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Patricia Alberth

Kul­tur­ma­na­ge­rin

Zen­trum Welt­erbe Bam­berg: Simo­na von Eyb wird neue Leiterin

Simo­na von Eyb über­nimmt zum 1. Okto­ber die Lei­tung des Zen­trums Welt­erbe Bam­berg. Sie tritt damit die Nach­fol­ge von Patri­cia Alberth an.

Anfang des Jah­res gab Patri­cia Alberth ihren Abschied als Lei­te­rin des Bam­ber­ger Zen­trums Welt­erbe bekannt und trat die Stel­le der Lei­te­rin der Schlös­ser­ver­wal­tung Baden-Würt­tem­bergs an. Seit­dem lei­te­te Dia­na Bütt­ner die Ein­rich­tung kom­mis­sa­risch. Nun hat der Bam­ber­ger Stadt­rat mit­ge­teilt, mit Simo­na von Eyb eine Nach­fol­ge­rin gefun­den zu haben.

„Mit Dr. Simo­na von Eyb erhält Bam­berg eine aus­ge­wie­se­ne Exper­tin mit bes­ten inter­na­tio­na­len Ver­bin­dun­gen, die es ihr ermög­li­chen wer­den, unse­re Stadt im Bereich Welt­erbe wei­ter posi­tiv zu ent­wi­ckeln“, sag­te Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Starke.

Und Kul­tur­re­fe­ren­tin Ulri­ke Sie­ben­haar füg­te an: „Ihre Exper­ti­se im Kul­tur­er­be­ma­nage­ment ist aus­ge­zeich­net und hat uns völ­lig über­zeugt. Ich bin sicher, dass die Welt­erbe­stadt Bam­berg davon pro­fi­tie­ren wird, und ich freue mich auf die Zusam­men­ar­beit mit ihr und dem Team des Welterbezentrums.“

Meh­re­re Jah­re hat Simo­na von Eyb am Lehr­stuhl für Kul­tur­ma­nage­ment an der Bran­den­bur­gi­schen Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Cott­bus-Senf­ten­berg gelehrt und inter­na­tio­na­le Pro­jek­te mit dem Fokus auf Welt­erbe ent­wi­ckelt und gelei­tet. Davor war von Eyb als Bera­te­rin für Kul­tur­er­be an der Euro­päi­schen Exe­ku­tiv­agen­tur für Bil­dung und Kul­tur in Brüs­sel tätig.

Der beruf­li­che Wer­de­gang der stu­dier­ten Kul­tur­ma­na­ge­rin weist zudem Sta­tio­nen als Exper­tin im Bereich Kul­tur und Bil­dung an der Shang­hai Uni­ver­si­ty of Finan­ce and Eco­no­mics in Chi­na sowie beim UNESCO-Welt­erbe­zen­trum in Paris auf.

Die Lei­tung des Welt­erbe­zen­trums Bam­berg rei­ze sie vor allem wegen des gro­ßen Poten­ti­als der Welt­erbe-Stät­te Bam­berg. „Ich möch­te vor allem die Wahr­neh­mung des Welt­erbes in Bam­berg aktiv vor­an­brin­gen und zukunfts­ori­en­tiert wei­ter­ent­wi­ckeln“, sagt von Eyb.

Wech­sel nach Baden-Württemberg

Patri­cia Alberth als Lei­te­rin des Zen­trums Welt­erbe verabschiedet

Wor­te der Aner­ken­nung und des Dan­kes präg­ten die Abschieds­fei­er für Patri­cia Alberth als Lei­te­rin des Zen­trums Welt­erbe in Bam­berg. Mit­te Janu­ar hat­te sie ihren Abschied von der Stel­le bekannt­ge­ge­ben, um nach Baden-Würt­tem­berg zu wechseln.

„Den Baden-Würt­tem­ber­gern kann man nur gra­tu­lie­ren zu die­ser Per­so­nal­ent­schei­dung“, zitiert eine Mit­tei­lung Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke. Dort, in ihrer Hei­mat, wird Patri­cia Alberth ab März die Geschäfts­füh­re­rin der Staat­li­chen Schlös­ser und Gärten.

