nen­de Objek­te aus und natür­lich lie­fern wir Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen, aber vor allem sol­len die Räu­me das Mär­chen erzäh­len. Wer dann noch etwas über Ver­sand­han­del um 1800 – qua­si den Urgroß­va­ter des heu­ti­gen Online­han­dels – oder Zinn­sol­da­ten erfah­ren möch­te, für den ist eben­so gesorgt.

Sie kün­di­gen leben­de Spiel­zeu­ge und spre­chen­de Stand­uh­ren an. Wie wird das tech­nisch dargestellt?

Arne Schön­feld: Wir haben eine groß­ar­ti­ge Illus­tra­to­rin für die­ses Pro­jekt gewin­nen kön­nen, die uns Bil­der von den ver­schie­de­nen Figu­ren ange­fer­tigt hat. Mit einer Aus­nah­me fin­den sich in jedem Raum der Aus­stel­lung Pro­jek­to­ren oder Bild­schir­me, über die wir die magi­schen Aspek­te der Erzäh­lung als Bil­der und Vide­os in die Räu­me inte­grie­ren kön­nen. Und das so immersiv wie mög­lich, unse­re Gäs­te sol­len also in die Schein­welt des Mär­chens ein­tau­chen können.

Ist die Aus­stel­lung auch für Erwach­se­ne geeignet?

Arne Schön­feld: Ganz klar: Ja! Hoff­manns Erzäh­lung ist mit Anspie­lun­gen gespickt, von denen sei­ne Zeit­ge­nos­sen mein­ten, sie wären für Kin­der völ­lig unver­ständ­lich. Zu kom­pli­ziert, zu ver­wor­ren, zu aka­de­misch. Aber Kin­der ver­ste­hen oft mehr als man denkt. Und anders­her­um haben vie­le Erwach­se­ne weit mehr Fan­ta­sie und Vor­stel­lungs­kraft in sich, als ihnen ihr All­tag zuge­steht. Zu Weih­nach­ten ist die idea­le Zeit, um auch als Erwach­se­ner Kin­der­freu­den zu genie­ßen. Und wie schon gesagt, kommt auch die wis­sen­schaft­li­che Arbeit mit dem Objekt nicht zu kurz, etwa bei unse­rer Leih­ga­be eines Auto­ma­ten aus dem Mathe­ma­tisch-Phy­si­ka­li­schen Salon der Staat­li­chen Kunst­samm­lun­gen Dres­den. Ein wirk­lich tol­les Stück, samt einem kur­zen Film, der die Mecha­nik in Akti­on zeigt. Hoff­mann und sei­ne Zeit­ge­nos­sen waren über­zeugt, die Maschi­nen­tech­nik stün­de kurz vor der Ent­wick­lung eines Andro­iden, also künst­li­chen Men­schen. Die­ser Aspekt zieht sich durch vie­le sei­ner Wer­ke und auch wir wer­den dar­auf eingehen.

Krakatuk
Auto­ma­ti­sche Türm­chen­uhr aus den Staat­li­chen Kunst­samm­lun­gen Dres­den, Foto: Peter Müller
Sie schrei­ben, dass das Mär­chen Hoff­manns Zeit­ge­nos­sen als über­kom­pli­ziert galt. War­um hat es sich trotz­dem bis heu­te gehalten?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Die Werks­ge­schich­te ist recht ver­win­kelt. Sei­ne Berühmt­heit ver­dankt es vor allem Alex­and­re Dumas, dem Autor von „Die drei Mus­ke­tie­re“, der eine fran­zö­si­sche Ver­si­on davon ver­öf­fent­lich­te, die sich wie­der­um im damals sehr fran­ko­phi­len Russ­land sehr gut ver­kauf­te. Daher Tschai­kow­skys Bal­lett. Ohne das wäre die Erzäh­lung heu­te mit Sicher­heit nicht der­art bekannt.

Wor­in besteht der psy­cho­lo­gi­sche Reiz des Mär­chens, der bis heu­te erforscht wird?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Hoff­manns Mär­chen stellt die Wahr­neh­mung und die Per­spek­ti­ve eines Kin­des in den Mit­tel­punkt und weist dabei Par­al­le­len mit Erkennt­nis­sen der zeit­ge­nös­si­schen Kin­der­psy­cho­lo­gie auf. Die­se beton­te die Bedeu­tung der kind­li­chen Fan­ta­sie-Tätig­keit für die kind­li­che Ent­wick­lung, wies aber auch dar­auf hin, dass Kin­der in ihren ers­ten Lebens­jah­ren gar nicht zwi­schen Fan­ta­sie und Wirk­lich­keit unter­schei­den kön­nen; die­se Fähig­keit ent­wi­ckeln sie erst spä­ter. Hoff­manns Blick in die kind­li­che See­le, sein Ver­ständ­nis für psy­chi­sche Phä­no­me­ne und nicht zuletzt sei­ne Fähig­keit, sie in sei­nem Mär­chen ein­dring­lich dar­zu­stel­len, war für sei­ne Zeit inno­va­tiv. Einen Gegen­pol zu Maries Fan­ta­sie­welt bil­den die Eltern, die sich vom auf­klä­re­ri­schen Prin­zip der Ver­nunft lei­ten las­sen, wohin­ge­gen die Figur des Paten Dros­sel­mei­er eine Mitt­ler­funk­ti­on ein­nimmt. Dadurch wird der Zusam­men­prall zwi­schen Mär­chen­welt und Rea­li­täts­er­fah­rung mehr­deu­tig, die fan­tas­ti­schen Ereig­nis­se kön­nen als Ein­bil­dung, Traum, Wirk­lich­keit oder auch als Bewusst­seins­kri­se gedeu­tet werden.

