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Wirtschaft

vbw for­dert ganz­heit­li­che Unter­stüt­zung in der Transformation

Baye­ri­scher Trans­for­ma­ti­ons­kon­gress für die Auto­mo­bil- und Zulieferindustrie

Die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. bekräf­tigt beim Baye­ri­schen Trans­for­ma­ti­ons­kon­gress die Not­wen­dig­keit einer ganz­heit­li­chen Unter­stüt­zung der Auto­mo­bil­in­dus­trie im Wandel.

„Die Bran­che steckt in einem tief­grei­fen­den Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess und ist gleich­zei­tig mit struk­tu­rel­len Her­aus­for­de­run­gen am Stand­ort und geo­po­li­ti­schen Unsi­cher­hei­ten kon­fron­tiert“, so vbw Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt auf dem „Baye­ri­schen Trans­for­ma­ti­ons­kon­gress für die Auto­mo­bil- und Zulie­fer­indus­trie“. „Im Rah­men des Ver­bund­pro­jekts ‚transform.by‘ unter­stüt­zen Bil­dungs­ein­rich­tun­gen der IG Metall Bay­ern und der baye­ri­schen Arbeit­ge­ber­ver­bän­de bay­me vbm vbw unter der Kon­sor­ti­al­füh­rung der Bay­ern Inno­va­tiv GmbH die Betrie­be bei der Erhal­tung ihrer Zukunfts­fä­hig­keit – vor allem mit Blick auf die Qua­li­fi­zie­rung. Gera­de in die­sen wirt­schaft­lich her­aus­for­dern­den Zei­ten bie­ten die Trans­for­ma­ti­ons­netz­wer­ke Ori­en­tie­rung für die Branche.“

Die vbw hält geziel­te Ange­bo­te für Zulie­fe­rer für gebo­ten, um den teil­wei­se poli­tisch for­cier­ten Wan­del erfolg­reich zu gestal­ten. „Fakt ist: Die Arbeits- und Fach­kräf­te­nach­fra­ge für die Auto­mo­bil­in­dus­trie wird sich bis zum Jahr 2040 stark ver­än­dern. Vor allem wer­den Elek­tro- und Ener­gie­tech­nik- sowie IT-Exper­ten drin­gend gefragt sein“, erklärt Bros­sardt. Mitt­le­re und klei­ne Zulie­fer­be­trie­be wür­den daher Unter­stüt­zung brau­chen, um die Trans­for­ma­ti­on – auch in der Mit­ar­bei­ter­struk­tur – erfolg­reich zu meis­tern. ‚transform.by‘ und die wei­te­ren baye­ri­schen Trans­for­ma­ti­ons­netz­wer­ke leis­te­ten hier einen wich­ti­gen Bei­trag. Das Bekennt­nis der schwarz-roten Bun­des­re­gie­rung zur Wei­ter­füh­rung der regio­na­len Trans­for­ma­ti­ons­net­ze auch über 2025 hin­aus sei daher ein wich­ti­ges Signal.

Aus Sicht der vbw braucht es dar­über hin­aus eine grund­le­gend neue Stand­ort­po­li­tik, um die Trans­for­ma­ti­on in der Auto­mo­bil­in­dus­trie erfolg­reich zu stem­men. „Natür­lich brau­chen wir wei­te­re spe­zi­fi­sche Unter­stüt­zungs­maß­nah­men für die Betrie­be in der Bran­che. Gleich­zei­tig dür­fen wir das gro­ße Gan­ze nicht ver­ges­sen: Unser Indus­trie­stand­ort muss wie­der attrak­tiv und wett­be­werbs­fä­hig wer­den. Über­bor­den­de Büro­kra­tie, hohe Ener­gie- und Arbeits­kos­ten sowie zu hohe Unter­neh­mens­steu­ern hem­men die Inves­ti­ti­ons­lust der Betrie­be wei­ter­hin mas­siv. Die von der neu­en Bun­des­re­gie­rung ein­ge­lei­te­te Wirt­schafts­wen­de stimmt uns hoff­nungs­voll, dass wir eine ech­te Trend­wen­de schaf­fen kön­nen. Der Koali­ti­ons­ver­trag ent­hält hier vie­le gute Ansät­ze. Wich­tig ist jetzt die schnel­le Umset­zung“, so Bros­sardt abschließend.

vbw setzt auf wirt­schafts­po­li­ti­schen Kurswechsel

Poli­ti­scher Dia­log in Berlin

Die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. hat sich in Ber­lin mit hoch­ran­gi­gen Ver­tre­tern aus der Bun­des­po­li­tik zum poli­ti­schen Dia­log getrof­fen. Rund 40 Reprä­sen­tan­ten von vbw-Mit­glieds­ver­bän­den nah­men an den Gesprä­chen und an einer Spree­fahrt teil.

Die vbw benann­te bei den Tref­fen als größ­te Her­aus­for­de­run­gen die The­men Kon­junk­tur- und Struk­tur­kri­se, Zoll­po­li­tik der USA und den nach wie vor unge­lös­ten Kon­flikt in der Ukrai­ne. vbw-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt for­der­te ange­sichts der Lage, Euro­pa wie­der stark zu machen und ins­be­son­de­re in der Wirt­schafts­po­li­tik den drin­gend not­wen­di­gen Kurs­wech­sel einzuleiten.

Er zeig­te sich mit Blick auf die Regie­rungs­er­klä­rung von Bun­des­kanz­ler Fried­rich Merz zuver­sicht­lich, dass Schwarz-Rot die dafür not­wen­di­gen Auf­ga­ben zügig ange­hen wird. „Der Koali­ti­ons­ver­trag ent­hält ein Bün­del an Maß­nah­men zur Siche­rung des Wirt­schafts­stand­orts und setzt Wachs­tums­im­pul­se. Die degres­si­ve Son­der­ab­schrei­bung für Aus­rüs­tungs­in­ves­ti­tio­nen brau­chen wir bei­spiels­wei­se eher ges­tern als heu­te. Eben­so wich­tig sind die Maß­nah­men für nied­ri­ge­re Ener­gie­prei­se: Die Absen­kung der Strom­steu­er sowie der Netz­ent­gel­te und ein Brü­cken­strom­preis sind zwin­gend not­wen­dig. Immens wich­tig ist der im Koali­ti­ons­ver­trag ent­hal­te­ne Plan zum Büro­kra­tie­ab­bau. Dazu gehört eine ver­bind­li­che Fest­set­zung, sämt­li­che Büro­kra­tie­kos­ten mög­lichst schon im Jahr 2025 um 25 Pro­zent zu redu­zie­ren“, sag­te Brossardt.

