BBL-Pokal

Gegen Ratio­ph­arm Ulm: Segu buz­zert Bas­kets ins Viertelfinale

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Ratiopharm
Symbolbild, Foto: Pixabay
Die Schluss­si­re­ne war noch nicht ver­stummt, da stand die Bro­se Are­na nach der sehr punk­te­r­ei­chen BBL-Ach­tel­fi­nal-Par­tie zwi­schen den Bam­berg Bas­kets und Ratio­ph­arm Ulm bereits Kopf. Ein Drei­punk­te­wurf von Ronal­do Segu war mit Ablauf der Spiel­zeit im Ulmer Korb ein­ge­schla­gen und hat­te die Bam­ber­ger ins Vier­tel­fi­na­le befördert.

Das BBL-Ach­tel­fi­nal-Spiel zwi­schen den Bam­berg Bas­kets und Ratio­ph­arm Ulm war nichts für schwa­che Ner­ven, wie die Bas­kets mit­tei­len. Vor 3.826 Zuschauer:innen sah zunächst alles nach einer Bam­ber­ger Nie­der­la­ge aus. Ab der zwei­ten Halb­zeit ent­wi­ckel­te sich die Par­tie jedoch zu einem ech­ten Pokal-Krimi.

Die bis­lang noch unge­schla­gen nach Bam­berg ange­reis­ten Ulmer erwisch­ten dabei den deut­lich bes­se­ren Start. Offen­siv getra­gen durch Jus­ti­ni­an Jes­sup und Isai­ah Roby führ­ten die Gäs­te schnell mit 11:4 (4. Minu­te). Auch eine Bam­ber­ger Aus­zeit moch­te zunächst wenig an der Tat­sa­che ändern, dass die Ulmer beim Rebound (2:12 im ers­ten Vier­tel) oder auch an ande­ren frei­en Bäl­len meist schnel­ler waren.

Die Bam­ber­ger aber kämpf­ten und ange­führt von Ronal­do Segu (sie­ben Punk­te, drei Assists im ers­ten Vier­tel) kam man nach einem Drei­er von KeyShawn Fea­zell auf 19:21 (8. Minu­te) wie­der heran.

Bei Ratio­ph­arm Ulm lief aller­dings ein wei­te­rer Spie­ler bereits früh heiß. Alfon­so Plum­mer traf alle sei­ne Wür­fe im ers­ten Vier­tel (dar­un­ter drei Drei­er). Mit elf Punk­ten in nicht ein­mal vier Minu­ten Spiel­zeit stand er nach dem ers­ten Abschnitt bei einer Effek­ti­vi­tät von 14 und ver­half sei­nem Team nach zehn Minu­ten zu einer 31:21-Führung.

Auch die ers­ten Minu­ten des zwei­ten Vier­tels gehör­ten Ratio­ph­arm Ulm. Beim Stand von 25:40 (13. Minu­te) muss­te Anton Gavel bereits sei­ne zwei­te Aus­zeit ver­wen­den. Dann fan­den die Bam­ber­ger aber bes­ser ins Spiel. Nicht zuletzt dank star­ker Impul­se unter ande­rem von Gabri­el Kuku und Kevin Wohl­rath began­nen sie, sich in die­ses Spiel hin­ein­zu­ar­bei­ten. Mit einem 17:6‑Lauf kamen die Bas­kets nach einem Drei­er von Kevin Wohl­rath beim 42:46 (18. Minu­te) wie­der nahe an Ulm her­an. Die Gäs­te lagen zur Pau­se jedoch noch immer vor­ne (46:51).

96:96 59 Sekun­den vor dem Ende

In der zwei­ten Halb­zeit änder­te sich das Bild. Denn mit acht Punk­ten von Kevin Wohl­rath waren die Bas­kets nach vier gespiel­ten Minu­ten der zwei­ten Halb­zeit bis auf 57:58 dran. Das Publi­kum sah nun ein inten­siv geführ­tes und span­nen­des Spiel.

Es dau­er­te aber noch wei­te­re drei Minu­ten, ehe die Haus­her­ren in die­sem Pokal­fight erst­mals in Front lagen. Mit drei Abschlüs­sen in Serie sorg­te Ibra­him Wat­son für das 63:62. Nun koch­te die Hal­le end­gül­tig. Das Spiel wog­te wei­ter hin und her und am Ende des drit­ten Vier­tels lagen die Bas­kets vor­ne (71:69).

