In Bamberg ist ein bundesweit einmaliges E-Carsharing-Projekt für Touristen gestartet. Wer die Domstadt besucht und dabei nicht nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln ökologisch
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Tourismus
Region Bamberg: Übernachtungszahlen von mehr als einer Millionen
544.125 Personen haben im Jahr 2022 Bamberg und das Bamberger Land besucht und sind im Schnitt zwei Nächte geblieben. Gemeinsam blicken Bamberg Stadt und Land somit auf 1.104.520 Übernachtungen. Damit haben sich die Übernachtungszahlen im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt und fast das Ausmaß des Jahres 2019 erreicht.
„Gegenüber 2019 verzeichneten die Beherbergungsbetriebe in Stadt und Land 2022 zwar noch einen Verlust von drei Prozent“, zitiert eine Mitteilung Bambergs Tourismusdirektor Michael Heger zu den aktuellen Übernachtungszahlen. „Angesichts der schweren Beeinträchtigung der touristischen Betriebe bis inklusive Ostern kann dies jedoch als großer Erfolg gewertet werden. Spätestens ab Mai nahm die Reisetätigkeit der Menschen extrem zu, die Städte und Urlaubsregionen waren wieder gut besucht.“
So seien die Monate ab Juni 2022 in Bamberg und im Bamberger Land durchgängig besser als die Vergleichsmonate 2019 gewesen und führten zu einer dem Jahr 2019 insgesamt vergleichbaren Bettenauslastung von 49 (Stadt) und 33 Prozent (Landkreis).
Reisenden aus dem Ausland machten dabei einen Anteil von 13 Prozent der Übernachtungszahlen aus. In Stadt und Land führen Gäste aus den Niederlanden die Statistik mit mehr 17.000 Übernachtungen an. In der Stadt sind Gäste aus den USA mit etwa 10.000 Übernachtungen wieder auf Platz 2 vorgerückt, gefolgt von Besuchern aus Polen, Österreich und der Schweiz. Im Landkreis teilen sich bulgarische, österreichische und polnische Reisende die Plätze zwei bis vier.
Ein Erfolg der gemeinsamen touristischen Arbeit von Stadt und Land sei zudem die Erhöhung der Aufenthaltsdauer im Bamberger Land, die mit 2,3 Nächten 21 Prozent über dem Jahre 2019 liegt. In der Stadt liegt die Aufenthaltsdauer nur leicht erhöht bei 1,9 Nächten.
Gäste scheinen gerne wieder zu kommen
„Dass wir uns über diese Gesamtentwicklung freuen, ist kein Gieren nach Rekordzahlen, nach dem Motto „immer höher, schneller, weiter“. Es ist einfach nur die Freude darüber, dass die vielen Beschäftigten im Tourismus alle wieder ihrer Berufung nachgehen können, und dass uns die Gäste treu geblieben sind und gerne wiederkommen“, sagt Michael Heger.
Denn Gruppen seien nach wie vor nicht im gleichen Maße wie vor der Pandemie unterwegs. „Insgesamt blicken wir nach einem am Ende doch ganz ordentlichen Tourismusjahr mit Optimismus in die Zukunft. Nun gilt es mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis und einem vielfältigen Angebot sowie digitaler Buchbarkeit die Zahl der Reisenden auf diesem Niveau zu halten und die Wertschöpfung weiter zu steigern.“
- Februar 20, 2023
- Redaktion Webecho Bamberg
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Fast Zahlen wie vor der Pandemie
Tourismus in Bayern erholt sich im Juli 2022 weiter
11.566 Beherbergungsbetriebe Bayerns hatten im Juli 2022 knapp 4,5 Millionen Gäste und fast 11,5 Millionen Übernachtungen. Diese Tourismus-Zahlen entsprechen fast den Werten aus Zeiten vor der Corona-Pandemie im Juli 2019.
