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Wirtschaft

Baye­ri­sches Lan­des­amt für Statistik

Baye­ri­sche Wirt­schaft erholt sich weiter

Die baye­ri­sche Wirt­schaft hat sich im ers­ten Halb­jahr 2022 wei­ter erholt. Das gab das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Sta­tis­tik bekannt. Das Brut­to­in­lands­pro­dukt stieg preis­be­rei­nigt um 2,9 Pro­zent. Damit liegt Bay­ern etwa gleich­auf mit dem deutsch­land­wei­ten Zuwachs in Höhe von 2,8 Prozent.

Trotz der wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne­krie­ges konn­te die baye­ri­sche Wirt­schaft im ers­ten Halb­jahr 2022 eine Zunah­me ihrer Leis­tung ver­zeich­nen. Das teil­te das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Sta­tis­tik mit. Dem­nach hat sich das Brut­to­in­lands­pro­dukt von Bay­erns Wirt­schaft im ers­ten Halb­jahr 2022 gegen­über dem ers­ten Halb­jahr 2021 preis­be­rei­nigt um 2,9 Pro­zent erhöht. Damit fal­le der Zuwachs in etwa gleich hoch aus wie in Deutsch­land insgesamt.

Die höchs­ten Zuwäch­se ver­zeich­nen Rhein­land-Pfalz (+6,4 Pro­zent), Meck­len­burg-Vor­pom­mern (+5,2 Pro­zent) und Bre­men (+5,0 Pro­zent). Ins­ge­samt ist das Wachs­tum der Wirt­schaft in den ost­deut­schen Län­dern mit 3,4 Pro­zent höher als in den West­deut­schen mit 2,7 Pro­zent (jeweils ohne Ber­lin). Die Unter­schie­de in den Län­dern folgt aus deren unter­schied­li­chen Wirtschaftsstrukturen.

Wie das Lan­des­amt aber auch angibt, han­delt es sich bei den Län­der­er­geb­nis­sen um eine ers­te vor­läu­fi­ge Berech­nung. Es sei zu beach­ten, dass die den Berech­nun­gen zugrun­de lie­gen­de Daten­ba­sis drei Mona­te nach Ende des Berichts­zeit­raums noch nicht voll­stän­dig vor­han­den ist. Dar­um erwar­tet das Lan­des­amt Ände­run­gen der Wachs­tums­ra­ten zu spä­te­ren Rechenständen.

Wirt­schaft zuneh­mend unter Druck

Erheb­li­che Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne-Krie­ges auf Oberfranken

Hei­mi­sche Unter­neh­men schla­gen Alarm: 89 Pro­zent haben mit gestie­ge­nen Ener­gie­kos­ten zu kämp­fen oder rech­nen mit höhe­ren Kos­ten, so die Ergeb­nis­se einer Blitz­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth zu den Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne-Krie­ges. Gabrie­le Hohen­ner, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth, for­dert kurz­fris­tig spür­ba­re Ent­las­tun­gen von Unter­neh­men und Verbrauchern.

Obwohl die Zahl der bei der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth gemel­de­ten Unter­neh­men mit Wirt­schafts­kon­tak­ten nach Russ­land (cir­ca 200), in die Ukrai­ne (cir­ca 100) und Weiß­russ­land (cir­ca 60) ver­gleichs­wei­se über­schau­bar ist, sind die Aus­wir­kun­gen von Krieg und Wirt­schafts­sank­tio­nen längst flä­chen­de­ckend und bran­chen­über­grei­fend zu spü­ren, am stärks­ten in der Indus­trie, aber auch im Groß­han­del. Direkt betrof­fen vom Krieg mit der Ukrai­ne oder den Sank­tio­nen gegen Russ­land und Weiß­russ­land sind laut IHK-Blitz­um­fra­ge 13 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men. Hin­zu kom­men aber wei­te­re 68 Pro­zent, die indi­rekt betrof­fen sind, sei es wegen stei­gen­der Prei­se, Trans­port­pro­ble­men oder Lie­fer­eng­päs­sen. „Die Aus­wir­kun­gen des Krie­ges sind längst in Ober­fran­ken ange­kom­men”, macht IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Gabrie­le Hohen­ner deutlich.

Kos­ten­stei­ge­run­gen und Lie­fer­eng­päs­se set­zen Unter­neh­men unter Druck

Nicht nur die zuletzt stark gestie­ge­nen Ener­gie­kos­ten machen den Unter­neh­men Kopf­zer­bre­chen, son­dern auch die Preis­ent­wick­lung für Roh­stof­fe und Vor­leis­tun­gen (68 Pro­zent). 63 Pro­zent der Befrag­ten geben außer­dem Stö­run­gen in den Lie­fer­ket­ten und der Logis­tik an, 46 Pro­zent sogar das kom­plet­te Feh­len von Roh­stof­fen und Vor­leis­tun­gen. Hin­zu kom­men 29 Pro­zent, die ent­we­der schon Geschäfts­part­ner ver­lo­ren haben oder mit einem sol­chen Ver­lust rech­nen. 36 Pro­zent der befrag­ten Indus­trie­un­ter­neh­men schlie­ßen nicht ein­mal mehr einen Pro­duk­ti­ons­stopp aus.

„Im Janu­ar waren die ober­frän­ki­schen Unter­neh­men mit der aktu­el­len Geschäfts­la­ge noch ver­gleichs­wei­se zufrie­den und blick­ten vor­sich­tig opti­mis­tisch in die Zukunft”, so IHK-Kon­junk­tur­re­fe­rent Mal­te Tie­de­mann. „Das hat sich in den ver­gan­ge­nen Wochen aber spür­bar zum Schlech­te­ren ver­än­dert. Kopf­zer­bre­chen macht unse­ren Mit­glieds­un­ter­neh­men dabei vor allem die Par­al­le­li­tät der Herausforderungen.”

Drei von vier Unter­neh­men wol­len ihre gestie­ge­nen Kos­ten über Preis­stei­ge­run­gen auf­fan­gen, falls die­se auf dem Markt durch­setz­bar sind. Das ist ein spür­bar höhe­rer Anteil als im bun­des­wei­ten Ver­gleich. Auch will etwa jedes drit­te Unter­neh­men in erneu­er­ba­re Ener­gien inves­tie­ren, deut­lich mehr als im Bun­des­ge­biet. Hohen­ner: „Das sind wich­ti­ge unter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dun­gen, auch wenn sie erst mit­tel- bis lang­fris­tig zum Tra­gen kommen.”