Für eben­so zen­tral hält die vbw die ver­ein­bar­te Fle­xi­bi­li­sie­rung der Arbeits­zei­ten. „Wir brau­chen end­lich eine wöchent­li­che statt einer täg­li­chen Höchst­ar­beits­zeit. Wir müs­sen aber auch wie­der mehr arbei­ten, um zukunfts­fä­hig zu blei­ben“, so Bros­sardt wei­ter. „Luft nach oben“ sieht die vbw bei der Reform der Sozi­al­ver­si­che­rungs­sys­te­me. „Wir set­zen jetzt dar­auf, dass die Reform­kom­mis­sio­nen schnell ein­ge­setzt wer­den, dass sie schnell Ergeb­nis­se lie­fern – und dass die­se Ergeb­nis­se dann auch umge­setzt wer­den. Die Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­ge dür­fen nicht ins Uner­mess­li­che stei­gen. Das ist Teil des ver­spro­che­nen Poli­tik­wech­sels“, erklär­te der vbw Hauptgeschäftsführer.

Zu den Gesprächs­part­nern der vbw in Ber­lin zähl­ten unter ande­rem Dr. Rein­hard Brandl, Hans­jörg Durz und Dr. Andre­as Lenz (alle CSU), Dr. Caro­lin Wag­ner und Sebas­ti­an Rol­off (bei­de SPD), Rebec­ca Len­hard, Sascha Mül­ler und Johan­nes Wag­ner (alle Bünd­nis 90/​Die Grünen).

vbw-State­ment zum Tag des Grundgesetzes

Grund­ge­setz: Fun­da­ment für Frie­den, Frei­heit und Wohl­stand in ganz Europa

Am 23. Mai 1949 wur­de es Grund­ge­setz ver­kün­det. Die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. hat anläss­lich des Jah­res­tags das Rege­lungs­werk als Mei­len­stein der deut­schen Geschich­te gewürdigt.

„Nach der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Dik­ta­tur in Deutsch­land hat das Grund­ge­setz Deutsch­land einen ver­läss­li­chen Rah­men für die Demo­kra­tie gebracht. Es hat den Weg für ein Zusam­men­le­ben der Völ­ker in Frie­den und Frei­heit geeb­net. Damit war auch der Grund­stein für wirt­schaft­li­chen Auf­schwung und Wohl­stand in Bay­ern, Deutsch­land und in ganz Euro­pa gelegt. Und das Grund­ge­setz hat auch den Weg Deutsch­lands in die EU und die NATO geeb­net“, sag­te vbw-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Brossardt.

Die vbw sieht Deutsch­land und Euro­pa ange­sichts der der­zei­ti­gen geo­po­li­ti­schen Ver­wer­fun­gen vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen gestellt. „Dies hat auch Fol­gen für die Demo­kra­tie. Mehr denn je zeigt sich: Eine plu­ra­lis­ti­sche Gesell­schaft, Frei­heit und Wohl­stand sind nicht selbst­ver­ständ­lich, son­dern müs­sen immer wie­der aufs Neue erar­bei­tet wer­den“ sag­te Bros­sardt. „Für uns heißt das: Wir müs­sen in Euro­pa die Ver­tei­di­gungs­fä­hig­keit mas­siv stär­ken, wie wir das in Deutsch­land zuletzt ja auch durch eine Grund­ge­setz­än­de­rung ermög­licht haben. Die baye­ri­sche Wirt­schaft kann als Zen­trum der deut­schen Sicher­heits­in­dus­trie hier einen wich­ti­gen Bei­trag leisten.“

Die vbw betont, dass das Grund­ge­setz zwar kei­ne kon­kre­te Wirt­schafts­ord­nung vor­schreibt, aber klar defi­nier­te Gren­zen zieht, in denen sich die­se bewe­gen muss: „Das Sys­tem der Sozia­len Markt­wirt­schaft hat sich sehr bewährt. Der Koali­ti­ons­ver­trag zwi­schen Uni­on und SPD ist eine gute Grund­la­ge, die­se wie­der zu stär­ken. Jetzt gilt es, mit der Umset­zung der dort beschlos­se­nen Maß­nah­men rasch zu begin­nen und den Unter­neh­men das Ver­trau­en in die Ver­läss­lich­keit der ver­spro­che­nen wirt­schafts­freund­li­chen Poli­tik zurück­zu­ge­ben“, so Brossardt.

vbw-State­ment zum Koalitionsvertrag

vbw for­dert, wirt­schafts­för­dern­de Maß­nah­men nach Dring­lich­keit zu behandeln

Die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. hat eine Lis­te mit Maß­nah­men erstellt, die die neue Bun­des­re­gie­rung jetzt sofort anpa­cken soll­te. „Wir freu­en uns, dass Deutsch­land jetzt über eine neue Regie­rung ver­fügt. Ange­sichts der Kon­junk­tur- und Struk­tur­kri­se braucht die Wirt­schaft jetzt schnell posi­ti­ve Impul­se. Der Koali­ti­ons­ver­trag ent­hält ein Bün­del an Maß­nah­men, die der Wirt­schaft wei­ter­hel­fen. Die­se müs­sen jetzt prio­ri­tär ange­packt wer­den“, so vbw- Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Brossardt.

Beson­ders dring­lich ist laut Bros­sardt dabei etwa die sofor­ti­ge Ein­füh­rung der degres­si­ven Son­der­ab­schrei­bung für Aus­rüs­tungs­in­ves­ti­tio­nen der Unter­neh­men sowie die Maß­nah­men zur Sen­kung der Ener­gie­prei­se. Dazu zählt nach Anga­ben von Bros­sardt neben der Absen­kung der Strom­steu­er und der Absen­kung der Netz­ent­gel­te vor allem die Ein­füh­rung eines Brü­cken­strom­prei­ses. „Ein Brü­cken­strom­preis ist zwin­gend not­wen­dig, um die ener­gie­in­ten­si­ven Indus­trien in Deutsch­land zu hal­ten“, so Brossardt.

