Die Erwartungen in der oberfränkischen Wirtschaft für die kommenden Monate trüben sich ein, so die Ergebnisse einer Konjunkturbefragung der IHK für Oberfranken
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IHK für Oberfranken Bayreuth
Oberfrankens Wirtschaft unter Druck
Die Erwartungen in der oberfränkischen Wirtschaft für die kommenden Monate trüben sich ein, so die Ergebnisse einer Konjunkturbefragung der IHK für Oberfranken Bayreuth. Die aktuelle Geschäftslage bewerten zwar mehr hiesige Unternehmen positiv als negativ, zukünftige Geschäftserwartungen fallen jedoch pessimistisch aus.
Die oberfränkische Konjunktur kühlt sich zum Start in das Winterhalbjahr ab, wie die IHK für Oberfranken Bayreuth mitteilt. „Ob Energie- und Rohstoffpreise, die Arbeitskosten oder die überbordende Bürokratie − der Standort Deutschland hat sich im internationalen Vergleich in vielen Themenfeldern weit von der Spitze entfernt“, sagt Michael Waasner, Präsident der örtlichen IHK. Sorgen würde ihm vor allem bereiten, dass Zukunftsinvestitionen immer mehr im Ausland erfolgen. Das schwäche die Wirtschaft des Standorts Oberfranken.
Diese Entwicklungen würden die regionale Wirtschaft belasten und eine erhoffte konjunkturelle Erholung verhindern. In einer Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth bewerten 28 Prozent der befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage positiv, 24 Prozent negativ. Der leicht positive Saldo von +4 für die aktuelle Lage verharrt auf dem Niveau der Frühjahrsbefragung.
Unterschiedliche Beurteilung in verschiedenen Wirtschaftszweigen
Die aktuelle Lagebeurteilung fällt in den einzelnen Wirtschaftszweigen sehr unterschiedlich aus, so die Mitteilung weiter. Während Dienstleistungen, Bau, Einzelhandel und Tourismus ihre aktuelle Geschäftslage im Saldo positiv bewerten, überwiegen in der Industrie und im Großhandel die negativen Stimmen. „Die einzelnen Wirtschaftszweige entwickeln sich immer mehr auseinander“, sagt Wolfram Brehm, Hauptgeschäftsführer der IHK für Oberfranken Bayreuth. „Gerade der wichtigste Arbeitgeber Oberfrankens, die Industrie, steht dabei erneut auf der Verliererseite.“ Nachdem viele Dienstleister direkt oder indirekt von der Industrie abhängen, drohe auch hier eine Verschlechterung, der bislang zufriedenstellenden Geschäftslage.
Die Wirtschaftssituation spiegelt sich zudem in der Auftragslage wider. Besonders kritisch wird diese in der Industrie und im Großhandel eingeschätzt. Dort berichtet mehr als die Hälfte der Befragten von einem gesunkenen Auftragsvolumens, sowohl im Inland als auch im Ausland. Diese Negativbeurteilung umfasst dabei inzwischen ausnahmslos alle Weltregionen.
Geschäftserwartungen für Oberfranken
28 Prozent der Unternehmen rechnen für die kommenden zwölf Monate mit einem Abwärts‑, nur 16 Prozent mit einem Aufwärtstrend. Gegenüber der letzten IHK-Konjunkturbefragung vom Frühsommer verschlechtert sich der Saldo um acht auf ganze zwölf Zähler.
Besonders pessimistisch für die kommenden Monate sind der Großhandel, das Baugewerbe und der Tourismus. Beim Bau und beim Tourismus spielen auch saisonale Effekte eine Rolle, der Rückgang fällt laut IHK aber stärker aus als in den vergangenen Jahren. Lediglich im Dienstleistungssektor halten sich Negativ- und Positivantworten die Waage.
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Bayerisches Landesamt für Statistik
Bayerische Wirtschaft erholt sich weiter
Die bayerische Wirtschaft hat sich im ersten Halbjahr 2022 weiter erholt. Das gab das Bayerische Landesamt für Statistik bekannt. Das Bruttoinlandsprodukt stieg preisbereinigt um 2,9 Prozent. Damit liegt Bayern etwa gleichauf mit dem deutschlandweiten Zuwachs in Höhe von 2,8 Prozent.
Trotz der wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukrainekrieges konnte die bayerische Wirtschaft im ersten Halbjahr 2022 eine Zunahme ihrer Leistung verzeichnen. Das teilte das Bayerische Landesamt für Statistik mit. Demnach hat sich das Bruttoinlandsprodukt von Bayerns Wirtschaft im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 preisbereinigt um 2,9 Prozent erhöht. Damit falle der Zuwachs in etwa gleich hoch aus wie in Deutschland insgesamt.
Die höchsten Zuwächse verzeichnen Rheinland-Pfalz (+6,4 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (+5,2 Prozent) und Bremen (+5,0 Prozent). Insgesamt ist das Wachstum der Wirtschaft in den ostdeutschen Ländern mit 3,4 Prozent höher als in den Westdeutschen mit 2,7 Prozent (jeweils ohne Berlin). Die Unterschiede in den Ländern folgt aus deren unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen.