36 Pro­zent der Unter­neh­men wol­len die Lager­hal­tung erhö­hen, jedes Vier­te der befrag­ten Unter­neh­men ist auf der Suche nach neu­en Lie­fe­ran­ten. „Lei­der wird aktu­ell in jedem vier­ten Unter­neh­men auch über Per­so­nal­an­pas­sun­gen nach­ge­dacht. Wenn man sich vor Augen hält, dass unse­re Mit­glieds­un­ter­neh­men im Janu­ar noch ver­zwei­felt nach Fach­kräf­ten gesucht haben, ver­deut­licht das die Dra­ma­tik der Lage wohl am bes­ten”, so Hohen­ner. „Kurz­fris­ti­ge Ent­las­tun­gen der Unter­neh­mer und der Ver­brau­cher sind des­halb das Gebot der Stun­de”, mahnt Hohenner.

Zum Teil erheb­li­che Preis­stei­ge­run­gen, dazu lan­ge Lie­fer­zei­ten und Mate­ri­al­man­gel sind eine gefähr­li­che Mischung. Das zei­gen auch anony­mi­sier­te Aus­sa­gen eini­ger Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer deut­lich. „Als Ver­ar­bei­ter von Papier und Pap­pe haben wir mit erheb­li­chen Preis­er­hö­hun­gen zu kämp­fen. Eben­so haben wir Lie­fer­eng­päs­se oder sehr lan­ge Mate­ri­al­vor­lauf­zei­ten.” Ein Ver­le­ger wird noch deut­li­cher: „Wenn über­haupt Papier ver­füg­bar ist, ist der Preis oft mehr als dop­pelt so hoch wie vor Coro­na und jetzt wird die Preis­stei­ge­rung durch den Anstieg der Ener­gie­prei­se bei Gas und Strom noch inten­si­viert. Teil­wei­se ist gar kein Papier verfügbar.”

Ein ande­res Unter­neh­men hat zuletzt die Lie­fe­run­gen aus Russ­land ein­ge­stellt, was aber nicht ohne Kon­se­quen­zen auf die eige­ne Pro­duk­ti­on bleibt. Bei­spiel­haft kann zum Bei­spiel der euro­päi­sche Bedarf an Elek­tro­band – einem Mate­ri­al mit beson­de­ren magne­ti­schen Eigen­schaf­ten – ohne rus­si­sche Ein­fuh­ren nicht gedeckt wer­den kann. „Ohne die­sen Werk­stoff kei­ne Elek­tro­mo­bi­li­tät und stär­ke­re Elek­tri­fi­zie­rung indus­tri­el­ler Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se.” Ein­fuh­ren aus Chi­na, Japan und Korea sind der­zeit mit hohen Zöl­len belegt. Der ein­zi­ge Aus­weg sei hier die kurz­fris­ti­ge Erhö­hung der zoll­frei­en Ein­fuhr­men­gen aus die­sen Ländern.

Kon­sum­kli­ma spür­bar verschlechtert

Ein Unter­neh­mer rech­net vor, dass die Trans­port­kos­ten in den ver­gan­ge­nen sechs Mona­ten um 30 bis 40 Pro­zent gestie­gen sind. Wel­che schwer­wie­gen­den Fol­gen eine Stö­rung der Lie­fer­ket­ten hat, macht fol­gen­de Aus­sa­ge deut­lich: „Die Abfall­lo­gis­tik und damit die Ent­sor­gungs­si­cher­heit ist teil­wei­se gefähr­det, weil Trans­por­te ein­fach nicht mehr durch­führ­bar sind und inzwi­schen auch Papier­fa­bri­ken und Stahl­wer­ke wegen der Ener­gie­prei­se die Ver­wer­tungs­ka­pa­zi­tä­ten ein­schrän­ken.” Hohen­ner ergänzt: „An die­sem Bei­spiel zeigt sich, dass der­zeit vie­le Zahn­rä­der nicht mehr ineinandergreifen.”

Längst ist nicht nur die Indus­trie betrof­fen, son­dern auch der Groß- und Ein­zel­han­del. Auch hier­zu ein Zitat: „Der Han­del, etwa im Mode­sek­tor, ist fast zum Erlie­gen gekom­men. Selbst online wird fast nichts umge­setzt. Alle Men­schen sind ver­schreckt, was zuneh­mend auf die Kauf­lau­ne Aus­wir­kun­gen hat. Rele­van­te Ware kommt nicht ins Lager, da Viet­nam einen har­ten Lock­down hin­ter sich hat und nun kei­ne Con­tai­ner für die Ver­schif­fung zur Ver­fü­gung stehen.”

Ener­gie- und Roh­stoff­prei­se unkal­ku­lier­ba­res Risi­ko für ober­frän­ki­sche Wirtschaft

Kon­junk­tur: Unge­wiss­heit zum Jahresstart

Die Kon­junk­tur­er­war­tun­gen für 2022 blei­ben im Ein­zugs­ge­biet der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth ver­hal­ten opti­mis­tisch, legen gegen­über dem Vor­jahr sogar leicht zu, wie die IHK für Ober­fran­ken mit­teilt. Aller­dings wird die aktu­el­le Geschäfts­la­ge spür­bar nega­ti­ver beur­teilt, wozu auch die Unge­wiss­heit im Markt beiträgt.

Der Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth ver­liert acht Zäh­ler und liegt nun bei 112 Punk­ten. „Das vier­te Quar­tal war für die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft ein Quar­tal der Her­aus­for­de­run­gen: Omi­kron, stei­gen­de Ener­gie- und Roh­stoff­prei­se, Mate­ri­al­knapp­heit sowie man­geln­de Pla­nungs­si­cher­heit. Die­se drü­cken die aktu­el­le Geschäfts­la­ge der ober­frän­ki­schen Unter­neh­men”, macht Son­ja Weig­and, Prä­si­den­tin der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth, die Unge­wiss­heit für das begon­ne­ne Jahr in einem ers­ten State­ment deutlich.

Aktu­el­le Wirt­schafts­la­ge: Sal­do gibt um 20 Zäh­ler nach

Die aktu­el­le Geschäfts­la­ge im Kam­mer­be­zirk der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth wird von den befrag­ten Unter­neh­men im Sal­do posi­tiv beur­teilt. 38 Pro­zent der Befrag­ten mel­den eine posi­ti­ve, 23 Pro­zent eine nega­ti­ve Geschäfts­la­ge. Damit sinkt der Sal­do um 20 Zäh­ler, was vor allem dem Sta­tus Quo im Tou­ris­mus geschul­det ist. Preis­stei­ge­run­gen, nicht ver­füg­ba­re Waren, die ver­hal­te­ne Kon­sum­lau­ne und der Fach­kräf­te­man­gel brin­gen den Kon­junk­tur­mo­tor zum Stottern.