In sei­ner Abschieds-Anspra­che im Zen­trum Welt­erbe bezeich­ne­te Star­ke Alberths Wech­sel als „wun­der­ba­ren beruf­li­chen Auf­stieg, den Sie sich nicht nur red­lich ver­dient haben, son­dern der auch unter­streicht, wel­che Qua­li­tä­ten und Kom­pe­ten­zen Sie ausstrahlen.“

Star­ke blick­te auf die erfolg­rei­che Tätig­keit von Alberth für das Zen­trum Welt­erbe zurück, die vor knapp zehn Jah­ren im Novem­ber 2013 begon­nen hat­te. Höhe­punk­te in die­ser Zeit sei­en die Kon­zep­ti­on und Errich­tung des Welt­erbe-Besuchs­zen­trums auf den Unte­ren Müh­len und der Manage­ment­plan für das Bam­ber­ger Welt­erbe gewesen.

Auch Patri­cia Alberth blick­te zufrie­den auf ihr Wir­ken in Bam­berg zurück: „Wir konn­ten tol­le Pro­jek­te umset­zen und 1a-Part­ner­schaf­ten auf­bau­en.“ Den Dank dafür gab sie umge­hend an ihre Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter wei­ter. „Das Gan­ze war nur mög­lich auf Grund eines tol­len, tol­len Teams und das von der Stadt­spit­ze in mich gesetz­te Ver­trau­en!“ Nun freue sie sich auf die neue Her­aus­for­de­rung in Baden-Würt­tem­berg. Die Lei­tung des Zen­trums Welt­erbe über­nimmt nun kom­mis­sa­risch Alberths bis­he­ri­ge Stell­ver­tre­te­rin Dia­na Büttner.

Inter­view mit Patri­cia Alberth

Was sie mit­nimmt aus Bam­berg und wel­che Emp­feh­lun­gen sie noch für die Stadt hat – hat Patri­cia Albert in einem Inter­view mit der Pres­se­stel­le der Stadt verraten.

Wenn Sie Bam­berg mit ande­ren Welt­erbe­stät­ten ver­glei­chen: Was ist das Beson­de­re an Bam­bergs Altstadt?

Patri­cia Alberth: Das Beson­de­re ist jeweils der soge­nann­te außer­ge­wöhn­li­che uni­ver­sel­le Wert der Welt­erbe­stät­te – im Fall von Bam­berg also der mit­tel­al­ter­li­che Stadt­grund­riss und die sehr gut erhal­te­ne Archi­tek­tur, vor allem aus dem Mit­tel­al­ter und dem Barock.

Beson­ders ist auch das Ver­hält­nis der Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger zu ihrem Welt­erbe. Wie wür­den Sie es beschreiben?

Patri­cia Alberth: Die Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger sind sehr mit der Stadt ver­bun­den. Ihre eige­ne Geschich­te ist mit der der Stadt ver­wo­ben. Dem­entspre­chend set­zen sie sich für Bam­berg ein. Das ist nicht selbst­ver­ständ­lich. Dar­um benei­den uns viele.

Was muss getan wer­den, damit die Alt­stadt von Bam­berg auch noch in 200 Jah­ren Bestand hat?

Patri­cia Alberth: Fin­ger weg von win­di­gen Investoren.

Was raten Sie ins­be­son­de­re der Stadt­spit­ze im Umgang mit dem Welterbe?

Patri­cia Alberth: Die Stadt­spit­ze weiß, dass der Welt­erbe-Sta­tus Bam­berg den Rücken stärkt, um die lang­fris­ti­gen Inter­es­sen der Stadt zu wah­ren. Wich­tig ist, dass wei­ter­hin genü­gend Men­schen im Hand­werk aus­ge­bil­det wer­den, um das Welt­erbe zu erhalten.

Wie kann die Jugend für Hein­rich und sein Erbe begeis­tert werden?