Abso­lut zen­tral für die Wirt­schaft ist laut Bros­sardt zudem, dass die im Koali­ti­ons­ver­trag ver­ein­bar­te Fle­xi­bi­li­sie­rung der Arbeits­zei­ten schnell umge­setzt wird. So muss laut Bros­sardt die Tages­höchst­ar­beits­zeit von maxi­mal zehn Stun­den drin­gend durch eine wöchent­li­che Höchst­ar­beits­zeit ersetzt wer­den. Bros­sardt: „Es geht nicht dar­um, dass ‚mehr‘ gear­bei­tet wird, son­dern fle­xi­bler.“ Gleich­zei­tig for­der­te Bros­sardt, dass zusätz­lich auch die vor­ge­schrie­be­ne täg­li­che unun­ter­bro­che­ne Ruhe­zeit von elf Stun­den ange­passt wer­den muss – auch wenn dies nicht im Koali­ti­ons­ver­trag steht. Bros­sardt: „Die grund­sätz­lich unun­ter­bro­che­ne elf­stün­di­ge Ruhe­zeit je Arbeits­tag kann nach den euro­päi­schen Vor­ga­ben fle­xi­bler umge­setzt wer­den als dies im deut­schen Recht der Fall ist.“

Ein wei­te­res drän­gen­des Anlie­gen ist für die vbw der zügi­ge Büro­kra­tie­ab­bau. „Die neue Bun­des­re­gie­rung muss jetzt han­deln und die Büro­kra­tie­kos­ten­sen­kun­gen für die Wirt­schaft umge­hend aufs Gleis brin­gen. Dazu gehört eine ver­bind­li­che Fest­set­zung der Redu­zie­rung aller Büro­kra­tie­kos­ten für die Wirt­schaft um 25 Pro­zent sowie Bei­trä­ge aus den Res­sorts für wei­te­re Ent­las­tun­gen. Dies mög­lichst schon 2025, spä­tes­tens aber 2026“, for­dert Bros­sardt. In die­sem Zusam­men­hang sei es auch zwin­gend not­wen­dig, den Stel­len­ab­bau in der Bun­des­ver­wal­tung sofort in Gang zu set­zen. „Stich­tag dafür soll­te der Tag der Wahl zum Bun­des­kanz­ler und die Ver­ei­di­gung der Kabi­netts­mit­glie­der sein. So wird sicher­ge­stellt, dass nicht im Rah­men der anste­hen­den Res­sort­neu­or­ga­ni­sa­ti­on wie­der ein neu­er Auf­wuchs gene­riert wird. Das ist in der Ver­gan­gen­heit lei­der viel zu häu­fig pas­siert“, so Bros­sardt abschließend.

IHK für Ober­fran­ken Bayreuth

Ober­fran­kens Wirt­schaft unter Druck

Die Erwar­tun­gen in der ober­frän­ki­schen Wirt­schaft für die kom­men­den Mona­te trü­ben sich ein, so die Ergeb­nis­se einer Kon­junk­tur­be­fra­gung der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. Die aktu­el­le Geschäfts­la­ge bewer­ten zwar mehr hie­si­ge Unter­neh­men posi­tiv als nega­tiv, zukünf­ti­ge Geschäfts­er­war­tun­gen fal­len jedoch pes­si­mis­tisch aus.

Die ober­frän­ki­sche Kon­junk­tur kühlt sich zum Start in das Win­ter­halb­jahr ab, wie die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth mit­teilt. „Ob Ener­gie- und Roh­stoff­prei­se, die Arbeits­kos­ten oder die über­bor­den­de Büro­kra­tie − der Stand­ort Deutsch­land hat sich im inter­na­tio­na­len Ver­gleich in vie­len The­men­fel­dern weit von der Spit­ze ent­fernt“, sagt Micha­el Waas­ner, Prä­si­dent der ört­li­chen IHK. Sor­gen wür­de ihm vor allem berei­ten, dass Zukunfts­in­ves­ti­tio­nen immer mehr im Aus­land erfol­gen. Das schwä­che die Wirt­schaft des Stand­orts Oberfranken.

Die­se Ent­wick­lun­gen wür­den die regio­na­le Wirt­schaft belas­ten und eine erhoff­te kon­junk­tu­rel­le Erho­lung ver­hin­dern. In einer Kon­junk­tur­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth bewer­ten 28 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men ihre aktu­el­le Geschäfts­la­ge posi­tiv, 24 Pro­zent nega­tiv. Der leicht posi­ti­ve Sal­do von +4 für die aktu­el­le Lage ver­harrt auf dem Niveau der Frühjahrsbefragung.

Unter­schied­li­che Beur­tei­lung in ver­schie­de­nen Wirtschaftszweigen

Die aktu­el­le Lage­be­ur­tei­lung fällt in den ein­zel­nen Wirt­schafts­zwei­gen sehr unter­schied­lich aus, so die Mit­tei­lung wei­ter. Wäh­rend Dienst­leis­tun­gen, Bau, Ein­zel­han­del und Tou­ris­mus ihre aktu­el­le Geschäfts­la­ge im Sal­do posi­tiv bewer­ten, über­wie­gen in der Indus­trie und im Groß­han­del die nega­ti­ven Stim­men. „Die ein­zel­nen Wirt­schafts­zwei­ge ent­wi­ckeln sich immer mehr aus­ein­an­der“, sagt Wolf­ram Brehm, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. „Gera­de der wich­tigs­te Arbeit­ge­ber Ober­fran­kens, die Indus­trie, steht dabei erneut auf der Ver­lie­rer­sei­te.“ Nach­dem vie­le Dienst­leis­ter direkt oder indi­rekt von der Indus­trie abhän­gen, dro­he auch hier eine Ver­schlech­te­rung, der bis­lang zufrie­den­stel­len­den Geschäftslage.

Die Wirt­schafts­si­tua­ti­on spie­gelt sich zudem in der Auf­trags­la­ge wider. Beson­ders kri­tisch wird die­se in der Indus­trie und im Groß­han­del ein­ge­schätzt. Dort berich­tet mehr als die Hälf­te der Befrag­ten von einem gesun­ke­nen Auf­trags­vo­lu­mens, sowohl im Inland als auch im Aus­land. Die­se Nega­tiv­be­ur­tei­lung umfasst dabei inzwi­schen aus­nahms­los alle Weltregionen.