Tou­ris­mus­sek­tor: 82 Pro­zent mit Geschäfts­la­ge unzufrieden

Blickt man im Detail auf die Lage­be­ur­tei­lung, so ergibt sich ein zwei­ge­teil­tes Bild. Vor allem das Bau­ge­wer­be und der Dienst­leis­tungs­sek­tor sind mit der Geschäfts­la­ge zufrie­den, aber auch Indus­trie und Groß­han­del sowie – etwas über­ra­schend – der Ein­zel­han­del. Ganz anders die Situa­ti­on im Tou­ris­mus, wo gera­de ein­mal 3 Pro­zent mit ihrer Geschäfts­la­ge zufrie­den sind, aber 82 Pro­zent unzu­frie­den. Es sind die Maß­nah­men und Beschrän­kun­gen zur Pan­de­mie­be­wäl­ti­gung, die dem Tou­ris­mus­sek­tor extrem zuset­zen. „Die Ein­schät­zung der Tou­ris­mus­bran­che ver­schlech­tert das Gesamt­ergeb­nis spür­bar”; so IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Gabrie­le Hohenner.

Ober­frän­ki­sche Pro­duk­te wie­der ver­stärkt welt­weit nachgefragt

Erfreu­lich sei, betont Hohen­ner, ist, dass wie­der ver­mehrt Impul­se aus dem Aus­land kämen. Vor allem aus Euro­pa und Nord­ame­ri­ka steigt die Nach­fra­ge nach ober­frän­ki­schen Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen wie­der spür­bar an. Das Inlands­ge­schäft ver­zeich­net ein­zig im Dienst­leis­tungs­sek­tor nen­nens­wer­te Zuwächse.

Preis­ent­wick­lung und Mate­ri­al­ver­füg­bar­keit berei­ten immer mehr Sorgen

„Die Lis­te der aktu­el­len Ein­schrän­kun­gen und Hemm­nis­se für die Wirt­schaft in Ober­fran­ken ist lang. Immer mehr Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer haben mit den Aus­wir­kun­gen zu kämp­fen”, so Weig­and. Unan­ge­foch­te­ne Num­mer eins der aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen ist die Ent­wick­lung der Energie‑, Roh­stoff- und Waren­prei­se. Hohen­ner ergänzt: „Preis­zu­wäch­se von bis zu meh­re­ren hun­dert Pro­zent in ein­zel­nen Spar­ten sind kei­ne Sel­ten­heit, heben jede lang­fris­ti­ge und soli­de Wirt­schafts­pla­nung aus ihren Angeln und gefähr­den gan­ze Bran­chen.” Über 80 Pro­zent der befrag­ten Betrie­be berich­ten von einer erheb­li­chen oder teil­wei­sen Ein­schrän­kung durch die jüngs­ten Preisentwicklungen.

Zudem haben über zwei Drit­tel aller Unter­neh­men – und zwar bran­chen­über­grei­fend – mit einer Mate­ri­al- und Roh­stoff­knapp­heit zu kämp­fen. Hohen­ner: „Stor­nie­run­gen, Straf­zah­lun­gen und ein über­hitz­ter Markt sind die Fol­ge.” Mit einer Ent­las­tung der Lie­fer­ket­ten rech­nen 28 Pro­zent der Befrag­ten erst in der zwei­ten Jah­res­hälf­te, 24 Pro­zent nicht vor 2023. Wei­te­re 28 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men wagen hier­zu über­haupt kei­ne Einschätzung.

Ein wei­te­res gro­ßes Hemm­nis ist und bleibt die Coro­na-Pan­de­mie mit ihren Aus­wir­kun­gen. Das Spek­trum reicht von Ein­schrän­kun­gen und Ver­bo­ten, den Coro­naschutz­auf­la­gen bis hin zum Aus­fall von Mit­ar­bei­tern wegen Qua­ran­tä­ne. Immer­hin gut 40 Pro­zent der Unter­neh­men sehen letz­te­res als rea­le Gefahr.

Erwar­tun­gen für 2022 legen leicht zu

Die Pro­gno­se für das Jahr 2022 fällt trotz der aktu­ell ange­spann­ten Lage ver­hal­ten opti­mis­tisch aus. Im Sal­do rech­nen 28 Pro­zent in den kom­men­den zwölf Mona­ten mit einer Ver­bes­se­rung, 20 Pro­zent mit einer Ver­schlech­te­rung. Damit hellt sich die Pro­gno­se der ober­frän­ki­schen Wirt­schaft zum fünf­ten Mal in Fol­ge seit dem Tiefst­wert im Mai 2020 auf, wenn auch nur leicht. Das Wachs­tum wird glei­cher­ma­ßen von den Inlands- als auch von den Aus­lands­märk­ten getragen.

Bis auf den Ein­zel­han­del, wo vor allem der sta­tio­nä­re inner­städ­ti­sche Ein­zel­han­del unter Druck steht, sind alle Bran­chen opti­mis­tisch gestimmt. Die­ser steht vor der enor­men Her­aus­for­de­rung, Boden gut zu machen, der wäh­rend der Pan­de­mie ver­lo­ren gegan­gen ist.

Mehr Inves­ti­tio­nen, mehr Einstellungen

In die­sem trotz allem opti­mis­tisch gestimm­ten Umfeld bewe­gen sich auch die Inves­ti­ti­ons­pla­nun­gen der Unter­neh­men. „Gera­de die Indus­trie will wie­der ver­mehrt im Inland inves­tie­ren”, kom­men­tiert Weig­and die aktu­el­len Zah­len. Und auch die Beschäf­tig­ten­ent­wick­lung wird von der ober­frän­ki­schen Wirt­schaft im Sal­do leicht posi­tiv ein­ge­stuft. Grö­ße­ren Bedarf mel­den vor­nehm­lich Betrie­be aus dem Groß- und Ein­zel­han­del sowie dem Bau­ge­wer­be an. Die größ­te Her­aus­for­de­rung wird es sein, auf dem leer­ge­feg­ten Arbeits­markt die benö­tig­ten Fach­kräf­te zu finden.

Trend­aus­wer­tung IHK-Gre­mi­um Bamberg

Bam­ber­ger Wirt­schaft zeigt sich deut­lich erholt

Die Unter­neh­men aus Stadt und Land­kreis Bam­berg schei­nen sich auf brei­ter Basis zu erho­len. Das zeigt die Kon­junk­tur­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth, bei der wie­der mehr befrag­te Unter­neh­men von einer guten Geschäfts­la­ge berichten.

Der Sal­do schwenkt wie­der in den posi­ti­ven Bereich und auch die Erwar­tun­gen an die Geschäfts­ent­wick­lung der nächs­ten zwölf Mona­te sind posi­ti­ver als zuletzt. „Die Geschäfts­la­ge in der Bam­ber­ger Wirt­schaft hat sich über den Som­mer deut­lich ver­bes­sert. Es bleibt zu hof­fen, dass die viel­schich­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen, die vor uns lie­gen, nicht zur Wachs­tums­brem­se wer­den“, so IHK-Prä­si­den­tin Son­ja Weig­and, die auch Vor­sit­zen­de des IHK-Gre­mi­ums Bam­berg ist. Vor allem auf­grund der deut­lich bes­se­ren Lage­be­ur­tei­lung macht der Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex für den Raum Bam­berg einen Sprung um 30 Zäh­ler und liegt nun bei 122 Punkten.