Patri­cia Alberth: Die Wer­te, für die Hein­rich und Kuni­gun­de ste­hen, haben heu­te noch Rele­vanz: ihre Zunei­gung zuein­an­der, ihr zukunfts­ge­rich­te­tes Han­deln, ihr Den­ken über Lan­des­gren­zen hinweg.

Anläss­lich des Kar­ne­vals in Vene­dig ist von einem Aus­ver­kauf der Lagu­nen­stadt die Rede. Sehen Sie ähn­li­che Ten­den­zen in Bamberg?

Patri­cia Alberth: Bam­bergs kul­tu­rel­les Erbe ist ein wich­ti­ger Wirt­schafts­fak­tor. Von Zustän­den wie in Vene­dig ist Bam­berg zum Glück weit ent­fernt. Bam­bergs Infra­struk­tur ori­en­tiert sich in ers­ter Linie an den Bedürf­nis­sen der loka­len Bevöl­ke­rung. Den Kurs des Tou­ris­mus & Kon­gress Ser­vice, Bam­bergs Pro­fil als Kul­tur­des­ti­na­ti­on zu schär­fen, unter­stüt­ze ich: Klas­se statt Masse.

Wel­chen Rat geben Sie ihrer Nach­fol­ge­rin oder ihrem Nach­fol­ger mit auf den Weg?

Patri­cia Alberth: Das Welt­erbe hat in Bam­berg vie­le enga­gier­te Mit­strei­te­rin­nen und Mit­strei­ter, die es ein­zu­bin­den gilt.

Sie wer­den Geschäfts­füh­re­rin der Staat­li­chen Schlös­ser und Gär­ten in Baden-Würt­tem­berg, eine Ein­rich­tung mit 221 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter. Haben Sie Respekt vor der Aufgabe?

Patri­cia Alberth: Klar habe ich Respekt vor der Geschäfts­füh­rung der Staat­li­chen Schlös­ser und Gär­ten in Baden-Würt­tem­berg. Gleich­zei­tig füh­le ich mich gut gerüs­tet. Wie nut­ze ich die zuneh­men­de Digi­ta­li­sie­rung für his­to­ri­sche Orte, wie begeis­te­re ich jun­ge Men­schen für ihr kul­tu­rel­les Erbe? Wie fede­re ich die Fol­gen des Kli­ma­wan­dels für Gebäu­de und Gär­ten ab, wie schmie­de ich Alli­an­zen, um gemein­sam mehr zu errei­chen? Die­se Fra­gen sind gewohn­tes Ter­rain für mich.

Was wer­den Sie vermissen?

Patri­cia Alberth: Bam­berg mit allem, was dazu gehört, und mei­ne wöchent­li­che Rati­on Gemü­se aus der Gärtnerstadt.

Nach zehn Jah­ren als Lei­te­rin des Zen­trums Welterbe

Wech­sel nach Baden-Würt­tem­berg: Patri­cia Alberth im Interview

Nach zehn Jah­ren als Lei­te­rin des Bam­ber­ger Zen­trums Welt­erbe tritt Patri­cia Alberth von der Stel­le zurück. Ab 1. März über­nimmt sie die Geschäfts­füh­rung der Staat­li­chen Schlös­ser und Gär­ten in Bruch­sal in ihrer baden-würt­tem­ber­gi­schen Hei­mat. Wir haben Patri­cia Alberth zum Inter­view über die neue und die alte Stel­le und Tipps für die Nach­fol­ge getroffen.
Frau Alberth, wie sind Sie an die Stel­le der Direk­to­rin der Staat­li­chen Schlös­ser und Gär­ten Baden-Würt­tem­berg gekommen?

Patri­cia Alberth: Es erreich­te mich ein freund­li­cher Anruf aus Stutt­gart, genau­er gesagt aus dem für die Stel­len­be­set­zung ver­ant­wort­li­chen Finanz­mi­nis­te­ri­um Baden-Würt­tem­berg, ich möge mich auf die Stel­le bewerben.

