Nach einem völlig verpatzten ersten Viertel haben die Bamberg Baskets ihre Partie des 25. Spieltags in der easyCredit Basketball Bundesliga bei den Rostock Seawolves doch noch gewonnen. Nach Verlängerung gab es ein 98:91 gegen die Rostocker.
Lag das Team von Head Coach Arne Woltmann nach zehn Minuten infolge einer, wie es der Cheftrainer selbst bezeichnete, „Tiefschlafphase“ mit 16 Zählern im Hintertreffen, fightete man sich in die Partie zurück und siegte am Ende nach Verlängerung mit 98:91 (39:48, 82:82). Während die 4.120 Zuschauer in der Rostocker StadtHalle die mittlerweile 12. Niederlage ihres Teams in Serie miterleben mussten, durften die rund 50 mitgereisten Bamberger Schlachtenbummler den 11. Saisonsieg ihrer Mannschaft feiern.
Topscorer im Team aus Freak City war Zach Copeland mit 25 Punkten, Filip Stanić angelte sich 14 Rebounds. Bei den Ostseestädtern waren Chevez Goodwin und Derrick Alston Jr. mit je 23 Zählern die erfolgreichsten Punktesammler.
Die Rostocker begannen die Partie wie die in solchen Situationen häufig zitierte Feuerwehr. Gerade das hohe Tempo, das Baskets Head Coach Arne Woltmann aus dem Spiel halten wollte, war ganz zum Geschmack der Seawolves, die nach dem 6:6 (3.) erstmals richtig aufdrehten. In knapp zweieinhalb Minuten zogen die Hausherren auf 16:8 (5.) davon und Bambergs Cheftrainer zog erstmals die Bremse in Form einer Auszeit. Die Versuche, seine Mannschaft hier wachzurütteln, zeigten jedoch auch in den folgenden Minuten keine Wirkung, weshalb Woltmann gerade einmal zwei Minuten später sein Team erneut um sich versammelte (10:26/7.) und hier bereits seine letzte ihm in der ersten Halbzeit zu Verfügung stehende Auszeit nehmen musste. So langsam schienen die Baskets nun im Spiel angekommen, doch dieses erste Viertel ging mit 34:20 klar an die Gastgeber.
Wie schon zum Ende des ersten Abschnitts sorgten nun auch im zweiten Viertel die Bamberger Bankspieler auf dem Parkett für mehr Struktur. Mit vier Punkten in Folge führte Trey Woodbury sein Team auf 27:37 (13.) wieder etwas näher heran. Karsten Taddas erster Dreier der Partie brachte den Rückstand beim 33:42 (16.) in den einstelligen Bereich. Exakt diese neun Zähler lag man dann auch zum Ende der ersten Halbzeit hinten, in der die Rostocker aus allen Entfernungen die besseren Wurfquoten hatten. Goodwin (16) und Alston Jr. (14) waren bis hier die tragenden Säulen der Rostocker Offensive.
„Viel Herz gezeigt und gekämpft“
Mit Beginn der zweiten Halbzeit machten die Baskets nun da weiter, wo sie zum Ende der ersten Hälfte aufgehört hatten. Über die Verteidigung und das Rebounding arbeitete man sich immer besser in das Spiel hinein und kam so bis auf sieben Zähler an die SEAWOLVES heran (44:51/21. – 51:58/24.). Die Gastgeber hatten in dieser Phase allerdings stets eine Antwort auf Lager und bauten ihren Vorsprung gut drei Minuten vor Ende des dritten Abschnitts nochmals auf 68:57 aus. Schon längst hatten die Baskets gespürt, dass trotz des desaströsen ersten Viertels hier noch etwas zu holen war und gaben ihrerseits zum Ende des dritten Abschnitts noch einmal Gas. Beim Stand von 65:70 ging es in den Schlussabschnitt.
Auch wenn die Bamberger zu Beginn der letzten zehn Minuten nochmals näherkamen (68:70/32.), blieben die Hanseaten erst einmal in Führung. 74:68 (34.) lag das Team von Head Coach Christian Held in Front, als plötzlich kein Wurf mehr fallen wollte. Insgesamt sechs Minuten sollten die Rostocker nun ohne Punkte bleiben und so war es Baskets-Kapitän Karsten Tadda, der bei noch 5:07 Minuten Restspielzeit mit seinem zweiten Dreier die Führung wieder zurückeroberte (75:74). Mit einem 12:0‑Lauf setzten sich die Baskets 58 Sekunden vor dem Ende mit 80:74 ab und schienen das Spiel auf ihre Seite gebogen zu haben. Da Zach Copeland an der Freiwurflinie jedoch nur zwei von insgesamt fünf Versuchen verwerten konnte und auf der Gegenseite sowohl Eric Lockett als auch Tyler Nelson von jenseits der 6,75-Meter-Linie trafen, stand es vier Sekunden vor dem Ende 82:82. Ein Fall für Zach Copeland, doch der Wurf des Shooting Guards ging nicht durch den Ring. Stattdessen ging das Spiel in die Verlängerung.
Dort aber traf Zach Copeland, und zwar gleich zweimal für drei Punkte und so führte Bamberg mit 90:84 (43.). Als Malik Johnson, ebenfalls per Dreier, 85 Sekunden vor dem Ende auf 95:86 erhöhte, war die Entscheidung gefallen. Auch wenn die beiden US-Amerikaner zusammen 13 der 16 Bamberger Punkte in der Verlängerung erzielten, war es insgesamt eine erneut geschlossene Teamleistung.
„Wenn wir schon im ersten Viertel in der Halle gewesen wären, dann hätten wir das Ganze sicherlich besser starten können. Wir haben dann aber viel Herz gezeigt und gekämpft“, resümierte Bamberg Baskets-Headcoach Arne Woltmann. „Am Ende mussten wir etwas unglücklich noch in die Verlängerung, aber dort haben wir dann sehr stark gespielt. Insgesamt haben wir ein Viertel verloren, alle anderen samt Overtime haben wir gewonnen, von daher würde ich sagen, dass es ein gerechtfertigter Sieg ist.“