Spannung und Dramatik bescherte den Bamberg Baskets die Partie des 18. Spieltags in der easyCredit Basketball Bundesliga. „Wir hatten die Chance zum Sieg, haben sie aber nicht genutzt“, sagte Baskets Coach Oren Amiel nach dem Match seines Teams bei den Basketball Löwen Braunschweig, das am Ende nach zweifacher Verlängerung mit 90:91 (28:33, 71:71) verloren ging.
Gegen die den Basketball Löwen Braunschweig war den Bamberg Baskets im Hinspiel Ende November der erste Heimsieg dieses Saison gelungen. Schon allein eine etwas bessere Freiwurfquote (13 von 23 /57%) in der regulären Spielzeit, hätte den Bambergern gestern vor 4.096 Zuschauer in der Volkswagen Halle die Extraspielzeit ersparen und zum erneuten Erfolg führen können. Eigene Fehler in der Schlussphase des vierten Viertels, zum Ende beider Verlängerungen sowie zwei diskussionswürdige und jeweils zum Nachteil der Bamberger verlaufene Coaches Challenges verhinderten letztlich einen durchaus möglichen Auswärtssieg.
Oren Amiel hatte seine Erste Fünf erneut umgebaut und startete mit Malik Johnson, Karsten Tadda, Trey Woodbury, Adrian Nelson und Filip Stanić in die Partie. Besser ins Spiel kamen aber zunächst die Löwen. Nachdem auf Bamberger Seite die ersten vier Wurfversuche allesamt ihr Ziel verfehlten, gingen die Gastgeber mit 6:0 in Führung. 3:40 Minuten waren gespielt, als Trey Woodbury für die ersten Bamberger Punkte sorgte (2:6/4.). Adrian Nelson legte per krachendem Alley Oop nach Anspiel von Malik Johnson nach. Offensiv hatten beide Teams jedoch weiterhin so ihre Probleme. Mit der Einwechslung von EJ Onu erhielt die Bamberger Verteidigung nun mehr Stabilität, denn die Löwen zeigten Respekt vor den Shotblocking-Qualitäten des Bamberger Centers. Nachdem Zach Copeland zunächst noch die Möglichkeit zur Führung vergeben hatte, war es in der 8. Minute dann Trey Woodbury, der nach einem Korberfolg mit Foul auch den fälligen Freiwurf zum 11:10 (8.) verwandelte. Nach den ersten zehn Minuten lagen dann aber die Löwen in Front (13:12).
Im zweiten Viertel wechselte anfangs die Führung nun von Angriff zu Angriff. Zumindest fanden beide Teams nun offensiv etwas besser zu ihrem Rhythmus und marschierten quasi im Gleichschritt durch die erste Hälfte des zweiten Viertels (20:22/15.). Mit einem Dreier von EJ Onu begann dann die stärkste Phase der Bamberger in der ersten Hälfte. Ein 9:2‑Lauf zum 29:24 (17.) zwang Braunschweigs Coach Jesus Ramirez zur Auszeit, mit der er den Lauf der Gäste auch stoppen konnte. Die fünf Zähler Vorsprung behaupteten die Bamberg jedoch bis zur Halbzeitpause.
7‑Punkte-Führung vor dem letzten Viertel
Zu Beginn der zweiten Hälfte hatten die Baskets nun die Chance, ihren Vorsprung etwas auszubauen. Die Löwen ließen sich aber nicht abhängen und hielten den Rückstand konstant (37:32/23.). Wenig später kamen die Gastgeber durch einen Dreier von Ahmaad Rorie beim 39:37 sogar wieder richtig dicht an die Baskets heran (25.), doch die Bamberger konterte zum 44:37 (26.). Abermals verkürzten die Löwen (44:41/27.), doch die Baskets antworteten ebenso prompt. Der Alley Oop-Spielzug mit Dunk von EJ Onu auf Zuspiel von Patrick Heckmann, der anschließende Stopp in der Verteidigung sowie die beiden nach Foul beim Dreier versenkten Freiwürfe von Zach Copeland brachten die Baskets wieder mit 48:41 in Front (28.). 20 Sekunden vor Ende das Viertels hatte TJ Crockett nach einem Ballgewinn die Chance, mit einem Dunking für die Löwen auf 45:48 zu verkürzen, doch er hämmerte den Ball auf den Ring, von wo er ins Seitenaus sprang. Auf der anderen Seite legt Zach Copeland zwei Freiwurftreffer zum 50:43 nach 30 Minuten nach.
