Bilanz 2020 weist ein Über­nach­tungs-Minus von 41,4 Pro­zent aus

Schmerz­li­ches Jahr für den Bam­ber­ger Tourismus

2 Min. zu lesen
Im Bereich der Gruppenreisen beklagt der Bamberg Tourismus & Kongress Service für 2020 einen Rückgang von rund 90 Prozent. Foto: Michael Heger
Nur weni­ge Bran­chen haben die Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Maß­nah­men so dras­tisch erfah­ren müs­sen wie der Tou­ris­mus. Nach den offi­zi­el­len Über­nach­tungs­zah­len des Sta­tis­ti­schen Lan­des­am­tes ver­zeich­net Bam­berg ein Minus von 41,4 Pro­zent bei den Über­nach­tun­gen im ver­gan­ge­nen Jahr im Ver­gleich zu 2019, wie die Stadt Bam­berg mitteilt.

Im Früh­jahr 2020 wur­de das Rei­sen mit als ers­tes ver­bo­ten und alle ent­spre­chen­den Betrie­be geschlos­sen, und auch im Jahr 2021 wird das Rei­sen wohl zu den letz­ten Berei­chen des öffent­li­chen Lebens gehö­ren, die wie­der frei agie­ren kön­nen. Die Umsatz­ein­bu­ßen im Gast­ge­wer­be und im Bereich der tou­ris­ti­schen Dienst­leis­tun­gen sind immens, vie­le Anbie­ter ver­su­chen sich mit Über­brü­ckungs­hil­fen, Novem­ber­hil­fen und Kurz­ar­beit wei­ter über Was­ser zu halten.

Nun lie­gen die offi­zi­el­len Über­nach­tungs­zah­len des Sta­tis­ti­schen Lan­des­am­tes für das Jahr 2020 vor und war­ten mit der ers­ten offi­zi­el­len Gesamt­sta­tis­tik für das ver­gan­ge­ne Jahr auf. Sie machen unmiss­ver­ständ­lich deut­lich, wie sehr die Bran­che unter den Ein­schrän­kun­gen gelit­ten hat.

Ver­zeich­ne­te Bam­berg im Jahr 2019 noch 753.220 Über­nach­tun­gen, so fällt die Zahl der Über­nach­tun­gen für 2020 auf 441.424 zurück, ein Minus von 41,4 Pro­zent. Die­ser Rück­gang unter­streicht in sei­ner Höhe noch ein­mal die dra­ma­ti­sche Situa­ti­on für die Bran­che ins­ge­samt. Mit Bekannt­ga­be der Jah­res­sta­tis­tik legt der Bam­berg Tou­ris­mus & Kon­gress Ser­vice (TKS) gleich­zei­tig auf dem Tou­ris­mus­blog „Tou­ris­mus in Bam­berg – Die Bilanz des Jah­res 2020“ sei­nen Jah­res­be­richt vor und zeigt unter ande­rem die Ver­lus­te in den unter­schied­li­chen Geschäfts­be­rei­chen die­ses wirt­schaft­lich täti­gen städ­ti­schen Betriebs auf. Ganz mas­siv ist der Rück­gang im Bereich der Grup­pen­rei­sen, die 2020 so gut wie ganz­jäh­rig nicht mög­lich waren. Hier beklagt der TKS Ver­lus­te von rund 90 Pro­zent. Auch wenn der Som­mer durch den Zuspruch vie­ler Gäs­te, vor allem aus dem Inland, weni­ger dra­ma­tisch ver­lau­fen ist als der Rest des Jah­res, so fällt auch die Gesamt­bi­lanz bei den Stadt­füh­run­gen, dem stärks­ten Umsatz­brin­ger des TKS, mit einem Ver­lust von 76 Pro­zent äußerst nega­tiv aus. Nur 2.747 Füh­run­gen gab es zuletzt im Wen­de­jahr 1989, der Umsatz von 220.670 Euro fällt ent­spre­chend mager aus. Auch der Umsatz durch den Ver­kauf in der Tou­rist Info liegt mit 288.267 Euro nur bei 55 Pro­zent eines nor­ma­len Jahres.


Vie­le Wirt­schafts­zwei­ge lei­den mit 

„Alles in allem ein ver­hee­ren­des Jahr für den Tou­ris­mus in Bam­berg“, so der städ­ti­sche Tou­ris­mus­re­fe­rent Dr. Ste­fan Gol­ler. „Beson­ders schmerz­lich ist die­se Ent­wick­lung für die vie­len Anbie­ter tou­ris­ti­scher Dienst­leis­tun­gen und für das Gast­ge­wer­be, aber auch für Kul­tur­anbie­ter, die nor­ma­ler­wei­se auch mas­siv von aus­wär­ti­gen Besu­che­rin­nen und Besu­chern pro­fi­tie­ren. Letzt­lich lei­den aber vie­le wei­te­re Wirt­schafts­zwei­ge eben­falls unter dem Ver­lust der Tou­ris­ten, vom Bäcker bis zum Taxi­un­ter­neh­men, vom Ein­zel­han­del bis zur Ver­an­stal­tungs­bran­che. In einem nor­ma­len Jahr erwirt­schaf­tet der Tou­ris­mus in Bam­berg über 330 Mio. Euro Bruttoumsatz.“

Micha­el Heger, Lei­ter des TKS, ver­brei­tet den­noch Zuver­sicht: „Es geht jetzt für unse­re vie­len Part­ner in Bam­berg und im Bam­ber­ger Land dar­um, die nächs­ten Wochen wirt­schaft­lich durch­zu­ste­hen, bis nach Ostern die Pan­de­mie hof­fent­lich stär­ker in ihre Schran­ken ver­wie­sen wer­den kann und ers­te Locke­run­gen auch das Rei­sen betref­fen kön­nen. Stu­di­en zei­gen, dass die Rei­se­lust der Deut­schen unge­bro­chen ist. Es wird auch 2021 den Trend zum siche­ren Urlaub im eige­nen Land geben und davon wer­den wir in Bam­berg und im Bam­ber­ger Land wie­der pro­fi­tie­ren kön­nen. Wir ste­hen mit unse­ren Ange­bo­ten und den digi­ta­len Buchungs­mög­lich­kei­ten trotz Kurz­ar­beit und Home-Office jeder­zeit bereit, wenn wir sei­tens Poli­tik und Pan­de­mie­la­ge grü­nes Licht bekommen.“

Der aus­führ­li­che Jah­res­be­richt mit Infor­ma­tio­nen zu den Sta­tis­ti­ken und zu den wich­tigs­ten Ent­wick­lun­gen des Jah­res 2020 im TKS und im Bam­berg-Tou­ris­mus ist zu fin­den auf https://blog.bamberg.info/tag/tourismusstatistik/

Weiterer Artikel

Trend­aus­wer­tung Kon­junk­tur Bamberg

Deut­lich trü­be­re Aussichten

Nächster Artikel

Sand­ker­wa 2021

„Die Bevöl­ke­rung sehnt sich nach Normalität”