Patrick Nitzsche kann weitere zwei Jahre als Antisemitismusbeauftragter in Bamberg wirken. Dies beschloss der Stadtrat Bamberg in seiner jüngsten Vollsitzung.
Seit 2022 ist Patrick Nitzsche Bambergs Antisemitismusbeauftragter (lesen Sie hier das Stadtecho-Interview zum Amtsantritt). In dieser ehrenamtlichen Funktion hat er, wie das Rathaus mitteilte, durch Workshops und Projekte an Schulen und in Vereinen bereits vielen Menschen die Augen gegenüber den verschiedenen Formen des Judenhasses geöffnet. Er habe zudem immer den Finger in die Wunde gelegt und Pionierarbeit geleistet. Nun hat der Stadtrat Nitzsche im Amt für zwei weitere Jahre bestätigt.
Oberbürgermeister Andreas Starke bedankte sich in der Vollsitzung des Gremiums für die große Unterstützung, die die Verlängerung von Nitzsches Amtszeit im Stadtrat fand. „Um auch in Zukunft gegen Antisemitismus und Menschenhass vorzugehen, brauchen wir diese Funktion, die Patrick Nitzsche in vorbildlicher Manier ausfüllt“, sagte der OB. Starke erinnerte zudem daran, dass Bamberg die erste Stadt in Deutschland sei, die einen Antisemitismusbeauftragten hat. „Und gerade mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen erweist sich die Arbeit von Patrick Nitzsche als besonders wichtig.“
Aufklären und sensibilisieren
Die Stelle des „Beauftragten gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben“ wurde vor zwei Jahren geschaffen, um sich so gezielt für die Belange von Jüdinnen und Juden einzusetzen. Patrick Nitzsche ist seit dem 26. Januar 2022 als Antisemitismusbeauftragter im Amt und genieße seitdem das Vertrauen der jüdischen Gemeinden, so die Mitteilung weiter.
Bereits in seinem Masterstudium der Geschichte setzte er sich mit Erinnerungskultur und Antisemitismus auseinander. Diese Expertise und sein selbständiges Zugehen auf die jüdischen Gemeinden seien die Grundlage dafür gewesen, dass er die Stelle erhielt.
Als Antisemitismusbeauftragter ist er Ansprechpartner antisemitischen bei Vorfällen und arbeitet im engen Austausch mit Polizei und Staatsschutz zusammen. In den vergangenen zwei Jahren hat Nitzsche diverse Projekte und Veranstaltungen ins Leben gerufen und unterstützt.
Hierzu zählen unter anderem Schulbesuche, um junge Menschen aufzuklären und zu sensibilisieren, das Gedenkprojekt „Lebensmelodien“ zur Aktionswoche zum Thema Holocaust an Bamberger Schulen und die IHRA-Selbstverpflichtung der Stadt für den gemeinsamen Kampf gegen Antisemitismus. „Ich freue mich sehr, dass der Stadtrat meine Arbeit der letzten zwei Jahre bewusst wahrnimmt und mit der Verlängerung der Stelle auch würdigt. Ich werde weiterhin mit vollster Entschlossenheit, dem Antisemitismus den Kampf ansagen“, sagte Nitzsche.