Was sagt das Mär­chen über Hoff­manns Zeit, das frü­he 19. Jahrhundert?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Es gibt uns tie­fe Ein­bli­cke in die Wahr­neh­mung von Kin­dern und Kind­heit in der dama­li­gen Zeit. Eine Lebens­pha­se, zu der sich die Ein­stel­lun­gen gera­de dra­ma­tisch änder­ten. Spie­len wird gesell­schafts­fä­hig und ein Aspekt der Bil­dung und Päd­ago­gik. Gleich­zei­tig war Hoff­mann die Vor­stel­lung ein Graus, die Auf­klä­rung könn­te die Kind­heit „durch­ra­tio­na­li­sie­ren“. Kin­der soll­ten die Frei­heit haben, unbe­schwer­te Jah­re zu ver­le­ben, ohne dass alles, was sie tun, einen Zweck erfül­len oder eine bestimm­te päd­ago­gi­sche Ziel­set­zung haben muss. Wird die­ser kind­li­che Drang unter­drückt – und da pflich­te­te Sig­mund Freud Hoff­mann bei –, hat das psy­cho­lo­gi­sche Aus­wir­kun­gen, kann es Kin­der krank und depres­siv machen oder ander­wei­tig stark belas­ten. Kann der Drang dage­gen aus­ge­lebt wer­den, ent­wi­ckeln Kin­der die Fähig­keit, außer­halb vor­ge­ge­be­ner Bah­nen zu den­ken, Wider­sin­nig­kei­ten zu hin­ter­fra­gen und für sich selbst zu ent­schei­den, was sie sich wün­schen und wie sie es errei­chen wol­len. Sol­che Kin­der wer­den zu Erwach­se­nen, die sich, so zumin­dest Hoff­manns Hoff­nung, einen Teil ihrer kind­li­chen Fan­ta­sie erhal­ten und auch zwi­schen Pflicht, Beruf und All­tag noch die magi­schen Augen­bli­cke fin­den können.

Das Mär­chen war die Grund­la­ge für Pjotr Tschai­kow­skys Bal­lett. Wie geht das in die Aus­stel­lung ein?

Arne Schön­feld: Vor allem durch fan­tas­ti­sche Leih­ga­ben. Die Staats­oper Mün­chen stellt etwa Ori­gi­nal­kos­tü­me aus ihrer Nuss­kna­cker-Insze­nie­rung zur Ver­fü­gung. So dicht wie unse­re Gäs­te kommt also kaum jemand an Kos­tü­me ran, die Bal­lett­tän­zer in einer welt­be­rühm­ten Insze­nie­rung getra­gen haben und auch wie­der tra­gen wer­den. Auch die Ensem­bles aus Nürn­berg und der Sem­per­oper sind fil­misch ver­tre­ten und das Thea­ter­mu­se­um Mün­chen leiht uns Mate­ri­al, das einen Blick hin­ter die Kulis­sen einer Bal­lett­pro­duk­ti­on erlaubt.

Auch im Diö­ze­san­mu­se­um wird es mit einer Krip­pen­aus­stel­lung weih­nacht­lich. Was genau gibt es zu sehen?

Caro­la Marie Schmidt: Detail­liert geschnitz­te Cha­rak­ter­köp­fe bär­ti­ger Män­ner, schö­ne Frau­en­ge­sich­ter und die typi­schen spre­chen­den Hän­de machen Max Huschers Krip­pen­fi­gu­ren­grup­pen ein­zig­ar­tig. Bis 15. Janu­ar bie­tet die Weih­nacht­aus­stel­lung Ein­bli­cke in das Leben des vor 30 Jah­ren ver­stor­be­nen gelern­ten Kon­di­tors und ver­an­schau­licht die Vor­la­gen für sei­ne Krip­pen und deren Inspi­ra­ti­ons­quel­len wie auch die Mach­art der Figu­ren. Erst­mals zei­gen wir auch eine figu­ren­rei­che Jah­res­krip­pe, wel­che als pri­va­te Schen­kung ins Diö­ze­san­mu­se­um kam.

Wer­den auch wie­der Geschäf­te im Umkreis des Dom­bergs Krip­pen ausstellen?

Caro­la Marie Schmidt: Da die dies­jäh­ri­ge Weih­nachts­aus­stel­lung eine mono­gra­fi­sche Aus­stel­lung ist, lag es auf der Hand, mal wie­der alle Aus­stel­lungs­stü­cke in den Son­der­aus­stel­lungs-Räum­lich­kei­ten des Diö­ze­san­mu­se­ums zu zei­gen. Die­se Räum­lich­kei­ten, wel­che erst seit letz­tem Som­mer für Son­der­aus­stel­lun­gen genutzt wer­den, erlau­ben es, dort die Krip­pe und Max Huschers Leben zu präsentieren.

Sie schrei­ben in der Ankün­di­gung der Aus­stel­lung, das Publi­kum lie­be die Krip­pen. War­um sind Krip­pen jedes Jahr wie­der inter­es­sant, was ist ihr Reiz?

Caro­la Marie Schmidt: Krip­pen erwe­cken bei den Betrach­tern vie­le Emo­tio­nen. Wenn man das Leben von Max Huscher betrach­tet, wird deut­lich, dass die Lei­den­schaft zum Schnit­zen von Krip­pen­fi­gu­ren schon im Kin­des­al­ter anfan­gen kann. Dar­um eig­nen sich Krip­pen­aus­stel­lun­gen für einen Besuch mit der gan­zen Familie.

Gibt es zum Krip­pen-The­ma noch Neu­es zu zeigen?

Caro­la Marie Schmidt: Die vie­len Krip­pen­bau­ver­ei­ne in Fran­ken und ande­ren­orts zei­gen, dass es immer etwas Neu­es gibt. Man kann wohl ohne Vor­be­halt sagen, dass Max Huscher bis heu­te ande­re Krip­pen­bau­er beein­flusst und inspiriert.

Krakatuk
Krip­pe von Max Huscher im Diö­ze­san­mu­se­um, Foto: Lud­mi­la Kvapilova

Vol­les Programm

Dezem­ber­aus­stel­lun­gen der Muse­en am Domberg

Nach Mona­ten der Schlie­ßun­gen geht es für die Muse­en am Dom­berg Bam­berg der­zeit Schlag auf Schlag. Diö­ze­san­mu­se­um, Staats­bi­blio­thek, Staats­ga­le­rie, Neue Resi­denz und His­to­ri­sches Muse­um bie­ten im Dezem­ber nicht nur ein vol­les Aus­stel­lungs­pro­gramm. Vor Kur­zem gab der Dom­berg auch die Kulis­se für die Dreh­ar­bei­ten einer Net­flix-Serie ab.