Wie das Landesamt aber auch angibt, handelt es sich bei den Länderergebnissen um eine erste vorläufige Berechnung. Es sei zu beachten, dass die den Berechnungen zugrunde liegende Datenbasis drei Monate nach Ende des Berichtszeitraums noch nicht vollständig vorhanden ist. Darum erwartet das Landesamt Änderungen der Wachstumsraten zu späteren Rechenständen.
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Wirtschaft zunehmend unter Druck
Erhebliche Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf Oberfranken
Heimische Unternehmen schlagen Alarm: 89 Prozent haben mit gestiegenen Energiekosten zu kämpfen oder rechnen mit höheren Kosten, so die Ergebnisse einer Blitzumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth zu den Auswirkungen des Ukraine-Krieges. Gabriele Hohenner, Hauptgeschäftsführerin der IHK für Oberfranken Bayreuth, fordert kurzfristig spürbare Entlastungen von Unternehmen und Verbrauchern.
Obwohl die Zahl der bei der IHK für Oberfranken Bayreuth gemeldeten Unternehmen mit Wirtschaftskontakten nach Russland (circa 200), in die Ukraine (circa 100) und Weißrussland (circa 60) vergleichsweise überschaubar ist, sind die Auswirkungen von Krieg und Wirtschaftssanktionen längst flächendeckend und branchenübergreifend zu spüren, am stärksten in der Industrie, aber auch im Großhandel. Direkt betroffen vom Krieg mit der Ukraine oder den Sanktionen gegen Russland und Weißrussland sind laut IHK-Blitzumfrage 13 Prozent der befragten Unternehmen. Hinzu kommen aber weitere 68 Prozent, die indirekt betroffen sind, sei es wegen steigender Preise, Transportproblemen oder Lieferengpässen. „Die Auswirkungen des Krieges sind längst in Oberfranken angekommen”, macht IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner deutlich.
Kostensteigerungen und Lieferengpässe setzen Unternehmen unter Druck
Nicht nur die zuletzt stark gestiegenen Energiekosten machen den Unternehmen Kopfzerbrechen, sondern auch die Preisentwicklung für Rohstoffe und Vorleistungen (68 Prozent). 63 Prozent der Befragten geben außerdem Störungen in den Lieferketten und der Logistik an, 46 Prozent sogar das komplette Fehlen von Rohstoffen und Vorleistungen. Hinzu kommen 29 Prozent, die entweder schon Geschäftspartner verloren haben oder mit einem solchen Verlust rechnen. 36 Prozent der befragten Industrieunternehmen schließen nicht einmal mehr einen Produktionsstopp aus.
„Im Januar waren die oberfränkischen Unternehmen mit der aktuellen Geschäftslage noch vergleichsweise zufrieden und blickten vorsichtig optimistisch in die Zukunft”, so IHK-Konjunkturreferent Malte Tiedemann. „Das hat sich in den vergangenen Wochen aber spürbar zum Schlechteren verändert. Kopfzerbrechen macht unseren Mitgliedsunternehmen dabei vor allem die Parallelität der Herausforderungen.”
Drei von vier Unternehmen wollen ihre gestiegenen Kosten über Preissteigerungen auffangen, falls diese auf dem Markt durchsetzbar sind. Das ist ein spürbar höherer Anteil als im bundesweiten Vergleich. Auch will etwa jedes dritte Unternehmen in erneuerbare Energien investieren, deutlich mehr als im Bundesgebiet. Hohenner: „Das sind wichtige unternehmerische Entscheidungen, auch wenn sie erst mittel- bis langfristig zum Tragen kommen.”
36 Prozent der Unternehmen wollen die Lagerhaltung erhöhen, jedes Vierte der befragten Unternehmen ist auf der Suche nach neuen Lieferanten. „Leider wird aktuell in jedem vierten Unternehmen auch über Personalanpassungen nachgedacht. Wenn man sich vor Augen hält, dass unsere Mitgliedsunternehmen im Januar noch verzweifelt nach Fachkräften gesucht haben, verdeutlicht das die Dramatik der Lage wohl am besten”, so Hohenner. „Kurzfristige Entlastungen der Unternehmer und der Verbraucher sind deshalb das Gebot der Stunde”, mahnt Hohenner.
Zum Teil erhebliche Preissteigerungen, dazu lange Lieferzeiten und Materialmangel sind eine gefährliche Mischung. Das zeigen auch anonymisierte Aussagen einiger Unternehmerinnen und Unternehmer deutlich. „Als Verarbeiter von Papier und Pappe haben wir mit erheblichen Preiserhöhungen zu kämpfen. Ebenso haben wir Lieferengpässe oder sehr lange Materialvorlaufzeiten.” Ein Verleger wird noch deutlicher: „Wenn überhaupt Papier verfügbar ist, ist der Preis oft mehr als doppelt so hoch wie vor Corona und jetzt wird die Preissteigerung durch den Anstieg der Energiepreise bei Gas und Strom noch intensiviert. Teilweise ist gar kein Papier verfügbar.”
Ein anderes Unternehmen hat zuletzt die Lieferungen aus Russland eingestellt, was aber nicht ohne Konsequenzen auf die eigene Produktion bleibt. Beispielhaft kann zum Beispiel der europäische Bedarf an Elektroband – einem Material mit besonderen magnetischen Eigenschaften – ohne russische Einfuhren nicht gedeckt werden kann. „Ohne diesen Werkstoff keine Elektromobilität und stärkere Elektrifizierung industrieller Produktionsprozesse.” Einfuhren aus China, Japan und Korea sind derzeit mit hohen Zöllen belegt. Der einzige Ausweg sei hier die kurzfristige Erhöhung der zollfreien Einfuhrmengen aus diesen Ländern.