Zum Start in den Herbst könn­ten in der Wirt­schafts­re­gi­on Bam­berg Früh­lings­ge­füh­le herr­schen. Die Geschäfts­la­ge jeden­falls wird deut­lich bes­ser bewer­tet. Über den Som­mer konn­te der Geschäfts­be­trieb wei­test­ge­hend ohne Coro­na-Ein­schrän­kun­gen durch­ge­führt wer­den. Nahe­zu die Hälf­te aller Befrag­ten (49 Pro­zent) bewer­tet ihre aktu­el­le Situa­ti­on gut. 38 Pro­zent stu­fen ihre Lage als befrie­di­gend ein, nur 13 Pro­zent der befrag­ten Fir­men nen­nen die aktu­el­le Geschäfts­la­ge schlecht. Basis die­ser guten Bewer­tung sind die Umsatz­zu­wäch­se, die vie­le Betrie­be im Inland wie im inter­na­tio­na­len Geschäfts­ver­kehr erzie­len konn­ten. Und so steigt auch die Kapa­zi­täts­aus­las­tung bei vie­len Fir­men wie­der in den befrie­di­gen­den bzw. guten Bereich. „Über die Som­mer­mo­na­te hat sich die Lage bei vie­len von Coro­na-Beschrän­kun­gen betrof­fe­nen Unter­neh­men in Stadt und Land­kreis Bam­berg ver­bes­sert. Zudem läuft der inter­na­tio­na­le Han­del wie­der an. Wir sind ein Stück­weit zur Nor­ma­li­tät zurück­ge­kehrt“, freut sich Weigand.


Ver­hal­te­ner Opti­mis­mus in der Bam­ber­ger Wirtschaft

Der Blick in die Zukunft indes hellt sich zwar etwas auf, bleibt aber ver­hal­ten. 32 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer rech­nen in den kom­men­den 12 Mona­ten mit einer wei­te­ren Ver­bes­se­rung der Geschäfts­la­ge. Eine Ver­schlech­te­rung der aktu­el­len Lage erwar­ten 22 Pro­zent, 46 Pro­zent rech­nen nicht mit nen­nens­wer­ten Ver­än­de­run­gen. Damit ver­lässt die Pro­gno­se im Sal­do den nega­ti­ven Bereich. Hoff­nung setzt man vor allem auf eine posi­ti­ve Umsatz­ent­wick­lung im Inlands­ge­schäft, doch auch auf den inter­na­tio­na­len Märk­ten erwar­ten die Unter­neh­men im Sal­do leich­te Umsatz­zu­wäch­se. „Die Stim­mung in den Unter­neh­men ist gut. Man hofft auf das Ende der Pan­de­mie und sta­bi­le Geschäf­te. Aller­dings kön­nen ganz unter­schied­li­che Risi­ken die­se Auf­wärts­ent­wick­lung brem­sen, wie feh­len­de Fach­kräf­te, Pro­ble­me in den Lie­fer­ket­ten oder stei­gen­de Ener­gie­prei­se“, so Weigand.


Wirt­schaft will wei­ter wachsen

Lässt man die letz­ten Mona­te der Coro­na Pan­de­mie unbe­rück­sich­tigt, so ist die Wirt­schaft am Stand­ort Bam­berg in den letz­ten Jah­ren ste­tig gewach­sen. Unter­neh­men haben in ihre Stand­or­te inves­tiert und neue Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter ein­ge­stellt. Geht es nach den befrag­ten Betrie­ben, soll die­se posi­ti­ve Ent­wick­lung in den kom­men­den Mona­ten wie­der auf­ge­nom­men wer­den. Sowohl bei den Inves­ti­tio­nen als auch bei der Beschäf­tig­ten­ent­wick­lung sind Zuwäch­se geplant. „Die Her­aus­for­de­rung für vie­le Fir­men in der Regi­on ist, die drin­gend benö­tig­ten Arbeits- und Fach­kräf­te zu fin­den und zu gewin­nen. Dabei kommt neben der Aus- und Wei­ter­bil­dung der eige­nen Beleg­schaft auch der Anwer­bung von neu­en Fach­kräf­ten aus dem In- und Aus­land eine zuneh­men­de Bedeu­tung zu“, so die IHK-Präsidentin.

Berufs­ori­en­tie­rung auf Augenhöhe

Ganz nah dran: Azu­bis erzäh­len aus ihrem Ausbildungsalltag

„Die Aus­bil­dungs­Scouts sind eine ent­schei­den­de Säu­le für die Berufs­ori­en­tie­rung jun­ger Men­schen“, erläu­tert Bernd Reh­orz, Lei­ter Beruf­li­che Bil­dung bei der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. „Hier erzäh­len ‚ech­te‘ Azu­bis aus regio­na­len Unter­neh­men über ihre ganz per­sön­li­chen Erfah­run­gen bei ihrer Aus­bil­dung. Das ist Berufs­ori­en­tie­rung auf Augen­hö­he“, so Rehorz.

„Vie­le Schü­le­rin­nen und Schü­ler den­ken nicht an eine dua­le Aus­bil­dung als Start ihrer beruf­li­chen Kar­rie­re. Man­che haben auch fal­sche Vor­stel­lun­gen von bestimm­ten Aus­bil­dungs­be­ru­fen. Im direk­ten Gespräch mit Schü­lern kön­nen die Aus­bil­dungs­Scouts hier wert­vol­le Infos und Aus­bil­dungs­er­fah­run­gen aus ers­ter Hand ver­mit­teln“, so Reh­orz weiter.


Wir sagen Ja zur Ausbildung

Um trotz Kon­takt­be­schrän­kun­gen auf die Vor­tei­le einer beruf­li­chen Aus­bil­dung auf­merk­sam zu machen, haben sich die Scouts in den ver­gan­ge­nen Mona­ten in neu­en, digi­ta­len For­ma­ten enga­giert. „Es ist toll zu sehen, wie fle­xi­bel und enga­giert unse­re Aus­bil­dungs­Scouts sich der neu­en Her­aus­for­de­run­gen stel­len“, so Reh­orz.
Im Rah­men der Kam­pa­gne „Wir sagen Ja zur Aus­bil­dung“ der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth waren eini­ge der Scouts in die Funk­kam­pa­gne und in digi­ta­le Ver­an­stal­tun­gen eingebunden.