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik am 7. September bekanntgab, hat sich Bayerns Tourismus im Juli 2022 weiter erholt. So konnten Bayerns 11.566 Beherbergungsbetriebe im Juli 2022 knapp 4,5 Millionen Gästeankünfte und rund 11,5 Millionen Übernachtungen verzeichnen. Das ist ein Anstieg von 39 beziehungsweise 20,4 Prozent im Vergleich zum Juli 2021. Die Gästezahlen hätten damit wieder eine Größenordnung wie vor Beginn der Corona-Pandemie erreicht. Im Juli 2019 beliefen sich die Zahlen auf rund 4,7 Millionen Gästeankünfte sowie rund 11,8 Millionen Übernachtungen.
Auch die Tourismus-Zahlen der ausländischen Gäste zeigen einen Anstieg. Mit etwa 1,1 Millionen liegen diese erstmals seit August 2019 wieder über der Millionenmarke. Die Übernachtungen der Gäste aus dem Ausland belaufen sich auf rund 2,2 Millionen. Auch diese Millionengrenze wurde zuletzt im August 2019 (Übernachtungen: rund 2,5 Millionen) überschritten.
Von Januar bis Juli 2022 zählte das Landesamt für Statistik knapp 18,1 Millionen Gästeankünfte, davon 80,7 Prozent aus dem Inland, 19,3 Prozent aus dem Ausland. Die Zahl der Übernachtungen in diesem Zeitraum beträgt 49,3 Millionen. Sie liegen mit +147,7 Prozent bei den Gästeankünften und +103,6 Prozent bei den Übernachtungen ebenfalls deutlich über den Werten des Vorjahreszeitraums.
Entsprechend verzeichnen alle Regierungsbezirke Bayerns sowohl für den Juli 2022, als auch für den Zeitraum von Januar bis Juli 2022 deutlich Anstiege bei Gästeankünften und Übernachtungen. Lediglich in Niederbayern lagen im Juli 2022 die Übernachtungen mit ‑1,4 Prozent leicht unter den Werten des Vorjahresmonats.
Die größte Steigerung unter den Betriebsarten ließ sich im Juli 2022 bei Jugendherbergen und Hütten feststellen. Hier kamen 75,8 Prozent mehr Gäste, die 79,0 Prozent häufiger übernachteten als noch im Juli des Vorjahres.
- September 7, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
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„Ökologisch mobil im Urlaub“
Innovatives Mobilitätskonzept soll Touristen eine CO²-neutrale Mobilität ermöglichen
In Bamberg ist ein bundesweit einmaliges E‑Carsharing-Projekt für Touristen gestartet. Wer die Domstadt besucht und dabei nicht nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln ökologisch mobil sein will, kann sich ab sofort stunden- oder tageweise eines von fünf Elektrofahrzeugen ausleihen.
Das Modellprojekt „Ökologisch mobil im Urlaub“ (OMU) wird vom bayerischen Wirtschaftsministerium gefördert und von einem Konsortium um das Mobilitäts-Daten-Unternehmen [ui!] Urban Mobility Innovations, Continental und die Stadtwerke Bamberg durchgeführt. Unterstützt wird es außerdem durch den BAMBERG Tourismus und Kongress Service. Ist das Projekt erfolgreich, soll das Bamberger E‑Carsharing als Vorbild für den ökologischen Individualverkehr in weiteren ländlichen Tourismusregionen Deutschlands dienen.
Jahr für Jahr kommen viele Besucher nach Bamberg, um sich nicht nur die Sehenswürdigkeit in der Stadt anzuschauen, sondern auch das Umland zu erkunden. Viele von ihnen reisen ohne eigenes Auto an. Gerade diesen Gästen soll es mit dem neuen Angebot einfacher gemacht werden, die Region schnell, zuverlässig und klimaneutral zu erkunden. Auch Bürgern steht das neue Angebot offen.
