Die Regierung von Oberfranken hat die Natur- und Landschaftspflege im Jahr 2023 mit mehreren Millionen Euro gefördert. Dies zeige ein klares Bekenntnis
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Lebensräume schützen
Regierung von Oberfranken: Millionen Euros für Naturschutz
Die Regierung von Oberfranken hat die Natur- und Landschaftspflege im Jahr 2023 mit mehreren Millionen Euro gefördert. Dies zeige ein klares Bekenntnis zur Unterstützung von Umwelt- und Naturschutzprojekten.
Insgesamt 237 Natur- und Landschaftspflegemaßnahmen haben im Jahr 2023 von der Regierung von Oberfranken insgesamt 8,5 Millionen Euro Förderung erhalten, wie die Regierung in Bayreuth in einer Mitteilung bekanntgab. Dies stelle einen Anstieg von rund 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr dar. Die finanzielle Unterstützung erstreckte sich über eine breite Palette von Projekten, deren Ziel es ist, biologische Vielfalt zu erhalten, Lebensräume zu schützen und nachhaltige Entwicklungen in der Region zu fördern. Dazu zählen Maßnahmen wie „die Entbuschung und Beweidung von Magerrasen, die Mahd von Feuchtwiesen, die Anlage und Pflege von Streuobstwiesen sowie die Renaturierung von Mooren“, so die Mitteilung wörtlich. Finanziell unterstützt wurde auch die Entwicklung naturverträglicher Erholungsmöglichkeiten in Naturparks.
Landschaftspflegeverbände erhielten zudem Zuwendungen in Höhe von 310.000 Euro und Naturparks eine Förderung von 260.000 Euro. Hinzu kamen mehr als 800.000 Euro zur Beschäftigung von Naturpark-Personal. Sämtliche Mittel habe der bayerische Landtag bereitgestellt.
Die Höhe der Förderung zeige außerdem das klare Bekenntnis des Freistaats zur Unterstützung von Umwelt- und Naturschutzprojekten. Diese tragen nicht nur zur Bewahrung der Natur und Kultur Oberfrankens bei, sondern stärke auch die regionale Identität und schaffe nachhaltige Entwicklungsperspektiven für die Zukunft.
Auch hat die Regierung von Oberfranken ihre Richtlinien zur Förderung von Maßnahmen des Natur- und Artenschutzes, der Landschaftspflege und der naturverträglichen Erholung in Naturparks überarbeitet. Projekte zur Wiederherstellung von Mooren können in Bayern nun bis zu 100 Prozent Förderung erhalten. Darüber hinaus sollen seit 2024 Landschaftspflegeverbände und Naturparks als wesentliche Partner des Naturschutzes durch höhere Festbeträge noch besser gefördert werden.
Regierungspräsident Florian Luderschmid sagte : „Ich danke allen Beteiligten, darunter Naturschutzorganisationen, Kommunen und Landwirte, für ihre aktive Teilnahme an den geförderten Maßnahmen. Diese Partnerschaften sind entscheidend für den Erfolg der Natur- und Landschaftspflege in der Region.“
Tipps zum Eichhörnchen-Schutz
Bürgerforscher helfen beim Eichhörnchen-Zählen
Wo leben mehr Eichhörnchen – im Wald oder in der Stadt? So genau weiß das niemand. Der BUND Naturschutz will das mit Hilfe von engagierten Bürgerforscher*innen ändern. Seit einem Jahr sammelt er nun in ganz Bayern via Eichhörnchen-App Daten über Eichhörnchen.
„Wir wollen wissen, wie es den Eichhörnchen in Bayern geht und wie sie in unserer modernen Landschaft zurechtkommen. Dafür brauchen wir die Unterstützung von Freiwilligen, die sich gerne in der Natur aufhalten und uns zufällig beobachtete Eichhörnchen melden“, erklärt Martin Bücker vom BUND Naturschutz Bamberg. „Je mehr wir wissen, umso besser können wir die flinken Kletterer und ihren Lebensraum schützen“, so Bücker weiter. Obwohl Eichhörnchen in Bayern noch flächendeckend verbreitet sind, leiden sie sehr unter dem zunehmenden Verlust alter Stadtbäume und älterer Bäume in Laub- und Mischwäldern. Nun gibt es eine erste Bilanz des Bürgerforscher-Projektes und Tipps für eine aktive Eichhörnchen-Hilfe.