Chris­tia­ne Wen­den­burg ist Koor­di­na­to­rin der Muse­en am Dom­berg. Sie hat uns über das Dezem­ber­pro­gramm und die jüngs­ten Ereig­nis­se Auf­schluss gegeben.

Frau Wen­den­burg, wie las­sen sich die ein­ein­halb Coro­na­jah­re aus Sicht der Muse­en am Dom­berg zusammenfassen?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Es war ein ner­ven­auf­rei­ben­der Wech­sel aus Schlie­ßun­gen und Öff­nun­gen unter immer neu­en Auf­la­gen. Wir hat­ten wochen­lang kein Publi­kum und somit auch kei­ne Ein­nah­men. Es gab kei­ne Füh­run­gen, kei­ne Schul­pro­gram­me, kei­ne Kin­der­ge­burts­tags­fei­ern im Muse­um und auch kei­nen direk­ten Aus­tausch mit den Koope­ra­ti­ons­part­nern, Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen. Digi­ta­le Ange­bo­te und Zoom-Kon­fe­ren­zen sind hier­für lei­der kein adäqua­ter Ersatz.

Wie geht es den Muse­en heu­te? Sind Sie schon wie­der mit­ten im Geschäft mit neu­en Pro­jek­ten oder muss erst noch nach­ge­holt wer­den, was schon 2020 geplant war?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Die Aus­stel­lungs- und Ver­an­stal­tungs­vor­be­rei­tun­gen für 2022, und zum Teil auch 2023, sind natür­lich schon im vol­len Gan­ge. Außer­dem ist der bar­rie­re­freie Aus­bau des Diö­ze­san­mu­se­ums geplant.

Gibt es Aus­stel­lun­gen, die geplant waren, aber nicht zustan­de gekom­men sind?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Die meis­ten Aus­stel­lun­gen wur­den ver­scho­ben oder ihre Lauf­zeit ver­län­gert. Lei­der konn­ten jedoch sehr, sehr vie­le Ver­an­stal­tun­gen nicht statt­fin­den. Das Ver­an­stal­tungs­pro­gramm der Neu­en Resi­denz für 2020 muss­te aus­nahms­los abge­sagt wer­den, unter ande­rem die Fei­er­stun­de zur 1000-jäh­ri­gen Wei­he der Tho­mas-Kapel­le, die „Tage der alten Musik“, die Eröff­nungs­fei­er zur Wie­der­eröff­nung des Fürst­bi­schöf­li­chen Appar­te­ments nach der umfang­rei­chen Restau­rie­rung, ein viel­fäl­ti­ges Kam­mer­mu­sik­pro­gramm in den Räu­men am Tag des offe­nen Denk­mals und die geplan­te Vor­trags­rei­he zu den Restau­rie­rungs­maß­nah­men. Im His­to­ri­schen Muse­um ent­fiel eben­falls fast das kom­plet­te, umfang­rei­che Begleit­pro­gramm zur Aus­stel­lung „Tüte um Tüte“. Immer­hin konn­te zumin­dest die Moden­schau „Aus­ge­tü­tet“ mit Mode­krea­tio­nen aus Plas­tik­tü­ten in Koope­ra­ti­on mit dem Maria Ward-Schu­len im Innen­hof der Alten Hof­hal­tung stattfinden.

Vor Kur­zem gab der Dom­berg die Kulis­se ab für Dreh­ar­bei­ten zur Serie „The Empress“, die vom Leben von Eli­sa­beth von Öster­reich, bekannt als Sisi, han­delt. Konn­ten Sie Ein­drü­cke der Dreh­ar­bei­ten sammeln?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Es ist immer wie­der span­nend, wenn auf dem Dom­berg Dreh­ar­bei­ten statt­fin­den. Der Dreh zu „The Empress“ war natür­lich beson­ders auf­re­gend – immer­hin wur­den zwei der größ­ten und wich­tigs­ten Sze­nen die­ser Net­flix-Pro­duk­ti­on auf dem Dom­platz und in der Alten Hof­hal­tung gedreht. Wel­che Sze­nen das sind, wer­de ich natür­lich nicht ver­ra­ten – nur so viel: Auf dem Weg ins Büro kam man nicht nur am fest­lich geschmück­ten Dom und an ade­li­gen Hof­da­men in Reif­rö­cken vor­bei, son­dern auch an einem Gal­gen. Übri­gens: Der Vater der his­to­ri­schen Sisi, Her­zog Max in Bay­ern, wur­de in Bam­berg gebo­ren, genau­er gesagt in der Neu­en Residenz!

Seit wann durf­ten die Muse­en am Dom­berg wie­der Publi­kum emp­fan­gen? Wie ent­wi­ckelt sich seit­her der Andrang?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Seit dem 6. Mai – mit Vor­anmel­dung, aber immer­hin kurz vor dem Inter­na­tio­na­len Muse­ums­tag am 16. Mai, zu dem wir schon wie­der vie­le inter­es­sier­te Besu­che­rin­nen und Besu­cher begrü­ßen durften.

Ist ein Bedürf­nis nach Kul­tur nach wie vor vorhanden?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Das Bedürf­nis ist auf jeden Fall vor­han­den! O‑Ton einer Besu­che­rin am Muse­ums­tag: „Ich bin ja sooo glück­lich, dass ich end­lich wie­der Aus­stel­lun­gen besu­chen kann!“ Wor­über wir uns beson­ders freu­en: Es besu­chen wie­der ver­mehrt Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger sozu­sa­gen ihre Muse­en und auch der Zuspruch von jun­gen Fami­li­en ist gewachsen.