„Neben der beliebten BAMBERGcard, die drei Tage ÖPNV-Nutzung mit einschließt, ist dies ein weiterer Baustein, um Reisenden in Bamberg und im Bamberger Land nachhaltige Mobilität zu ermöglichen“, freut sich die für den Tourismus zuständige Referentin Ulrike Siebenhaar. Und auch für Mobilitätsreferent und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp ist der neue Service „ein tolles neues Angebot, das die enge Verzahnung von nachhaltiger touristischer Infrastruktur mit Angeboten, die auch von der Wohnbevölkerung genutzt werden können, aufzeigt. Mit Stromern unterwegs zu sein bedeutet eine deutliche Entlastung unserer Umwelt – und, geben wir es zu, es macht auch Spaß, mit einem solchen Fahrzeug die Region zu erkunden.“
Die fünf OMU-Elektrofahrzeuge stehen auf zentralen, für sie reservierten Parkplätzen der Stadtwerke Bamberg an der Brennerstraße (Bahnhof), am P+R Platz Heinrichsdamm, in der Tiefgarage an der Konzert- und Kongresshalle sowie im Parkhaus Schützenstraße. Die Buchung, das Öffnen und Abschließen der Fahrzeuge erfolgt über die kostenlose OMU-App, über die auch online die Überprüfung des Führerscheins vorgenommen wird. Die Abrechnung erfolgt nach Zeit und der Anzahl der gefahrenen Kilometer, die Ladekosten für die Betankung mit 100 % Ökostrom sind inklusive.
Das System OMU ist ein innovatives Mobilitätskonzept, das Individualtouristen während ihres Urlaubs eine CO2-neutrale Mobilität ermöglichen soll.
Das Konsortium unter der Leitung von [ui!] Urban Mobility Innovations GmbH will hierfür in Bamberg Praxiserfahrungen im Sharing Betrieb von E‑Fahrzeugen für Touristen sammeln. Ziel ist ein tieferes, datengetriebenes Verständnis für typische Tourismus-Routen, eine entsprechend angepasste Positionierung von Sharing-Standorten, Ladezustandsoptimierung der Fahrzeuge und vieles mehr. Ziel ist es, e‑Car-Sharing im Individual-Tourismus effizient, nachhaltig und attraktiv zu machen.
- November 11, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: Stadt Bamberg
- Foto: Urban Lighting Innovations
Tourismus, Kultur, Sport und Freizeit
Ab heute weitere Erleichterungen in Bamberg
Aufatmen in der Region Bamberg. Ab heute sind unter anderem Übernachtungsangebote von gewerblichen oder entgeltlichen Unterkünften wieder zugelassen, auch für kulturelle Veranstaltungen und für Sport gibt es ab heute in der Stadt Bamberg und ab morgen auch im Landkreis Bamberg Lockerungen.
Es sind große nächste Schritte der Erleichterungen bei den Corona-Maßnahmen: Ab heute sind Übernachtungsangebote von gewerblichen oder entgeltlichen Unterkünften, insbesondere von Hotels, Beherbergungsbetrieben, Jugendherbergen und Campingplätzen, auch zu touristischen Zwecken wieder zugelassen.
Im Kulturbereich gibt es ebenfalls neue Möglichkeiten: Kulturelle Veranstaltungen unter freiem Himmel mit festen Sitzplätzen für bis zu 250 Besucherinnen und Besucher sind gestattet. Und auch die Freibäder dürfen wieder öffnen: Am Montag, 24. Mai, öffnen die Hainbadestelle und das Freibad Gaustadt, das Stadionbad wird am 4. Juni seinen Betrieb aufnehmen. Voraussetzung für die Nutzung dieser Angebote ist jeweils ein höchstens 24 Stunden zuvor vorgenommener negativer POC-Antigentest, Selbsttest oder PCR-Test. Vollständig geimpfte Personen oder nachweisbar Genesene benötigen keine Tests.
Tourist Info öffnet mit Testzentrum als zusätzlichem Service
„Nach vielen Monaten der Schließung freuen wir uns auf eine Wiederbelebung des Tourismus und damit auch der ganzen Innenstadt und begleiten unsere Partner vor Ort in Hotellerie und Gastgewerbe sowie Kunst- und Kulturschaffende bei einem erfolgreichen Re-Start“, so Bambergs Tourismusreferent Dr. Stefan Goller. Tourismusdirektor Michael Heger betont, „besonders freut es mich, dass ab Samstag auch der Landkreis nachzieht und ebenfalls öffnen kann. Wir sind für unsere Gäste ein gemeinsames Reiseziel und gerade in Coronazeiten ist es wichtig, Kultur und Natur gleichermaßen erleben zu können.“
Mit dem Neustart im Tourismusbereich öffnet auch die Bamberger Tourist Info in der Geyerswörthstraße nach über einem halben Jahr wieder ihre Türen. Nach dem vorgegebenen Hygienekonzept dürfen maximal 17 Kunden mit FFP2-Maske in die Räumlichkeiten. Gleich nebenan eröffnet zeitgleich ein weiteres Testzentrum seine Pforten, ein zusätzlicher Service für die Kunden, denn Touristen dürfen nur mit negativem Test anreisen und Angebote wahrnehmen. Sie müssen sich zudem regelmäßig weiter testen.
