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Tourismus & Kongress Service

„Eine wich­ti­ge Neu­eröff­nung in Bamberg“

Ers­te “Toi­let­te für alle” in Bamberg

An zen­tra­ler Stel­le, näm­lich direkt am Tou­ris­mus & Kon­gress Ser­vice in der Gey­ers­wörth­stra­ße, konn­te Bür­ger­meis­ter und Sozi­al­re­fe­rent Jonas Glüsen­kamp die ers­te „Toi­let­te für alle“ in Bam­berg eröff­nen, die ers­te öffent­li­che WC-Anla­ge für Men­schen mit beson­ders schwe­ren und mehr­fa­chen Behin­de­run­gen. Es sei die ins­ge­samt 150. deutsch­land­weit, teilt die Stadt Bam­berg mit, und ein wei­te­rer Schritt in Rich­tung einer inklu­si­ven Gesellschaft.

Ein Orts­ter­min wie die­ser ist eher außer­ge­wöhn­lich: Die Schlan­ge vor den öffent­li­chen Toi­let­ten an der Tou­rist-Info bei Schloss Gey­ers­wörth war lang, der Gang voll mit inter­es­sier­ten Akteu­ren – zum Bei­spiel Mit­glie­der des Bei­rats für Men­schen mit Behin­de­rung, die Behin­der­ten­be­auf­trag­ten von Stadt und Land­kreis Bam­berg, eine Ver­tre­te­rin der „Stif­tung Leben pur“ aus Mün­chen und zwei Men­schen mit Behin­de­rung. Sie alle woll­ten einen Blick in den etwa acht Qua­drat­me­ter gro­ßen Raum wer­fen. Die nagel­neue „Toi­let­te für alle“ ist bar­rie­re­frei und bie­tet eine hoch­klapp­ba­re elek­tri­sche Pfle­ge­lie­ge, einen Decken­lif­ter sowie einen luft­dicht ver­schließ­ba­ren Abfall­be­häl­ter zur Ent­sor­gung von Inkontinenzeinlagen.


Bam­bergs Zwei­ter Bür­ger­meis­ter und Sozi­al­re­fe­rent, Jonas Glüsen­kamp, freu­te sich sicht­lich über die Umset­zung die­ses Pro­jek­tes. „Wir befin­den uns hier an einem zen­tra­len Anlauf­punkt im Welt­erbe. Die ‚Toi­let­te für alle‘ ist ein Ort, mit dem wir allen Men­schen ein wür­di­ges Will­kom­men ermög­li­chen.“ Es hand­le sich um eine wich­ti­ge Neu­eröff­nung in Bam­berg. Ermög­licht wur­de die „Toi­let­te für alle“ dank einer Koope­ra­ti­on der „Stif­tung Leben pur“, ein Wis­sen­schafts- und Kom­pe­tenz­zen­trum für Men­schen mit kom­ple­xer Behin­de­rung, und der Stadt Bam­berg. Nico­le Orf, Behin­der­ten­be­auf­trag­te der Stadt Bam­berg, hat­te sich bereits vie­le Jah­re für die Ein­rich­tung einer sol­chen WC-Anla­ge ein­ge­setzt, wie die Stadt in der Pres­se­mit­tei­lung berich­tet. „Ich freue mich heu­te schon dar­auf, dass Jose­fi­ne Hil­le, Pro­jekt­lei­tung ‚Toi­let­ten für alle‘, bei unse­rer nächs­ten Inklu­si­ons­mes­se mit einem Stand vor Ort sein wird“, so Orf, wo eine „Mobi­le Toi­let­te für alle“ gezeigt wer­de. Glüsen­kamp und Orf sind sich einig, dass es Ziel sein muss, das Netz der Anla­gen in der Stadt wei­ter auszubauen.

Die „Stif­tung Leben pur“ sucht in ganz Deutsch­land Part­ner aus Poli­tik, Indus­trie und Wirt­schaft sowie Behin­der­ten­ver­bän­de, Ver­ei­ne und Initia­ti­ven, aber auch enga­gier­te Pri­vat­per­so­nen, die die­ses Grund­be­dürf­nis erken­nen und die flä­chen­de­cken­de Umset­zung in Deutsch­land unter­stüt­zen. Eine Kon­takt­auf­nah­me ist zum Bei­spiel über die Home­page der Stif­tung mög­lich.

