Ein­zig­ar­ti­ge Ver­bin­dung von Natur­schutz und Flugbetrieb

„Brei­ten­au“ als neu­es und größ­tes Natur­schutz­ge­biet in der Stadt Bam­berg ausgewiesen

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Breitenau
Oberbürgermeister Andreas Starke (Vierter v. r.) und Regierungspräsident Florian Luderschmid (Dritter v. r.) haben die Infotafel zum neuen Naturschutzgebiet enthüllt. Foto: Stadt Bamberg, Sonja Seufferth
Die „Brei­ten­au“ ist jetzt offi­zi­ell das drit­te und größ­te Natur­schutz­ge­biet der Stadt Bam­berg. Dies teilt die Stadt Bam­berg mit.

„Das ist ein bedeu­ten­der Mei­len­stein für den regio­na­len Natur­schutz“, erklär­te Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke bei der fei­er­li­chen Ein­wei­hung gemein­sam mit Regie­rungs­prä­si­dent Flo­ri­an Luder­schmid am Diens­tag. Das rund 80 Hekt­ar gro­ße Gebiet rund um den Son­der­lan­de­platz ver­eint auf ein­zig­ar­ti­ge Wei­se öko­lo­gi­sche Viel­falt und eine nach­hal­ti­ge Nut­zung durch den Flugbetrieb.

„Mit der Brei­ten­au schüt­zen wir den größ­ten Sand­le­bens­raum im Stadt­ge­biet und sichern zugleich den Fort­be­stand des tra­di­ti­ons­rei­chen Flug­be­triebs in Bam­berg – ein Vor­zei­ge­pro­jekt für Koope­ra­ti­on und Nach­hal­tig­keit“, sag­te OB Star­ke. Die­se Aus­wei­sung zei­ge, dass Umwelt­schutz und akti­ve Nut­zung kei­ne Gegen­sät­ze sein müs­sen, „son­dern sich – wie hier – gegen­sei­tig stär­ken können“.

Die Brei­ten­au blickt auf eine beweg­te Geschich­te zurück: Einst befand sich hier der rund 100 Hekt­ar gro­ße Brei­ten­see, spä­ter nutz­ten Mili­tär, US-Streit­kräf­te und schließ­lich der Aero-Club Bam­berg das Gelän­de. Seit 1969 ist die Brei­ten­au zudem Stütz­punkt der Luft­ret­tungs­staf­fel Bay­ern. Nach Auf­ga­be der mili­tä­ri­schen Nut­zung im Jahr 2012 begann ein lan­ger Pro­zess, der schließ­lich 2025 zur offi­zi­el­len Aus­wei­sung durch die Regie­rung von Ober­fran­ken führte.


Natur­schutz mit Modellcharakter

Das neue Natur­schutz­ge­biet umfasst 16 ver­schie­de­ne Bio­top­ty­pen, dar­un­ter Sand­ma­ger­ra­sen, Borst­gras­ra­sen, Tüm­pel und den rena­tu­rier­ten See­bach. Über 385 Pflan­zen­ar­ten – dar­un­ter 83 Arten der Roten Lis­te – sowie sel­te­ne Tier­ar­ten wie Kreuz­krö­te, Hei­de­ler­che, Reb­huhn und Bekas­si­ne fin­den hier ihren Lebens­raum. Fach­leu­te gehen sogar davon aus, dass über 500 Pflan­zen­ar­ten vor­kom­men könnten.

Regie­rungs­prä­si­dent Flo­ri­an Luder­schmid beton­te die über­re­gio­na­le Bedeu­tung der Aus­wei­sung: „Mit der Brei­ten­au ist ein wei­te­rer wich­ti­ger Bau­stein im Rah­men der San­dAch­se Fran­ken geschaf­fen wor­den. Die­ses Pro­jekt ver­netzt die wert­volls­ten Sand­le­bens­räu­me Bay­erns – von Bam­berg bis Wei­ßen­burg – und leis­tet einen ent­schei­den­den Bei­trag zum Erhalt unse­rer Biodiversität.“

Die Aus­wei­sung des Natur­schutz­ge­biets geht unter and­rem auf einen Bür­ger­an­trag des Bund Natur­schutz aus dem Jahr 2019 an die Stadt Bam­berg zurück und ist das Ergeb­nis einer inten­si­ven Zusam­men­ar­beit zwi­schen der Regie­rung von Ober­fran­ken, der Stadt Bam­berg, dem Aero-Club Bam­berg, den Natur­schutz­ver­bän­den und dem Luft­amt Nordbayern.

„Die­ses Pro­jekt zeigt ein­drucks­voll, was mög­lich ist, wenn alle Betei­lig­ten an einem Strang zie­hen“, sag­te Bür­ger­meis­ter und Umwelt­re­fe­rent Jonas Glüsen­kamp. „Die Brei­ten­au ist ein Sym­bol für einen moder­nen, part­ner­schaft­li­chen Natur­schutz, der die Inter­es­sen von Natur, Mensch und Infra­struk­tur in Ein­klang bringt. Sie ist ein Gewinn für die Arten­viel­falt und für Bam­berg als lebens­wer­te, grü­ne Stadt.“ Er dank­te ins­be­son­de­re dem Bund Natur­schutz für des­sen Initiative.


Das größ­te Natur­schutz­ge­biet der Stadt

Mit über 80 Hekt­ar Flä­che – das ent­spricht etwa 115 Fuß­ball­fel­dern – ist die Brei­ten­au fast dop­pelt so groß wie die bis­he­ri­gen Natur­schutz­ge­bie­te „Wolfs­ru­he“ und „Muna“. Ins­ge­samt ste­hen damit in Bam­berg nun rund 125 Hekt­ar Flä­che unter stren­gem Naturschutz.

OB Star­ke fasst zusam­men: „Die Brei­ten­au ist ein Para­de­bei­spiel für vor­aus­schau­en­de Stadt­ent­wick­lung und geleb­ten Umwelt- und Arten­schutz. Sie beweist, dass Bam­berg Ver­ant­wor­tung über­nimmt – für sei­ne Geschich­te, für die Natur und für kom­men­de Generationen.“

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