Brose Bamberg musste sich am 11. Spieltag der Basketball Bundesliga bei medi bayreuth mit 86:92 geschlagen geben. Nach zuletzt sieben Bundesliga-Niederlagen in Serie konnten die Gastgeber in der mit 3.400 Zuschauern ausverkauften Oberfrankenhalle wichtige Punkte im Abstiegskampf holen.
Bei Brose waren Patrick Miller nach überstandener Leistenverletzung und Kevin Wohlrath nach auskurierter Grippe wieder zurück und direkt in der Startformation. Zu Beginn war es eine ausgeglichene Partie, in der vor allem beide Offensivreihen schnell ihren Rhythmus fanden. Nach einem Dreier von Spencer Reaves, dem dritten der Bamberger, führte Brose Mitte des ersten Viertels mit 13:11. Die Führung sollte in den Folgeminuten allerdings in einen kleinen Rückstand umschwenken, nachdem Rowe rund 120 Sekunden vor Abschnittsende den Distanzwurf zum 18:21 traf. Die letzten zwei Minuten gehörten dann aber wieder den Gästen. Heckmann mit fünf Punkten in Serie, dazu Sengfelder, Miller mit einem Monsterdunk und anschließend verwandeltem Freiwurf und Gabriel Chachashvili sorgten für einen 12:0‑Lauf und das 30:21. Bruhnke traf mit der Sirene nochmals für Bayreuth, so dass es mit sechs Punkten vor in den zweiten Abschnitt ging: 30:24.
Christian Sengfelder schraubte die Führung nach knapp elf Minuten per Dreier zum Stand von 33:24 wieder auf neun Zähler hoch. In der Folge verloren die Gäste allerdings etwas den Fokus, waren defensiv nun ein ums andere Mal den berühmten Schritt zu spät und konnten auch vorne teilweise drei, vier Würfe in Serie nicht verwerten. Bayreuth kam daher zurück ins Spiel, verkürzte den Rückstand aus ihrer Sicht sukzessive und ging dreieinhalb Minuten vor der Pause erstmals seit der Anfangsminute wieder in Front: 40:41. Brose aber riss sich am Riemen. Lautstark angefeuert von rund 250 mitgereisten Bamberger Fans brachten Chachashvili, Jaromír Bohačík, ein Heckmann-Dreier und noch einer von Bohačík die Gäste wieder in Führung und mit einem kleinen sechs Punkte umfassenden Polster in die Halbzeit: 49:43.
„Wir haben irgendwann das Momentum verloren“
Brose konnte den Vorsprung die ersten drei Minuten nach dem Seitenwechsel halten, dann kamen die Gastgeber etwas auf und wieder auf einen Punkt ran: 53:52. Offensiv wollte in dieser Phase nur wenig bei den Bambergern gelingen. Zwar traf Bell den Dreier und Sengfelder schloss einmal schön am Korb ab, doch es war zu wenig, was die Gäste boten. Lediglich 15 Punkte konnten die Bamberger im dritten Abschnitt erzielen, in den letzten fünf Minuten des dritten Viertels gar nur deren sechs. Anders die Hausherren, die nun Blut geleckt hatten. Bruhnke sorgte in Minute 28 für den erneuten Bamberger Rückstand, den Heckmann durch einen Dreier zwar nochmals umdrehen konnte, der allerdings nach zwei weiteren erfolgreichen Distanzwürfen von Doreth und nochmals Bruhnke nach 30 Minuten auf vier Zähler angewachsen war. Beim Stand von 64:68 ging in den Schlussabschnitt ging.
Dort hatte nun Bayreuth Oberwasser. Und wie. Vier Dreierversuche, vier Treffer – die Hausherren zogen auf elf Punkte davon (70:81, 34.). Brose konnte zunächst nicht folgen, versuchte vieles, blieb aber zumeist erfolglos. Erst allmählich kamen die Gäste nochmals auf, angetrieben von Amir Bell und Patrick Miller zogen sie nochmals einen Schlussspurt an, den Solomon Young 90 Sekunden vor Ende per Dreier zum 81:84 vollendete. Bamberg war wieder drin im Spiel, generierte auf der Gegenseite einen Stopp, aber diesmal vergab Young von der 6,75m-Linie. Nächster Bayreuther Angriff, wieder ein Stopp, aber Brose verlor den Ball. So kamen die Hausherren wieder in Ballbesitz und ließen es sich diesmal nicht nehmen, punkteten und schickten die Gäste somit endgültig auf die Verliererstraße. Am Ende unterlag Brose Bamberg medi bayreuth mit 86:92.
„Schwieriger Moment für uns. Das ist nicht das, was wir unseren Fans zeigen wollen“, so Bambergs Trainer Oren Amiel. „Ich fühle mich schlecht gegenüber den Zuschauern, der Organisation. Wir haben irgendwann das Momentum verloren und es nicht mehr geschafft, es zurückzuholen. Wir konnten sie nicht mehr stoppen, sie haben getroffen und Selbstvertrauen bekommen. Bei uns hingehen wollte nichts fallen. Wir haben zum Ende hin nochmals alles versucht, haben uns gepusht, aber es hat nicht mehr gereicht.“