Die Staats­bi­blio­thek zeigt noch bis 18. Dezem­ber die Aus­stel­lung „Joseph Hel­ler und die Kunst des Sam­melns“. Hel­ler war Bam­ber­ger, Kunst­samm­ler und Mäzen der Staats­bi­blio­thek. Wel­chen Stel­len­wert hat er für das Haus?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Joseph Hel­ler, der von 1798 bis 1849 leb­te, hat­te die zu sei­ner Zeit noch könig­li­che Biblio­thek zur Erbin sei­ner Kunst­ge­gen­stän­de, Hand­bi­blio­thek sowie Schrift­stü­cke erklärt. Hel­lers Men­tor war näm­lich der dama­li­ge Biblio­theks­di­rek­tor Joa­chim Hein­rich Jäck, bei­de ver­band eine lebens­lan­ge Freund­schaft. Ihre gemein­sa­me Rei­se durch Deutsch­land, Öster­reich und Ita­li­en kann anhand der unter­wegs erwor­be­nen Objek­te nach­voll­zo­gen wer­den. Im wun­der­schö­nen Sca­glio­la-Saal zeigt die Staats­bi­blio­thek ihren Umgang mit die­sem rei­chen Erbe. An einem Medi­en­tisch kann man sich noch mehr Objek­te aus dem Heller’schen Nach­lass anse­hen: als Digi­ta­li­sa­te samt Kurz­be­schrei­bung. Und auch ein kos­ten­frei­er Audio­gui­de fürs Smart­phone ist vor Ort über abruf­bar. Übri­gens hat sich die Staats­bi­blio­thek noch etwas Beson­de­res für lan­ge Win­ter­aben­de ein­fal­len las­sen, näm­lich die Online-Vor­trags­rei­he „Bam­ber­ger Buch­ge­schich­ten“. Diens­tags erzäh­len Refe­ren­tin­nen und Refe­ren­ten Geschich­ten über Bücher und ande­re in Biblio­the­ken ver­bor­ge­ne Schät­ze. Die Zugangs­da­ten wer­den auf der Web­site der Staats­bi­blio­thek Bam­berg ver­öf­fent­licht, die Vor­trä­ge begin­nen in der Regel um 19 Uhr.

Im His­to­ri­schen Muse­um zei­gen Sie die Aus­stel­lung „Geschenkt! Geschen­ke aus 22 Jah­ren an die Muse­en der Stadt Bam­berg“. Wie wich­tig sind Schen­kun­gen für ein Muse­um? Von wem kamen oder kom­men sie? Was waren die Highlights?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Geschen­ke sind für Muse­en sehr wich­tig und unver­zicht­bar – und dies nicht nur aus peku­niä­ren Grün­den. Sie ergän­zen nicht nur die groß­ar­ti­ge Kunst­samm­lung der Stadt Bam­berg durch zeit­ge­nös­si­sche und his­to­ri­sche Gemäl­de, son­dern bie­ten auch einen Ein­blick in die Geschich­te, Kunst und Kul­tur der Stadt Bam­berg und das All­tags-Leben ihrer Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. Bei­spie­le wären Spiel­zeug, Ver­eins­po­ka­le oder Erzeug­nis­se Bam­ber­ger Hand­werks­be­trie­be. Sie stam­men von Sam­meln­den, von Künst­le­rin­nen und Künst­lern oder aus Erb­schaf­ten. Teil­wei­se sind es auch Bam­ber­ger Dach­bo­den­fun­de, wie zum Bei­spiel eine guss­ei­ser­ne Toi­let­te aus der Zeit um 1900. Eines der High­lights ist sicher­lich das Kunst­werk von Ger­hard Hoeh­me, der von 1920 bis 1989 leb­te, einem bedeu­ten­den Ver­tre­ter der abs­trak­ten Kunst nach dem Zwei­ten Welt­krieg. Hoeh­me steht für die Infor­mel­le Kunst, ein Sam­mel­be­griff für abs­trak­te, soll in die­sem Fall hei­ßen, nicht-geo­me­tri­sche Kunst, die ihre Ursprün­ge in den 1950er Jah­ren hatte.

Was gibt es im Dezem­ber im Diö­ze­san­mu­se­um zu sehen?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Noch bis 9. Janu­ar 2022 zeigt das Diö­ze­san­mu­se­um die Krip­pen-Aus­stel­lung „Will­kom­me­ne Frem­de“. Wie bereits im letz­ten Jahr wer­den die Krip­pen im Diö­ze­san­mu­se­um und in Geschäf­ten Bam­bergs aus­ge­stellt. Und in eini­gen Krip­pen haben Figu­ren Platz genom­men, die dem Krip­pen­the­ma fremd sind. Sie ste­hen für die christ­li­che Gast­freund­schaft und sym­bo­lisch für die Flucht und Ver­trei­bung in ver­schie­de­nen Natio­nen. Die Besu­che­rin­nen und Besu­cher der Aus­stel­lung sind dazu ein­ge­la­den, sich auf die Suche die­ser frem­den Figu­ren zu machen und kön­nen mit etwas Glück einen schö­nen Preis gewinnen.

Wel­che Aus­stel­lung kann man im Dezem­ber in der Staats­ga­le­rie besuchen?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Die Barock­ab­tei­lung der Staats­ga­le­rie zeigt monu­men­ta­le Gale­rie­bil­der – das größ­te misst 222 mal 338 Zen­ti­me­ter – von Johann Micha­el Bret­schnei­der, der von 1656 bis 1727 leb­te. Außer­dem gibt es Wer­ke des Rubens-Leh­rers Otto van Veen, 1556 bis 1629, und des Rem­brandt-Zeit­ge­nos­sens Jan Lie­vens, 1607 bis 1674, sowie nie­der­län­di­sche Land­schafts­ge­mäl­de und Still­le­ben. Ein eige­ner Raum ist der Samm­lung der Bam­ber­ger Fürst­bi­schö­fe gewid­met: 40 Gemäl­de ver­an­schau­li­chen dort die Sam­mel- und Prä­sen­ta­ti­ons­ge­wohn­hei­ten des Barock. Beson­de­re Auf­merk­sam­keit ver­die­nen auch die 14 Supra­por­ten­ge­mäl­de – das sind Gemäl­de, die über Türen oder Por­ta­len ange­bracht sind – der Bam­ber­ger Maler­fa­mi­lie Treu, die als geschlos­se­ner Bestand die Male­rei des aus­klin­gen­den Roko­kos in Main­fran­ken repräsentieren.