Die tägliche Stadtführung „Faszination Weltkulturerbe“ startet am Pfingstwochenende mit kleinen Gruppen von maximal 15 Personen um 10:30 Uhr und 14:00 Uhr und ist zur Entzerrung mit zusätzlichen Terminen um 11:00 Uhr und 14:30 Uhr am Start. Während der Führung sind die Hygieneregeln, wie Maske tragen und Abstand halten, zu beachten.
Gäste können ihre Tickets für die tägliche Stadtführung oder die BAMBERGcard seit kurzem auch komplett kontaktlos online durchbuchen auf https://www.bamberg.info/tickets.
„Wir freuen uns auf den Kultursommer“
„Es ist für die Kulturszene eine große Erleichterung und Freude, dass die niedrigen Inzidenzzahlen sich so stabilisiert haben, dass Kultur nun endlich wieder in vielfältigen Facetten möglich ist“, freut sich auch Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar über die neuen Erleichterungen. Die Rahmenkonzepte seien angepasst worden und ermöglichen so ganz unterschiedliche kulturelle Formate. „Wir freuen uns auf den Kultursommer!“, so Siebenhaar.
Weitere Lockerungen
Tourismus:
Auch der Betrieb von Ausflugs-Flussschifffahrten, touristische Reisebusverkehre sowie Kultur- und Naturführungen im Freien sind unter der Voraussetzung eines Testnachweises für Kunden zugelassen.
Kultur:
Musikalische oder kulturelle Proben von Laien- und Amateurensembles, bei denen ein Zusammenwirken mehrerer Personen erforderlich ist, sind ebenfalls ab 21. Mai wieder möglich.
Sport:
Kontaktfreier Sport im Innenbereich inklusive der Öffnung von Innenbereichen von Sportstätten sowie Kontaktsport unter freiem Himmel unter der Voraussetzung, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer über einen Testnachweis verfügen, wird erlaubt.
Ferner wird gestattet:
Sport unter freiem Himmel in Gruppen von bis zu 25 Personen unter der Voraussetzung, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer über einen Testnachweis verfügen.
Kontaktfreier Sport auch in Fitnessstudios unter der Voraussetzung vorheriger Terminbuchung sowie, dass alle Kunden über einen Testnachweis verfügen.
Die Zulassung von bis zu 250 Zuschauern bei Sportveranstaltungen unter freiem Himmel mit festen Sitzplätzen unter der Voraussetzung, dass Zuschauerinnen und Zuschauer über einen Testnachweis verfügen.
Wichtiger Hinweis: Die genannten Lockerungen haben nach Maßgabe von Rahmenkonzepten zu erfolgen, die von den zuständigen Staatsministerien im Einvernehmen mit dem Staatsministerium für Gesundheit und Pflege bekanntgemacht werden und in denen die erforderlichen Schutz- und Hygienemaßnahmen festgelegt sind. Soweit Rahmenkonzepte nicht bekannt gemacht sind, darf eine Öffnung nicht erfolgen. Weitere Informationen hierzu sind zu finden unter https://www.stmgp.bayern.de/coronavirus/rechtsgrundlagen.
- Mai 21, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: Stadt Bamberg
Zuversicht in den Unternehmen steigt
Die Oberfränkische Wirtschaft hofft auf wirtschaftlich bessere Zeiten
Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt – zwischen diesen Extremen schwankt die Stimmung in der oberfränkischen Wirtschaft nach über 14 Monaten der Corona-Pandemie. Während einzelne Wirtschaftsbereiche zum Teil hohe Zuwächse verbuchen, steht das Geschäft in anderen Branchen nach wie vor weitgehend still. Unter dem Strich steigt aber die Zuversicht, dass bessere Zeiten kommen und die Unternehmen bald wieder normal arbeiten können. Der Konjunkturklimaindex der IHK für Oberfranken Bayreuth steigt um zehn Zähler auf nun 102 Punkte.