Man hat­te Sie als Lei­te­rin des Bam­ber­ger Welt­erbes also beobachtet?

Patri­cia Alberth: Sagen wir so: Man kann­te mich.

Waren Sie ohne­hin auf Stellensuche?

Patri­cia Alberth: Nein, über­haupt nicht. Ich mag mei­ne Stel­le in Bam­berg sehr gerne.

Was wer­den Sie an der Lei­tung des Zen­trums Welt­erbe und an der Stadt Bam­berg vermissen?

Patri­cia Alberth: Ich wer­de mein Team ver­mis­sen, den Aus­blick aus mei­nem Büro auf das Alte Rat­haus, lieb­ge­won­ne­ne Men­schen, die Stadt. Die Lebens­qua­li­tät in Bam­berg ist einzigartig!

Was wer­den Sie nicht vermissen?

Patri­cia Alberth: Die knap­pe finan­zi­el­le Aus­stat­tung des Zen­trums Welt­erbe Bamberg.

An was wer­den Sie sich aus den zehn Jah­ren als Lei­te­rin beson­ders erinnern?

Patri­cia Alberth: An die Fei­er­lich­kei­ten anläss­lich des Jubi­lä­ums „25 Jah­re Welt­erbe Bam­berg“, an denen so vie­le Men­schen mit­ge­wirkt haben. Es war toll, wie sich alle für ihr Welt­erbe begeis­tert haben.

Wor­auf sind Sie als Welt­erbe­lei­te­rin am stolzesten?

Patri­cia Alberth: Mit dem Welt­erbe-Manage­ment­plan und mit dem neu­en Besuchs­zen­trum auf den Unte­ren Müh­len haben wir inter­na­tio­nal Maß­stä­be gesetzt.

Was hät­te bes­ser lau­fen können?

Patri­cia Alberth: Wir haben mit über­schau­ba­ren Mit­teln und ohne einen ein­zi­gen Cent für Mar­ke­ting vie­le Men­schen erreicht. Das Welt­erbe dient als Bil­dungs- und Iden­ti­fi­ka­ti­ons­quel­le, als Motor für eine nach­hal­ti­ge, qua­li­tät­vol­le Stadt­ent­wick­lung. Hier­für lohnt es sich, Geld in die Hand zu nehmen.

Was bleibt unerledigt?

Patri­cia Alberth: 2023 fei­ert Bam­berg 30 Jah­re Welt­erbe – wie­der eine her­vor­ra­gen­de Gele­gen­heit, den Wert der intak­ten Alt­stadt samt der Gärt­ner­stadt ins Bewusst­sein zu rufen. Vie­le Ver­an­stal­tun­gen sind schon in Pla­nung. Außer­dem läuft gera­de die peri­odi­sche Bericht­erstat­tung an die UNESCO an – eine umfas­sen­de Doku­men­ta­ti­ons­auf­ga­be, die alle sechs Jah­re aus Paris von den Welt­erbe­stät­ten gefor­dert wird.

In wel­chem Zustand haben Sie das Bam­ber­ger Welt­erbe übernommen?

Patri­cia Alberth: Bam­berg hat eine fabel­haf­te his­to­ri­sche Bau­sub­stanz und eine enga­gier­te Bür­ger­schaft. Als ich ankam, lief gera­de das Inves­ti­ti­ons­pro­gramm natio­na­le UNESCO-Welt­erbe­stät­ten aus, mit dem auch der urba­ne Gar­ten­bau in Bam­berg geför­dert wurde.

Was ist mit der Rui­ne der ehe­ma­li­gen Ster­zer­müh­le. War sie fabelhaft?

Patri­cia Alberth: Die Rui­ne der ehe­ma­li­gen Ster­zer­müh­le war eine städ­te­bau­li­che Nar­be, die von Bam­bergs Geschich­te zeug­te. Dass an die­ser Stel­le nun das Welt­erbe-Besuchs­zen­trum steht, haben wir auch mei­ner Vor-Vor­gän­ge­rin Dr. Karin Deng­ler-Schrei­ber zu ver­dan­ken, die sich schon vor vie­len Jah­ren für ein Besuchs­zen­trum auf den Unte­ren Müh­len ein­ge­setzt hat. Heu­te sind die his­to­ri­schen Fas­sa­den­res­te in den Neu­bau inte­griert und die­nen als Refe­renz in die Vergangenheit.