Konsumklima spürbar verschlechtert
Ein Unternehmer rechnet vor, dass die Transportkosten in den vergangenen sechs Monaten um 30 bis 40 Prozent gestiegen sind. Welche schwerwiegenden Folgen eine Störung der Lieferketten hat, macht folgende Aussage deutlich: „Die Abfalllogistik und damit die Entsorgungssicherheit ist teilweise gefährdet, weil Transporte einfach nicht mehr durchführbar sind und inzwischen auch Papierfabriken und Stahlwerke wegen der Energiepreise die Verwertungskapazitäten einschränken.” Hohenner ergänzt: „An diesem Beispiel zeigt sich, dass derzeit viele Zahnräder nicht mehr ineinandergreifen.”
Längst ist nicht nur die Industrie betroffen, sondern auch der Groß- und Einzelhandel. Auch hierzu ein Zitat: „Der Handel, etwa im Modesektor, ist fast zum Erliegen gekommen. Selbst online wird fast nichts umgesetzt. Alle Menschen sind verschreckt, was zunehmend auf die Kauflaune Auswirkungen hat. Relevante Ware kommt nicht ins Lager, da Vietnam einen harten Lockdown hinter sich hat und nun keine Container für die Verschiffung zur Verfügung stehen.”
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Energie- und Rohstoffpreise unkalkulierbares Risiko für oberfränkische Wirtschaft
Konjunktur: Ungewissheit zum Jahresstart
Die Konjunkturerwartungen für 2022 bleiben im Einzugsgebiet der IHK für Oberfranken Bayreuth verhalten optimistisch, legen gegenüber dem Vorjahr sogar leicht zu, wie die IHK für Oberfranken mitteilt. Allerdings wird die aktuelle Geschäftslage spürbar negativer beurteilt, wozu auch die Ungewissheit im Markt beiträgt.
Der Konjunkturklimaindex der IHK für Oberfranken Bayreuth verliert acht Zähler und liegt nun bei 112 Punkten. „Das vierte Quartal war für die oberfränkische Wirtschaft ein Quartal der Herausforderungen: Omikron, steigende Energie- und Rohstoffpreise, Materialknappheit sowie mangelnde Planungssicherheit. Diese drücken die aktuelle Geschäftslage der oberfränkischen Unternehmen”, macht Sonja Weigand, Präsidentin der IHK für Oberfranken Bayreuth, die Ungewissheit für das begonnene Jahr in einem ersten Statement deutlich.
Aktuelle Wirtschaftslage: Saldo gibt um 20 Zähler nach
Die aktuelle Geschäftslage im Kammerbezirk der IHK für Oberfranken Bayreuth wird von den befragten Unternehmen im Saldo positiv beurteilt. 38 Prozent der Befragten melden eine positive, 23 Prozent eine negative Geschäftslage. Damit sinkt der Saldo um 20 Zähler, was vor allem dem Status Quo im Tourismus geschuldet ist. Preissteigerungen, nicht verfügbare Waren, die verhaltene Konsumlaune und der Fachkräftemangel bringen den Konjunkturmotor zum Stottern.
Tourismussektor: 82 Prozent mit Geschäftslage unzufrieden
Blickt man im Detail auf die Lagebeurteilung, so ergibt sich ein zweigeteiltes Bild. Vor allem das Baugewerbe und der Dienstleistungssektor sind mit der Geschäftslage zufrieden, aber auch Industrie und Großhandel sowie – etwas überraschend – der Einzelhandel. Ganz anders die Situation im Tourismus, wo gerade einmal 3 Prozent mit ihrer Geschäftslage zufrieden sind, aber 82 Prozent unzufrieden. Es sind die Maßnahmen und Beschränkungen zur Pandemiebewältigung, die dem Tourismussektor extrem zusetzen. „Die Einschätzung der Tourismusbranche verschlechtert das Gesamtergebnis spürbar”; so IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner.
Oberfränkische Produkte wieder verstärkt weltweit nachgefragt
Erfreulich sei, betont Hohenner, ist, dass wieder vermehrt Impulse aus dem Ausland kämen. Vor allem aus Europa und Nordamerika steigt die Nachfrage nach oberfränkischen Produkten und Dienstleistungen wieder spürbar an. Das Inlandsgeschäft verzeichnet einzig im Dienstleistungssektor nennenswerte Zuwächse.
Preisentwicklung und Materialverfügbarkeit bereiten immer mehr Sorgen
„Die Liste der aktuellen Einschränkungen und Hemmnisse für die Wirtschaft in Oberfranken ist lang. Immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer haben mit den Auswirkungen zu kämpfen”, so Weigand. Unangefochtene Nummer eins der aktuellen Herausforderungen ist die Entwicklung der Energie‑, Rohstoff- und Warenpreise. Hohenner ergänzt: „Preiszuwächse von bis zu mehreren hundert Prozent in einzelnen Sparten sind keine Seltenheit, heben jede langfristige und solide Wirtschaftsplanung aus ihren Angeln und gefährden ganze Branchen.” Über 80 Prozent der befragten Betriebe berichten von einer erheblichen oder teilweisen Einschränkung durch die jüngsten Preisentwicklungen.