Sowohl die Geschäftslage, wie auch die Erwartungen für 2021, werden in der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth besser als zuletzt bewertet und kehren in den positiven Bereich zurück. Auch die Einschätzungen zur Investitionsplanung und zur Beschäftigtenentwicklung der Unternehmen hellen sich weiter auf.
„Die Corona-Pandemie hat in vielen Unternehmen tiefe Spuren hinterlassen. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer leiden noch immer unter den staatlichen Beschränkungen”, so IHK-Präsidentin Sonja Weigand. 32 Prozent der befragten Betriebe berichten aktuell von einer guten Geschäftslage, 31 Prozent beurteilen sie negativ. Die Rückmeldungen sind dabei extrem unterschiedlich. Positiv wird die Lage vor allem im Baugewerbe, aber auch in Teilen der Industrie und bei den Dienstleistungen eingeschätzt. Überraschend vermeldet sogar der Einzelhandel im Saldo eine leicht positive Lageeinschätzung. Schlecht dagegen ist die aktuelle Situation im Tourismus, dem nach einem langen Lockdown nach wie vor echte Perspektiven für eine normale Geschäftstätigkeit fehlen.
Dank Impfschutz Silberstreif am Horizont
Grund für die Stimmungsaufhellung im Frühjahr 2021 sind vor allem die Erwartungen an die weitere Entwicklung 2021. Nach ihrer Prognose für das Jahr 2021 gefragt, schwenken mit Ausnahme der Tourismuswirtschaft alle Branchen in den positiven Bereich. Insgesamt gehen 25 Prozent der befragten Firmen aus dem Kammerbezirk von einer Verbesserung der eigenen Geschäftslage aus. Eine Verschlechterung befürchten nur noch 22 Prozent der Betriebe. Im Saldo besonders optimistisch äußern sich die Unternehmen aus Industrie, Baugewerbe und Großhandel. Überwiegend pessimistisch bleiben die Reaktionen aus dem Tourismussektor. „Der Tourismus liegt am Boden. Auch bei vielen Einzelhändlern und Dienstleistern herrscht Niedergeschlagenheit, weil Geschäfte wegen des Lockdowns kaum möglich sind. Die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen kommen inzwischen weitgehend an. Sie ersetzen einen Teil der Fixkosten, helfen damit aber nur bei der Verwaltung des Mangels. Es fehlt eine echte Perspektive”, mahnt IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner.
Risiko Rohstoffpreise
Rückenwind kommt vom Baugewerbe und der exportorientierten Industrie. Sie profitiert von der steigenden Nachfrage aus Amerika und China. Als zunehmendes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung werden von der Industrie aktuell die Energie- und Rohstoffpreise eingeschätzt. Vielfach wird von erheblichen Problemen innerhalb der Lieferketten berichtet. Positiv entwickelt sich die Investitionsneigung. Insgesamt gehen 22 Prozent der Unternehmen von einem steigenden Investitionsvolumen aus, nur 16 Prozent von einem sinkenden. Der Trend zum Beschäftigtenabbau schwächt sich ab. Zwar rechnet eine Mehrheit der befragten Unternehmen mit einer sinkenden Beschäftigtenzahl (Saldo ‑3 Prozent), doch die Rückmeldungen fallen deutlich optimistischer aus als zum Jahreswechsel (Saldo ‑11 Prozent). Mit mehr Beschäftigten für 2021 planen das Baugewerbe, der Einzelhandel und die Dienstleister.
Die Konjunkturbefragung der IHK ermittelt Fakten, die nur Unternehmer kennen und fragt nach der unternehmerischen Einschätzung und Erwartung. „Viele Unternehmerinnen und Unternehmer sind zuversichtlich und sehnen den Tag herbei, an dem sie wieder vollumfänglich ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen, Projekte umsetzen und Investitionen tätigen können. Das Impfen, das Testen und vor allem der Sommer können dazu beitragen, dass die Inzidenzzahlen in Deutschland und weltweit sinken und all dies und noch viel mehr möglich ist”, so IHK-Präsidentin Sonja Weigand.