In der Neu­en Resi­denz kön­nen seit 2019 die reno­vier­ten Räum­lich­kei­ten des Fürst­bi­schöf­li­chen Appar­te­ments besich­tigt wer­den. Wie ent­wi­ckelt sich das Publikumsinteresse?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Sehr gut! Für die Füh­run­gen durch das Appar­te­ment muss die Grup­pen­grö­ße, Stand Anfang Novem­ber, aller­dings noch auf sie­ben Per­so­nen begrenzt sein. Gera­de an Wochen­en­den kann es dar­um zu War­te­zei­ten kommen.

Was gibt es im Dezem­ber außer­dem in der Residenz?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Der neue Muse­ums­raum „Die ver­lo­re­nen Räu­me“ im Kai­ser­ap­par­te­ment wird eröff­net. Seit der 2009 been­de­ten Restau­rie­rung des Kai­ser­ap­par­te­ments der Neu­en Resi­denz prä­sen­tiert sich die­ses in der Form, die ihm das Erb­prin­zen­paar Rup­p­recht und Marie Gabrie­le um 1900 gege­ben hat. Die Baye­ri­sche Schlös­ser­ver­wal­tung zeigt nun einen neu ein­ge­rich­te­ten Muse­ums­raum. Die­ser zeugt von jenen Wohn­räu­men des Erb­prin­zen­paa­res, die durch den Ein­zug der Staats­bi­blio­thek 1962 vom Kai­ser­ap­par­te­ment abge­trennt wur­den. Der Raum ist – wie auch das gesam­te Kai­ser­ap­par­te­ment – ab 2. Dezem­ber bis zum Ende des Jah­res zu den regu­lä­ren Öff­nungs­zei­ten täg­lich von 10 bis 16 Uhr im frei­en Rund­gang, das heißt ohne Füh­rung, zu sehen. Mit dem The­men­raum „Die ver­lo­re­nen Räu­me“ erhält die Raum­flucht des Kai­ser­ap­par­te­ments zudem einen zeit­ge­nös­si­schen musea­len Abschluss, der nicht zuletzt auch über die Bau­ge­schich­te der Resi­denz nach den letz­ten fürst­li­chen Bewoh­nern infor­miert. Im Aus­stel­lungs­raum selbst, dem ehe­ma­li­gen Toi­let­ten­zim­mer der Prin­zes­sin, das übri­gens spä­ter als Haus­meis­ter­woh­nung der Staats­bi­blio­thek dien­te, wur­den Tei­le des Bodens und der Decke wie bei einer archäo­lo­gi­schen Aus­gra­bungs­stel­le offen­ge­legt. Von der ursprüng­li­chen Bau­sub­stanz kön­nen so baro­cke Par­kett­ta­feln, die beim Umbau aus­ge­baut wor­den waren, und eine von einer abge­häng­ten Decke ver­bor­ge­ne eben­falls baro­cke Stuck­de­cke neu ent­deckt werden.

Wird es im Dezem­ber auch zeit­ge­nös­si­sche Kunst in den Muse­en am Dom­berg zu sehen geben?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Ja – in der Aus­stel­lung „Geschenkt!“ im His­to­ri­schen Muse­um wer­den auch Arbei­ten zeit­ge­nös­si­scher und zum Teil Bam­ber­ger Künst­le­rin­nen und Künst­ler gezeigt, zum Bei­spiel Objek­te und Gemäl­de von Micha­el Huth, Vol­ker Hin­ni­ger, Ger­hard Hoeh­me, Chris­tia­ne Toe­we und Ott­mar Mohring.

Unter­hal­ten Sie auch Koope­ra­ti­on mit loka­len Künst­le­rin­nen und Künstlern?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Ja, die städ­ti­schen Muse­en, also auch die Muse­en am Dom­berg, arbei­ten mit dem Berufs­ver­band Bil­den­der Künst­le­rin­nen und Künst­ler Ober­fran­ken und dem Bam­ber­ger Kunst­ver­ein zusam­men. Das Diö­ze­san­mu­se­um stellt loka­le Künst­le­rin­nen und Künst­ler aus und die Neue Resi­denz koope­riert mit der Vil­la Concordia.

Wor­in besteht Ihr Ange­bot für jun­ges Publikum?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: Wir haben muse­ums­päd­ago­gi­sche Pro­gram­me und Füh­run­gen für Schul­klas­sen in allen Häu­sern, Taschen­lam­pen­füh­run­gen und digi­ta­le Rund­gän­ge im Diö­ze­san­mu­se­um, sonn­tags frei­en Ein­tritt für Fami­li­en, Kin­der­sta­tio­nen in der Aus­stel­lung sowie Ange­bo­te für Kin­der­ge­burts­ta­ge im His­to­ri­schen Muse­um oder auch mal einen Insta­Walk mit Stu­die­ren­den der Uni Bamberg.

Wel­che Aus­stel­lun­gen ste­hen 2022 auf dem Plan?