Geschäfts­er­war­tun­gen für Oberfranken

28 Pro­zent der Unter­neh­men rech­nen für die kom­men­den zwölf Mona­te mit einem Abwärts‑, nur 16 Pro­zent mit einem Auf­wärts­trend. Gegen­über der letz­ten IHK-Kon­junk­tur­be­fra­gung vom Früh­som­mer ver­schlech­tert sich der Sal­do um acht auf gan­ze zwölf Zähler.

Beson­ders pes­si­mis­tisch für die kom­men­den Mona­te sind der Groß­han­del, das Bau­ge­wer­be und der Tou­ris­mus. Beim Bau und beim Tou­ris­mus spie­len auch sai­so­na­le Effek­te eine Rol­le, der Rück­gang fällt laut IHK aber stär­ker aus als in den ver­gan­ge­nen Jah­ren. Ledig­lich im Dienst­leis­tungs­sek­tor hal­ten sich Nega­tiv- und Posi­tiv­ant­wor­ten die Waage.

Baye­ri­sches Lan­des­amt für Statistik

Baye­ri­sche Wirt­schaft erholt sich weiter

Die baye­ri­sche Wirt­schaft hat sich im ers­ten Halb­jahr 2022 wei­ter erholt. Das gab das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Sta­tis­tik bekannt. Das Brut­to­in­lands­pro­dukt stieg preis­be­rei­nigt um 2,9 Pro­zent. Damit liegt Bay­ern etwa gleich­auf mit dem deutsch­land­wei­ten Zuwachs in Höhe von 2,8 Prozent.

Trotz der wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne­krie­ges konn­te die baye­ri­sche Wirt­schaft im ers­ten Halb­jahr 2022 eine Zunah­me ihrer Leis­tung ver­zeich­nen. Das teil­te das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Sta­tis­tik mit. Dem­nach hat sich das Brut­to­in­lands­pro­dukt von Bay­erns Wirt­schaft im ers­ten Halb­jahr 2022 gegen­über dem ers­ten Halb­jahr 2021 preis­be­rei­nigt um 2,9 Pro­zent erhöht. Damit fal­le der Zuwachs in etwa gleich hoch aus wie in Deutsch­land insgesamt.

Die höchs­ten Zuwäch­se ver­zeich­nen Rhein­land-Pfalz (+6,4 Pro­zent), Meck­len­burg-Vor­pom­mern (+5,2 Pro­zent) und Bre­men (+5,0 Pro­zent). Ins­ge­samt ist das Wachs­tum der Wirt­schaft in den ost­deut­schen Län­dern mit 3,4 Pro­zent höher als in den West­deut­schen mit 2,7 Pro­zent (jeweils ohne Ber­lin). Die Unter­schie­de in den Län­dern folgt aus deren unter­schied­li­chen Wirtschaftsstrukturen.

Wie das Lan­des­amt aber auch angibt, han­delt es sich bei den Län­der­er­geb­nis­sen um eine ers­te vor­läu­fi­ge Berech­nung. Es sei zu beach­ten, dass die den Berech­nun­gen zugrun­de lie­gen­de Daten­ba­sis drei Mona­te nach Ende des Berichts­zeit­raums noch nicht voll­stän­dig vor­han­den ist. Dar­um erwar­tet das Lan­des­amt Ände­run­gen der Wachs­tums­ra­ten zu spä­te­ren Rechenständen.

Wirt­schaft zuneh­mend unter Druck

Erheb­li­che Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne-Krie­ges auf Oberfranken

Hei­mi­sche Unter­neh­men schla­gen Alarm: 89 Pro­zent haben mit gestie­ge­nen Ener­gie­kos­ten zu kämp­fen oder rech­nen mit höhe­ren Kos­ten, so die Ergeb­nis­se einer Blitz­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth zu den Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne-Krie­ges. Gabrie­le Hohen­ner, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth, for­dert kurz­fris­tig spür­ba­re Ent­las­tun­gen von Unter­neh­men und Verbrauchern.

Obwohl die Zahl der bei der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth gemel­de­ten Unter­neh­men mit Wirt­schafts­kon­tak­ten nach Russ­land (cir­ca 200), in die Ukrai­ne (cir­ca 100) und Weiß­russ­land (cir­ca 60) ver­gleichs­wei­se über­schau­bar ist, sind die Aus­wir­kun­gen von Krieg und Wirt­schafts­sank­tio­nen längst flä­chen­de­ckend und bran­chen­über­grei­fend zu spü­ren, am stärks­ten in der Indus­trie, aber auch im Groß­han­del. Direkt betrof­fen vom Krieg mit der Ukrai­ne oder den Sank­tio­nen gegen Russ­land und Weiß­russ­land sind laut IHK-Blitz­um­fra­ge 13 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men. Hin­zu kom­men aber wei­te­re 68 Pro­zent, die indi­rekt betrof­fen sind, sei es wegen stei­gen­der Prei­se, Trans­port­pro­ble­men oder Lie­fer­eng­päs­sen. „Die Aus­wir­kun­gen des Krie­ges sind längst in Ober­fran­ken ange­kom­men”, macht IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Gabrie­le Hohen­ner deutlich.

Kos­ten­stei­ge­run­gen und Lie­fer­eng­päs­se set­zen Unter­neh­men unter Druck

Nicht nur die zuletzt stark gestie­ge­nen Ener­gie­kos­ten machen den Unter­neh­men Kopf­zer­bre­chen, son­dern auch die Preis­ent­wick­lung für Roh­stof­fe und Vor­leis­tun­gen (68 Pro­zent). 63 Pro­zent der Befrag­ten geben außer­dem Stö­run­gen in den Lie­fer­ket­ten und der Logis­tik an, 46 Pro­zent sogar das kom­plet­te Feh­len von Roh­stof­fen und Vor­leis­tun­gen. Hin­zu kom­men 29 Pro­zent, die ent­we­der schon Geschäfts­part­ner ver­lo­ren haben oder mit einem sol­chen Ver­lust rech­nen. 36 Pro­zent der befrag­ten Indus­trie­un­ter­neh­men schlie­ßen nicht ein­mal mehr einen Pro­duk­ti­ons­stopp aus.

