Gastronomische Betriebe leiden besonders unter den derzeitigen Beschränkungen. Viele stehen vor existenzbedrohenden wirtschaftlichen Schäden. Dem Café esspress geht es noch verhältnismäßig gut,
... weiter
Unterschriften für mehr Platz vor der Gaststätte
Gastronomie fordert größere Freischankflächen
Bamberger Gastronominnen und Gastronomen fordern, weiterhin größere Freischankflächen nutzen zu dürfen. Dies habe sich in der Pandemie-Zeit bewährt und könnte nun wieder wichtig werden.
Im kleinen Sitzungssaal des Bamberger Rathauses trafen sich am Dienstag, 6. Dezember, eine Delegation aus der Bamberger Gastronomie mit Oberbürgermeister Andreas Starke, Wirtschaftsreferent Dr. Stefan Goller und Ordnungsreferent Christian Hinterstein. Das teilte das Rathaus mit. Die Gastronominnen und Gastronomen forderten, die erweiterten Freischankflächen aus den Corona-Jahren auch in Zukunft nutzen zu können. „Das hat uns das Überleben gesichert“ oder „die Gäste wollen jetzt auch gar nicht mehr so eng sitzen wie vor der Pandemie“ sind Argumente, die die GastronomievertreterInnen zur Bekräftigung nannten.
Während der Pandemie-Jahre hatte es die Stadt Bamberger Kneipen, Bars und Cafés ermöglicht, die Freischankflächen vor ihren Lokalen kostenfrei zu erweitern. „Die Gastronomiebetriebe wurden von den Coronamaßnahmen hart getroffen. Das ist uns bewusst und wir wollen unser Möglichstes tun, um die Gastronomen zu unterstützen“, sagte Oberbürgermeister Starke.
Aktuell hohe Energiepreise stellen die Gastronomie aber bereits vor die nächste Herausforderung. Die geforderten erweiterten Außenflächen könnten in dieser schwierigen Lage helfen, etwa am Katzenberg, in der Au- oder Sandstraße. Ihr Anliegen unterstrich die Delegation der Gastronomie mit einer Unterschriftenliste, die sie dem Oberbürgermeister übergab. Laut Angaben der Delegation hatten etwa 1.000 Personen unterschrieben, etwa 60 davon waren Gastronomiebetriebe.
Oberbürgermeister Andreas Starke zeigte sich aufgeschlossen und kündigte an, das Thema bald im Stadtrat, nämlich in der ersten Vollsitzung nach der Winterpause, am 25. Januar 2023, beraten zu lassen. „Wir wollen Planungssicherheit schaffen“, sagte Starke.
- Dezember 7, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Trotz vieler Gegenargumente
Gastronomie auf Unterer Brücke: Stadtrat gibt Ausschreibung in Auftrag
In seiner Vollsitzung am 26. Oktober hat der Stadtrat entschieden, die Verwaltung zu beauftragen, eine öffentliche Ausschreibung für einen dauerhaften Betrieb einer Freischankfläche auf der Unteren Brücke vorzubereiten. Dies tat man, obwohl sich in einer BürgerInnen-Befragung mehr als 70 Prozent gegen Gastronomie auf der Brücke ausgesprochen hatten. Auch einige weitere Punkte sprechen dagegen.
Vor einem Monat kündigte die Stadt in einer Mitteilung an, eine Befragung der Bürgerinnen und Bürger darüber zu beginnen, ob die gastronomische Nutzung der Unteren Brücke im nächsten Jahr fortgesetzt werden soll. Dies habe man tun wollen, um für die Vollsitzung des Stadtrats am 26. Oktober eine „gute und gesicherte Grundlage“ zu haben, auf der über diese Frage entschieden werden könne. Nun ist das Ergebnis der nicht-repräsentativen Befragung da – die Entscheidung ist aber schlussendlich nicht in ihrem Sinne getroffen worden.
Ausgangspunkt „Exzesse im Sommer 2021“
Nach gut einstündiger, lebhafter Auseinandersetzung, wie die Stadt mitteilte, folgte die Stadtrats-Vollsitzung am Ende mehrheitlich einem Vorschlag der Verwaltung. So sprach das Gremium den Auftrag aus, eine öffentliche Ausschreibung für einen dauerhaften gastronomischen Betrieb auf der Unteren Brücke vorzubereiten.