Die „Toi­let­te für alle“ befin­det sich im lin­ken Sei­ten­flü­gel des Tou­ris­mus & Kon­gress Ser­vice in der Gey­ers­wörth­stra­ße 5 (Tou­rist-Info). Die Anla­ge ist mon­tags bis sonn­tags von 8 Uhr bis 22 Uhr mit einem Euro-WC-Schlüs­sel für behin­der­ten­ge­rech­te Toi­let­ten zugänglich.

Ein­nah­men aus Stadtführungen

Welt­erbe-Euro und Welt­erbe-Fün­fer: 2022 mehr als 30.000 Euro

All­jähr­lich geben der Tou­ris­mus & Kon­gress Ser­vice (TKS) und die Gemein­schaft der zer­ti­fi­zier­ten Bam­berg Gui­des einen Teil ihrer Ein­nah­men aus dem Ver­kauf von Stadt­füh­run­gen an die Stif­tung Welt­kul­tur­er­be Bam­berg und die Muse­en der Stadt Bam­berg ab. Im ver­gan­ge­nen Jahr sind aus dem „Welt­erbe-Euro“ und dem „Welt­erbe-Fün­fer“ ins­ge­samt 31.244 Euro zusammengekommen.

Hun­dert­tau­sen­de Tou­ris­tin­nen und Tou­ris­ten kom­men jedes nach Bam­berg und neh­men an tau­sen­den Stadt­füh­run­gen teil. Oft lei­det, teil­wei­se denk­mal­ge­schütz­te, Bau­sub­stanz unter die­sem Andrang. Mit „Welt­erbe-Euro“ und „Welt­erbe-Fün­fer“ hat die Stadt ein Abga­be-Sys­tem ent­wi­ckelt, das für etwa­ige Schä­den ein finan­zi­el­les Pols­ter bereitstellt.

So geben TKS und Bam­berg Gui­des von jedem ver­kauf­ten Stadt­füh­rungs-Ticket einen Euro, den soge­nann­ten Welt­erbe-Euro, an die Stif­tung Welt­kul­tur­er­be Bam­berg ab. Die­se setzt sich für den Erhalt von Bau­denk­mä­lern, die För­de­rung von Kul­tur­pro­jek­ten und die Bekannt­heit des Welt­erbes ein. Den „Welt­erbe-Euro“ gibt es seit 2011, 2022 kamen 16.624 davon zusammen.

Seit 2017 wird zusätz­lich der „Welt­erbe-Fün­fer“ auf alle Grup­pen­füh­run­gen erho­ben. Dadurch ver­dient die Stadt zusätz­li­che fünf Euro pro gebuch­ter Füh­rung. Von die­sem Geld erhält die Stif­tung Welt­kul­tur­er­be Bam­berg 75 Pro­zent zur Unter­stüt­zung ihres Bam­ber­ger Modells. Die­ses bie­tet Bür­ge­rin­nen und Bür­gern finan­zi­el­le Hil­fe bei der Sanie­rung ihrer denk­mal­ge­schütz­ten Gebäu­de. Die rest­li­chen 25 Pro­zent gehen an die Muse­en der Stadt Bam­berg für den Ankauf oder die Restau­rie­rung von Kunst­ge­gen­stän­den. 2022 kamen über den „Welt­erbe-Fün­fer“ 14.620 Euro zusammen.

Ins­ge­samt haben sich die bei­den Insti­tu­tio­nen TKS und Stif­tung Welt­kul­tur­er­be seit 2011 bezie­hungs­wei­se 2017 fast 300.000 Euro gesichert.

330 Mil­lio­nen Euro Bruttoumsatz

Bam­berg ver­dient grund­sätz­lich sehr stark an Gäs­ten aus Deutsch­land und aller Welt. 330 Mil­lio­nen Euro Brut­to­um­satz gene­riert der Tou­ris­mus laut einer Mit­tei­lung des Rat­hau­ses Jahr für Jahr in Bam­berg. 124 Mil­lio­nen Euro stam­men von Übernachtungs‑, 206 Mil­lio­nen Euro von Tages­gäs­ten. Letz­te­re geben im Schnitt 26 Euro pro Tag aus, die Über­nach­tungs­gäs­te bis zu 170 Euro.