Mit einem 11:3‑Lauf starteten die Braunschweiger ins letzte Viertel und holten sich durch den Dreier von Sananda Fru die Führung zurück (54:53/33.). Die Spannung baute sich nun immer weiter auf und der Dunk von Nicholas Tischler zum 67:63 schien das Momentum bei noch 2:02 Minuten Restspielzeit auf die Seite der Löwen zu bringen, doch zwei Punkte von Zach Copeland und ein Dreier von Malik Johnson brachten die Baskets wieder mit 68:67 in Front. 17,6 Sekunden vor dem Ende stand Jilson Bango nach Foul von Trey Woodbury für zwei Freiwürfe an der Linie. Der Angolaner verwandelte beide. Zach Copeland übernahm die Verantwortung und erspielte sich den letzten Wurf. Zum Entsetzen der rund 4.000 Zuschauer in der Volkswagen Halle ging sein Dreier mit der Sirene zum 71:69 in den Korb. Die Schiedsrichter jedoch überprüften die Uhr und ließen nochmals fünf Zehntelsekunden Restspielzeit einstellen, welche die Löwen für ein Alley Oop-Play aus dem Einwurf nutzten und so durch den Korb von Sylla doch noch in die Verlängerung kamen (71:71).
Mehrfache Wechsel der Führung in der Verlängerung
Die erste Verlängerung begannen die Baskets mit zwei Korberfolgen (75:71), die Ahmaad Rorie jedoch mit einem Vierpunktspiel in nur einem Angriff erneut egalisierte. Bamberg setzte sich wieder auf 81:76 ab, doch Dreier von Rorie und Zylka brachten die Löwen bei noch 18,2 Sekunden wieder auf 83:82 heran – Auszeit Bamberg. Oren Amiel entschied sich für Einwurf an der Grundlinie, doch eben jener von Patrick Heckmann landete in den Händen der Braunschweiger. Trey Woodburys fünftes Foul schickte Rorie an die Freiwurflinie, wo er einen zum 83:83 verwandelte. Der letzte Wurf von Zach Copeland verfehlte sein Ziel und es ging in die zweite Verlängerung.
Wieder wechselte die Führung mehrfach. Nachdem Patrick Heckmann das 88:87 für die Baskets erzielen konnte, traf Jilson Bango zum 89:88 für die Löwen. Im nächsten Ballvortrag spielte Nicolas Tischler Zach Copeland den Ball aus der Band ins Aus. Löwen Coach Ramirez nutzte hier seine Coaches Challenge und die Entscheidung dieser wirklich schwer zu erkennenden Situation wurde gedreht und Bamberg verlor den Ball. Nachdem Njie mit seinem Drive auf 91:88 erhöht hatte, stellte Zach Copeland mit zwei Freiwürfen auf 90:91. Wenig später hatte Copeland die Chance zur Bamberg Führung, doch Bango blockte seinen Wurf. Da auch der nächste Angriff der Löwen keine Punkte brachte (Airball von Zylka) hatte Bamberg noch einmal die Chance das Spiel zu gewinnen, doch anstatt bei noch gut 18 Sekunden den Weg zum Korb zu suchen beziehungsweise ein Foul zu ziehen, hielt Copeland den Ball und verdribbelte sich am Ende. „Wir hatten die Chance zu gewinnen und haben sie nicht genutzt. Wir waren dumm genug, um das Spiel nicht zu gewinnen. Und das ist alles, was ich zu sagen haben“, resümierte Bamberg Baskets-Headcoach Oren Amiel.