„Die Aus­bil­dungs­Scouts bie­ten einen ech­ten Mehr­wert bei der Berufs­ori­en­tie­rung und kön­nen den Berufs­ein­stieg für vie­le jun­ge Men­schen erleich­tern. Die­ses pra­xis­be­zo­ge­ne Pro­jekt ist eine idea­le Ergän­zung der zahl­rei­chen bestehen­den Mög­lich­kei­ten zur Berufs­ori­en­tie­rung“, so Bernd Reh­orz. Die Aus­bil­dungs­Scouts leis­ten damit auch einen wich­ti­gen Bei­trag zur Wett­be­werbs­fä­hig­keit regio­na­ler Unter­neh­men. „Unse­re Unter­neh­men sind auf qua­li­fi­zier­te Fach­kräf­te ange­wie­sen, haben aber zuneh­mend das Pro­blem, ihren Fach­kräf­te­be­darf nicht mehr decken zu kön­nen“, so der IHK-Exper­te. Dies sei auf den demo­gra­fi­schen Wan­del zurück­zu­füh­ren, auf die stei­gen­de Aka­de­mi­sie­rung und aktu­ell auf die Aus­wir­kun­gen der Pan­de­mie. „Die Aus­bil­dungs­Scouts sind eine wich­ti­ge Säu­le für die Siche­rung von qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­ten und damit für die Stär­kung der beruf­li­chen Bildung.“


Über die AusbildungsScouts

Seit Febru­ar 2016 haben fast 4.000 zu Aus­bil­dungs­Scouts geschul­te Azu­bis aus baye­ri­schen Betrie­ben die Viel­falt der Lehr­be­ru­fe und die guten Kar­rie­re­chan­cen durch eine Aus­bil­dung in den Klas­sen­zim­mern vor­ge­stellt. Sie haben damit rund 110.000 Schü­ler im Frei­staat erreicht und im per­sön­li­chen Gespräch für die Aus­bil­dung geworben.

Koor­di­niert wer­den die IHK-Aus­bil­dungs­Scouts von der jeweils regio­nal zustän­di­gen IHK. Die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth betreut aktu­ell rund 60 Scouts.

Das Pro­jekt „Aus­bil­dungs­Scouts“ des Baye­ri­schen Indus­trie- und Han­dels­kam­mer­tags (BIHK) zur bes­se­ren Berufs­ori­en­tie­rung baye­ri­scher Schü­ler wird zum zwei­ten Mal ver­län­gert. Das haben Bay­erns Wirt­schafts­staats­se­kre­tär Roland Wei­gert (FW) und BIHK-Prä­si­dent Eber­hard Sas­se bei einer Ver­an­stal­tung mit Aus­bil­dungs­Scouts aus dem gan­zen Frei­staat bekannt gegeben.

Infos und Vide­os rund um die Vor­tei­le einer beruf­li­chen Aus­bil­dung sind zu fin­den auf https://www.bayreuth.ihk.de/ausbildung

„Inves­ti­ti­on in die Zukunft“

Bam­berg: 274 erfolg­rei­che Prüf­lin­ge der IHK-Berufsausbildung

Lob und höchs­ten Respekt zollt IHK-Prä­si­den­tin Son­ja Weig­and den erfolg­rei­chen Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten der IHK-Aus­bil­dungs­ab­schluss­prü­fun­gen. Sie muss­ten nicht nur ein gesam­tes Aus­bil­dungs­jahr, son­dern auch ihre Abschluss­prü­fung unter erschwer­ten Coro­na-Bedin­gun­gen absolvieren.

„Die Her­aus­for­de­run­gen der Pan­de­mie haben Sie erfolg­reich gemeis­tert. Sie haben nicht nur Ihr Fach­wis­sen unter Beweis gestellt, son­dern zugleich viel Enga­ge­ment, Durch­hal­te­ver­mö­gen und Moti­va­ti­on. Herz­li­chen Glück­wunsch zu die­ser Leis­tung. Wir sind stolz auf Sie!“ Im Prüf­be­zirk Bam­berg haben vier­zehn Prüf­lin­ge mit Best­no­te abgeschlossen.

Son­ja Weig­and, die auch Vor­sit­zen­de des IHK-Gre­mi­ums Bam­berg ist, appel­liert an die Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten, die Zukunft mit Opti­mis­mus anzu­ge­hen. „Aktu­ell erle­ben wir alle eine her­aus­for­dern­de Zeit – Sie als Aus­zu­bil­den­de, aber auch wir als Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer. Aber wir wären nicht Unter­neh­mer, wenn wir die Zukunft nicht mit Zuver­sicht und Opti­mis­mus ange­hen wür­den. Gera­de jetzt brau­chen wir enga­gier­te Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter, um die Her­aus­for­de­run­gen zu bewäl­ti­gen. Ein erfolg­rei­cher Aus­bil­dungs­ab­schluss ist für die erfolg­rei­che beruf­li­che Zukunft eine her­vor­ra­gen­de Aus­gangs­po­si­ti­on. Alle Türen ste­hen Ihnen offen, egal ob Sie im erlern­ten Beruf blei­ben, eine Wei­ter­bil­dung absol­vie­ren oder ein Stu­di­um anstre­ben. Es liegt an Ihnen, den für Sie rich­ti­gen Weg zu fin­den“, so die IHK-Präsidentin. 


14 Prü­fungs­bes­te im Raum Bamberg

Im Rah­men der Win­ter­prü­fung haben im Prüf­be­zirk des IHK-Gre­mi­ums Bam­berg ins­ge­samt 274 Prüf­lin­ge ihre Abschluss­prü­fung erfolg­reich abge­legt. 148 erfolg­rei­che Abschlüs­se gab es bei den kauf­män­ni­schen Beru­fen, 126 bei den gewerb­lich-tech­ni­schen. Im IHK-Gre­mi­um Bam­berg erziel­ten 14 Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten die Traum­no­te Eins.


Logis­ti­sche Herausforderung

„Die logis­ti­sche Orga­ni­sa­ti­on der Prü­fun­gen war auf­grund der pan­de­mie­be­ding­ten Ein­schrän­kun­gen erneut sehr her­aus­for­dernd“, so Bernd Reh­orz, Lei­ter der Beruf­li­chen Bil­dung bei der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. „Ohne die Fle­xi­bi­li­tät und das Enga­ge­ment der ehren­amt­li­chen Prü­fe­rin­nen und Prü­fer wären die Prü­fun­gen in die­ser Form nicht zu bewäl­ti­gen gewe­sen.“ Da die Prü­fun­gen in Bezug auf den Zeit­punkt und die Auf­ga­ben bun­des­weit ein­heit­lich sind, fan­den allei­ne am Prü­fungs­tag 25. Novem­ber 2020 Prü­fun­gen an rund 60 ver­schie­de­nen Stand­or­ten in ganz Ober­fran­ken statt, um die vor­ge­ge­be­nen Abstands­re­geln ein­hal­ten zu können.