„Dieses Jahr war der provisorische Brückenbiergarten ein befristeter Testlauf zu erleichterten Bedingungen“, sagte Oberbürgermeister Andreas Starke bei der Vollsitzung. „Deshalb müssen wir uns auch auf den Fall vorbereiten, dass wir nach einer Ausschreibung zu veränderten Konditionen keinen Betreiber finden könnten.“ Es sei aber klar: „Wir dürfen nicht riskieren, in die Zustände aus dem Jahr 2021 zurückzufallen.“
Den Ausgangspunkt für die Einrichtung eines Biergartens auf der Unteren Brücke bildeten, was die Stadt „Exzesse im Sommer 2021“ nennt. Die Corona-Pandemie schränkte damals die Möglichkeiten, am Abend auszugehen stark ein. Die Clubs waren geschlossen, Konzerte fanden nur vereinzelt statt. So habe sich die schon vorher beliebte Untere Brücke zu einem über Bambergs Grenzen hinaus bekannten Party-Hotspot entwickelt. Das habe negative Begleiterscheinungen wie Lärm, Müll und Schlägereien in Folge erhöhten Alkoholkonsums mit sich gebracht. Alle Versuche der Stadt, die Lage gemeinsam mit der Polizei unter Kontrolle zu bringen, konnten an der Situation nichts ändern.
Im Frühjahr 2022 sah der Stadtrat keinen anderen Ausweg, als auf der Brücke einen Probebetrieb für eine Freischankfläche mit 140 Sitzplätzen zu beginnen. Ziel der Unternehmung war, durch die Bewirtung und mit Hilfe von Security-Kräften die Lage zu entspannen und „Feier-Auswüchse“ zu verhindern. Als einziger Bewerber erhielt Gastronom Tom Land den Zuschlag für die Umsetzung.
1032 Fragebögen ausgefüllt: Mehr als 70 Prozent gegen gastronomischen Betrieb
Ein halbes Jahr später stellt sich nun die Frage: Wurde das Ziel erreicht? An der analogen und digitalen Befragung der BürgerInnen, die die Stadtverwaltung zur Beantwortung der Frage für den Stadtrat unternahm, nahmen rund 1030 Menschen teil.
Die Mehrheit der Befragten bejahte die Verbesserung der Zustände im Jahr 2022. Sowohl die Ruhestörungen (37 Prozent Ja, 21 Prozent Nein) als auch die Verschmutzungen (49 Prozent Ja, 22 Prozent Nein) auf der Unteren Brücke seien laut Antworten im Fragebogen eingedämmt worden.
Die Frage „Würden Sie generell eine dauerhafte Freischankfläche in den Sommermonaten auf der Unteren Brücke begrüßen?“ brachte ein eindeutigeres Ergebnis. Mehr als 70 Prozent der Befragten würden eine Fortführung des gastronomischen Betriebs überhaupt nicht beziehungsweise eher nicht begrüßen.
Eine genauere Analyse der nicht-repräsentativen Umfrage habe jedoch erkennen lassen, dass Alter und Wohnort die Antworten beeinflussen. Umso älter die Befragten seien, umso positiver würden sie die Freischankfläche bewerten. Allerdings gebe es in keiner Altersklasse eine Mehrheit für einen Weiterbetrieb.
Diese Erkenntnisse seien dem Stadtrat in der Vollsitzung ausführlich dargelegt worden. Demnächst wird man sie auch vollständig auf Bambergs Beteiligungsplattform nachlesen können.
Bewertungen und Auflagen
Neben den Umfrageergebnisse legte die Verwaltung dem Stadtrat weitere Stellungnahmen vor. So ziehe zum Beispiel die Polizei Bamberg-Stadt eine positive Bilanz des Sommers. Die Situation auf der Unteren Brücke habe sich deutlich entspannt. Die Gründe könnten durchaus in der gastronomischen Nutzung liegen. Jedoch sei auch der gesamtgesellschaftliche Umgang mit der Pandemie mittlerweile entspannter. Auch das Ordnungsamt, das Klima- und Umweltamt sowie der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband äußern sich zufrieden mit dem Testversuch.
Ob es tatsächlich die gastronomische Nutzung der Brücke, war, die die nächtlichen „Feier-Auswüchse“ beendete, sei allerdings tatsächlich dahingestellt. Nicht ohne Grund wiesen einige Stadträte darauf hin, dass es durch die Wieder-Öffnungen der Clubs, die durch weggefallene Corona-Einschränkungen möglich wurden, ohnehin keinen „Party-Hotspot“ an der Unteren Brücke mehr gegeben hätte. Die Sorge des Bürgermeisters, in die Zustände von 2021 zurückzufallen, ist insofern unbegründet.