„Im Janu­ar waren die ober­frän­ki­schen Unter­neh­men mit der aktu­el­len Geschäfts­la­ge noch ver­gleichs­wei­se zufrie­den und blick­ten vor­sich­tig opti­mis­tisch in die Zukunft”, so IHK-Kon­junk­tur­re­fe­rent Mal­te Tie­de­mann. „Das hat sich in den ver­gan­ge­nen Wochen aber spür­bar zum Schlech­te­ren ver­än­dert. Kopf­zer­bre­chen macht unse­ren Mit­glieds­un­ter­neh­men dabei vor allem die Par­al­le­li­tät der Herausforderungen.”

Drei von vier Unter­neh­men wol­len ihre gestie­ge­nen Kos­ten über Preis­stei­ge­run­gen auf­fan­gen, falls die­se auf dem Markt durch­setz­bar sind. Das ist ein spür­bar höhe­rer Anteil als im bun­des­wei­ten Ver­gleich. Auch will etwa jedes drit­te Unter­neh­men in erneu­er­ba­re Ener­gien inves­tie­ren, deut­lich mehr als im Bun­des­ge­biet. Hohen­ner: „Das sind wich­ti­ge unter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dun­gen, auch wenn sie erst mit­tel- bis lang­fris­tig zum Tra­gen kommen.”

36 Pro­zent der Unter­neh­men wol­len die Lager­hal­tung erhö­hen, jedes Vier­te der befrag­ten Unter­neh­men ist auf der Suche nach neu­en Lie­fe­ran­ten. „Lei­der wird aktu­ell in jedem vier­ten Unter­neh­men auch über Per­so­nal­an­pas­sun­gen nach­ge­dacht. Wenn man sich vor Augen hält, dass unse­re Mit­glieds­un­ter­neh­men im Janu­ar noch ver­zwei­felt nach Fach­kräf­ten gesucht haben, ver­deut­licht das die Dra­ma­tik der Lage wohl am bes­ten”, so Hohen­ner. „Kurz­fris­ti­ge Ent­las­tun­gen der Unter­neh­mer und der Ver­brau­cher sind des­halb das Gebot der Stun­de”, mahnt Hohenner.

Zum Teil erheb­li­che Preis­stei­ge­run­gen, dazu lan­ge Lie­fer­zei­ten und Mate­ri­al­man­gel sind eine gefähr­li­che Mischung. Das zei­gen auch anony­mi­sier­te Aus­sa­gen eini­ger Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer deut­lich. „Als Ver­ar­bei­ter von Papier und Pap­pe haben wir mit erheb­li­chen Preis­er­hö­hun­gen zu kämp­fen. Eben­so haben wir Lie­fer­eng­päs­se oder sehr lan­ge Mate­ri­al­vor­lauf­zei­ten.” Ein Ver­le­ger wird noch deut­li­cher: „Wenn über­haupt Papier ver­füg­bar ist, ist der Preis oft mehr als dop­pelt so hoch wie vor Coro­na und jetzt wird die Preis­stei­ge­rung durch den Anstieg der Ener­gie­prei­se bei Gas und Strom noch inten­si­viert. Teil­wei­se ist gar kein Papier verfügbar.”

Ein ande­res Unter­neh­men hat zuletzt die Lie­fe­run­gen aus Russ­land ein­ge­stellt, was aber nicht ohne Kon­se­quen­zen auf die eige­ne Pro­duk­ti­on bleibt. Bei­spiel­haft kann zum Bei­spiel der euro­päi­sche Bedarf an Elek­tro­band – einem Mate­ri­al mit beson­de­ren magne­ti­schen Eigen­schaf­ten – ohne rus­si­sche Ein­fuh­ren nicht gedeckt wer­den kann. „Ohne die­sen Werk­stoff kei­ne Elek­tro­mo­bi­li­tät und stär­ke­re Elek­tri­fi­zie­rung indus­tri­el­ler Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se.” Ein­fuh­ren aus Chi­na, Japan und Korea sind der­zeit mit hohen Zöl­len belegt. Der ein­zi­ge Aus­weg sei hier die kurz­fris­ti­ge Erhö­hung der zoll­frei­en Ein­fuhr­men­gen aus die­sen Ländern.

Kon­sum­kli­ma spür­bar verschlechtert

Ein Unter­neh­mer rech­net vor, dass die Trans­port­kos­ten in den ver­gan­ge­nen sechs Mona­ten um 30 bis 40 Pro­zent gestie­gen sind. Wel­che schwer­wie­gen­den Fol­gen eine Stö­rung der Lie­fer­ket­ten hat, macht fol­gen­de Aus­sa­ge deut­lich: „Die Abfall­lo­gis­tik und damit die Ent­sor­gungs­si­cher­heit ist teil­wei­se gefähr­det, weil Trans­por­te ein­fach nicht mehr durch­führ­bar sind und inzwi­schen auch Papier­fa­bri­ken und Stahl­wer­ke wegen der Ener­gie­prei­se die Ver­wer­tungs­ka­pa­zi­tä­ten ein­schrän­ken.” Hohen­ner ergänzt: „An die­sem Bei­spiel zeigt sich, dass der­zeit vie­le Zahn­rä­der nicht mehr ineinandergreifen.”

Längst ist nicht nur die Indus­trie betrof­fen, son­dern auch der Groß- und Ein­zel­han­del. Auch hier­zu ein Zitat: „Der Han­del, etwa im Mode­sek­tor, ist fast zum Erlie­gen gekom­men. Selbst online wird fast nichts umge­setzt. Alle Men­schen sind ver­schreckt, was zuneh­mend auf die Kauf­lau­ne Aus­wir­kun­gen hat. Rele­van­te Ware kommt nicht ins Lager, da Viet­nam einen har­ten Lock­down hin­ter sich hat und nun kei­ne Con­tai­ner für die Ver­schif­fung zur Ver­fü­gung stehen.”

