Bam­berg ver­liert das 40. Der­by nach 0:19-Lauf

78:83-Niederlage gegen Würz­burg Baskets

4 Min. zu lesen
Würzburg
Symbolbild, Foto: Pixabay
Ein ver­rück­tes Fran­ken­der­by zwi­schen den Bam­berg Bas­kets und den Würz­burg Bas­kets beka­men die 5.700 Zuschau­er in der aus­ver­kauf­ten BROSE ARENA am Mitt­woch­abend zu sehen. Extrem unter­schied­li­che Vier­tel und ein star­ker End­spurt präg­ten das 40. Der­by bei­der Mann­schaf­ten, wel­ches die Bam­ber­ger am Ende mit 78:83 (35:28) noch aus den Hän­den gaben.

Nach der Nie­der­la­ge in Tübin­gen am Frei­tag setz­te es ges­tern Abend zu Hau­se die nächs­te Plei­te der Bam­berg Bas­kets. Hat­ten die Würz­bur­ger das ers­te Vier­tel klar beherrscht und sich hier eine zwei­stel­li­ge Füh­rung erspielt, dreh­ten die Bam­ber­ger im zwei­ten Abschnitt den Spieß um und gestat­te­ten den Unter­fran­ken nur gan­ze fünf Zäh­ler. Nach einem recht aus­ge­gli­che­nen drit­ten Vier­tel lag das Team von Head Coach Oren Amiel zu Beginn des Schluss­ab­schnitts mit 11 Punk­ten in Füh­rung, ehe die Würz­bur­ger mit einem 19:0‑Lauf die Par­tie doch noch zu ihren Guns­ten dre­hen konnten.

Spie­ler der Par­tie war Würz­burgs Otis Living­ston II, der neben sei­nen 24 Punk­ten auch sechs Assists sam­mel­te und mit einem Wert von 25 der effek­tivs­te Spie­ler auf dem Par­kett war. Bes­te Scorer auf Bam­ber­ger Sei­te waren Trey Wood­bu­ry mit 15 und Adri­an Nel­son mit 12 Punkten.

Die Gäs­te, die ohne Zacha­ry Sel­ja­as und Juli­us Böh­mer aus­kom­men muss­ten, star­te­ten stark ins Fran­ken­der­by. Drei gute Angrif­fe brach­ten die Unter­fran­ken nach nicht ein­mal zwei Minu­ten klar in Füh­rung (0:8). Ein wei­te­rer Würz­bur­ger Drei­er zwang Bam­bergs Head Coach Oren Amiel nach 121 gespiel­ten Sekun­den bereits zu sei­ner ers­ten Aus­zeit (2:11/3.). Ins­ge­samt wirk­te das Spiel der Unter­fran­ken im gesam­ten ers­ten Vier­tel deut­lich orga­ni­sier­ter, wodurch die Gäs­te auch eine bes­se­re Tref­fer­quo­te vor­wei­sen konn­ten. Auf Sei­ten der Bam­berg Bas­kets fehl­te es hin­ge­gen am offen­si­ven Rhyth­mus und wenn man dann doch ein­mal einen frei­en Wurf her­aus­ge­spielt hat­te, woll­te der Ball nicht durchs Netz fal­len. Ange­führt von Otis Living­ston II (11 Punk­te im ers­ten Vier­tel) führ­ten die Würz­bur­ger nach dem ers­ten Vier­tel zwei­stel­lig (13:23).

Im zwei­ten Abschnitt zeig­te sich die Bam­ber­ger Ver­tei­di­gung nun plötz­lich deut­lich sta­bi­ler und auch beim Rebound war man zur Stel­le. Der Rück­stand nach den ers­ten zehn Minu­ten konn­te nun Punkt um Punkt ver­rin­gert wer­den und nach einem Ste­al von Zach Cope­land war es Jus­tin Gray, der einen Schnell­an­griff zur ers­ten Bam­ber­ger Füh­rung des Abends abschlie­ßen konn­te (26:25/17.). Dari­us Per­ry mit einem Drei­er konn­te beim 28:28 (19.) zwar ein­mal wie­der für ein Würz­bur­ger Lebens­zei­chen sor­gen, den zwei­ten Abschnitt domi­nier­ten jedoch die Haus­her­ren mit 22:5 und gin­gen so mit einer 35:28 Pau­sen­füh­rung in die Kabine.