Mit ihren Fans im Rücken gelang den Bam­ber­gern dann ein klei­ner Zwi­schen­spurt. Nach einem Drei­er von Kyle Lof­ton konn­te sich die Mann­schaft bis auf 83:74 (35. Minu­te) abset­zen. Die Ulmer aber gaben sich noch nicht geschla­gen und nah­men ihrer­seits erneut Fahrt auf.

Vor allem Jus­ti­ni­an Jes­sup und Alfon­so Plum­mer ent­wi­ckel­ten sich in der Schluss­pha­se zum Alp­traum der Bam­ber­ger Ver­tei­di­gung. Immer wie­der tra­fen sie auch schwie­rigs­te Wür­fe und so war 59 Sekun­den vor dem Ende noch lan­ge kei­ne Ent­schei­dung gefal­len (96:96).

Die Bam­ber­ger aber konn­ten stets vor­le­gen. Nach einem erfolg­rei­chen Frei­wurf von Kyle Lof­ton führ­ten die Bas­kets fünf Sekun­den vor dem Ende mit 100:98. Ulms Mar­cio San­tos glich bei noch zwei Sekun­den Rest­spiel­zeit auf 100:100 aber erneut aus.

Dann rief Anton Gavel zu sei­ner letz­ten Aus­zeit, um den letz­ten Wurf mit sei­nem Team zu bespre­chen. Ronal­do Segu über­nahm danach den Ein­wurf und pass­te den Ball zu Ibra­him Wat­son in die Ecke. Schnell kam der Ball zum mitt­ler­wei­le ins Feld gelau­fe­nen Segu zurück, der bei noch knapp einer Sekun­de auf der Uhr den Ball in Rich­tung Ulmer Korb warf. Dort schlug die­ser ein und zap­pel­te zum viel umju­bel­ten 103:100-Endstand im Netz. Bam­berg hat­te gewon­nen und das BBL-Pokal-Vier­tel­fi­na­le erreicht.

Auf wen die Bam­berg Bas­kets dort nun am 7. oder 8. Dezem­ber tref­fen wer­den, ent­schei­det sich am Sonn­tag (20. Okto­ber) im Anschluss an das letz­te Ach­tel­fi­na­le zwi­schen den Tele­kom Bas­kets Bonn und dem FC Bay­ern München.

Trai­ner­stim­men zum Spiel

Ty Har­rel­son, Coach von Ratio­ph­arm Ulm, sag­te nach dem Spiel: „Zunächst ein­mal war es ein fan­tas­ti­sches Bas­ket­ball­spiel. Bei­de Mann­schaf­ten haben den Ball heu­te sehr gut gewor­fen. Uns hät­te es gelin­gen müs­sen, mehr Stopps zu gene­rie­ren, denn 103 zuge­las­se­ne Punk­te in 40 Minu­ten sind ein­fach zu viel. Zudem haben wir nur 57 Pro­zent unse­rer Frei­wür­fe getrof­fen, was bei einem Spiel, das du mit einem Wurf in letz­ter Sekun­de ver­lierst, ganz ein­fach nicht genug ist. Hier hät­ten wir ein­fach bes­ser tref­fen müssen.“

Und Bam­bergs Anton Gavel sag­te: „Es ist ein enorm wich­ti­ger Sieg für uns und des­halb Glück­wunsch an die Mann­schaft. Wir haben das Spiel kata­stro­phal ange­fan­gen, lagen mal wie­der mit 15 Punk­ten hin­ten und hat­ten kei­nen Zugriff auf das Spiel. Die Ulmer haben ihre Wür­fe getrof­fen und wir haben ihnen vie­le freie Mög­lich­kei­ten gestat­tet. Im zwei­ten Vier­tel haben wir uns dann ins Spiel rein­ge­kämpft. Auch dank Spie­lern wie Gabri­el Kuku, der in sei­nen nur 1:44 Minu­ten Ein­satz­zeit enorm viel Druck gemacht hat und so dann auch das Momen­tum mit geän­dert hat. Jeder, der ab dann ins Spiel kam, hat sei­nen Bei­trag geleis­tet und so haben wir uns dann auch in der zwei­ten Halb­zeit deut­lich ver­bes­sert. Unse­re Defen­se war zwar nicht da, wo sie hät­te sein sol­len, Ulm jedoch hat auch vie­le schwie­ri­ge Wür­fe getrof­fen, aber am Ende hat­ten wir dann auch das nöti­ge Glück auf unse­rer Seite.“

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