Positive Ergebnisse für den Eichhörnchen-Schutz
Im April 2020 startete der BUND Naturschutz das großangelegte Bürgerforscher-Projekt „Eichhörnchen in Bayern“. Ehrenamtliche sollen via App gesichtete Eichhörnchen melden und so dabei helfen, herauszufinden, wie sie in unseren Städten, Dörfern und Wäldern zurechtkommen. Ziel ist es, mehr über ihre Verbreitung zu erfahren und das Wissen über Entwicklung und Zustand der Eichhörnchen-Populationen zu verbessern. Mehr als 45 Meldungen mit rund 49 Tieren wurden seit Projektstart in Bamberg gemeldet. Die Meldungen sind über die ganze Stadt verteilt und konzentrieren sich nicht wie erwartet auf den Hain. Bayernweit gab es sogar 10.400 Meldungen und rund 12.500 gemeldete Tiere. „Das sind hoffnungsvolle Zahlen für das Pilotprojekt. Die Menschen haben großes Interesse an Eichhörnchen und möchten sich aktiv an ihrem Schutz beteiligen“, freut sich Martin Bücker.
Die Teilnahme am Projekt ist ganz einfach, so kann jeder mitmachen und Eichhörnchen-Forscher*in werden. Freiwillige melden dem BUND Naturschutz, wann und wo sie Eichhörnchen gesehen haben – schnell und einfach über die BN-Webseite oder noch einfacher mit der Smartphone-App „Eichhörnchen in Bayern“, die es für Android und iOS Betriebssysteme kostenfrei zum Download gibt.
Alleen, Gärten, Friedhöfe oder Parks – Eichhörnchen haben unsere Städte erobert
Die Nager gehören vielleicht zu den beliebtesten Wildtieren. Trotzdem haben sie es zunehmend schwer, gute Lebensräume zu finden. Der ursprüngliche Lebensraum des Eichhörnchens sind Wälder. Als sogenannte Kulturfolger sind sie auch in Städten und Gärten anzutreffen. Dort ernähren sie sind von energiereichen Baumsamen und ‑früchten. Im Siedlungsbereich profitieren die Baumkletterer von den traditionellen Streuobstwiesen und Pflanzungen von Walnussbäumen und Haselnusssträuchern.
Wirft man einen Blick auf die interaktive Bayernkarte der Projektseite, gewinnt man den Eindruck, dass Eichhörnchen nur in der Stadt leben. „Dieser Anschein trügt. Momentan sind mehr Bürgerforscher in den Städten und Siedlungen unterwegs und melden dort ihre gesichteten Tiere. Aus diesem Grund freuen wir uns, wenn in Zukunft mehr Daten über Vorkommen von Eichhörnchen aus größeren Waldgebieten eingehen,“ erklärt Martin Bücker Trotzdem gilt: Jede Meldung ist wichtig! „Die bisher eingegangenen Meldungen sind sehr gut und verraten uns eine Menge über das Verhalten der Eichhörnchen. Richtig gute Aussagen über die geographische Verteilung der Nager können wir aber erst treffen, wenn wir Daten aus allen Ecken Bayerns erhalten und die Meldungen mehrerer Jahre miteinander vergleichen können“, begründet der Naturschützer.
Tipps für aktiven Eichhörnchen-Schutz
Die einfachste Hilfe: Alte Bäume stehen lassen! Diese bieten, besonders wenn Totholz vorhanden ist, auch für viele andere Tiere gute Lebensbedingungen. Ansonsten reichen oft schon ein paar Handgriffe, um den Baumkletterern zu helfen und den eigenen Garten „hörnchenfreundlich“ zu gestalten. „Pflanzen Sie nuss- und fruchttragende Gehölze, wie Haselnuss, Walnuss, Buchen, Kastanien oder Obstbäume. So können sich die sympathischen Nager mit genügend Vorräten eindecken“, rät Bücker. Regentonnen können in Gärten zur Todesfalle werden! Aus diesem Grund sollte unbedingt ein Deckel oder ein stabiles Drahtnetz darüber angebracht werden. Als Tränke ist eine flache Schale mit Wasser geeignet – die nehmen auch Vögel gerne an. Wilde Ecken in Gärten sind außerdem pflegeleicht und schaffen zusätzlich Lebensräume für Igel und Wildbienen. Dazu kann in einem Teil des Gartens die Wiese stehen bleiben und Laub und Geäst auf einem Haufen gesammelt werden. Dies ermöglicht es den Tieren, Material für ihren Unterschlupf zusammenzutragen.
Weitere Informationen
BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Kreisgruppe Bamberg
Kapuzinerstraße 12
96047 Bamberg
E‑Mail: bamberg@bund-naturschutz.de
https://bamberg.bund-naturschutz.de/
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