„Wir waren am Ende ein­fach nicht
cle­ver und nicht fokus­siert genug“

Nach einer sehr kur­zen Halb­zeit­an­spra­che began­nen die Unter­fran­ken die zwei­te Hälf­te wie­der kon­zen­trier­ter und ver­kürz­ten inner­halb weni­ger Sekun­den den Rück­stand auf nur noch drei Zäh­ler (35:32/21.). Doch stets wenn die Gäs­te wie­der her­an­ka­men, hat­ten die Bam­ber­ger in die­sem drit­ten Vier­tel die pas­sen­de Ant­wort. So zum Bei­spiel kon­ter­te Adri­an Nel­son nach dem wohl schöns­ten Angriff des Abends per Dunk zum 42:37 (24.) wie auch Trey Wood­bu­ry mit einem erfolg­rei­chen Drei­er in der 27. Minu­te zum 55:47. Auch Kapi­tän Kars­ten Tad­da schlug hier zu. Sein Drei­er samt ver­wan­del­tem Bonus-Frei­wurf zum 61:52(29.) hiel­ten die Bas­kets auch nach dem drit­ten Abschnitt in Front (63:55).

Die Bam­berg Bas­kets schie­nen alles im Griff zu haben. Mit 67:56 brach­te Adri­an Nel­son sei­ne Far­ben exakt sie­ben­ein­halb Minu­ten vor dem Ende in Füh­rung, doch plötz­lich ging auf Bam­ber­ger Sei­te nichts mehr. Wäh­rend die Feh­ler­quo­te im eige­nen Spiel nun deut­lich anstieg, wur­de der Geg­ner immer stär­ker. In nur 4:45 Minu­ten leg­ten die Würz­bur­ger einen 19:0‑Lauf aufs Par­kett und gin­gen nach einem kra­chen­den Dunk von Owen Klas­sen 2:45 Minu­ten vor dem Ende mit fünf Zäh­lern in Füh­rung (67:75). Nach einer Aus­zeit ver­such­ten die Bam­berg Bas­kets zwar noch­mals alles, doch spä­tes­tens als Isai­ah Washing­ton 43 Sekun­den vor dem Ende mit sei­nem erfolg­rei­chen Sprung­wurf auf 70:80 stell­te, war das Spiel zuguns­ten der Würz­bur­ger entschieden.

„Wir waren ein­fach unkon­zen­triert, haben uns fahr­läs­si­ge Tur­no­ver erlaubt und auch kei­ne gute Eins-gegen-eins-Ver­tei­di­gung gespielt. Obwohl wir das im zwei­ten Vier­tel echt gut gemacht hat­ten, haben wir Würz­burg wie­der zurück ins Spiel kom­men las­sen und so ver­liert man dann so ein Match zuhau­se. Wir agie­ren als Team dann ein­fach schlecht, sind unauf­merk­sam und dann kom­men wir in so einen Flow, aus dem wir es nicht schaf­fen, uns wie­der her­aus­zu­ho­len. Natür­lich liegt das an Kars­ten und an mir, da wir ja doch schon län­ger dabei sind, uns in sol­chen Situa­tio­nen da her­aus­zu­hel­fen, aber ich weiß im Moment auch nicht, war­um es ein­fach nicht funk­tio­niert, die­se Spie­le dann schlau nach Hau­se zu spie­len“, fass­te Patrick Heck­mann das Spiel zusammen.