Zudem haben über zwei Drittel aller Unternehmen – und zwar branchenübergreifend – mit einer Material- und Rohstoffknappheit zu kämpfen. Hohenner: „Stornierungen, Strafzahlungen und ein überhitzter Markt sind die Folge.” Mit einer Entlastung der Lieferketten rechnen 28 Prozent der Befragten erst in der zweiten Jahreshälfte, 24 Prozent nicht vor 2023. Weitere 28 Prozent der befragten Unternehmen wagen hierzu überhaupt keine Einschätzung.
Ein weiteres großes Hemmnis ist und bleibt die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen. Das Spektrum reicht von Einschränkungen und Verboten, den Coronaschutzauflagen bis hin zum Ausfall von Mitarbeitern wegen Quarantäne. Immerhin gut 40 Prozent der Unternehmen sehen letzteres als reale Gefahr.
Erwartungen für 2022 legen leicht zu
Die Prognose für das Jahr 2022 fällt trotz der aktuell angespannten Lage verhalten optimistisch aus. Im Saldo rechnen 28 Prozent in den kommenden zwölf Monaten mit einer Verbesserung, 20 Prozent mit einer Verschlechterung. Damit hellt sich die Prognose der oberfränkischen Wirtschaft zum fünften Mal in Folge seit dem Tiefstwert im Mai 2020 auf, wenn auch nur leicht. Das Wachstum wird gleichermaßen von den Inlands- als auch von den Auslandsmärkten getragen.
Bis auf den Einzelhandel, wo vor allem der stationäre innerstädtische Einzelhandel unter Druck steht, sind alle Branchen optimistisch gestimmt. Dieser steht vor der enormen Herausforderung, Boden gut zu machen, der während der Pandemie verloren gegangen ist.
Mehr Investitionen, mehr Einstellungen
In diesem trotz allem optimistisch gestimmten Umfeld bewegen sich auch die Investitionsplanungen der Unternehmen. „Gerade die Industrie will wieder vermehrt im Inland investieren”, kommentiert Weigand die aktuellen Zahlen. Und auch die Beschäftigtenentwicklung wird von der oberfränkischen Wirtschaft im Saldo leicht positiv eingestuft. Größeren Bedarf melden vornehmlich Betriebe aus dem Groß- und Einzelhandel sowie dem Baugewerbe an. Die größte Herausforderung wird es sein, auf dem leergefegten Arbeitsmarkt die benötigten Fachkräfte zu finden.
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Trendauswertung IHK-Gremium Bamberg
Bamberger Wirtschaft zeigt sich deutlich erholt
Die Unternehmen aus Stadt und Landkreis Bamberg scheinen sich auf breiter Basis zu erholen. Das zeigt die Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth, bei der wieder mehr befragte Unternehmen von einer guten Geschäftslage berichten.
Der Saldo schwenkt wieder in den positiven Bereich und auch die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung der nächsten zwölf Monate sind positiver als zuletzt. „Die Geschäftslage in der Bamberger Wirtschaft hat sich über den Sommer deutlich verbessert. Es bleibt zu hoffen, dass die vielschichtigen Herausforderungen, die vor uns liegen, nicht zur Wachstumsbremse werden“, so IHK-Präsidentin Sonja Weigand, die auch Vorsitzende des IHK-Gremiums Bamberg ist. Vor allem aufgrund der deutlich besseren Lagebeurteilung macht der Konjunkturklimaindex für den Raum Bamberg einen Sprung um 30 Zähler und liegt nun bei 122 Punkten.
Zum Start in den Herbst könnten in der Wirtschaftsregion Bamberg Frühlingsgefühle herrschen. Die Geschäftslage jedenfalls wird deutlich besser bewertet. Über den Sommer konnte der Geschäftsbetrieb weitestgehend ohne Corona-Einschränkungen durchgeführt werden. Nahezu die Hälfte aller Befragten (49 Prozent) bewertet ihre aktuelle Situation gut. 38 Prozent stufen ihre Lage als befriedigend ein, nur 13 Prozent der befragten Firmen nennen die aktuelle Geschäftslage schlecht. Basis dieser guten Bewertung sind die Umsatzzuwächse, die viele Betriebe im Inland wie im internationalen Geschäftsverkehr erzielen konnten. Und so steigt auch die Kapazitätsauslastung bei vielen Firmen wieder in den befriedigenden bzw. guten Bereich. „Über die Sommermonate hat sich die Lage bei vielen von Corona-Beschränkungen betroffenen Unternehmen in Stadt und Landkreis Bamberg verbessert. Zudem läuft der internationale Handel wieder an. Wir sind ein Stückweit zur Normalität zurückgekehrt“, freut sich Weigand.