Wir sagen Ja zur Ausbildung

Mit Blick auf die aktu­ell nega­ti­ve Ent­wick­lung der Aus­bil­dungs­zah­len weist IHK-Prä­si­den­tin Weig­and auf die hohe Bedeu­tung der Aus­bil­dung für die regio­na­len Unter­neh­men hin. „Coro­nabe­dingt gab es 2020 einen dra­ma­ti­schen Ein­bruch bei den Aus­bil­dungs­zah­len. Die­ser Trend setzt sich lei­der auch in die­sem Jahr fort. Wenn wir die­se Ent­wick­lung nicht recht­zei­tig auf­hal­ten, droht eine Fach­kräf­te­lü­cke, die für unse­re Unter­neh­men zu einem exis­ten­zi­el­len Pro­blem wer­den kann“, so Weig­and. Die Siche­rung qua­li­fi­zier­ter Nach­wuchs­kräf­te müs­se des­halb jetzt im Vor­der­grund ste­hen. Um der Ent­wick­lung gegen­zu­steu­ern hat die IHK die Kam­pa­gne „Wir sagen Ja zur Aus­bil­dung“ gestar­tet. „Wir bün­deln mit die­ser Akti­on alle Akti­vi­tä­ten rund um die Aus­bil­dung und set­zen auch in der Öffent­lich­keit ein star­kes Zei­chen für beruf­li­che Bil­dung. Aus­bil­dung ist eine Inves­ti­ti­on in die Zukunft – für Jugend­li­che, Unter­neh­men und die gesam­te Wirt­schafts­re­gi­on“, so IHK-Prä­si­den­tin Son­ja Weigand.

IHK warnt vor dro­hen­der Fachkräftelücke

IHK star­tet Kam­pa­gne „Wir sagen Ja zur Ausbildung“

Mit einer Kam­pa­gne „Wir sagen Ja zur Aus­bil­dung“ rückt die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth die Beruf­li­che Bil­dung noch stär­ker in den Fokus.

„Unser Ziel ist es, mög­lichst vie­le jun­ge Men­schen für eine beruf­li­che Aus­bil­dung zu gewin­nen. Hoher Pra­xis­be­zug, gute Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten und Auf­stiegs­chan­cen – die Vor­tei­le einer Aus­bil­dung spre­chen für sich. Wir möch­ten den Schul­ab­ge­hen­den ver­mit­teln, dass eine beruf­li­che Aus­bil­dung ein her­vor­ra­gen­des Fun­da­ment für ihren wei­te­ren Berufs­weg ist“, erklärt Gabrie­le Hohen­ner, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. Beruf­li­che Bil­dung sei das Mit­tel der Wahl um die dro­hen­de Fach­kräf­te­lü­cke abzu­fe­dern. „Die Fach­kräf­te von mor­gen müs­sen heu­te aus­ge­bil­det wer­den. Des­halb sind wir jetzt gemein­sam gefor­dert, die Vor­tei­le einer Berufs­aus­bil­dung in einer star­ken Kam­pa­gne deut­lich zu machen“, so Hohenner.

„Noch nie war die beruf­li­che Aus­bil­dung so wich­tig wie jetzt“, erläu­tert Bernd Reh­orz, Lei­ter Beruf­li­che Bil­dung bei der IHK, mit Blick auf die aktu­el­len Aus­bil­dungs­zah­len. 2020 ver­zeich­ne­te die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth einen Rück­gang von fast 20 Pro­zent bei den neu ein­ge­tra­ge­nen Aus­bil­dungs­ver­hält­nis­sen. „Dies ist vor allem auf die Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Pan­de­mie zurück­zu­füh­ren. Die demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung, die wir in Ober­fran­ken schon seit eini­gen Jah­ren spü­ren ver­schärft die Situa­ti­on zusätz­lich“, so Rehorz. 


Inves­ti­ti­on in die Zukunft

„Wird der Rück­gang der Aus­bil­dungs­zah­len nicht gestoppt, droht unse­ren Unter­neh­men ein enor­mer Fach­kräf­te­man­gel“, so Reh­orz. Hin­zu kom­men die mög­li­chen lang­fris­ti­gen Aus­wir­kun­gen der Pan­de­mie, die heu­te noch nicht abschätz­bar sind. „Qua­li­fi­zier­te Fach­kräf­te sind der Schlüs­sel für Wett­be­werbs- und Zukunfts­fä­hig­keit unse­rer Unter­neh­men. Wir müs­sen jetzt in Aus­bil­dung inves­tie­ren, bevor die Fach­kräf­te­lü­cke zu groß wird und Unter­neh­men in die Knie zwingt“, so Reh­orz. „Aus­bil­dung ist eine Inves­ti­ti­on in die Zukunft – für Jugend­li­che, Wirt­schaft und unse­re gesam­te Region.“


Ziel­grup­pen­af­fi­ne Ansprache

Die IHK rückt daher die Beruf­li­che Bil­dung noch stär­ker als bis­her in den Fokus ihrer Kom­mu­ni­ka­ti­on. „Wir sagen Ja zur Aus­bil­dung“ ist das Mot­to, mit dem die IHK künf­tig alle Aktio­nen rund um die Beruf­li­che Bil­dung bün­deln und daher auch in der Öffent­lich­keit ver­stärkt auf­tre­ten wird. Neben PR-Aktio­nen und For­ma­ten in Funk und TV setzt die Kam­pa­gne einen star­ken Fokus auf Social Media Kanä­le für eine ziel­grup­pen­ge­rech­te Anspra­che der Jugend­li­chen. Dabei setzt die IHK vor allem auf Tes­ti­mo­ni­als von Aus­zu­bil­den­den selbst, die Gleich­alt­ri­gen über ihre Erfah­run­gen berich­ten sol­len. Zudem wer­den digi­ta­le Aktio­nen rund um die Berufs­ori­en­tie­rung statt­fin­den. Den Start­schuss hier­für gibt der Online-Bera­tungs­tag am 26. Mai 2021.

Zen­tra­ler Infor­ma­ti­ons­punkt für Jugend­li­che, Unter­neh­men, Eltern, Leh­rer und gene­rell Aus­bil­dungs­in­ter­es­sier­te ist die IHK-Web­site, wo eine Fül­le von Infor­ma­tio­nen, Tipps, wei­ter­füh­ren­den Links zum The­ma zu fin­den sind. Unter https://www.bayreuth.ihk.de/ausbildung wer­den alle Infor­ma­tio­nen, News, Ange­bo­te und aktu­el­le Ver­an­stal­tun­gen der IHK zur Aus­bil­dung unter dem Mot­to „Wir sagen Ja zur Aus­bil­dung“ gebün­delt und lau­fend aktualisiert.