In wel­chem Zustand über­ge­ben Sie das Welterbe?

Patri­cia Alberth: Ich hin­ter­las­se ein gut bestell­tes Haus. Die Haus­auf­ga­ben sind gemacht. Es gibt kei­ne Bau­stel­le, die den soge­nann­ten außer­ge­wöhn­li­chen uni­ver­sel­len Wert der Alt­stadt von Bam­berg bedroht. Und das bes­te: Das Zen­trum Welt­erbe ver­fügt über ein erfah­re­nes Team.

Hät­te Ihre Nach­fol­ge dann also nicht beson­ders viel zu tun?

Patri­cia Alberth: Die Erhal­tung und die Ver­mitt­lung des Welt­erbes ist eine dau­er­haf­te Auf­ga­be. Das Welt­erbe muss für brei­te Tei­le der Bevöl­ke­rung rele­vant blei­ben. Das kann nur gelin­gen, wenn wir gute Ver­mitt­lungs­ar­beit leis­ten. Auch der Kli­ma­wan­del stellt eine gro­ße Her­aus­for­de­rung dar. Fol­ge­schä­den sind schon jetzt an ein­zel­nen Denk­mä­lern sicht­bar. Auch die Gärt­ner kön­nen ein Lied davon singen.

Am 1. März begin­nen Sie in Bruch­sal. Was ist bis dahin in Bam­berg noch zu erledigen?

Patri­cia Alberth: Inter­views und Emails beant­wor­ten. Die meis­ten Auf­ga­ben habe ich bereits abgegeben.

Wer wird Ihnen nachfolgen?

Patri­cia Alberth: Mei­ne Stell­ver­tre­te­rin Dia­na Bütt­ner wird die kom­mis­sa­ri­sche Lei­tung über­neh­men bis die Stel­le neu aus­ge­schrie­ben ist.

Haben Sie eine Wunsch-Nachfolge?

Patri­cia Alberth: Mei­ne Nach­fol­ge bestim­me ich nicht. Bei Frau Bütt­ner weiß ich das Zen­trum Welt­erbe jetzt erst ein­mal in erfah­re­nen Händen.

Wer könn­te es sonst werden?

Patri­cia Alberth: Das weiß ich nicht. Aber es wird sicher­lich sehr vie­le Bewer­be­rin­nen und Bewer­ber geben. Wir reden von einer hoch­at­trak­ti­ven Stel­le in einer hoch­at­trak­ti­ven Stadt.

Wel­che Eigen­schaf­ten soll­te man für Stel­le mitbringen?

Patri­cia Alberth: Prag­ma­tis­mus, Lei­den­schaft für das Welt­erbe und Erfahrung.

Auch Frus­tra­ti­ons­to­le­ranz?

Patri­cia Alberth: Wie gesagt: Prag­ma­tis­mus. Man muss mit den weni­gen finan­zi­el­len Res­sour­cen impro­vi­sie­ren und Alli­an­zen schmie­den können.

Wel­che Tipps haben Sie für Ihre Nach­fol­ge im Umgang mit denen, die Geld zur Ver­fü­gung stel­len könnten?

Patri­cia Alberth: Gut begrün­det for­dern und immer wie­der die Vor­tei­le des­sen kom­mu­ni­zie­ren, was das Welt­erbe der Stadt einbringt.

Sind die Chan­cen, dass For­de­run­gen umge­setzt wer­den, groß?

Patri­cia Alberth: Bam­berg inves­tiert viel in die Denk­mal­pfle­ge. Das ist schon ein­mal gut.