Sehr kritisch bewerten das Zentrum Welterbe und der Denkmalschutz den Probelauf. Die bisherige Optik des Biergartens stelle eine Beeinträchtigung der Wirkung des überlieferten künstlerischen Erscheinungsbildes der sensiblen Umgebung mit dem historischen Brückenrathaus im Herzen des Weltkulturerbes dar.
Weitere Ämter der Stadtverwaltung wiesen zudem darauf hin, dass bei einem Dauerbetrieb der Freischankfläche etliche rechtliche Anforderungen zu erfüllen seien, die für den Probebetrieb ausgeblendet wurden. So wird eine feste Betriebseinrichtung in einem Gebäude, für die Zubereitung von Speisen und der Nachweis von Toiletten gefordert. Auch müsse die Fläche um die Mitoraj-Skulptur dauerhaft freigehalten werden, um Anforderungen des Denkmalschutzes und des Straßenverkehrsamts nachzukommen. Außerdem seien über einen Auflagenkatalog Details wie Stellplätze oder Flucht- und Rettungswege zu regeln.
Gastronom Tom Land zog in der Vollsitzung indes eine positive Bilanz und erklärte sein Interesse, den Biergarten auch in den nächsten Jahren weiter betreiben zu wollen. Nach anfänglichen Anfeindungen sei die Bewertung des Biergartens mit dem Tag der Öffnung ins Positive umgeschlagen.
Knappe Mehrheit für die Ausschreibung einer weiteren gastronomischen Nutzung trotz vieler Argumente dagegen
Am Ende der Vollsitzung fand der Verwaltungsvorschlag, eine Ausschreibung für eine dauerhafte Freischankfläche vorzubereiten, aber trotz der zwar nicht repräsentativen, aber mehrheitlich ablehnenden Umfrage-Ergebnisse, der grundsätzlich jugend- und nachtlebenfeindlichen Absicht der gastronomischen Nutzung, des weggefallenen Auslösers der vorangegangenen stärkeren Frequentierung der Brücke („Auswüchse“), also die Corona-Einschränkungen, der optischen Verschandlung durch die Biergarnituren, der zusätzlichen Verschandlung durch ein geplantes Sicherheitsgeländer und der Kommerzialisierung des öffentlichen Raums, eine knappe Mehrheit.
- Oktober 27, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Alkoholkonsumverbot wird verlängert
Lob für Gastronomen und Polizei
Die Stadt Bamberg verlängert die bereits beschlossenen Verbotsmaßnahmen zur Eindämmung der Auswüchse nächtlicher Partygänger, insbesondere an den Wochenenden, und beschließt zusätzliche flankierende Maßnahmen. Das berichtete Oberbürgermeister Andreas Starke in der Vollsitzung des Stadtrates am Mittwoch.
Vorausgegangen waren intensive Gespräche mit den Gastronomen, dem Bürgerverein IV. Distrikt und der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt.
„Die Polizei bestätigt, dass sich die Gastronomie an das To-Go-Verkaufsverbot gehalten hat. Die aktuellen Probleme gehen also nicht von der Gastronomie aus, sondern durch das oft missbräuchliche Verhalten auf der Straße“, so OB Starke im Stadtrat. Der Oberbürgermeister lobte die Kooperation der Gastronomie und dankte für die Bereitschaft, gemeinsame Lösung zu finden. Parallel zu den Verbotsmaßnahmen müssten aber weitere Maßnahmen getroffen werden. So wurden das Baureferat und die Bamberger Service Betriebe gemeinsam mit den Stadtwerken beauftragt, die Anbringung einer Störbeleuchtung im Bereich der Unteren Brücke sofort umzusetzen. „Damit wollen wir diesen besonders problematischen Bereich temporär ausleuchten, um so die Anziehungskraft zu mindern und dunkle Räume zu vermeiden“, erläuterte der Oberbürgermeister. Die Beleuchtung wird kommenden Montag 28. Juni installiert.
Wie in anderen Städte auch, beschäftigen die nächtlichen Auswüchse von Partygängern, vor allem an den Wochenenden, mit Lärm, Verunreinigungen und Störungen der Sicherheit und Ordnung die Bamberger Bürgerinnen und Bürger. Die Situation in Teilen der Innenstadt, vor allem in den Bereichen Untere Brücke und Sandstraße, führt besonders nach 23 Uhr zu erheblichen Konflikten. Die Stadt Bamberg hat daher bereits am 10. Juni eine Allgemeinverfügung mit einem Alkoholkonsumverbot sowie einem Verbot des To-Go-Verkaufs alkoholischer Getränke an Freitagen und Samstagen, jeweils in der Zeit von 22 bis 6 Uhr, für weite Teile der Innenstadt erlassen, welche in Abstimmung mit den Vertreterinnen und Vertretern der Gastronomie zunächst bis zum 19 Juli verlängert wird.
