Brose Bamberg gewann gestern in der easyCredit Basketball Bundesliga gegen die EWE Baskets Oldenburg mit 89:78 und baut seine Serie in der BBL auf nun drei Siege in Folge aus.
Schon vor Spielbeginn war die Stimmung auf dem Siedepunkt. Die Sektion Südblock zeigte eine Choreografie zu Ehren des Bamberger Teams, das 1970 erstmals in die Bundesliga aufstieg. Das Besondere: sieben der damaligen Aufstiegshelden waren in der Halle und konnten das Spektakel – nach dem Eintrag ins Goldene Sportbuch der Stadt Bamberg am Nachmittag – live und hautnah miterleben.
Der Beginn der Partie war dann geprägt von Fehlwürfen auf beiden Seiten. Zwar traf Gabriel Chachashvili schnell einen Freiwurf, die ersten Punkte aus dem Feld ließen aber lange auf sich warten. Bei Oldenburg über zwei Minuten, bei Brose gar knappe vier. Dann aber traf Kevin Wohlrath den Dreier zum 4:2. Dreier waren in Viertel eins das Bamberger Erfolgsrezept. Wollte aus dem Zweierbereich nahezu nichts fallen (1÷6), lief es von jenseits der 6,75 Meter-Linie besser. Fünf Treffer standen nach zehn Minuten bei elf Versuchen zu Buche. Den letzten gab es mit der Sirene von Gerel Simmons, der seine Mannschaft hierdurch mit 20:17 in die erste Viertelpause schickte.
Im zweiten Abschnitt lief es offensiv für beide Mannschaften besser, wobei Brose nach wie vor stark in der Verteidigung stand und es den Oldenburgern schwer machte, sich überhaupt Würfe herauszuspielen. Ein 7:0‑Lauf zur Mitte des Viertels brachte die Hausherren erstmals mit acht Punkten in Führung: 34:26. Zweistellig wurde der Vorsprung 60 Sekunden später durch zwei verwandelte Freiwürfe von Patrick Miller (39:29, 16.). In dieser Range pendelte sich das Ergebnis denn auch zunächst ein, mal verkürzten die Gäste auf sieben oder acht Zähler, mal lag Brose mit elf oder zwölf vorne. Zur Pause waren es neun, ging es mit 49:40 in die Kabine. Auffällig bis dato: alle Bamberger konnten sich bereits in die Scorerliste eintragen.
„Ich bin sehr froh, dass wir gewonnen haben“
Zu Beginn der zweiten Halbzeit sollte es aus Bamberger Sicht so laufen, wie zu Beginn des Spiels. Brose traf nichts. Anders diesmal die Oldenburger, die die Neun-Punkte-Führung schnell schmelzen ließen (51:49, 34.). Es dauerte über vier Minuten, ehe Gerel Simmons den Offensivfluch durchbrach und Amir Bell in der Folge das Heft des Handelns in die Hand nahm und vier Punkte in Serie erzielte (60:54, 36.). Brose war wieder da, angetrieben von 4.073 lautstarken Fans. Die Bamberger standen nun auch wieder bissiger in der Verteidigung und trafen vorne zum einen wieder die richtigen Entscheidungen, zum anderen in den Korb. Die letzten 180 Sekunden des dritten Viertels gab es einen 10:2‑Lauf der Gastgeber, der zum 70:59 nach 30 Minuten führte.
Im Schlussabschnitt hieß es nun: nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern weiter offensiv und defensiv fokussiert bleiben. Das gelang zu Beginn auch gut, stand es nach 34 Minuten und einem erfolgreichen Reaves-Dreier 78:67. Aber Oldenburg gab nicht auf. Die Niedersachsen bekamen die zweite Luft, konnten den Rückstand aus ihrer Sicht sukzessive verringern und waren nach einem Dreier von Pjanic vier Minuten vor Schluss wieder auf vier Zähler dran: 80:76. Doch Brose blieb stabil, kämpfte sich zurück, sicherte sich in der Crunchtime Rebound um Rebound und blieb zum Ende hin fehlerlos von der Freiwurflinie. Nach 40 Minuten stand ein 89:78-Sieg auf der Anzeigetafel, der gleichbedeutend mit dem dritten BBL-Erfolg in Serie war.
Es war über die kompletten 40 Minuten ein Spiel auf sehr gutem Niveau, das Brose vor allem durch eine bissige Defensive immer wieder bestimmte. Offensiv fielen die Dreier gut, trafen die Hausherren vor 4.073 begeisterten Zuschauern 15 Stück bei 34 Versuchen. Spencer Reaves (11) und Amir Bell (12) blieben ohne Fehlwurf. Bester Werfer in einem kollektiv starken Team war Patrick Miller mit 17 Punkten.
„Oldenburg ist eines der ‚Signature Teams‘ der Liga. Sie haben einen klaren Spielstil, spielen hochklassig, sehr intensiv. Unser Ziel war es, dem entgegenzuhalten und sie dadurch auszupowern. Wir haben aktuell mehr Spieler zur Verfügung, wir werden besser“, resümierte Oren Amiel. „Es war sehr wichtig zu gewinnen, zum einen, um zu zeigen, dass wir auf diesem Level spielen können, zum anderen natürlich, um den Fans etwas zurückzugeben. Wir nahmen während des Spiels einige Anpassungen vor, nachdem sie sich auf unsere Verteidigung eingestellt hatten. Es war ein gutes Basketballspiel zweier guter Teams – ich bin sehr froh, dass wir gewonnen haben.“