Ener­gie- und Roh­stoff­prei­se unkal­ku­lier­ba­res Risi­ko für ober­frän­ki­sche Wirtschaft

Kon­junk­tur: Unge­wiss­heit zum Jahresstart

Die Kon­junk­tur­er­war­tun­gen für 2022 blei­ben im Ein­zugs­ge­biet der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth ver­hal­ten opti­mis­tisch, legen gegen­über dem Vor­jahr sogar leicht zu, wie die IHK für Ober­fran­ken mit­teilt. Aller­dings wird die aktu­el­le Geschäfts­la­ge spür­bar nega­ti­ver beur­teilt, wozu auch die Unge­wiss­heit im Markt beiträgt.

Der Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth ver­liert acht Zäh­ler und liegt nun bei 112 Punk­ten. „Das vier­te Quar­tal war für die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft ein Quar­tal der Her­aus­for­de­run­gen: Omi­kron, stei­gen­de Ener­gie- und Roh­stoff­prei­se, Mate­ri­al­knapp­heit sowie man­geln­de Pla­nungs­si­cher­heit. Die­se drü­cken die aktu­el­le Geschäfts­la­ge der ober­frän­ki­schen Unter­neh­men”, macht Son­ja Weig­and, Prä­si­den­tin der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth, die Unge­wiss­heit für das begon­ne­ne Jahr in einem ers­ten State­ment deutlich.

Aktu­el­le Wirt­schafts­la­ge: Sal­do gibt um 20 Zäh­ler nach

Die aktu­el­le Geschäfts­la­ge im Kam­mer­be­zirk der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth wird von den befrag­ten Unter­neh­men im Sal­do posi­tiv beur­teilt. 38 Pro­zent der Befrag­ten mel­den eine posi­ti­ve, 23 Pro­zent eine nega­ti­ve Geschäfts­la­ge. Damit sinkt der Sal­do um 20 Zäh­ler, was vor allem dem Sta­tus Quo im Tou­ris­mus geschul­det ist. Preis­stei­ge­run­gen, nicht ver­füg­ba­re Waren, die ver­hal­te­ne Kon­sum­lau­ne und der Fach­kräf­te­man­gel brin­gen den Kon­junk­tur­mo­tor zum Stottern.

Tou­ris­mus­sek­tor: 82 Pro­zent mit Geschäfts­la­ge unzufrieden

Blickt man im Detail auf die Lage­be­ur­tei­lung, so ergibt sich ein zwei­ge­teil­tes Bild. Vor allem das Bau­ge­wer­be und der Dienst­leis­tungs­sek­tor sind mit der Geschäfts­la­ge zufrie­den, aber auch Indus­trie und Groß­han­del sowie – etwas über­ra­schend – der Ein­zel­han­del. Ganz anders die Situa­ti­on im Tou­ris­mus, wo gera­de ein­mal 3 Pro­zent mit ihrer Geschäfts­la­ge zufrie­den sind, aber 82 Pro­zent unzu­frie­den. Es sind die Maß­nah­men und Beschrän­kun­gen zur Pan­de­mie­be­wäl­ti­gung, die dem Tou­ris­mus­sek­tor extrem zuset­zen. „Die Ein­schät­zung der Tou­ris­mus­bran­che ver­schlech­tert das Gesamt­ergeb­nis spür­bar”; so IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Gabrie­le Hohenner.

Ober­frän­ki­sche Pro­duk­te wie­der ver­stärkt welt­weit nachgefragt

Erfreu­lich sei, betont Hohen­ner, ist, dass wie­der ver­mehrt Impul­se aus dem Aus­land kämen. Vor allem aus Euro­pa und Nord­ame­ri­ka steigt die Nach­fra­ge nach ober­frän­ki­schen Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen wie­der spür­bar an. Das Inlands­ge­schäft ver­zeich­net ein­zig im Dienst­leis­tungs­sek­tor nen­nens­wer­te Zuwächse.

Preis­ent­wick­lung und Mate­ri­al­ver­füg­bar­keit berei­ten immer mehr Sorgen

„Die Lis­te der aktu­el­len Ein­schrän­kun­gen und Hemm­nis­se für die Wirt­schaft in Ober­fran­ken ist lang. Immer mehr Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer haben mit den Aus­wir­kun­gen zu kämp­fen”, so Weig­and. Unan­ge­foch­te­ne Num­mer eins der aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen ist die Ent­wick­lung der Energie‑, Roh­stoff- und Waren­prei­se. Hohen­ner ergänzt: „Preis­zu­wäch­se von bis zu meh­re­ren hun­dert Pro­zent in ein­zel­nen Spar­ten sind kei­ne Sel­ten­heit, heben jede lang­fris­ti­ge und soli­de Wirt­schafts­pla­nung aus ihren Angeln und gefähr­den gan­ze Bran­chen.” Über 80 Pro­zent der befrag­ten Betrie­be berich­ten von einer erheb­li­chen oder teil­wei­sen Ein­schrän­kung durch die jüngs­ten Preisentwicklungen.

Zudem haben über zwei Drit­tel aller Unter­neh­men – und zwar bran­chen­über­grei­fend – mit einer Mate­ri­al- und Roh­stoff­knapp­heit zu kämp­fen. Hohen­ner: „Stor­nie­run­gen, Straf­zah­lun­gen und ein über­hitz­ter Markt sind die Fol­ge.” Mit einer Ent­las­tung der Lie­fer­ket­ten rech­nen 28 Pro­zent der Befrag­ten erst in der zwei­ten Jah­res­hälf­te, 24 Pro­zent nicht vor 2023. Wei­te­re 28 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men wagen hier­zu über­haupt kei­ne Einschätzung.

Ein wei­te­res gro­ßes Hemm­nis ist und bleibt die Coro­na-Pan­de­mie mit ihren Aus­wir­kun­gen. Das Spek­trum reicht von Ein­schrän­kun­gen und Ver­bo­ten, den Coro­naschutz­auf­la­gen bis hin zum Aus­fall von Mit­ar­bei­tern wegen Qua­ran­tä­ne. Immer­hin gut 40 Pro­zent der Unter­neh­men sehen letz­te­res als rea­le Gefahr.