Als Gegenmaßnahme zum „Wildpinkeln“ hat die Gastronomie ihre Toilettenanlagen auch noch bis zu einer halben Stunde nach der eigentlichen Lokalschließung geöffnet. Außerdem wurden bei den öffentlichen WC-Anlagen die Öffnungszeiten deutlich auf 24 Uhr verlängert (Promenade, Untere Brücke, ERBA). Ebenso wurde eine höhere Frequenz bei der Leerung der öffentlichen Abfalleimer am Wochenende sowie die Aufstellung zusätzlicher großvolumiger Abfalleimer an den bekannten Hotspots durchgeführt.
Beleuchtung der Unteren Brücke und zusätzliche WC-Anlagen vereinbart
In einem Fortsetzungsgespräch am 21. Juni zur Evaluation der Maßnahmen waren sich alle Besprechungsteilnehmerinnen und ‑teilnehmer einig, dass die Maßnahmen – Alkoholkonsumverbot und To-Go-Verbot – für weitere vier Wochen, nun bis zum 19. Juli, angeordnet wird. Mit der zusätzlichen Anbringung einer Störbeleuchtung im Bereich der Unteren Brücke soll nun der Aufenthalt an diesem nächtlichen Brennpunkt unattraktiv gemacht und „dunkle Räume“ vermieden werden, da dort im Schutz der Dunkelheit viele Störungen verursacht werden. Die Beleuchtung wird durch die Stadtwerke Bamberg gemeinsam mit den Bamberger Service Betrieben installiert werden. Die Arbeiten dazu sollen am 28. Juni beginnen. Es handelt sich um eine zeitlich begrenzte Maßnahme.
Die Bamberger Servicebetriebe sind beauftragt, ähnlich wie zur Sandkerwa, für zunächst zwei Standorte WC-Container bzw. Toilettenwägen zu organisieren. Die Vorbereitungen hierzu laufen bereits. Die konkreten Standorte sind an der Schranne und in der Elisabethenstraße.
Oberbürgermeister Andreas Starke nimmt die Polizei in Schutz. „Die Polizeikräfte sind durch andere Aufgaben stark gebunden. Angesichts dieser Herausforderungen macht unsere Polizei eine ganz hervorragende Arbeit!“, so Starke. Dies gelte im Besonderen auch für den Umgang mit dem derzeitigen Feierverhalten. Starke weiter: „Wenn es in Bamberg noch nicht zu solchen Szenen, wie beispielsweise jüngst in Augsburg mit massivem Polizeieinsatz und zahlreichen verletzten Einsatzkräften gekommen ist, dann ist das ausschließlich dem ruhigen und besonnen Verhalten der Polizeibeamtinnen und –beamten vor Ort und in der Einsatzzentrale zu verdanken. Daher danke ich an dieser Stelle ausdrücklich der Leitung der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt und allen Polizeibeamtinnen und Beamten für ihren Einsatz zum Wohle der Stadt Bamberg!“
Am 19. Juli wird es ein weiteres Treffen mit den Gastronomen und der Polizei geben, um weitere Maßnahmen für das Sandgebiet und die Innenstadt zu besprechen.
- Juni 25, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: Stadt Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Bamberg
Offensives Maßnahmenpaket der Stadt gegen ausufernde Partys und Müllberge
Auf Initiative des Oberbürgermeisters der Stadt Bamberg, Andreas Starke, trafen sich zu einem „Runden Tisch“ Vertreter der Stadtverwaltung, der Polizei und zahlreiche Gastronomen aus dem Sandgebiet. Dabei ist es geglückt, eine einvernehmliche Regelung herbeizuführen, um ausufernde Partys und Müllberge in den Griff zu bekommen, die nun probeweise umgesetzt wird.
So gibt es im Sandgebiet und im Innenstadtbereich ein Alkoholkonsumverbot und Alkohol-To-Go-Verkaufsverbot ab 22 Uhr für Freitag und Samstag, zunächst an den beiden nächsten Wochenenden. Danach soll in einer erneuten Besprechung ein Erfahrungsaustausch erfolgen. Starke: „Wir müssen an einem Strang ziehen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.“
OB Starke: „Wir wollen die derzeitige Ballermann-Situation in der Sandstraße und die Verunreinigungen in der Innenstadt und im Sandgebiet beenden.“ Der Ältestenrat des Stadtrats begrüßte das Maßnahmenpaket der Stadtverwaltung und stimmte dem Kompromiss mit den Gastronomen ausdrücklich zu.
