Am 16. Spieltag in der easyCredit Basketball Bundesliga sind die Bamberg Baskets zu Gast in Ludwigsburg. Beim Tabellenachten der Vorsaison will die Mannschaft von Head Coach Anton Gavel am Sonntag ab 15 Uhr ein anderes Gesicht zeigen als im Heimspiel gegen Hamburg. Als zusätzliche personelle Option steht Craig Moller bereit, der mit einem Try-Out-Vertrag ausgestattet wurde.
Sowohl die Bamberger als auch die MHP RIESEN Ludwigsburg haben in der Bundesliga zuletzt zwei Niederlagen hinnehmen müssen, weshalb die Partie in der MHP Arena für beide Mannschaften durchaus richtungsweisenden Charakter hat.
„Wir müssen uns in Ludwigsburg wieder auf unsere alten Stärken besinnen, die unser Spiel während der Siegesserie im Dezember ausgezeichnet haben. In dieser Woche haben wir gut trainiert und sind als Mannschaft nochmals näher zusammengerückt“ betont Mannschaftskapitän Karsten Tadda. „Zudem haben uns die Coaches gut auf das vorbereitet, was uns am Sonntag in der MHP Arena erwarten wird. Klar ist, dass es nie einfach ist in Ludwigsburg zu spielen, denn sie spielen immer sehr aggressiv in der Verteidigung und machen es dem Gegner besonders schwer. Wichtig wird es für uns daher sein, aggressiv und vor allem physisch dagegenzuhalten, als Mannschaft zu spielen und den Ball gut zu bewegen.“
Für den Bamberger Mannschaftskapitän gibt es beim Spiel am Sonntag ein Wiedersehen gleich mit drei ehemaligen Mannschaftskameraden. In der Saison 2015/2016 stand er gemeinsam mit Yorman Polas Bartolo für die GIESSEN 46ers auf dem Parkett. 2017 spielte er gemeinsam mit Jonas Wohlfarth-Bottermann für ratiopharm ulm und in der Saison 2022⁄23 gewann Tadda gemeinsam mit Deane Williams im Trikot der Telekom Baskets Bonn die deutsche Vizemeisterschaft sowie den Titel in der Basketball Champions League.
Das Team von Head Coach John Patrick steht aktuell mit einer Bilanz von 8 Siegen und 7 Niederlagen auf Tabellenposition 8. In der heimischen MHP Arena konnten die RIESEN bereits fünf Siege einfahren – unter anderem gegen den FC Bayern München (78:70) und gegen die NINERS Chemnitz (69:65). Niederlagen gab es hingegen gegen Heidelberg (63:67), Würzburg (82:91) und Vechta (77:79) sowie im BBL-Pokal Achtelfinale gegen den MBC (77:85). Insgesamt gestatten die Ludwigsburger ihrem Gegner durchschnittlich nur 70,9 Punkte pro Spiel und kompensieren damit ihre schwache Punktausbeute (74,3 Zähler pro Spiel – das ist der schlechteste Wert in der BBL). Bei einer Trefferquote aus dem Feld von 38,9% (2er: 48,0% und 3er: 26,8% – alle Quoten bedeuten Platz 17 in der BBL) ist es offensichtlich, dass sich das Spiel der RIESEN auf deren Verteidigung aufbaut. Hier ist man Ligaspitze. Zum einen leistet man sich selbst pro Partie nur 11,1 Ballverluste und zum anderen forciert man beim Gegner durchschnittlich pro Spiel sage und schreibe 19,1 Turnovers.
Craig Moller erhält Try-Out-Vertrag
Mit dem bereits bundesligaerfahrenen Craig Moller haben die Bamberg Baskets einen neuen Spieler unter Vertrag genommen. Der 30-Jährige erhält einen Try-Out-Vertrag mit Optionen sowohl bis zum Saisonende als auch für die kommende Spielzeit. Der im australischen Sutherland geborene Power Forward ist 203 Zentimeter groß, 98 Kilogramm schwer und besitzt neben der australischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft. In der abgelaufenen Spielzeit musste Moller aufgrund einer Knieverletzung pausieren und wird nun im Team der Bamberg Baskets sein Comeback starten.
„Nach einem Jahr Pause fühle ich mich großartig. Es war ein sehr langer und schwieriger Prozess, insbesondere nachdem ich drei Jahre zuvor in Würzburg eine ähnliche Verletzung erlitten hatte“, so Craig Moller. „In Melbourne habe ich mir jedoch zusätzliche Zeit genommen, um sicherzustellen, dass der Reha-Prozess korrekt verläuft. Ich weiß, dass man sich hier in Bamberg um mich kümmern und mich ins Team integrieren wird. Ich freue mich darauf, endlich wieder rauszugehen und zu spielen!“
Gemeinsam mit Filip Stanić in Würzburg
Die Basketball-Karriere von Craig Moller begann erst im Jahr 2016. Zuvor versuchte er sich in der australischen und um einiges härteren Variante des Footballs. Zwischen 2013 und 2015 spielte er für verschiedene Teams Aussie Rules Football, hatte in der Profiliga AFL aber nur einen Einsatz. In der Saison 2016⁄17 wechselte er in die Halle zum Basketball und schloss sich dem australischen Erstligisten Sidney Kings an. Während verschiedener anderer Stationen in Australien und Neuseeland gewann Craig 2018 im Team von Melbourne United die australische Meisterschaft und zählte in diesem Jahr im Rahmen der WM-Quali auch zum Aufgebot der Nationalmannschaft von Down Under.
Zwischen 2019 und 2021 stand er erneut in Sydney unter Vertrag und erhielt 2021 die deutsche Staatsbürgerschaft.
Sein deutscher Pass machte ihn natürlich auch für Clubs der easyCredit Basketball Bundesliga interessant und so holte ihn Head Coach Denis Wucherer in der Saison 2021⁄22 nach Würzburg, wo Craig eine Saison an der Seite von Filip Stanić spielte. Bei den Unterfranken brachte es der 30-Jährige auf 32 Einsätze in denen er im Durchschnitt 8,9 Punkte, 4,9 Rebounds und 1,6 Assists (Effektivität: 11,8) beisteuerte. Im letzten Heimspiel der Würzburger zog er sich jedoch eine Knieverletzung zu, die ihn zu einer einjährigen Pause zwang.
Craig kämpfte sich zurück und gab in der Saison 2023⁄24 sein Comeback im Trikot der South East Melbourne Phoenix. Doch auch hier ereilte ihn das Verletzungspech und nach nur 12 Spielen (6,2 Punkte und 5,2 Rebounds in 22:24 Minuten Einsatzzeit) zog er sich Anfang Dezember 2023 erneut eine Knieverletzung zu.
Trotz dieser Rückschläge war ein Karriereende für den Mann mit den Rasterlocken keine Alternative und so biss er sich mit der ihm von vielen Coaches attestierten Kämpfermentalität erneut durch die Reha und will es nun im Team der Bamberg Baskets noch einmal versuchen. Sein erster Einsatz ist bereits am Sonntag beim Auswärtsspiel in Ludwigsburg geplant.