Erwar­tun­gen für 2022 legen leicht zu

Die Pro­gno­se für das Jahr 2022 fällt trotz der aktu­ell ange­spann­ten Lage ver­hal­ten opti­mis­tisch aus. Im Sal­do rech­nen 28 Pro­zent in den kom­men­den zwölf Mona­ten mit einer Ver­bes­se­rung, 20 Pro­zent mit einer Ver­schlech­te­rung. Damit hellt sich die Pro­gno­se der ober­frän­ki­schen Wirt­schaft zum fünf­ten Mal in Fol­ge seit dem Tiefst­wert im Mai 2020 auf, wenn auch nur leicht. Das Wachs­tum wird glei­cher­ma­ßen von den Inlands- als auch von den Aus­lands­märk­ten getragen.

Bis auf den Ein­zel­han­del, wo vor allem der sta­tio­nä­re inner­städ­ti­sche Ein­zel­han­del unter Druck steht, sind alle Bran­chen opti­mis­tisch gestimmt. Die­ser steht vor der enor­men Her­aus­for­de­rung, Boden gut zu machen, der wäh­rend der Pan­de­mie ver­lo­ren gegan­gen ist.

Mehr Inves­ti­tio­nen, mehr Einstellungen

In die­sem trotz allem opti­mis­tisch gestimm­ten Umfeld bewe­gen sich auch die Inves­ti­ti­ons­pla­nun­gen der Unter­neh­men. „Gera­de die Indus­trie will wie­der ver­mehrt im Inland inves­tie­ren”, kom­men­tiert Weig­and die aktu­el­len Zah­len. Und auch die Beschäf­tig­ten­ent­wick­lung wird von der ober­frän­ki­schen Wirt­schaft im Sal­do leicht posi­tiv ein­ge­stuft. Grö­ße­ren Bedarf mel­den vor­nehm­lich Betrie­be aus dem Groß- und Ein­zel­han­del sowie dem Bau­ge­wer­be an. Die größ­te Her­aus­for­de­rung wird es sein, auf dem leer­ge­feg­ten Arbeits­markt die benö­tig­ten Fach­kräf­te zu finden.

Trend­aus­wer­tung IHK-Gre­mi­um Bamberg

Bam­ber­ger Wirt­schaft zeigt sich deut­lich erholt

Die Unter­neh­men aus Stadt und Land­kreis Bam­berg schei­nen sich auf brei­ter Basis zu erho­len. Das zeigt die Kon­junk­tur­um­fra­ge der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth, bei der wie­der mehr befrag­te Unter­neh­men von einer guten Geschäfts­la­ge berichten.

Der Sal­do schwenkt wie­der in den posi­ti­ven Bereich und auch die Erwar­tun­gen an die Geschäfts­ent­wick­lung der nächs­ten zwölf Mona­te sind posi­ti­ver als zuletzt. „Die Geschäfts­la­ge in der Bam­ber­ger Wirt­schaft hat sich über den Som­mer deut­lich ver­bes­sert. Es bleibt zu hof­fen, dass die viel­schich­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen, die vor uns lie­gen, nicht zur Wachs­tums­brem­se wer­den“, so IHK-Prä­si­den­tin Son­ja Weig­and, die auch Vor­sit­zen­de des IHK-Gre­mi­ums Bam­berg ist. Vor allem auf­grund der deut­lich bes­se­ren Lage­be­ur­tei­lung macht der Kon­junk­tur­kli­ma­in­dex für den Raum Bam­berg einen Sprung um 30 Zäh­ler und liegt nun bei 122 Punkten.

Zum Start in den Herbst könn­ten in der Wirt­schafts­re­gi­on Bam­berg Früh­lings­ge­füh­le herr­schen. Die Geschäfts­la­ge jeden­falls wird deut­lich bes­ser bewer­tet. Über den Som­mer konn­te der Geschäfts­be­trieb wei­test­ge­hend ohne Coro­na-Ein­schrän­kun­gen durch­ge­führt wer­den. Nahe­zu die Hälf­te aller Befrag­ten (49 Pro­zent) bewer­tet ihre aktu­el­le Situa­ti­on gut. 38 Pro­zent stu­fen ihre Lage als befrie­di­gend ein, nur 13 Pro­zent der befrag­ten Fir­men nen­nen die aktu­el­le Geschäfts­la­ge schlecht. Basis die­ser guten Bewer­tung sind die Umsatz­zu­wäch­se, die vie­le Betrie­be im Inland wie im inter­na­tio­na­len Geschäfts­ver­kehr erzie­len konn­ten. Und so steigt auch die Kapa­zi­täts­aus­las­tung bei vie­len Fir­men wie­der in den befrie­di­gen­den bzw. guten Bereich. „Über die Som­mer­mo­na­te hat sich die Lage bei vie­len von Coro­na-Beschrän­kun­gen betrof­fe­nen Unter­neh­men in Stadt und Land­kreis Bam­berg ver­bes­sert. Zudem läuft der inter­na­tio­na­le Han­del wie­der an. Wir sind ein Stück­weit zur Nor­ma­li­tät zurück­ge­kehrt“, freut sich Weigand.


Ver­hal­te­ner Opti­mis­mus in der Bam­ber­ger Wirtschaft

Der Blick in die Zukunft indes hellt sich zwar etwas auf, bleibt aber ver­hal­ten. 32 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer rech­nen in den kom­men­den 12 Mona­ten mit einer wei­te­ren Ver­bes­se­rung der Geschäfts­la­ge. Eine Ver­schlech­te­rung der aktu­el­len Lage erwar­ten 22 Pro­zent, 46 Pro­zent rech­nen nicht mit nen­nens­wer­ten Ver­än­de­run­gen. Damit ver­lässt die Pro­gno­se im Sal­do den nega­ti­ven Bereich. Hoff­nung setzt man vor allem auf eine posi­ti­ve Umsatz­ent­wick­lung im Inlands­ge­schäft, doch auch auf den inter­na­tio­na­len Märk­ten erwar­ten die Unter­neh­men im Sal­do leich­te Umsatz­zu­wäch­se. „Die Stim­mung in den Unter­neh­men ist gut. Man hofft auf das Ende der Pan­de­mie und sta­bi­le Geschäf­te. Aller­dings kön­nen ganz unter­schied­li­che Risi­ken die­se Auf­wärts­ent­wick­lung brem­sen, wie feh­len­de Fach­kräf­te, Pro­ble­me in den Lie­fer­ket­ten oder stei­gen­de Ener­gie­prei­se“, so Weigand.