Verhaltener Optimismus in der Bamberger Wirtschaft
Der Blick in die Zukunft indes hellt sich zwar etwas auf, bleibt aber verhalten. 32 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer rechnen in den kommenden 12 Monaten mit einer weiteren Verbesserung der Geschäftslage. Eine Verschlechterung der aktuellen Lage erwarten 22 Prozent, 46 Prozent rechnen nicht mit nennenswerten Veränderungen. Damit verlässt die Prognose im Saldo den negativen Bereich. Hoffnung setzt man vor allem auf eine positive Umsatzentwicklung im Inlandsgeschäft, doch auch auf den internationalen Märkten erwarten die Unternehmen im Saldo leichte Umsatzzuwächse. „Die Stimmung in den Unternehmen ist gut. Man hofft auf das Ende der Pandemie und stabile Geschäfte. Allerdings können ganz unterschiedliche Risiken diese Aufwärtsentwicklung bremsen, wie fehlende Fachkräfte, Probleme in den Lieferketten oder steigende Energiepreise“, so Weigand.
Wirtschaft will weiter wachsen
Lässt man die letzten Monate der Corona Pandemie unberücksichtigt, so ist die Wirtschaft am Standort Bamberg in den letzten Jahren stetig gewachsen. Unternehmen haben in ihre Standorte investiert und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Geht es nach den befragten Betrieben, soll diese positive Entwicklung in den kommenden Monaten wieder aufgenommen werden. Sowohl bei den Investitionen als auch bei der Beschäftigtenentwicklung sind Zuwächse geplant. „Die Herausforderung für viele Firmen in der Region ist, die dringend benötigten Arbeits- und Fachkräfte zu finden und zu gewinnen. Dabei kommt neben der Aus- und Weiterbildung der eigenen Belegschaft auch der Anwerbung von neuen Fachkräften aus dem In- und Ausland eine zunehmende Bedeutung zu“, so die IHK-Präsidentin.
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Berufsorientierung auf Augenhöhe
Ganz nah dran: Azubis erzählen aus ihrem Ausbildungsalltag
„Die AusbildungsScouts sind eine entscheidende Säule für die Berufsorientierung junger Menschen“, erläutert Bernd Rehorz, Leiter Berufliche Bildung bei der IHK für Oberfranken Bayreuth. „Hier erzählen ‚echte‘ Azubis aus regionalen Unternehmen über ihre ganz persönlichen Erfahrungen bei ihrer Ausbildung. Das ist Berufsorientierung auf Augenhöhe“, so Rehorz.
„Viele Schülerinnen und Schüler denken nicht an eine duale Ausbildung als Start ihrer beruflichen Karriere. Manche haben auch falsche Vorstellungen von bestimmten Ausbildungsberufen. Im direkten Gespräch mit Schülern können die AusbildungsScouts hier wertvolle Infos und Ausbildungserfahrungen aus erster Hand vermitteln“, so Rehorz weiter.
Wir sagen Ja zur Ausbildung
Um trotz Kontaktbeschränkungen auf die Vorteile einer beruflichen Ausbildung aufmerksam zu machen, haben sich die Scouts in den vergangenen Monaten in neuen, digitalen Formaten engagiert. „Es ist toll zu sehen, wie flexibel und engagiert unsere AusbildungsScouts sich der neuen Herausforderungen stellen“, so Rehorz.
Im Rahmen der Kampagne „Wir sagen Ja zur Ausbildung“ der IHK für Oberfranken Bayreuth waren einige der Scouts in die Funkkampagne und in digitale Veranstaltungen eingebunden.
„Die AusbildungsScouts bieten einen echten Mehrwert bei der Berufsorientierung und können den Berufseinstieg für viele junge Menschen erleichtern. Dieses praxisbezogene Projekt ist eine ideale Ergänzung der zahlreichen bestehenden Möglichkeiten zur Berufsorientierung“, so Bernd Rehorz. Die AusbildungsScouts leisten damit auch einen wichtigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit regionaler Unternehmen. „Unsere Unternehmen sind auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen, haben aber zunehmend das Problem, ihren Fachkräftebedarf nicht mehr decken zu können“, so der IHK-Experte. Dies sei auf den demografischen Wandel zurückzuführen, auf die steigende Akademisierung und aktuell auf die Auswirkungen der Pandemie. „Die AusbildungsScouts sind eine wichtige Säule für die Sicherung von qualifizierten Fachkräften und damit für die Stärkung der beruflichen Bildung.“
Über die AusbildungsScouts
Seit Februar 2016 haben fast 4.000 zu AusbildungsScouts geschulte Azubis aus bayerischen Betrieben die Vielfalt der Lehrberufe und die guten Karrierechancen durch eine Ausbildung in den Klassenzimmern vorgestellt. Sie haben damit rund 110.000 Schüler im Freistaat erreicht und im persönlichen Gespräch für die Ausbildung geworben.
Koordiniert werden die IHK-AusbildungsScouts von der jeweils regional zuständigen IHK. Die IHK für Oberfranken Bayreuth betreut aktuell rund 60 Scouts.
Das Projekt „AusbildungsScouts“ des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) zur besseren Berufsorientierung bayerischer Schüler wird zum zweiten Mal verlängert. Das haben Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert (FW) und BIHK-Präsident Eberhard Sasse bei einer Veranstaltung mit AusbildungsScouts aus dem ganzen Freistaat bekannt gegeben.
Infos und Videos rund um die Vorteile einer beruflichen Ausbildung sind zu finden auf https://www.bayreuth.ihk.de/ausbildung
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„Investition in die Zukunft“
Bamberg: 274 erfolgreiche Prüflinge der IHK-Berufsausbildung
Lob und höchsten Respekt zollt IHK-Präsidentin Sonja Weigand den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der IHK-Ausbildungsabschlussprüfungen. Sie mussten nicht nur ein gesamtes Ausbildungsjahr, sondern auch ihre Abschlussprüfung unter erschwerten Corona-Bedingungen absolvieren.