Die Regelungen im Einzelnen:
- Alkohol-To-Go-Verkaufsverbot und Alkoholkonsumverbot ab 22 Uhr für Freitag und Samstag in einem definierten Bereich im Sand- und Inselgebiet.
- Erweiterte Öffnungszeiten der öffentlichen Toilettenanlagen in der Innenstadt sowie die Möglichkeit für die Gastronomen, auch nach Ende der To-Go-Gastronomie ihre Toiletten für Gäste zu öffnen.
- Höhere Frequenz bei der Leerung der öffentlichen Abfalleimer am Wochenende, Aufstellen zusätzlicher großvolumiger Abfalleimer an den bekannten Hotspots.
Bürgermeister Jonas Glüsenkamp betonte: „Wir danken den mitwirkenden Gastronom:innen für ihre Kooperationsbereitschaft trotz ihrer wirtschaftlich schwierigen Lage. In zehn Tagen, am 21.06.2021, treffen wir uns wieder und ziehen Bilanz.“ Die Polizei hatte ursprünglich ein Alkohol-To-Go-Verbot ab 20 Uhr empfohlen. Als Kompromiss wurde 22 Uhr festgelegt.
Alle Beteiligten waren sich darin einig, dass auch die Bürgerinnen und Bürger, die feiern, ihren Teil dazu beitragen müssten, damit Ruhestörungen vermieden und die Stadt nicht vermüllt wird. Alle müssten ihrer Verantwortung gerecht werden, man könne nicht einfach die Verantwortung auf die Polizei abschieben. In diesem Zusammenhang wies Bürgermeister Glüsenkamp auf das erfolgreich gestartete Recup-System der Austraßen-Gastronom:innen hin, dessen Ziel es sei, Müll zu vermeiden.
- Juni 10, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: Stadt Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
Bamberg will weg von Einwegverpackungen
Agenda 2030-Büro soll Initiative „1wegfrei bis 23“ voranbringen
Bereits ab dem 3. Juli diesen Jahres sind in Deutschland Wattestäbchen, Besteck, Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen und Luftballonstäbe aus Kunststoff sowie To-go-Getränkebecher, Fast-Food-Verpackungen und Wegwerf-Essensbehälter aus Styropor nicht mehr erlaubt. Umweltreferent Jonas Glüsenkamp sieht darin Rückenwind für die städtische Initiative „1wegfrei bis 23“, die den Plastikmüll deutlich reduzieren will.
„Die Corona-Pandemie hat den Trend zu Einwegverpackungen nochmals verstärkt“, bedauerte der Zweite Bürgermeister. „Dabei ist es trotz Corona weiterhin möglich, eigene Behältnisse in Lebensmittelgeschäfte, Cafés und Gaststätten mitzubringen und befüllen zu lassen.“ Per Rundschreiben habe man Handel und Gastronomie in Bamberg ausdrücklich darauf hingewiesen.
Ziel der Anfang Februar vom Mobilitätssenat beschlossenen Kampagne „1wegfrei bis 23“ ist es, den Plastikmüll in Bamberg bis zum Jahr 2023 radikal zu reduzieren. Dabei soll insbesondere ein einheitliches Mehrwegsystem in der Gastronomie etabliert werden. „Ich freue mich, dass die Gastronomen in der Austraße dabei vorangegangen sind und mit Beginn des Monats Mai das neue System bereits eingeführt haben“, betonte Glüsenkamp.
Appell, die städtische Initiative zu unterstützen
Der Umweltreferent wies darauf hin, dass ab 2023 in der gesamten EU alle gastronomischen Betriebe mit einer Ladenfläche von über 80 Quadratmetern und mehr als fünf Mitarbeitern sowie alle Filialen von Ketten eine Mehrwegalternative für Essen und Getränke zum Mitnehmen anbieten müssten. Dabei dürfe die Mehrwegvariante nicht teurer sein als das in Einweg verpackte Produkt. Betriebe sollen den Kunden anbieten, ihre eigenen Behälter zu befüllen. Auf diese Möglichkeit sollen sie zudem ihre Kundschaft deutlich hinweisen.