Chris­tia­ne Wen­den­burg: In der Neu­en Resi­denz ist zwi­schen 8. und 10. April 2022 zum Tag der offe­nen Kapel­len eine Klang­in­stal­la­ti­on von Ant­je Vowin­ckel in Koope­ra­ti­on mit der Vil­la Con­cor­dia geplant. Zu den Tagen der alten Musik im Juni 2022 soll die Musik­grup­pe Musi­ca Can­terey Bam­ber­gen­sis im Kai­ser­saal spie­len. Beglei­tend dazu wird ein viel­fäl­ti­ges Füh­rungs­pro­gramm ange­bo­ten. Von Sep­tem­ber bis Novem­ber 2022 wird die Son­der­aus­stel­lung zum Maler Alex­an­der Mac­co „MACCO. Von Rom nach Bam­berg“ in fünf Räu­men der Resi­denz gezeigt. In der Staats­bi­blio­thek bege­hen wir 2022 den 200. Todes­tag von E.T.A. Hoff­mann gemein­sam mit diver­sen Bam­ber­ger Insti­tu­tio­nen wie dem ETA Hoff­mann-Thea­ter, dem ETA Hoff­mann-Haus, dem Mario­net­ten­thea­ter Bam­berg, aber auch mit deutsch­land­wei­ten Koope­ra­tio­nen wie mit der Staats­bi­blio­thek Ber­lin und dem Roman­tik-Muse­um Frank­furt. Dazu wird es eine gemein­sa­me Son­der­aus­stel­lung mit umfas­sen­dem Begleit­pro­gramm geben. Die Aus­stel­lungs­er­öff­nung ist für den 24. Juli geplant. Im Diö­ze­san­mu­se­um soll am 1. Juli die Son­der­aus­stel­lung „Erle­sen“ eröff­net wer­den, die dann bis 18. Sep­tem­ber 2022 besucht wer­den kann. Und im His­to­ri­schen Muse­um gas­tiert von Mai bis Okto­ber 2022 die Wan­der­aus­stel­lung „Holz macht Sachen: Holz, Baum, Wald und Du?“, bei der eine Koope­ra­ti­on mit den Kul­tur­in­sti­tu­tio­nen der Muse­en am Dom­berg ange­dacht ist.

Muse­en haben wie­der geöffnet

Die Muse­en am Dom­berg prä­sen­tie­ren Kostbares

Die Schön­heit des Bam­ber­ger Dom­bergs ist in Zei­ten der Coro­na-Aus­gangs­be­schrän­kun­gen, die zwangs­läu­fig men­schen- und auto­lee­re Plät­ze und Stra­ßen mit sich brach­ten, mehr als sonst sicht­bar gewe­sen. Die Schät­ze in den Muse­en blie­ben der Öffent­lich­keit jedoch wochen­lang ver­bor­gen, da die Muse­en geschlos­sen blei­ben muss­ten. Nun öff­nen die Ein­rich­tun­gen rund um den Dom­berg wie­der ihre Pfor­ten. In den letz­ten Mona­ten wur­den jedoch trotz der Pan­de­mie flei­ßig Vor­be­rei­tun­gen für neue Aus­stel­lun­gen und deren Eröff­nun­gen getrof­fen. Dort, wo es noch immer kei­nen Ein­lass gibt oder Ver­an­stal­tun­gen aus­fal­len, hel­fen Online­an­ge­bo­te und Vir­tua­li­sie­rung aus.
Man­fred Scharpf: „Blind Date mit den Far­ben des Lebens“, Diözesanmuseum

Das Diö­ze­san­mu­se­um öff­ne­te als ers­tes der Bam­ber­ger Muse­en wie­der und zeigt neben den stän­di­gen Kunst­schät­zen seit dem 15. Mai die Son­der­aus­stel­lung „Man­fred Scharpf: Blind Date mit den Far­ben des Lebens“. Die­se ver­sam­melt bis zum 6. Sep­tem­ber ins­ge­samt 20 Wer­ke des All­gäu­er Künst­lers, die fast alle erst in den letz­ten drei Jah­ren, zum Teil sogar in den letz­ten Wochen, ent­stan­den sind. Ihre Cha­rak­te­ris­ti­ken: ein meis­ter­li­ches Spiel zwi­schen Ver­gan­gen­heit, Tra­di­ti­on und Moder­ne. Empa­thie ist dem 1945 gebo­re­nen Künst­ler in sei­nen Gemäl­den ein beson­de­res Anliegen.

Gera­de in der Coro­na-Pan­de­mie-Zeit rückt der Wert des mensch­li­chen Zusam­men­le­bens noch ein­mal in den Fokus. Inso­fern ist die­ses The­ma, das sich wie ein roter Faden durch die Wer­ke Scharpfs zieht, aktu­el­ler denn je. Dies zeigt sich etwa in dem Dop­pel­bild­nis „Wär­me­tausch“ (sie­he links), bei dem sich eine hell- und eine dun­kel­häu­ti­ge Frau gegen­über­ste­hen – bei­de mit Glie­der­ket­ten um den Hals. In sei­nem Pav­lov-Zyklus, in wel­chem er auf den Fund­platz der jün­ge­ren Alt­stein­zeit in Pav­lov in Tsche­chi­en Bezug nimmt, stellt der Künst­ler eine „Brü­cke über den Strom der Zeit“ her, indem er die Lehm­erden aus den Gra­bun­gen als Mal­pig­men­te verarbeitet.

Eini­gen leuch­tend pop­pi­gen Wer­ken, die in Koope­ra­ti­on mit dem Pari­ser Street­art-Künst­ler Den­End ent­stan­den, ste­hen Gemäl­de gegen­über, die von einer inten­si­ven Aus­ein­an­der­set­zung mit Iko­nen der Kunst­ge­schich­te zeu­gen, so das Dipty­chon „Nefer­ti­ti – die Schö­ne kommt!“, das auf die berühm­te Nofre­te­te-Büs­te aus Ber­lin bezugnimmt.

Aus der Aus­stel­lung „Tüte um Tüte“, His­to­ri­sches Muse­um; Foto: Chris­tia­ne Wendenburg 

Son­der­aus­stel­lung „Tüte um Tüte“ – His­to­ri­sches Museum

In die­ser Aus­stel­lung erfah­ren die Besu­che­rin­nen und Besu­cher etwas über die Geschich­te der Plas­tik­tü­te, ihre Rol­le für die Umwelt, ihre Funk­ti­on als Ein­kaufs­beu­tel und Wer­be­flä­che und ihre ver­schie­de­nen Erschei­nungs­for­men. Auch wer­den Alter­na­ti­ven wie Baum­woll- und Bio­plas­tik­ta­schen unter die Lupe genommen.