„Die Herausforderungen der Pandemie haben Sie erfolgreich gemeistert. Sie haben nicht nur Ihr Fachwissen unter Beweis gestellt, sondern zugleich viel Engagement, Durchhaltevermögen und Motivation. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung. Wir sind stolz auf Sie!“ Im Prüfbezirk Bamberg haben vierzehn Prüflinge mit Bestnote abgeschlossen.
Sonja Weigand, die auch Vorsitzende des IHK-Gremiums Bamberg ist, appelliert an die Absolventinnen und Absolventen, die Zukunft mit Optimismus anzugehen. „Aktuell erleben wir alle eine herausfordernde Zeit – Sie als Auszubildende, aber auch wir als Unternehmerinnen und Unternehmer. Aber wir wären nicht Unternehmer, wenn wir die Zukunft nicht mit Zuversicht und Optimismus angehen würden. Gerade jetzt brauchen wir engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um die Herausforderungen zu bewältigen. Ein erfolgreicher Ausbildungsabschluss ist für die erfolgreiche berufliche Zukunft eine hervorragende Ausgangsposition. Alle Türen stehen Ihnen offen, egal ob Sie im erlernten Beruf bleiben, eine Weiterbildung absolvieren oder ein Studium anstreben. Es liegt an Ihnen, den für Sie richtigen Weg zu finden“, so die IHK-Präsidentin.
14 Prüfungsbeste im Raum Bamberg
Im Rahmen der Winterprüfung haben im Prüfbezirk des IHK-Gremiums Bamberg insgesamt 274 Prüflinge ihre Abschlussprüfung erfolgreich abgelegt. 148 erfolgreiche Abschlüsse gab es bei den kaufmännischen Berufen, 126 bei den gewerblich-technischen. Im IHK-Gremium Bamberg erzielten 14 Absolventinnen und Absolventen die Traumnote Eins.
Logistische Herausforderung
„Die logistische Organisation der Prüfungen war aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen erneut sehr herausfordernd“, so Bernd Rehorz, Leiter der Beruflichen Bildung bei der IHK für Oberfranken Bayreuth. „Ohne die Flexibilität und das Engagement der ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfer wären die Prüfungen in dieser Form nicht zu bewältigen gewesen.“ Da die Prüfungen in Bezug auf den Zeitpunkt und die Aufgaben bundesweit einheitlich sind, fanden alleine am Prüfungstag 25. November 2020 Prüfungen an rund 60 verschiedenen Standorten in ganz Oberfranken statt, um die vorgegebenen Abstandsregeln einhalten zu können.
Wir sagen Ja zur Ausbildung
Mit Blick auf die aktuell negative Entwicklung der Ausbildungszahlen weist IHK-Präsidentin Weigand auf die hohe Bedeutung der Ausbildung für die regionalen Unternehmen hin. „Coronabedingt gab es 2020 einen dramatischen Einbruch bei den Ausbildungszahlen. Dieser Trend setzt sich leider auch in diesem Jahr fort. Wenn wir diese Entwicklung nicht rechtzeitig aufhalten, droht eine Fachkräftelücke, die für unsere Unternehmen zu einem existenziellen Problem werden kann“, so Weigand. Die Sicherung qualifizierter Nachwuchskräfte müsse deshalb jetzt im Vordergrund stehen. Um der Entwicklung gegenzusteuern hat die IHK die Kampagne „Wir sagen Ja zur Ausbildung“ gestartet. „Wir bündeln mit dieser Aktion alle Aktivitäten rund um die Ausbildung und setzen auch in der Öffentlichkeit ein starkes Zeichen für berufliche Bildung. Ausbildung ist eine Investition in die Zukunft – für Jugendliche, Unternehmen und die gesamte Wirtschaftsregion“, so IHK-Präsidentin Sonja Weigand.
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IHK warnt vor drohender Fachkräftelücke
IHK startet Kampagne „Wir sagen Ja zur Ausbildung“
Mit einer Kampagne „Wir sagen Ja zur Ausbildung“ rückt die IHK für Oberfranken Bayreuth die Berufliche Bildung noch stärker in den Fokus.
„Unser Ziel ist es, möglichst viele junge Menschen für eine berufliche Ausbildung zu gewinnen. Hoher Praxisbezug, gute Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen – die Vorteile einer Ausbildung sprechen für sich. Wir möchten den Schulabgehenden vermitteln, dass eine berufliche Ausbildung ein hervorragendes Fundament für ihren weiteren Berufsweg ist“, erklärt Gabriele Hohenner, Hauptgeschäftsführerin der IHK für Oberfranken Bayreuth. Berufliche Bildung sei das Mittel der Wahl um die drohende Fachkräftelücke abzufedern. „Die Fachkräfte von morgen müssen heute ausgebildet werden. Deshalb sind wir jetzt gemeinsam gefordert, die Vorteile einer Berufsausbildung in einer starken Kampagne deutlich zu machen“, so Hohenner.