Dr. Kris­tin Kne­bel, seit einem Jahr Direk­to­rin der Muse­en der Stadt Bam­berg, hat sich vor Kur­zem in einem Inter­view unge­wohnt deut­lich über zu weni­ge finan­zi­el­le Res­sour­cen für ihre Häu­ser beschwert.

Patri­cia Alberth: Wer gute Arbeit leis­ten soll, braucht eine adäqua­te Ausstattung.

Könn­te es Ihnen pas­sie­ren, sich im Nach­hin­ein auch zu sol­chen Äuße­run­gen hin­rei­ßen zu lassen?

Patri­cia Alberth: Wozu soll­te das gut sein?

Wie hat Ihre Fami­lie die Nach­richt vom Umzug nach Baden-Würt­tem­berg aufgenommen?

Patri­cia Alberth: Erst gab es dicke Trä­nen. Inzwi­schen hat uns unse­re Toch­ter eine lan­ge Check­lis­te geschrie­ben, wie unse­re Wohn­si­tua­ti­on in Baden-Würt­tem­berg aus­zu­se­hen hat. Dazu zählt auch ein Gar­ten mit Tram­po­lin. Mein Mann arbei­tet schon lan­ge für die Dua­le Hoch­schu­le Baden-Würt­tem­berg. Er trägt mei­ne Ent­schei­dung also mit.

Wor­in besteht der beson­de­re Reiz der Geschäfts­füh­rung der Staat­li­chen Schlös­ser und Gärten?

Patri­cia Alberth: Die Staat­li­chen Schlös­ser und Gär­ten Baden-Würt­tem­berg betreu­en ins­ge­samt 62 Monu­men­te des Lan­des: Schlös­ser, Bur­gen, Klös­ter und Gär­ten. Die Viel­schich­tig­keit der Auf­ga­be reizt mich sehr. Jedes Objekt hat sei­ne eige­ne Geschich­te, die mit den Bio­gra­fien der Men­schen ver­wo­ben ist, die dort resi­diert, gebe­tet, gewohnt, gear­bei­tet, geliebt und gefei­ert haben. Die Objek­te im Span­nungs­feld zwi­schen kon­ser­va­to­ri­schen Not­wen­dig­kei­ten, tou­ris­ti­schen Inter­es­sen und media­len Stan­dards zu bewah­ren, zu ver­mit­teln und zu ent­wi­ckeln – dar­auf freue ich mich!

Was wir die ers­te gro­ße Auf­ga­be sein, die Sie ange­hen müssen?

Patri­cia Alberth: Wich­tig ist, dass ich die gesam­te Band­brei­te der Schlös­ser und Gär­ten ken­nen­ler­ne. Ich kom­me aus dem Nor­den Baden-Würt­tem­bergs. Daher sind mir Schloss Wei­kers­heim und Klos­ter Schön­tal ver­trau­ter als die Burg Baden­wei­ler oder das Fürs­ten­häus­le in Meers­burg. Dann stel­len sich Fra­gen zur Digi­ta­li­sie­rung, zur Aus­las­tung und zu den Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels auf die jewei­li­gen Objek­te. Beson­ders die Gar­ten­an­la­gen haben in den letz­ten Jah­ren sehr gelitten.

Was neh­men Sie von Ihrer Stel­le in Bam­berg mit zur Stel­le in Bruchsal?

Patri­cia Alberth: Ich zie­he mit einem soli­den beruf­li­chen Netz­werk nach Bruch­sal und mit einem rei­chen Erfah­rungs­schatz, wie es gelingt, Men­schen für ihr kul­tu­rel­les Erbe zu begeis­tern. Auch von dem in Bam­berg erwor­be­nen Ver­ständ­nis für Digi­ta­li­sie­rung und für gärt­ne­ri­sche The­men wer­de ich in Bruch­sal profitieren.

Pla­nen Sie zum Abschied aus Bam­berg eine Überraschung?

Patri­cia Alberth: Wir haben gera­de noch ein, zwei Din­ge in Vorbereitung.