„Wir gehen also nur mit etwas schneller voran, was sowieso durch die Gesetzgebung kommen wird“, argumentierte Glüsenkamp. An den Einzelhandel und die Gastronomie appellierte er, die städtische Initiative zu unterstützen. „Das Agenda 2030-Büro in unserem Klima- und Umweltamt steht als fachlicher Ansprechpartner für alle Fragen dazu gerne zur Verfügung. Es ist die zentrale Anlauf- und Koordinationsstelle für die Initiative.“ Das Büro werde im Herbst eine weitere „Mehrweg-Konferenz“ mit der Bamberger Gastronomie durchführen, kündigte der Bürgermeister an. „Wir müssen weg von der bisherigen Wegwerfkultur, die unsere Stadt vermüllt. Wir wollen dies durch Anreizsysteme tun und beobachten zugleich die Einführung der Einwegsteuer in Tübingen zum 01.01.2022.“ Die baden-württembergische Stadt erhebt eine Abgabe auf Verpackungen von Speisen und Getränken, die zur Mitnahme bestimmt sind.
- Juni 8, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: Stadt Bamberg
Das könnte Sie auch interessieren...
IHK-Umfrage bei Bamberger Einzelhandel und Gastronomie
Mehr Dialog, weniger Bürokratie
„Bambergs Innenstadt wird als attraktiver Standort gesehen”, erläutert IHK-Präsidentin Sonja Weigand, die auch Vorsitzende des IHK-Gremiums Bamberg ist, die Ergebnisse einer Umfrage der IHK für Oberfranken unter Mitgliedsunternehmen aus der Bamberger Innenstadt. Allerdings sehen die befragten Unternehmen auch Verbesserungsansätze, unter anderem beim Vermeiden unnötiger Bürokratie und in Sachen Unterstützung durch die Stadt Bamberg und das Stadtmarketing Bamberg.
„Die Standortzufriedenheit ist erfreulich hoch, jedoch wird auch Verbesserungspotenzial bei konkreten Themen wie Aufenthaltsqualität oder Verkehrssituation gesehen”, so Frau Weigand. Mit Blick auf die wirtschaftlich hohe Belastung von Einzelhandel und Gastronomie durch die Pandemie sei es aus Sicht der betroffenen Betriebe zudem wichtig, Bürokratie bei kommunalen Maßnahmen zu reduzieren. Die Umfrageergebnisse nimmt die IHK daher zum Anlass, bei der Bamberger Kommunalpolitik für einen intensiveren Dialog mit der Wirtschaft zu werben.
Das Ergebnis der aktuellen IHK-Umfrage belegt, dass die Innenstadt Bambergs als attraktiver Erlebnis- und Einkaufsstandort wahrgenommen wird. Als UNESCO-Welterbestadt hat Bamberg eine hohe Anziehungskraft für Touristen, für Gäste gastronomischer Einrichtungen und Kunden im innerstädtischen Einzelhandel. Entsprechend zeigten sich rund 84 Prozent der befragten Unternehmen mit ihrem Standort in der Innenstadt zufrieden, nur etwa 13 Prozent zeigten sich unzufrieden. Verbesserungspotenzial sehen die Befragten unter anderem bei den Themen Kundenfrequenz und Aufenthaltsqualität.
Sorge bereitet den befragten Unternehmen hingegen die Verkehrs- und Parkplatzsituation in der Innenstadt. Während sich fast 79 Prozent der Befragten mit der Nähe zu den innerstädtischen Parkhäusern zufrieden zeigten, äußerten sich über 70 Prozent unzufrieden mit dem generellen Parkplatzangebot in der Innenstadt. Den Erhalt der Parkplätze außerhalb der Parkhäuser stuften daher 83 Prozent als wichtig beziehungsweise sehr wichtig ein. Das Angebot einer kostenfreien ersten Parkstunde nahmen die befragten Gastronomen und Einzelhändler als sehr positiven Impuls auf.
Mehr Dialog, weniger Bürokratie
Aus Sicht der Gastronomen und Einzelhändler liegt ein zentraler Verbesserungsansatz darin, unnötige Bürokratie bei kommunalen Maßnahmen zu vermeiden. „Gerade während der Pandemie sind die Betriebe auf schnelle und unbürokratische Unterstützung angewiesen. Zusätzliche Einschränkungen müssen unbedingt vermieden werden”, so Weigand.
Zudem wünschen sich die befragten Unternehmen noch mehr Unterstützung durch die städtischen Ämter und das Stadtmarketing. „Auch wenn die individuelle Betroffenheit der Betriebe unterschiedlich hoch ist, führt die momentane Situation bei allen zu enormen Belastungen. Gerade deshalb appellieren wir an die Kommunalverwaltung, ihren Ermessensspielraum zu Gunsten der Geschäftstätigkeit der Gewerbetreibenden zu nutzen”, so die IHK-Präsidentin. „Die Herausforderungen dieser Pandemie werden wir nur gemeinsam und im Dialog bewältigen können. Daher unterstützen wir seitens der IHK einen intensiven Austausch aller Beteiligten sehr gerne.”