„Noch nie war die berufliche Ausbildung so wichtig wie jetzt“, erläutert Bernd Rehorz, Leiter Berufliche Bildung bei der IHK, mit Blick auf die aktuellen Ausbildungszahlen. 2020 verzeichnete die IHK für Oberfranken Bayreuth einen Rückgang von fast 20 Prozent bei den neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen. „Dies ist vor allem auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen. Die demografische Entwicklung, die wir in Oberfranken schon seit einigen Jahren spüren verschärft die Situation zusätzlich“, so Rehorz.
Investition in die Zukunft
„Wird der Rückgang der Ausbildungszahlen nicht gestoppt, droht unseren Unternehmen ein enormer Fachkräftemangel“, so Rehorz. Hinzu kommen die möglichen langfristigen Auswirkungen der Pandemie, die heute noch nicht abschätzbar sind. „Qualifizierte Fachkräfte sind der Schlüssel für Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit unserer Unternehmen. Wir müssen jetzt in Ausbildung investieren, bevor die Fachkräftelücke zu groß wird und Unternehmen in die Knie zwingt“, so Rehorz. „Ausbildung ist eine Investition in die Zukunft – für Jugendliche, Wirtschaft und unsere gesamte Region.“
Zielgruppenaffine Ansprache
Die IHK rückt daher die Berufliche Bildung noch stärker als bisher in den Fokus ihrer Kommunikation. „Wir sagen Ja zur Ausbildung“ ist das Motto, mit dem die IHK künftig alle Aktionen rund um die Berufliche Bildung bündeln und daher auch in der Öffentlichkeit verstärkt auftreten wird. Neben PR-Aktionen und Formaten in Funk und TV setzt die Kampagne einen starken Fokus auf Social Media Kanäle für eine zielgruppengerechte Ansprache der Jugendlichen. Dabei setzt die IHK vor allem auf Testimonials von Auszubildenden selbst, die Gleichaltrigen über ihre Erfahrungen berichten sollen. Zudem werden digitale Aktionen rund um die Berufsorientierung stattfinden. Den Startschuss hierfür gibt der Online-Beratungstag am 26. Mai 2021.
Zentraler Informationspunkt für Jugendliche, Unternehmen, Eltern, Lehrer und generell Ausbildungsinteressierte ist die IHK-Website, wo eine Fülle von Informationen, Tipps, weiterführenden Links zum Thema zu finden sind. Unter https://www.bayreuth.ihk.de/ausbildung werden alle Informationen, News, Angebote und aktuelle Veranstaltungen der IHK zur Ausbildung unter dem Motto „Wir sagen Ja zur Ausbildung“ gebündelt und laufend aktualisiert.
„Wir möchten informieren, beraten, überzeugen und gleichzeitig wachrütteln. Die drohende Fachkräftelücke kann sehr schnell zum Problem für Unternehmen werden. Deshalb müssen wir jetzt proaktiv sein, um die Lücke möglichst gut abzufedern“, so Rehorz. Mit der Rakete habe die IHK deshalb auch ein Kampagnenmotiv gewählt, das die Brisanz der Situation verdeutlichen soll. „Beim Thema Ausbildung müssen wir jetzt gemeinsam durchstarten.“
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Zuversicht in den Unternehmen steigt
Die Oberfränkische Wirtschaft hofft auf wirtschaftlich bessere Zeiten
Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt – zwischen diesen Extremen schwankt die Stimmung in der oberfränkischen Wirtschaft nach über 14 Monaten der Corona-Pandemie. Während einzelne Wirtschaftsbereiche zum Teil hohe Zuwächse verbuchen, steht das Geschäft in anderen Branchen nach wie vor weitgehend still. Unter dem Strich steigt aber die Zuversicht, dass bessere Zeiten kommen und die Unternehmen bald wieder normal arbeiten können. Der Konjunkturklimaindex der IHK für Oberfranken Bayreuth steigt um zehn Zähler auf nun 102 Punkte.
Sowohl die Geschäftslage, wie auch die Erwartungen für 2021, werden in der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth besser als zuletzt bewertet und kehren in den positiven Bereich zurück. Auch die Einschätzungen zur Investitionsplanung und zur Beschäftigtenentwicklung der Unternehmen hellen sich weiter auf.
„Die Corona-Pandemie hat in vielen Unternehmen tiefe Spuren hinterlassen. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer leiden noch immer unter den staatlichen Beschränkungen”, so IHK-Präsidentin Sonja Weigand. 32 Prozent der befragten Betriebe berichten aktuell von einer guten Geschäftslage, 31 Prozent beurteilen sie negativ. Die Rückmeldungen sind dabei extrem unterschiedlich. Positiv wird die Lage vor allem im Baugewerbe, aber auch in Teilen der Industrie und bei den Dienstleistungen eingeschätzt. Überraschend vermeldet sogar der Einzelhandel im Saldo eine leicht positive Lageeinschätzung. Schlecht dagegen ist die aktuelle Situation im Tourismus, dem nach einem langen Lockdown nach wie vor echte Perspektiven für eine normale Geschäftstätigkeit fehlen.
