Stadt­echo-Kolum­ne

Flo­ri­an Herrn­le­ben über die Cau­sa Sandmann

2 Min. zu lesen
Sandmann
Der QR-Code führt zum Video von Frau Dr. Thormann und Florian Herrnleben, Foto: F. Herrnleben
In sei­ner Kolum­ne der April-Aus­ga­be des Stadt­echos wid­met sich Flo­ri­an Herrn­le­ben einem gewis­sen Sandmann.

Es war ein­mal ein SPD-Fraktionschef…

Kaum ein Satz, der beim ers­ten Lesen für Bam­ber­ger außer­halb des Fake­ac­count­fan­clubs ganz wit­zig klingt und gleich­zei­tig fast sub­til, weil so ähn­lich bereits 1000 Mal gehört, mit einem ganz beson­de­ren Pro­no­men beginnt, fasst die letz­ten Wochen und Mona­te unse­rer städ­ti­schen Gescheh­nis­se so bedeu­tungs­schwan­ger zusammen.

Es ging ganz schön rund: Ange­fan­gen bei mei­nem 1000-Euro-Wett­ein­satz zur Auf­fin­dung der damals noch offi­zi­ell ver­meint­li­chen Face­book-Fake­ac­counts per Herrn­le­ben-Blog über diver­se Zei­tungs­in­ter­views und ‑berich­te über die Sand­manns, Fran­kens und Haus­dör­fers die­ser Stadt bis hin zum ers­ten, grö­ße­ren Show­down in der BR-Sen­dung „quer“, in der dann unser aller Stadt­mar­ke­ting­klaus – von Kame­ras ange­zo­gen wie einst See­män­ner von den Sire­nen – etwas ins Mikro­fon sag­te, was tief bli­cken lässt über sei­ne Mei­nung zur Meinungsmanipulation.

Aber. Trotz allen Drucks zog es der SPD-Frak­ti­ons­chef, der uns sonst per Face­book eigent­lich ger­ne an jeder Neben­säch­lich­keit sei­ner Gedan­ken­welt teil­ha­ben lässt, vor, ein Geheim­nis um die Fake­ac­counts zu machen, die sogar über­re­gio­nal inzwi­schen bekann­ter sind als so man­cher Hin­ter­bänk­ler des SPD-Frak­ti­on. „Stadt­mar­ke­ting at its best“, sozusagen.

Die SPD-Frak­ti­on war es übri­gens auch, die mich mit ihrem Auf­klä­rungs­drang der drei japa­ni­schen Affen maß­geb­lich dazu moti­viert hat, in mei­ner stadt­be­kann­ten Hilfs­be­reit­schaft die Wahr­heits­fin­dung – sagen wir – enga­giert vor­an­zu­trei­ben: Zunächst mit einer 19-sei­ti­gen Zusam­men­fas­sung der wich­tigs­ten Fak­ten und Ver­laut­ba­run­gen unse­rer dilet­tan­tisch ange­leg­ten, künst­li­chen Maul­hel­den, dann mit dem Ver­öf­fent­li­chen klei­ner Whats­App-Grup­pen-Screen­shots, die bewei­sen, dass Klaus Sand­mann nutz­te, um sei­ne eige­nen SPD-Kreis­ver­band zu mani­pu­lie­ren, und zuletzt nun dank der Exper­ti­se von Frau Dr. Thor­mann, ihres Zei­chens ein­zi­ge öffent­lich bestell­te und ver­ei­dig­te Sach­ver­stän­di­ge für foren­si­sche Lin­gu­is­tik. – Ver­ei­digt! Ja, Eid! – Wir erin­nern uns! Das ist das, was der König­stra­ßen­kai­ser bis­her nicht ableis­ten woll­te in Form einer eides­statt­li­chen Erklärung.

Ver­öf­fent­li­chung mit Sala­mi­tak­tik? – Kann ich, ja! – Über die jüngst abge­schnit­te­ne Schei­be wur­de breit berichtet:

Frau Dr. Thor­mann und ich prä­sen­tier­ten in einem gut ein­stün­di­gen Video unse­re Recher­che­er­geb­nis­se mit ihrer Bewer­tung der umfas­sen­den Text­ver­glei­che zwi­schen Fake­ac­count-Sand­mann und Fake­ac­count­bud­dy-Stier­in­ger, was übri­gens noch mehr Spaß gemacht hät­te, wäre es nicht um den unvor­stell­ba­ren Ein­zug trumpes­ker Metho­den ins poli­ti­sche Getrom­mel der Roman­tisch-Welt­erbe­stadt Bam­berg gegangen.

Es wür­de zu weit füh­ren, alle ein­zel­nen Punk­te, die sich am Ende zu einem Gesamt­ein­druck zusam­men­fü­gen, hier in ein paar Zei­len zu packen. Dafür gibt es das Video (QR-Code!).

Aber. Es erschie­nen gewis­se Haupt-Neben­satz-Mus­ter, Norm­ab­wei­chun­gen (a.k.a. Feh­ler) unter ande­rem bei der Ver­wen­dung von „erschei­nen“ und eigen­tüm­li­che Meta­phern so auf­fäl­lig zu sein, dass Klaus Sand­manns heis­sen (sic!) Atem im Nacken zu spü­ren erscheint. Und. Auch die über­durch­schnitt­li­che Ver­wen­dung des Wor­tes „es“ erscheint eine Norm­ab­wei­chung, weil sie für eine gehäuf­te Ver­wen­dung des Wor­tes „es“ als Exple­ti­vum spricht.

Apro­pos! Das Exple­ti­vum „Es“ aus „Es war ein­mal…“ ist kein des­halb ech­tes, kein klas­si­sches Per­so­nal­pro­no­men, weil es (hihi!) – um mal frei nach Wiki­pe­dia zu zitie­ren – kei­nen inhalt­li­chen Bezug zu einem ech­ten Gegen­stand oder zu einer ech­ten Per­son hat. Wir kön­nen es in die­sem Fall also locker auch mal völ­lig unlin­gu­is­tisch (sor­ry, Frau Dr. Thor­mann!) „Fake-Pro­no­men“ (Fake-Für­wort) nen­nen. Apro­pos Fake…

Es war ein­mal – mit hoher Wahr­schein­lich­keit – der SPD-Fraktionschef…

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