Wirt­schaft will wei­ter wachsen

Lässt man die letz­ten Mona­te der Coro­na Pan­de­mie unbe­rück­sich­tigt, so ist die Wirt­schaft am Stand­ort Bam­berg in den letz­ten Jah­ren ste­tig gewach­sen. Unter­neh­men haben in ihre Stand­or­te inves­tiert und neue Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter ein­ge­stellt. Geht es nach den befrag­ten Betrie­ben, soll die­se posi­ti­ve Ent­wick­lung in den kom­men­den Mona­ten wie­der auf­ge­nom­men wer­den. Sowohl bei den Inves­ti­tio­nen als auch bei der Beschäf­tig­ten­ent­wick­lung sind Zuwäch­se geplant. „Die Her­aus­for­de­rung für vie­le Fir­men in der Regi­on ist, die drin­gend benö­tig­ten Arbeits- und Fach­kräf­te zu fin­den und zu gewin­nen. Dabei kommt neben der Aus- und Wei­ter­bil­dung der eige­nen Beleg­schaft auch der Anwer­bung von neu­en Fach­kräf­ten aus dem In- und Aus­land eine zuneh­men­de Bedeu­tung zu“, so die IHK-Präsidentin.

Berufs­ori­en­tie­rung auf Augenhöhe

Ganz nah dran: Azu­bis erzäh­len aus ihrem Ausbildungsalltag

„Die Aus­bil­dungs­Scouts sind eine ent­schei­den­de Säu­le für die Berufs­ori­en­tie­rung jun­ger Men­schen“, erläu­tert Bernd Reh­orz, Lei­ter Beruf­li­che Bil­dung bei der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. „Hier erzäh­len ‚ech­te‘ Azu­bis aus regio­na­len Unter­neh­men über ihre ganz per­sön­li­chen Erfah­run­gen bei ihrer Aus­bil­dung. Das ist Berufs­ori­en­tie­rung auf Augen­hö­he“, so Rehorz.

„Vie­le Schü­le­rin­nen und Schü­ler den­ken nicht an eine dua­le Aus­bil­dung als Start ihrer beruf­li­chen Kar­rie­re. Man­che haben auch fal­sche Vor­stel­lun­gen von bestimm­ten Aus­bil­dungs­be­ru­fen. Im direk­ten Gespräch mit Schü­lern kön­nen die Aus­bil­dungs­Scouts hier wert­vol­le Infos und Aus­bil­dungs­er­fah­run­gen aus ers­ter Hand ver­mit­teln“, so Reh­orz weiter.


Wir sagen Ja zur Ausbildung

Um trotz Kon­takt­be­schrän­kun­gen auf die Vor­tei­le einer beruf­li­chen Aus­bil­dung auf­merk­sam zu machen, haben sich die Scouts in den ver­gan­ge­nen Mona­ten in neu­en, digi­ta­len For­ma­ten enga­giert. „Es ist toll zu sehen, wie fle­xi­bel und enga­giert unse­re Aus­bil­dungs­Scouts sich der neu­en Her­aus­for­de­run­gen stel­len“, so Reh­orz.
Im Rah­men der Kam­pa­gne „Wir sagen Ja zur Aus­bil­dung“ der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth waren eini­ge der Scouts in die Funk­kam­pa­gne und in digi­ta­le Ver­an­stal­tun­gen eingebunden.

„Die Aus­bil­dungs­Scouts bie­ten einen ech­ten Mehr­wert bei der Berufs­ori­en­tie­rung und kön­nen den Berufs­ein­stieg für vie­le jun­ge Men­schen erleich­tern. Die­ses pra­xis­be­zo­ge­ne Pro­jekt ist eine idea­le Ergän­zung der zahl­rei­chen bestehen­den Mög­lich­kei­ten zur Berufs­ori­en­tie­rung“, so Bernd Reh­orz. Die Aus­bil­dungs­Scouts leis­ten damit auch einen wich­ti­gen Bei­trag zur Wett­be­werbs­fä­hig­keit regio­na­ler Unter­neh­men. „Unse­re Unter­neh­men sind auf qua­li­fi­zier­te Fach­kräf­te ange­wie­sen, haben aber zuneh­mend das Pro­blem, ihren Fach­kräf­te­be­darf nicht mehr decken zu kön­nen“, so der IHK-Exper­te. Dies sei auf den demo­gra­fi­schen Wan­del zurück­zu­füh­ren, auf die stei­gen­de Aka­de­mi­sie­rung und aktu­ell auf die Aus­wir­kun­gen der Pan­de­mie. „Die Aus­bil­dungs­Scouts sind eine wich­ti­ge Säu­le für die Siche­rung von qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­ten und damit für die Stär­kung der beruf­li­chen Bildung.“


Über die AusbildungsScouts

Seit Febru­ar 2016 haben fast 4.000 zu Aus­bil­dungs­Scouts geschul­te Azu­bis aus baye­ri­schen Betrie­ben die Viel­falt der Lehr­be­ru­fe und die guten Kar­rie­re­chan­cen durch eine Aus­bil­dung in den Klas­sen­zim­mern vor­ge­stellt. Sie haben damit rund 110.000 Schü­ler im Frei­staat erreicht und im per­sön­li­chen Gespräch für die Aus­bil­dung geworben.

Koor­di­niert wer­den die IHK-Aus­bil­dungs­Scouts von der jeweils regio­nal zustän­di­gen IHK. Die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth betreut aktu­ell rund 60 Scouts.

Das Pro­jekt „Aus­bil­dungs­Scouts“ des Baye­ri­schen Indus­trie- und Han­dels­kam­mer­tags (BIHK) zur bes­se­ren Berufs­ori­en­tie­rung baye­ri­scher Schü­ler wird zum zwei­ten Mal ver­län­gert. Das haben Bay­erns Wirt­schafts­staats­se­kre­tär Roland Wei­gert (FW) und BIHK-Prä­si­dent Eber­hard Sas­se bei einer Ver­an­stal­tung mit Aus­bil­dungs­Scouts aus dem gan­zen Frei­staat bekannt gegeben.

Infos und Vide­os rund um die Vor­tei­le einer beruf­li­chen Aus­bil­dung sind zu fin­den auf https://www.bayreuth.ihk.de/ausbildung

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