Die Teilnahme an den Playoffs ist für Bamberg ein Stück unwahrscheinlicher geworden. Während die Konkurrenz gewann, verloren die Bamberger in einem hart umkämpften Spiel gestern Abend gegen den FC Bayern München Basketball knapp mit 72:73. Nur wenige Spielsekunden entschieden dabei über Broses Niederlage.
Bis 108 Sekunden vor Spielschluss führten die Bamberger Gäste, angefeuert von rund 70 mitgereisten Fans, mit 72:68 gegen den FC Bayern München Basketball. Dann bekam die Mannschaft den Ball aber nicht mehr unter Kontrolle.
Den Spielbeginn gestaltete Brose Bamberg noch engagiert und ließ sich auch von fünf schnellen Münchner Punkten nicht aus dem Konzept bringen. Dieses sah vor, die großen Spieler in der Zone zu finden, dazu mit aller Vehemenz in den Offensivrebound zu gehen. Ein Plan, der zumindest zu Beginn funktionierte: Durch einen 10:0‑Lauf Mitte des Viertels ging Bamberg mit 12:5 in Führung. Weitere Treffer folgten, so dass Brose mit 18:15 in die erste Viertelpause ging.
Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts blieb es dabei: Brose stand solide in der Verteidigung, ließ kaum freie Würfe der Münchner Hausherren zu. Obwohl die Dreipunktewürfe in der ersten Halbzeit nur selten fielen (2÷13), waren die Gäste auch offensiv weiterhin präsent (27:21, 13.).
Mitte des Viertels musste Brose dann allerdings einen 0:6‑Lauf hinnehmen und kassierten den Ausgleich: 27:27. In Führung gehen konnten die Münchner aber nicht, denn Bamberg hatte die passenden Antworten parat. Zur Pause lagen die Oberfranken mit 38:37 wieder in Führung. Bis auf Spencer Reaves hatten bereits alle Bamberger gepunktet, Jaromír Bohačík und Gabriel Chachashvili führten die Statistik bis mit jeweils sieben Zählern an.
Denkbar knappes Ergebnis
Direkt nach Wiederbeginn ging der FC Bayern München Basketball zum ersten Mal in Führung, doch im Gegenzug konterte Christian Sengfelder mit einem erfolgreichen Distanzwurf (41:40, 21.). Die Partie ging nun hin und her, wobei es Brose nach wie vor verstand, die Münchner Offensive im Zaum zu halten. Insgesamt wechselte die Führung im dritten Abschnitt neun Mal, zuletzt kurz vor Viertelende, als Wimberg für München zum 55:57 traf. Die letzten Punkte aber gingen auf das Konto von Patrick Heckmann, der durch zwei sichere Freiwürfe den 57:57-Viertelendstand herstellte.
Im Schlussabschnitt steigerten sich die Münchner in der Verteidigung und ließen nun ihrerseits kaum einfache Punkte der Bamberger zu. Allerdings stand die Defense der Gäste nach wie vor gut, was zur Folge hatte, dass das letzte Viertel ein punktearmes war.
Trotzdem blieb es spannend. Mitte des Abschnitts führten die Bayern mit vier Zählern (63:67), doch Sengfelder verkürzte kurze Zeit später, Patrick Miller holte die Führung zweieinhalb Minuten vor dem Ende wieder zurück und Bohačík baute sie per Dreier aus (68:72, 39.).
Es folgte die Schlussphase, in der es Bamberg nicht mehr gelang, erfolgreich abzuschließen. Für München traf Cheatham eine Minute vor Schluss zum 70:72. Es kam auf die letzten Sekunden an.
Brose bekam mehrmals den Ball beim Rebound nicht unter Kontrolle, zuletzt knapp drei Sekunden vor dem Ende. Einwurf München, der Ball kam zu Lucic – der traf den Dreier. Brose musste sich mit 72:73 geschlagen geben, da der letzte Wurf von Bohačík am Ring abprallte.
Die Würzburg Baskets, Bambergs Hauptkonkurrent um Platz 9, der letzte Playoff-Platz, gewannen unterdessen ihr Spiel gegen die Hakro Merlins Crailsheim (86:85). Bambergs Chancen auf die Teilnahme an der Endrunde, für die die Mannschaft ohnehin bereits auf Ausrutscher der anderen Teams angewiesen war, sind mit der Niederlage gegen den FC Bayern München Basketball wieder geringer geworden.
Coach Oren Amiel sagte nach dem Spiel trotzdem: „Mir ist klar, dass München vor zwei Tagen ein Spiel hatte. Dennoch muss man gegen sie erst einmal so auftreten und spielen, wie wir es getan haben. Wir hatten bis in die Schlusssekunden die Chance, das Spiel zu gewinnen. Wahrscheinlich hätte schon ein Rebound mehr gereicht, so ist es eine weitere harte Niederlage.“