Dank Impfschutz Silberstreif am Horizont
Grund für die Stimmungsaufhellung im Frühjahr 2021 sind vor allem die Erwartungen an die weitere Entwicklung 2021. Nach ihrer Prognose für das Jahr 2021 gefragt, schwenken mit Ausnahme der Tourismuswirtschaft alle Branchen in den positiven Bereich. Insgesamt gehen 25 Prozent der befragten Firmen aus dem Kammerbezirk von einer Verbesserung der eigenen Geschäftslage aus. Eine Verschlechterung befürchten nur noch 22 Prozent der Betriebe. Im Saldo besonders optimistisch äußern sich die Unternehmen aus Industrie, Baugewerbe und Großhandel. Überwiegend pessimistisch bleiben die Reaktionen aus dem Tourismussektor. „Der Tourismus liegt am Boden. Auch bei vielen Einzelhändlern und Dienstleistern herrscht Niedergeschlagenheit, weil Geschäfte wegen des Lockdowns kaum möglich sind. Die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen kommen inzwischen weitgehend an. Sie ersetzen einen Teil der Fixkosten, helfen damit aber nur bei der Verwaltung des Mangels. Es fehlt eine echte Perspektive”, mahnt IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner.
Risiko Rohstoffpreise
Rückenwind kommt vom Baugewerbe und der exportorientierten Industrie. Sie profitiert von der steigenden Nachfrage aus Amerika und China. Als zunehmendes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung werden von der Industrie aktuell die Energie- und Rohstoffpreise eingeschätzt. Vielfach wird von erheblichen Problemen innerhalb der Lieferketten berichtet. Positiv entwickelt sich die Investitionsneigung. Insgesamt gehen 22 Prozent der Unternehmen von einem steigenden Investitionsvolumen aus, nur 16 Prozent von einem sinkenden. Der Trend zum Beschäftigtenabbau schwächt sich ab. Zwar rechnet eine Mehrheit der befragten Unternehmen mit einer sinkenden Beschäftigtenzahl (Saldo ‑3 Prozent), doch die Rückmeldungen fallen deutlich optimistischer aus als zum Jahreswechsel (Saldo ‑11 Prozent). Mit mehr Beschäftigten für 2021 planen das Baugewerbe, der Einzelhandel und die Dienstleister.
Die Konjunkturbefragung der IHK ermittelt Fakten, die nur Unternehmer kennen und fragt nach der unternehmerischen Einschätzung und Erwartung. „Viele Unternehmerinnen und Unternehmer sind zuversichtlich und sehnen den Tag herbei, an dem sie wieder vollumfänglich ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen, Projekte umsetzen und Investitionen tätigen können. Das Impfen, das Testen und vor allem der Sommer können dazu beitragen, dass die Inzidenzzahlen in Deutschland und weltweit sinken und all dies und noch viel mehr möglich ist”, so IHK-Präsidentin Sonja Weigand.
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Live-Stream
Podiumsdiskussion „Und nun? Die Corona-Krise und ihre Folgen“
Am Aschermittwoch startete der Wirtschaftsclub Bamberg die „Bamberger Runde“, ein Format, in dem Entscheider, Visionäre, Mitglieder des Wirtschaftsclub Bamberg und auch die Politik zu Wort kommen. Nach dem Auftakt mit Andreas Starke und Johann Kalb bilden am morgigen Freitag Vertreter aus der Wirtschaft die Diskussionsrunde.
Rund 15.000 Besucher sahen beim Livestream vergangene Woche zu, als Moderator Mischa Salzmann den Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Johann Kalb begrüßte. Die beiden gaben neben einem Blick auf die aktuelle Situation rund um Corona Auskunft über den Stand großer Projekte wie das Medical Valley auf dem Lagarde-Gelände oder den Bahnausbau. Auch unter anderem Bürgermeister Jonas Glüsenkamp und Stadträtin und Unternehmerin Anne Rudel schilderten in Videobotschaften ihre Gedanken zur Zukunft der Region.
Livestream über Homepage des Wirtschaftsclub
Am morgigen Freitag folgt die Fortsetzung der Diskussionsreihe. Unter dem Titel „Und nun? Die Corona-Krise und ihre Folgen“ wird die Lage aus Unternehmer- und Bankensicht in den Fokus genommen. Die Runde bilden diesmal Politiker und Vertreter aus der Wirtschaft.
Hier sollen Punkte, die seit Wochen in aller Munde sind, angesprochen werden. „Wie sieht mittlerweile die wirtschaftliche Situation in und nach der Krise für Unternehmen in der Region Bamberg aus?“ „Sind die Gelder der Hilfsprogramme angekommen?“ Auch die zu erwartenden Konsequenzen sollen diskutiert und Möglichkeiten eruiert werden, was für Unternehmen getan werden kann, die immer noch stark leiden?
Die Verantwortlichen des Wirtschaftsclub Bamberg erwarten eine emotionale und interessante Diskussion zur aktuellen Lage mit Andreas Schwarz (MdB SPD), Holger Dremel (MdL CSU), Karl-Heinrich Ertl (ERTL-Shopping), Dr. Stefan Goller (Referat Wirtschaft), Alexander Brehm (Vorstand VR Bank Bamberg-Forchheim), Wolfgang Heyder (Veranstaltungsservice Bamberg). Moderiert wird die Runde wieder von Mischa Salzmann, dem Geschäftsführer von Radio Bamberg.
Der kostenfreie Livestream startet am Freitag, dem 26. Februar, ab 19:30 Uhr und ist anzusehen über die Homepage des Wirtschaftsclub Bamberg http://www.wirtschaftsclub-bamberg.de/live
- Manuel Werner
- Foto: www.claus-riegl.de