„Wir woll­ten den Rebound kon­trol­lie­ren und die Ball­ver­lus­te mini­mie­ren. In die­ser Hin­sicht haben wir über 34 Minu­ten einen sehr guten Job gemacht“, resü­mier­te Coach Oren Amiel. „Allein in den letz­ten vier­ein­halb Minu­ten hat­ten wir dann aber fünf Ball­ver­lus­te und Würz­burg hat die Wür­fe getrof­fen. Würz­burg hat hier sehr viel Eins-gegen-eins gespielt, aber sie haben auch genau die­se Spie­ler, die talen­tiert sind, ein Spiel so zu finis­hen. Es fühlt sich echt schlecht an, für die Spie­ler und vor allem mit Blick auf unse­re Fans, die es heu­te ver­dient gehabt hät­ten, mit einem Sieg nach Hau­se zu gehen. Ich wäre ent­täuscht, wenn wir nicht alles gege­ben hät­ten, doch das haben wir. Wir waren am Ende ein­fach nicht cle­ver und nicht fokus­siert genug. Anstel­le uns Wür­fe her­aus­zu­spie­len, haben wir den Ball ver­lo­ren und die Rebounds nicht bekommen.“


Gast­spiel in Bonn als Schluss­punkt 2023

Wenig Zeit zum Ver­schnau­fen bliebt den Bam­berg Bas­kets, denn bereits am Frei­tag­abend steht der nächs­te Spiel­tag in der easy­Cre­dit Bas­ket­ball Bun­des­li­ga an. Mit dem Gast­spiel bei den Tele­kom Bas­kets Bonn beschlie­ßen die Bam­berg Bas­kets das Jahr 2023 in der Bundesliga.

Die Tele­kom Bas­kets bele­gen aktu­ell mit einer Bilanz von acht Sie­gen und sechs Nie­der­la­gen Tabel­len­po­si­ti­on neun. Nach dem Gewinn der Bas­ket­ball Cham­pi­ons League und der Vize­meis­ter­schaft war in Bonn kein Stein auf dem ande­ren geblie­ben. Die kom­plet­te Mann­schaft ist neu, 13 Abgän­gen ste­hen 13 Neu­ver­pflich­tun­gen gegen­über und auch auf der Trai­ner­po­si­ti­on wur­de gewech­selt. Vom Liga­kon­kur­ren­ten aus Göt­tin­gen kam Roel Moors nach Bonn, wo der Bel­gi­er vor der Her­aus­for­de­rung stand, eine neue Mann­schaft zusam­men­zu­stel­len und zu for­men. Mit den bei­den Ex-Veil­chen Till Pape und Harald Frey hol­te sich der 45-jäh­ri­ge Chef­trai­ner zwei bekann­te Gesich­ter ins Team, das in 14 BBL-Spie­len acht Sie­ge ein­fah­ren konn­te. Auch in der Bas­ket­ball Cham­pi­ons League läuft es für die Bon­ner. Nach­dem man die regu­lä­re Sai­son in der an Span­nung kaum zu über­bie­ten­den Grup­pe F an der Tabel­len­spit­ze been­de­te (alle Teams hat­ten hier am Ende nach 6 Spie­len je 3 Sie­ge und 3 Nie­der­la­gen, so dass das Korb­ver­hält­nis über die Plat­zie­run­gen ent­schei­den muss­te), steht man auf euro­päi­schem Par­kett in der Round of 16.

Fünf ihrer acht Sie­ge in der easy­Cre­dit BBL konn­ten die Bon­ner in eige­ner Hal­le fei­ern. Den MBC, Crails­heim, Hei­del­berg, Ham­burg und nach Ver­län­ge­rung auch den FC Bay­ern Mün­chen Bas­ket­ball besieg­ten die Tele­kom Bas­kets im Tele­kom Dome, der im Spiel gegen die Bam­berg Bas­kets am Frei­tag­abend mit 6.000 Zuschau­ern wahr­schein­lich aus­ver­kauft sein dürfte.

Weiterer Artikel

Her­ren­chiem­see, Neu­schwan­stein, etc.

Baye­ri­sche Königs­schlös­ser sol­len UNESCO-Welt­erbe werden

Nächster Artikel

Für „Das Vermächtnis“

ETA Hoff­mann Thea­ter erhält Ein­la­dung zu Baye­ri­schen Theatertagen