Die Son­der­schau soll­te eigent­lich am 3. April eröff­nen, denn die Oster­fe­ri­en sind für das His­to­ri­sche Muse­um immer der Start in die Sai­son und ent­spre­chend besu­cher­stark. Dann mach­te die Coro­na-Pan­de­mie einen Strich durch die Rech­nung. Die Aus­stel­lungs­vor­be­rei­tun­gen lie­fen aber trotz der Ein­schrän­kun­gen hin­ter geschlos­se­nen Türen wei­ter. Schließ­lich, Direk­to­rin Dr. Regi­na Hane­mann und ihr Team blie­ben opti­mis­tisch, soll­te alles fer­tig sein, wenn die Muse­en wie­der öff­nen dür­fen. Der Opti­mis­mus und das Dran­blei­ben auch ohne Besu­cher­strö­me und Reso­nanz – so schwer das zuwei­len auch fiel – haben sich aus­ge­zahlt. „Tüte um Tüte“ wird seit Chris­ti Him­mel­fahrt der Öffent­lich­keit präsentiert.

In den Aus­stel­lungs­räu­men der Alten Hof­hal­tung ist ein gro­ßer Markt­stand auf­ge­baut, an dem die Geschich­te der Tra­ge­ta­sche erzählt wird. Im his­to­ri­schen Pfer­de­stall wer­den Tüten nach unter­schied­lichs­ten The­men­grup­pen prä­sen­tiert, zum Bei­spiel Tüten aus Bam­ber­ger Geschäf­ten, Tüten aus aller Welt oder Muse­ums­tü­ten. Zwi­schen den spe­zi­ell ange­fer­tig­ten Stell­wän­den gibt es vie­le Sta­tio­nen, an denen Besu­che­rin­nen und Besu­cher selbst aktiv wer­den, Spie­le machen oder ihre Mei­nung pos­ten können.

Hin­ter den Kulis­sen wur­den flei­ßig Aus­stel­lungs­tex­te geschrie­ben, Text­fah­nen designt und genäht, Fly­er ent­wor­fen und gedruckt. Vor allem bei Letz­te­rem über­hol­ten die stän­dig zu aktua­li­sie­ren­den Vor­schrifts­maß­nah­men die Muse­ums­be­leg­schaft, da immer wie­der Pro­gramm­punk­te abge­sagt oder ver­scho­ben wer­den muss­ten. Aber nun ist auch die Aus­stel­lung sozu­sa­gen in der Tüte. War­um es über­haupt Tüten gibt, erklärt die Aus­stel­lungs­ku­ra­to­rin Dr. Johan­na Blu­me: „Inter­es­san­ter­wei­se war es nicht vor­ran­gig eine Fra­ge der tech­ni­schen Mach­bar­keit, die zur Ein­füh­rung der Plas­tik­tü­te führ­te. Aus­schlag­ge­bend war vor allem die Ver­brei­tung der Selbst­be­die­nungs­lä­den nach dem Zwei­ten Welt­krieg. Man brauch­te etwas, das spon­ta­nes Ein­kau­fen mög­lich mach­te, für Pro­duk­te warb und reiß­fest war. Die Lösung war die Plastiktüte.“

Die Plas­tik­tü­te gilt als umstrit­te­nes Sym­bol der Kon­sum­kul­tur und soll in Kür­ze abge­schafft wer­den. Die Aus­stel­lung „Tüte um Tüte“ wid­met sich erst­mals die­sem kul­tur­ge­schicht­li­chen Objekt. Sie zeigt, wie und war­um man begann, im 19. und 20. Jahr­hun­dert zunächst Papier- und dann Plas­tik­tü­ten zu ver­wen­den und wel­ches Image die Taschen ihren Trä­gern ver­lei­hen. Auch gra­vie­ren­de Umwelt­pro­ble­me, wie die Ver­schmut­zung der Mee­re und das Ein­ge­hen von Mikro­plas­tik in den Natur­kreis­lauf, wer­den thematisiert.

„Joseph Hel­ler und die Kunst des Sam­melns“ – Staats­bi­blio­thek Bamberg

Die Staats­bi­blio­thek plan­te vor der Coro­na-Pan­de­mie eine Früh­jahrs­aus­stel­lung, um ihren bedeu­ten­den Mäzen Bam­bergs zu ehren. Mit der Aus­stel­lung „Joseph Hel­ler und die Kunst des Sam­melns“ woll­te die Staats­bi­blio­thek Bam­berg an einen nicht nur regio­nal her­vor­ste­chen­den Kunst­samm­ler und Sam­mel­künst­ler erin­nern und zugleich die Ergeb­nis­se eines Hel­ler gewid­me­ten For­schungs­pro­jekts vor­stel­len. Hel­ler ver­erb­te sei­ne außer­ge­wöhn­lich umfang­rei­che Samm­lung aus Glas- und Ölge­mäl­den, Mün­zen, Medail­len, Druck­for­men, Büchern und etwa 50.000 Blatt Gra­phik der Biblio­thek „in der edlen Absicht, dass der Kunst­sinn bei jun­gen Leu­ten geweckt und unter­hal­ten wer­de“, wie er in sei­nem Tes­ta­ment schrieb.

Da die behörd­li­chen Coro­na-Auf­la­gen in der Staats­bi­blio­thek jedoch nicht umsetz­bar sind, muss die Aus­stel­lung ver­scho­ben wer­den. Sie wird aber zu einem spä­te­ren Zeit­punkt gezeigt, zu dem auch das umfang­rei­che Begleit­pro­gramm statt­fin­den kann.

Die Ent­täu­schung dar­über, die Wer­ke Hel­lers zunächst nicht prä­sen­tie­ren zu dür­fen, ist sei­tens der Ver­ant­wort­li­chen mitt­ler­wei­le ver­wun­den. Die Staats­bi­blio­thek freut sich, die beglei­ten­de Publi­ka­ti­on – ent­stan­den aus einem Semi­nar des Lehr­stuhls für Neue­re und Neu­es­te Kunst­ge­schich­te der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg – schon jetzt als Appe­ti­zer in Form eines inter­ak­ti­ven E‑Books offe­rie­ren zu kön­nen. In die­ser frei ver­füg­ba­ren Online-Aus­ga­be – ein­fach auf­zu­ru­fen über die Home­page der Staats­bi­blio­thek Bam­berg – lässt sich gut auch von zuhau­se aus schmö­kern. Der Band ver­sam­melt Auf­sät­ze meh­re­rer Fach­leu­te, unter ihnen den von Dr. Fran­zis­ka Ehrl, der Koor­di­na­to­rin des durch die Deut­sche For­schungs­ge­mein­schaft geför­der­ten Pro­jek­tes „Die Gra­phik­samm­lung Joseph Hel­lers in der Staats­bi­blio­thek Bam­berg – Visua­li­sie­rung und Ver­net­zung einer Sammlungsstruktur“.

