Die Bamberger Caritas hat im vergangenen Jahr mehreren Gefangenen der Justizvollzugsanstalt (JVA) Ebrach bei ihrer Schuldenregulierung geholfen. Oft geht es dabei um Stundungen der Forderungen oder Ratenzahlungs-Lösungen.
Beratungen zu Rechnungen, Mahnungen oder Vollstreckungsankündigungen: 48 junge Gefangene der JVA Ebrach haben bei ihrer Schuldenregulierung im Jahr 2023 Hilfe von der Caritas Bamberg erhalten, so die Sozialorganisation in einer Mitteilung. Häufig seien gerichtliche Schreiben wie Mahn- oder Vollstreckungsbescheide Anlass zur Kontaktaufnahme mit der Schuldnerberatung.
In der Beratungssituation in der JVA sei dann vor allem die besondere Lebenssituation der Ratsuchenden zu berücksichtigen. Einerseits seien die Klienten sehr jung und haben oftmals keine Schul- oder Berufsausbildung, was die Verdienstmöglichkeiten und die damit verbundenen Tilgungsmöglichkeiten nach der Haftentlassung einschränkt. Zum anderen könne auch innerhalb der Haftzeit in der Regel keine Tilgung der Schulden stattfinden. Auch müsse berücksichtigt werden, dass Schulden häufig aus Straftaten entstanden sind. Hierbei sei zu vor allem beachten, dass bei dieser Art Schulden bestimmte Regulierungsmöglichkeiten wie Verbraucherinsolvenzverfahren nicht in Frage kommen.
Der Großteil der Gefangenen, die die Beratung in Anspruch nehmen, so die Caritas weiter, haben indes Zahlungsverpflichtungen, welche sie wegen der Inhaftierung und dem damit verbundenen Einkommensverlust nicht mehr nachkommen können. Diese Zahlungsverpflichtungen sind meist nicht reguliert. Entsprechend erhalten die Gefangenen Informationen, wie eine Regulierung bis zur Haftentlassung gestaltet werden kann. Dies ist im Großteil der Fälle eine Stundung der Forderungen beziehungsweise eine Ratenzahlungs-Lösung. In vielen Fällen haben die Ratsuchenden laut Caritas allerdings keinen Überblick über die Höhe der Gesamtverschuldung. Ebenso werde häufig auf laufende Verträge hingewiesen, welche weiter Kosten verursachen. Hier ist das Ziel der Beratung, die Verschuldungshöhe zu begrenzen und keine weiteren Kosten auflaufen zu lassen.