Wech­sel nach Baden-Württemberg

Patri­cia Alberth ver­lässt Zen­trum Welterbe

Nach zehn Jah­ren an der Spit­ze des Zen­trums Welt­erbe Bam­berg tritt Patri­cia Alberth von der Stel­le zurück. Ein ande­res Berufs­an­ge­bot war zu verlockend.

Wie die Stadt bekannt­ge­ge­ben hat, wird Patri­cia Alberth, Lei­te­rin des Bam­ber­ger Zen­trums Welt­erbe, von die­ser Stel­le zurück­tre­ten. Ab März wird sie Geschäfts­füh­re­rin der Staat­li­chen Schlös­ser und Gär­ten in Bruch­sal in ihrer baden-würt­tem­ber­gi­schen Hei­mat. Patri­cia Alberth hat seit 2013 das Zen­trum Welt­erbe in Bam­berg geleitet.

„Die­ser beruf­li­che Auf­stieg ist die höchs­te Aner­ken­nung für die Arbeit von Patri­cia Alberth in Bam­berg in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren“, reagier­te Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke auf den Wechsel.

Die Kon­zep­ti­on und die Ein­rich­tung des Welt­erbe-Besuchs­zen­trums auf den Unte­ren Müh­len mit der Eröff­nung 2019 und das umfang­rei­che Pro­gramm zum 25. Jubi­lä­um des Welt­erbe-Titels ein Jahr zuvor zäh­len zu den Mei­len­stei­nen von Alberths Tätig­keit in Bamberg.

Ihr sei es gelun­gen, „den Schutz und die Ver­mitt­lung des Welt­erbes auf ein ande­res Niveau zu heben und auch die Bam­ber­ger Bevöl­ke­rung noch mehr für die Schät­ze zu sen­si­bi­li­sie­ren, die vor unse­rer Haus­tür lie­gen“, sag­te Starke.

Mit mehr als 100 Akteu­rin­nen und Akteu­ren hat Alberth einen Manage­ment­plan für das Welt­erbe Bam­berg ent­wi­ckelt. Die­ses pra­xis­taug­li­che Arbeits­in­stru­ment dient auch ande­ren Welt­erbe­stät­ten als Vorlage.

Wer­de­gang Patri­cia Alberths

Patri­cia Alberth ist in Baden-Würt­tem­berg auf­ge­wach­sen und hat in Bad Mer­gen­theim ihr Abitur abge­legt. Nach ihrem Stu­di­um in den Nie­der­lan­den, in Chi­na und Cott­bus sowie jeweils zehn­jäh­ri­ger Arbeit erst für die UNESCO und dann in Bam­berg kehrt sie nun zu ihren Wur­zeln zurück.

„Ich ver­las­se Bam­berg mit min­des­tens einem wei­nen­den Auge, denn ich habe mich hier beruf­lich und pri­vat sehr wohl gefühlt. Bam­berg ist ein Juwel. Mit einem tol­len Team und einer hoch­enga­gier­ten Stadt­ge­sell­schaft im Rücken konn­te ich vie­les bewe­gen und Bam­bergs gute Welt­erbe-Pra­xis inter­na­tio­nal sicht­bar machen. Das Ange­bot, in mei­ner Hei­mat eine so anspruchs­vol­le Auf­ga­be zu über­neh­men, konn­te ich nicht aus­schla­gen. Ich freue mich sehr auf die­se neue Her­aus­for­de­rung“, sag­te Patri­cia Alberth.

Die Staat­li­chen Schlös­ser und Gär­ten in Baden-Würt­tem­berg, für die Alberth nun die Lei­tung über­nimmt, betreu­en ins­ge­samt 62 Monu­men­te des Lan­des. Dar­un­ter befin­den sich das Schloss Lud­wigs­burg, Schloss Hei­del­berg, das tau­ber­frän­ki­sche Schloss Wei­kers­heim und das Klos­ter Maul­bronn. Die Ein­rich­tung hat 221 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern, die in der Zen­tra­le in Bruch­sal sowie in elf Orts­ver­wal­tun­gen tätig sind.