Eben­so zu Wort kom­men Bam­ber­ger Stu­die­ren­de der Kunst­ge­schich­te. Das E‑Book bie­tet mehr als einen Vor­ge­schmack auf die Aus­stel­lung. Ver­link­te Bild- und Lite­ra­tur­quel­len füh­ren direkt in die digi­ta­len Samm­lun­gen, zuvor­derst in die der Staats­bi­blio­thek. Wie bei einem Aus­stel­lungs­rund­gang kann die Rou­te selbst gewählt wer­den: Jeder Klick eröff­net einen Neben­weg zu objekt­spe­zi­fi­schen Infor­ma­tio­nen oder wei­ter­füh­ren­der Literatur.

Neue Resi­denz: „Unbe­kann­te Schät­ze. Möbel und Kunst­wer­ke aus den Depots der Bam­ber­ger Residenz“

Für die Wie­der­eröff­nung der Neu­en Resi­denz nach den umfang­rei­chen Restau­rie­rungs­ar­bei­ten war ein aus­ge­dehn­tes Ver­an­stal­tungs­pro­gramm geplant. Vie­les – dar­un­ter alle Ter­mi­ne von April bis Juni – muss­te aber auch hier abge­sagt wer­den. Ein Kunst­ge­nuss aber ist sicher: Vom 4. Juli bis 27. Sep­tem­ber ist eine Son­der­aus­stel­lung mit dem Titel „Unbe­kann­te Schät­ze. Möbel und Kunst­wer­ke aus den Depots der Bam­ber­ger Resi­denz“ geplant. Der Aus­stel­lungs­auf­bau läuft der­zeit. Die Neue Resi­denz war über zwei Jahr­hun­der­te lang Ort der höfi­schen Reprä­sen­ta­ti­on in Bam­berg. Die heu­ti­ge Samm­lung spie­gelt die Geschich­te – von den Bam­ber­ger Fürst­bi­schö­fen bis hin zu den hier resi­die­ren­den Per­sön­lich­kei­ten aus dem Hau­se Wit­tels­bach – durch prunk­vol­le Möbel, Gemäl­de und zahl­lo­se ande­re Kunst­ge­gen­stän­de wider. Die Son­der­aus­stel­lung „Unbe­kann­te Schät­ze“ erklärt, war­um vie­le die­ser Stü­cke heu­te nicht dau­er­haft gezeigt wer­den kön­nen, und gibt einen Ein­blick in die Fül­le und Reich­hal­tig­keit des Bam­ber­ger Bestands – vom Spuck­napf bis zum Kabinettsschreibtisch.

Was die Dau­er­aus­stel­lun­gen der Neue Resi­denz bezie­hungs­wei­se der Baye­ri­schen Ver­wal­tung der staat­li­chen Schlös­ser, Gär­ten und Seen betrifft, sind die­se digi­tal sehr gut auf­ge­stellt und bie­ten dem Publi­kum einen Ersatz unter dem Mot­to: „Muse­um zu – aber jede Men­ge zu ent­de­cken!“ Die Neue Resi­denz lädt dabei ein, vir­tu­ell durch ihre Räum­lich­kei­ten zu fla­nie­ren. Mit Fil­men und 3D-Visua­li­sie­run­gen, die im Rah­men der Initia­ti­ve „Bay­ern 3D – Hei­mat Digi­tal“ ent­stan­den sind, hält sie ein beson­de­res Reper­toire bereit. Dar­über hin­aus gibt es auch Bas­te­l­an­ge­bo­te für Kin­der (Kro­ne und Ritterhelm).

Dr. Sebas­ti­an Kar­natz, wis­sen­schaft­li­cher Refe­rent in der Muse­ums­ab­tei­lung der Schlös­ser­ver­wal­tung und unter ande­rem für die Neue Resi­denz in Bam­berg zustän­dig, schreibt in sei­nem Blog-Ein­trag vom 7. Febru­ar 2020 dazu: „Wenn in der zwei­ten Jah­res­hälf­te die Neue Resi­denz in Bam­berg nach fast zehn­jäh­ri­ger Sanie­rungs­zeit mit neu­em Gesicht ihre Tore öff­net, wer­den sich im Fürst­bi­schöf­li­chen Appar­te­ment auch sämt­li­che Wand- und Decken­ma­le­rei­en frisch restau­riert prä­sen­tie­ren. Im Lau­fe der Restau­rie­rungs­ar­bei­ten tra­ten dabei durch­aus auch eini­ge Über­ra­schun­gen zuta­ge.“ Wel­che, bleibt bis zur Eröff­nung ein Geheimnis.

Außer­dem kön­nen die Besu­che­rin­nen und Besu­cher einen vir­tu­el­len Rund­gang mit 360 Grad-Auf­nah­men durch die Neue Resi­denz unter­neh­men. Pünkt­lich zum Inter­na­tio­na­len Muse­ums­tag am 17. Mai ging auch die neue Home­page online. Rund­erneu­ert zeigt sie sich mit fri­schen Tex­ten, über­sicht­li­chen Rubri­ken und einer Online-Aus­stel­lung zur Resi­denz im 19. Jahr­hun­dert. Auch ein digi­ta­ler Muse­ums­be­such kann sich loh­nen. Und wer etwas Fass­ba­res haben möch­te, hat die Mög­lich­keit, den Rosen­gar­ten zu besu­chen. Im Juni blüht dort alles.