Florian Müller bekommt die Auswirkungen der Stilllegungen des öffentlichen Lebens in seiner Doppelfunktion als Geschäftsführer des Ahörnla und Vorstandsmitglied der Kreisstelle des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands von mehreren Seiten zu spüren. So erreichen ihn täglich Hilferufe der an den Verband angegliederten Betriebe und als Gastronom sieht er sich nicht nur eigenen wirtschaftlichen Schäden ausgesetzt, sondern hat auch mit der Unsicherheit zu kämpfen, nicht zu wissen, wann wieder geöffnet werden kann. Im Telefoninterview haben wir mit ihm gesprochen.
Mit welchen Gefühlen haben Sie die Verhängung der Allgemeinverfügung, nach der Gaststätten und Bars schließen mussten, aufgenommen?
Florian Müller: Ich war geschockt. Das war im Endeffekt so, dass man von heute auf morgen den Boden unter den Füßen weggezogen bekommt und ich zu dem Zeitpunkt keine Ahnung hatte, wie es weitergeht. Kurz danach hatten wir von den Wirten der Sandstraße ein Treffen, um zu besprechen, was man jetzt macht. Jeder von uns weiß, wie hoch die laufenden Kosten, vor allem die des Personals, in der Gastronomie sind.
Lässt sich bereits sagen, welche Auswirkungen, finanziell, personell, die Beschränkungen auf die Bamberger Hotel- und Gaststättenbetriebe haben werden?

Florian Müller ist Geschäftsführer des Ahörnla und Vorstandsmitglied der Kreisstelle des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands.
Florian Müller: Ich war geschockt. Das war im Endeffekt so, dass man von heute auf morgen den Boden unter den Füßen weggezogen bekommt und ich zu dem Zeitpunkt keine Ahnung hatte, wie es weitergeht. Kurz danach hatten wir von den Wirten der Sandstraße ein Treffen, um zu besprechen, was man jetzt macht. Jeder von uns weiß, wie hoch die laufenden Kosten, vor allem die des Personals, in der Gastronomie sind.
Lässt sich bereits sagen, welche Auswirkungen, finanziell, personell, die Beschränkungen auf die Bamberger Hotel- und Gaststättenbetriebe haben werden?
Florian Müller: Für fast alle Betriebe, außer denen, die Lieferangebote haben, wobei das natürlich ein lächerlich geringer Anteil ist, sind die derzeitigen Zustände ein Totalschaden – null Umsatz von heute auf morgen. In Hotels genau das Gleiche. Angekündigte Buchungen können kostenfrei storniert werden, Hoteliers bleiben auf den Kosten sitzen und haben keine Buchungen und vor allem keine Sicherheit, wann denn wieder etwas passiert, mehr.
Wie sehen Sie in diesem Sinne diese Art der Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus? Halten Sie die Allgemeinverfügung für sinnvoll oder hätten Sie sich eine andere Vorgehensweise gewünscht?
Florian Müller: Das kann ich nicht sagen, ich bin kein Gesundheitsexperte. Nachdem man aber gewusst hatte, wie sich das Virus verbreitet, hat sich die Regierung nicht gleich für Maßnahmen entschieden, sondern immer Fristen gesetzt, nach dem Motto „jetzt macht mal noch ein paar Tage, dann schließen wir alles“. Dann wurde dem Volk gesagt zuhause zu bleiben, die Gaststätten durften aber wieder noch ein paar Tage offenbleiben. Ich nehme das in Kauf, habe aber nicht das Gefühl, dass es von vornherein einen Plan gab, nach dem vorgegangen wurde, sondern es wurde try-and-error-mäßig ausprobiert.
In welchem Zustand befindet sich das Ahörnla? Wird es die Gaststätte wieder in alter Form geben können?
Florian Müller: Wir sind komplett stillgelegt. Wie es danach weitergeht, kommt darauf an, wie lange wir geschlossen haben. Das ist das Hauptproblem. Der Staat sagt, damit ihr in der Krise nicht liegenbleibt, könnt ihr Schulden machen. Die Bank, zum Beispiel die KfW, verlangt aber einen Finanz-Plan über diese Schulden. Diesen zu erstellen, ist aber schwer, weil es sich derzeit nicht sagen lässt, ab wann man wieder Einnahmen hat. Denn ob die Gastronomie ab dem 19. April wieder aufmachen darf, ist nicht sicher. In der Politik hat keiner den Arsch in der Hose, zu sagen, dass die Gaststätten ab 19. April sicher wieder öffnen dürfen oder dass dieses Datum nur Wunschdenken ist und sowieso nichts wird und man besser gleich vom 1. Juni oder noch später ausgehen sollte, von da an aber sicher wieder öffnen darf. Andererseits stellt sich auch die Frage, ob überhaupt noch etwas da ist, das wieder aufmachen kann, wenn das Ganze jetzt noch acht Wochen dauert.
Was machen Sie als erstes, wenn die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben werden?
Florian Müller: Ich renne in meinen Laden und versuche, ihn startklar zu machen.
- Sebastian Quenzer
- Foto: Sandstraße: Sebastian Quenzer | F. Müller: Florian Müller