Über die Umfrage
Während der Lockdown-Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung in Deutschland war ein dramatischer Frequenzrückgang in den Innenstädten zu verzeichnen. Auch der innerstädtische Einzelhandel und die Gastronomie in Bamberg haben durch die auferlegten Beschränkungen mit immensen Umsatzeinbrüchen zu kämpfen. Um ein Stimmungsbild der betroffenen Unternehmen einzufangen und vorhandene Probleme aufzuzeigen, hat die IHK für Oberfranken Bayreuth Mitgliedsunternehmen aus Einzelhandel und Gastronomie zu Standortqualität und Verkehrssituation in der Bamberger Innenstadt befragt und die Auswertung dem Bamberger Oberbürgermeister sowie den Stadtratsfraktionen zugeleitet. An der Umfrage haben sich rund 80 Mitgliedsunternehmen beteiligt.
- März 26, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: IHK für Oberfranken Bayreuth
Das könnte Sie auch interessieren...
Schließungen
Gastronomie in Corona-Zeiten
Gastronomische Betriebe leiden besonders unter den derzeitigen Beschränkungen. Viele stehen vor existenzbedrohenden wirtschaftlichen Schäden. Dem Café esspress geht es noch verhältnismäßig gut, aber auch die Gaststätte aus der Austraße sieht einer ungewissen Zukunft entgegen. Wir haben mit Geschäftsführer Dietmar Fuchs gesprochen.
Lässt sich sagen, wie lange das esspress die Schließung durchhalten kann, ohne irreparable wirtschaftliche Schäden davonzutragen?
Dietmar Fuchs: Naja, wir haben die letzten Jahre einigermaßen gut gewirtschaftet und eigentlich hatten wir für 2020 geplant, Neuinvestitionen in verschiedenen Bereichen zu machen.
Inwieweit sind Ihre weiteren Lokalitäten betroffen?
Dietmar Fuchs: Unser Schwimmbad in Forchheim wird wahrscheinlich das ganze Jahr wegfallen, da sowieso Sanierungsarbeiten anstehen. Unsere Theater-Gastronomie ist eingestellt bis Oktober. Unsere Eventlocation Weinritter und Sky Lounge liegen ebenfalls brach, da auch keine Veranstaltungen geduldet werden. Genauso sieht es bei unserem Catering-Bereich aus, Großveranstaltungen wie das Blues- und Jazz-Festival und „Bamberg zaubert“ finden auch nicht statt.
Haben Sie das Soforthilfeprogramm der Landesregierung in Anspruch genommen oder den Bamberger Rettungsschirm? Wie sehen Ihre Erfahrungen damit aus?
Dietmar Fuchs: Ja, wir haben natürlich alles beantragt, das wird aber bei weiten nicht ausreichen.
Wie gehen Sie mit bereits gelieferten Lebensmitteln um? Mussten welche entsorgt werden?
Dietmar Fuchs: Ja, das Volumen liegt bei einem Wert bis 5.000 Euro. Vieles wurde gespendet an unser Personal und auch an Nachbarn.
Betreiben Sie einen Essens-Liefer-Service? Wie kommt er an?
Dietmar Fuchs: Aktuell liefern wir noch nicht, sind aber am überlegen, da es doch länger dauert, bis wir wieder öffnen dürfen.
Was machen Sie als erstes, wenn die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben werden?
Dietmar Fuchs: Mich mit meinem Personal treffen und auf ein Bier drauf anstoßen, dass es endlich wieder los geht. Nach fast 25 Jahren ist es das erste Mal, dass wir länger als fünf Tage geschlossen haben. Wir freuen uns auf unsere Gäste, wir konnten die Zeit nutzen und das Café esspress noch schöner machen.
- Mai 5, 2020
- Autor: Sebastian Quenzer
- Foto: Sebastian Quenzer
Das könnte Sie auch interessieren...
Gastronomie
„Es herrscht große Unsicherheit“
Florian Müller bekommt die Auswirkungen der Stilllegungen des öffentlichen Lebens in seiner Doppelfunktion als Geschäftsführer des Ahörnla und Vorstandsmitglied der Kreisstelle des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands von mehreren Seiten zu spüren. So erreichen ihn täglich Hilferufe der an den Verband angegliederten Betriebe und als Gastronom sieht er sich nicht nur eigenen wirtschaftlichen Schäden ausgesetzt, sondern hat auch mit der Unsicherheit zu kämpfen, nicht zu wissen, wann wieder geöffnet werden kann. Im Telefoninterview haben wir mit ihm gesprochen.