„Wir möch­ten infor­mie­ren, bera­ten, über­zeu­gen und gleich­zei­tig wach­rüt­teln. Die dro­hen­de Fach­kräf­te­lü­cke kann sehr schnell zum Pro­blem für Unter­neh­men wer­den. Des­halb müs­sen wir jetzt pro­ak­tiv sein, um die Lücke mög­lichst gut abzu­fe­dern“, so Reh­orz. Mit der Rake­te habe die IHK des­halb auch ein Kam­pa­gnen­mo­tiv gewählt, das die Bri­sanz der Situa­ti­on ver­deut­li­chen soll. „Beim The­ma Aus­bil­dung müs­sen wir jetzt gemein­sam durchstarten.“

Zuver­sicht in den Unter­neh­men steigt

Die Ober­frän­ki­sche Wirt­schaft hofft auf wirt­schaft­lich bes­se­re Zeiten

Him­mel­hoch jauch­zend, zu Tode betrübt – zwi­schen die­sen Extre­men schwankt die Stim­mung in der ober­frän­ki­schen Wirt­schaft nach über 14 Mona­ten der Coro­na-Pan­de­mie. Wäh­rend ein­zel­ne Wirt­schafts­be­rei­che zum Teil hohe Zuwäch­se ver­bu­chen, steht das Geschäft in ande­ren Bran­chen nach wie vor weit­ge­hend still. Unter dem Strich steigt aber die Zuver­sicht, dass bes­se­re Zei­ten kom­men und die Unter­neh­men bald wie­der nor­mal arbei­ten kön­nen. Der Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth steigt um zehn Zäh­ler auf nun 102 Punkte.

Sowohl die Geschäfts­la­ge, wie auch die Erwar­tun­gen für 2021, wer­den in der aktu­el­len Kon­junk­tur­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth bes­ser als zuletzt bewer­tet und keh­ren in den posi­ti­ven Bereich zurück. Auch die Ein­schät­zun­gen zur Inves­ti­ti­ons­pla­nung und zur Beschäf­tig­ten­ent­wick­lung der Unter­neh­men hel­len sich wei­ter auf.

„Die Coro­na-Pan­de­mie hat in vie­len Unter­neh­men tie­fe Spu­ren hin­ter­las­sen. Vie­le Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer lei­den noch immer unter den staat­li­chen Beschrän­kun­gen”, so IHK-Prä­si­den­tin Son­ja Weig­and. 32 Pro­zent der befrag­ten Betrie­be berich­ten aktu­ell von einer guten Geschäfts­la­ge, 31 Pro­zent beur­tei­len sie nega­tiv. Die Rück­mel­dun­gen sind dabei extrem unter­schied­lich. Posi­tiv wird die Lage vor allem im Bau­ge­wer­be, aber auch in Tei­len der Indus­trie und bei den Dienst­leis­tun­gen ein­ge­schätzt. Über­ra­schend ver­mel­det sogar der Ein­zel­han­del im Sal­do eine leicht posi­ti­ve Lage­ein­schät­zung. Schlecht dage­gen ist die aktu­el­le Situa­ti­on im Tou­ris­mus, dem nach einem lan­gen Lock­down nach wie vor ech­te Per­spek­ti­ven für eine nor­ma­le Geschäfts­tä­tig­keit fehlen.


Dank Impf­schutz Sil­ber­streif am Horizont

Grund für die Stim­mungs­auf­hel­lung im Früh­jahr 2021 sind vor allem die Erwar­tun­gen an die wei­te­re Ent­wick­lung 2021. Nach ihrer Pro­gno­se für das Jahr 2021 gefragt, schwen­ken mit Aus­nah­me der Tou­ris­mus­wirt­schaft alle Bran­chen in den posi­ti­ven Bereich. Ins­ge­samt gehen 25 Pro­zent der befrag­ten Fir­men aus dem Kam­mer­be­zirk von einer Ver­bes­se­rung der eige­nen Geschäfts­la­ge aus. Eine Ver­schlech­te­rung befürch­ten nur noch 22 Pro­zent der Betrie­be. Im Sal­do beson­ders opti­mis­tisch äußern sich die Unter­neh­men aus Indus­trie, Bau­ge­wer­be und Groß­han­del. Über­wie­gend pes­si­mis­tisch blei­ben die Reak­tio­nen aus dem Tou­ris­mus­sek­tor. „Der Tou­ris­mus liegt am Boden. Auch bei vie­len Ein­zel­händ­lern und Dienst­leis­tern herrscht Nie­der­ge­schla­gen­heit, weil Geschäf­te wegen des Lock­downs kaum mög­lich sind. Die staat­li­chen Unter­stüt­zungs­maß­nah­men kom­men inzwi­schen weit­ge­hend an. Sie erset­zen einen Teil der Fix­kos­ten, hel­fen damit aber nur bei der Ver­wal­tung des Man­gels. Es fehlt eine ech­te Per­spek­ti­ve”, mahnt IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Gabrie­le Hohenner.


Risi­ko Rohstoffpreise

Rücken­wind kommt vom Bau­ge­wer­be und der export­ori­en­tier­ten Indus­trie. Sie pro­fi­tiert von der stei­gen­den Nach­fra­ge aus Ame­ri­ka und Chi­na. Als zuneh­men­des Risi­ko für die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung wer­den von der Indus­trie aktu­ell die Ener­gie- und Roh­stoff­prei­se ein­ge­schätzt. Viel­fach wird von erheb­li­chen Pro­ble­men inner­halb der Lie­fer­ket­ten berich­tet. Posi­tiv ent­wi­ckelt sich die Inves­ti­ti­ons­nei­gung. Ins­ge­samt gehen 22 Pro­zent der Unter­neh­men von einem stei­gen­den Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men aus, nur 16 Pro­zent von einem sin­ken­den. Der Trend zum Beschäf­tig­ten­ab­bau schwächt sich ab. Zwar rech­net eine Mehr­heit der befrag­ten Unter­neh­men mit einer sin­ken­den Beschäf­tig­ten­zahl (Sal­do ‑3 Pro­zent), doch die Rück­mel­dun­gen fal­len deut­lich opti­mis­ti­scher aus als zum Jah­res­wech­sel (Sal­do ‑11 Pro­zent). Mit mehr Beschäf­tig­ten für 2021 pla­nen das Bau­ge­wer­be, der Ein­zel­han­del und die Dienstleister.

Die Kon­junk­tur­be­fra­gung der IHK ermit­telt Fak­ten, die nur Unter­neh­mer ken­nen und fragt nach der unter­neh­me­ri­schen Ein­schät­zung und Erwar­tung. „Vie­le Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer sind zuver­sicht­lich und seh­nen den Tag her­bei, an dem sie wie­der voll­um­fäng­lich ihre Geschäfts­tä­tig­keit auf­neh­men, Pro­jek­te umset­zen und Inves­ti­tio­nen täti­gen kön­nen. Das Imp­fen, das Tes­ten und vor allem der Som­mer kön­nen dazu bei­tra­gen, dass die Inzi­denz­zah­len in Deutsch­land und welt­weit sin­ken und all dies und noch viel mehr mög­lich ist”, so IHK-Prä­si­den­tin Son­ja Weigand.

Live-Stream

Podi­ums­dis­kus­si­on „Und nun? Die Coro­na-Kri­se und ihre Folgen“

Am Ascher­mitt­woch star­te­te der Wirt­schafts­club Bam­berg die „Bam­ber­ger Run­de“, ein For­mat, in dem Ent­schei­der, Visio­nä­re, Mit­glie­der des Wirt­schafts­club Bam­berg und auch die Poli­tik zu Wort kom­men. Nach dem Auf­takt mit Andre­as Star­ke und Johann Kalb bil­den am mor­gi­gen Frei­tag Ver­tre­ter aus der Wirt­schaft die Diskussionsrunde.

Rund 15.000 Besu­cher sahen beim Live­stream ver­gan­ge­ne Woche zu, als Mode­ra­tor Mischa Salz­mann den Bam­ber­ger Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke und Land­rat Johann Kalb begrüß­te. Die bei­den gaben neben einem Blick auf die aktu­el­le Situa­ti­on rund um Coro­na Aus­kunft über den Stand gro­ßer Pro­jek­te wie das Medi­cal Val­ley auf dem Lag­ar­de-Gelän­de oder den Bahn­aus­bau. Auch unter ande­rem Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp und Stadt­rä­tin und Unter­neh­me­rin Anne Rudel schil­der­ten in Video­bot­schaf­ten ihre Gedan­ken zur Zukunft der Region.


Live­stream über Home­page des Wirtschaftsclub

Am mor­gi­gen Frei­tag folgt die Fort­set­zung der Dis­kus­si­ons­rei­he. Unter dem Titel „Und nun? Die Coro­na-Kri­se und ihre Fol­gen“ wird die Lage aus Unter­neh­mer- und Ban­ken­sicht in den Fokus genom­men. Die Run­de bil­den dies­mal Poli­ti­ker und Ver­tre­ter aus der Wirtschaft.

Hier sol­len Punk­te, die seit Wochen in aller Mun­de sind, ange­spro­chen wer­den. „Wie sieht mitt­ler­wei­le die wirt­schaft­li­che Situa­ti­on in und nach der Kri­se für Unter­neh­men in der Regi­on Bam­berg aus?“ „Sind die Gel­der der Hilfs­pro­gram­me ange­kom­men?“ Auch die zu erwar­ten­den Kon­se­quen­zen sol­len dis­ku­tiert und Mög­lich­kei­ten eru­iert wer­den, was für Unter­neh­men getan wer­den kann, die immer noch stark leiden? 

Die Ver­ant­wort­li­chen des Wirt­schafts­club Bam­berg erwar­ten eine emo­tio­na­le und inter­es­san­te Dis­kus­si­on zur aktu­el­len Lage mit Andre­as Schwarz (MdB SPD), Hol­ger Dre­mel (MdL CSU), Karl-Hein­rich Ertl (ERTL-Shop­ping), Dr. Ste­fan Gol­ler (Refe­rat Wirt­schaft), Alex­an­der Brehm (Vor­stand VR Bank Bam­berg-Forch­heim), Wolf­gang Heyder (Ver­an­stal­tungs­ser­vice Bam­berg). Mode­riert wird die Run­de wie­der von Mischa Salz­mann, dem Geschäfts­füh­rer von Radio Bamberg.

Der kos­ten­freie Live­stream star­tet am Frei­tag, dem 26. Febru­ar, ab 19:30 Uhr und ist anzu­se­hen über die Home­page des Wirt­schafts­club Bam­berg http://www.wirtschaftsclub-bamberg.de/live

Live-Stream am Aschermittwoch

Auf­takt zur „Bam­ber­ger Runde“

Unter dem Mot­to „Die Zukunft hat begon­nen“ prä­sen­tiert der Wirt­schafts­club Bam­berg am Mitt­woch die Auf­takt­ver­an­stal­tung zur „Bam­ber­ger Run­de“. Die „Bam­ber­ger Run­de“ ist geplant als ein For­mat, in dem Ent­schei­der, Visio­nä­re, Mit­glie­der und auch die Poli­tik zu Wort kom­men – vor­erst im Live­stream, bis Prä­senz­ver­an­stal­tun­gen mit Publi­kum wie­der mög­lich sind.

Live­stream über Home­page oder Facebook

Beginn der Podi­ums­dis­kus­si­ons­rei­he ist am poli­ti­schen Ascher­mitt­woch, 17. Febru­ar. Mischa Salz­mann, Geschäfts­füh­rer von Radio Bam­berg, eröff­net um 19 Uhr die Gesprächs­run­de mit Land­rat Johann Kalb und Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke, die per kos­ten­frei­em Live-Stream aus dem Kul­tur­bo­den Hall­stadt über­tra­gen wird.

Vie­le Wei­chen wur­den bereits sei­tens der Stadt und des Land­krei­ses in die rich­ti­ge Posi­ti­on gestellt mit dem Ziel, siche­re Arbeits­plät­ze, star­ke Unter­neh­men und visio­nä­re Groß­pro­jek­te für eine lebens­wer­te und erfolg­rei­che Regi­on Bam­berg zu erhal­ten – heu­te und in Zukunft! Als Bei­spie­le kön­nen das digi­ta­le Grün­der­zen­trum, der Mobi­li­täts­gip­fel, der Zukunfts­rat oder das Zen­trum für Cyber­kri­mi­na­li­tät genannt wer­den.
Land­rat Johann Kalb und Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke dre­hen an vie­len Räd­chen zum Woh­le ihrer Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit einem Blick auf „Unse­re Hei­mat 3.0“, wie es die Ver­ant­wort­li­chen nennen.

Doch wel­che The­men bestim­men die Zukunft? Wel­che Her­aus­for­de­run­gen erwar­ten uns regio­nal, über­re­gio­nal und gemein­sam im Team? Ist Bam­berg gut gerüs­tet für die Zukunft? Und nach Coro­na, was geht – was bleibt?
Ant­wor­ten sol­len den Bür­gern gege­ben wer­den am Mitt­woch, dem 17. Febru­ar, ab 19 Uhr. Der Live­stream ist kos­ten­frei anzu­se­hen über die Home­page des Wirt­schafts­clubs Bam­berg https://www.wirtschaftsclub-bamberg.de/live/ oder per Face­book unter der Ver­an­stal­tung „Bam­ber­ger Runde”.

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