Mit welchen Gefühlen haben Sie die Verhängung der Allgemeinverfügung, nach der Gaststätten und Bars schließen mussten, aufgenommen?
Florian Müller: Ich war geschockt. Das war im Endeffekt so, dass man von heute auf morgen den Boden unter den Füßen weggezogen bekommt und ich zu dem Zeitpunkt keine Ahnung hatte, wie es weitergeht. Kurz danach hatten wir von den Wirten der Sandstraße ein Treffen, um zu besprechen, was man jetzt macht. Jeder von uns weiß, wie hoch die laufenden Kosten, vor allem die des Personals, in der Gastronomie sind.
Lässt sich bereits sagen, welche Auswirkungen, finanziell, personell, die Beschränkungen auf die Bamberger Hotel- und Gaststättenbetriebe haben werden?

Florian Müller ist Geschäftsführer des Ahörnla und Vorstandsmitglied der Kreisstelle des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands.
Florian Müller: Ich war geschockt. Das war im Endeffekt so, dass man von heute auf morgen den Boden unter den Füßen weggezogen bekommt und ich zu dem Zeitpunkt keine Ahnung hatte, wie es weitergeht. Kurz danach hatten wir von den Wirten der Sandstraße ein Treffen, um zu besprechen, was man jetzt macht. Jeder von uns weiß, wie hoch die laufenden Kosten, vor allem die des Personals, in der Gastronomie sind.
Lässt sich bereits sagen, welche Auswirkungen, finanziell, personell, die Beschränkungen auf die Bamberger Hotel- und Gaststättenbetriebe haben werden?
Florian Müller: Für fast alle Betriebe, außer denen, die Lieferangebote haben, wobei das natürlich ein lächerlich geringer Anteil ist, sind die derzeitigen Zustände ein Totalschaden – null Umsatz von heute auf morgen. In Hotels genau das Gleiche. Angekündigte Buchungen können kostenfrei storniert werden, Hoteliers bleiben auf den Kosten sitzen und haben keine Buchungen und vor allem keine Sicherheit, wann denn wieder etwas passiert, mehr.
Wie sehen Sie in diesem Sinne diese Art der Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus? Halten Sie die Allgemeinverfügung für sinnvoll oder hätten Sie sich eine andere Vorgehensweise gewünscht?
Florian Müller: Das kann ich nicht sagen, ich bin kein Gesundheitsexperte. Nachdem man aber gewusst hatte, wie sich das Virus verbreitet, hat sich die Regierung nicht gleich für Maßnahmen entschieden, sondern immer Fristen gesetzt, nach dem Motto „jetzt macht mal noch ein paar Tage, dann schließen wir alles“. Dann wurde dem Volk gesagt zuhause zu bleiben, die Gaststätten durften aber wieder noch ein paar Tage offenbleiben. Ich nehme das in Kauf, habe aber nicht das Gefühl, dass es von vornherein einen Plan gab, nach dem vorgegangen wurde, sondern es wurde try-and-error-mäßig ausprobiert.
In welchem Zustand befindet sich das Ahörnla? Wird es die Gaststätte wieder in alter Form geben können?
Florian Müller: Wir sind komplett stillgelegt. Wie es danach weitergeht, kommt darauf an, wie lange wir geschlossen haben. Das ist das Hauptproblem. Der Staat sagt, damit ihr in der Krise nicht liegenbleibt, könnt ihr Schulden machen. Die Bank, zum Beispiel die KfW, verlangt aber einen Finanz-Plan über diese Schulden. Diesen zu erstellen, ist aber schwer, weil es sich derzeit nicht sagen lässt, ab wann man wieder Einnahmen hat. Denn ob die Gastronomie ab dem 19. April wieder aufmachen darf, ist nicht sicher. In der Politik hat keiner den Arsch in der Hose, zu sagen, dass die Gaststätten ab 19. April sicher wieder öffnen dürfen oder dass dieses Datum nur Wunschdenken ist und sowieso nichts wird und man besser gleich vom 1. Juni oder noch später ausgehen sollte, von da an aber sicher wieder öffnen darf. Andererseits stellt sich auch die Frage, ob überhaupt noch etwas da ist, das wieder aufmachen kann, wenn das Ganze jetzt noch acht Wochen dauert.
Was machen Sie als erstes, wenn die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben werden?
Florian Müller: Ich renne in meinen Laden und versuche, ihn startklar zu machen.
- Sebastian Quenzer
- April 15, 2020
- Foto: Sandstraße: Sebastian Quenzer | F. Müller: Florian Müller