- Mai 12, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: IHK für Oberfranken Bayreuth
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Licht und Schatten
Oberfränkische Wirtschaft erwartet schwieriges Jahr
Die Verlängerung des Lockdowns bis in den März hinein hat die IHK für Oberfranken Bayreuth zum Anlass genommen, um die oberfränkischen Unternehmen in einer weiteren Corona-Blitzumfrage zu ihren aktuellen Einschätzungen zu befragen. Fazit: Die Lage in der oberfränkischen Wirtschaft ist weiterhin angespannt und auch der kurz- und mittelfristige Ausblick macht nur in Teilen Hoffnung. Dabei ist die Einschätzung aus Handel und Tourismus deutlich pessimistischer als die Beurteilungen aus dem Dienstleistungssektor und der Industrie.
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen staatlichen Beschränkungen hinterlassen in der oberfränkischen Wirtschaft ein breit gestreutes Stimmungsbild. Rund drei Viertel der Betriebe vermelden, dass ihre Betroffenheit und die entstehenden Schäden nur gering beziehungsweise mittelschwer sind. Auf der anderen Seite berichtet ein Viertel der Unternehmen von einer großen Betroffenheit und von erheblichen wirtschaftlichen Schäden durch den Lockdown. Rund ein Viertel der befragten Unternehmen gibt an, aktuell geschlossen beziehungsweise teilweise geschlossen zu sein. Besonders betroffen äußern sich naturgemäß Unternehmen und Soloselbständige aus Handel und Tourismus.
„Wir stellen eine Zweiteilung in der Wirtschaft fest. Auf der einen Seite Branchen, die ihren Geschäftsbetrieb recht gut aufrechterhalten können und daher relativ stabil durch diese Krise kommen. Auf der anderen Seite Branchen, die vor allem durch Betriebsuntersagung und ‑einschränkung massive Umsatzeinbußen hinnehmen müssen und daher dringend auf Unterstützungsmaßnahmen und vor allem eine Öffnungsperspektive angewiesen sind“, erläutert IHK-Präsidentin Sonja Weigand.
Kurzarbeit ist das Mittel der Wahl
Als zentrale staatliche Unterstützungsmaßnahme wird quer durch alle Branchen vor allem die Kurzarbeit in Anspruch genommen. Sie leistet einen erheblichen Beitrag zur Bewältigung der wirtschaftlichen Einschnitte. Soforthilfen, Unterstützungshilfen und November- beziehungsweise Dezemberhilfen stellen ebenfalls wichtige Bausteine dar, werden allerdings in geringerem Maße beantragt als die Kurzarbeit. Allen staatlichen Unterstützungsmaßnahmen wird von den befragten Unternehmen bei der Beantragung, der Bearbeitung und dem Nutzen für das eigenen Unternehmen ein gutes bis befriedigendes Zeugnis ausgestellt. „Sicher gibt es weiterhin Ausnahmen, doch im Wesentlichen kommen die finanziellen Mittel inzwischen bei den betroffenen Unternehmen an und sorgen für die dringend erforderliche Liquidität. Die einzelnen Bausteine der unternehmerischen Hilfen greifen in der Regel ineinander. Gerade für Härtefälle müssen aber noch unbürokratische Lösungen gefunden werden“, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner.
Oberfränkische Industrie erwartet Aufwind
Die aktuelle Blitzumfrage wird durch die Ergebnisse der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage vom Januar 2021 bestätigt. Dort hat der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021 und auch darüber hinaus vor allem in der Industrie einen Silberstreif am Horizont hinterlassen. So rechnen 41 Prozent der Industrieunternehmen mit einer Verbesserung im Jahr 2021. Diesen Optimismus teilen Handel, Tourismus und auch Dienstleistungen nur bedingt, so dass im Gesamtergebnis rund 27 Prozent der befragten Betriebe mit einer Aufhellung kalkulieren. Eine Verschlechterung erwarten hingegen insgesamt 41 Prozent. „Für 2021 rechnen wir nicht damit, das Vorjahresniveau zu erreichen. Allerdings lassen die Einschätzungen der Industrie, als Treiber vieler Innovationen und Branche mit erheblichen regionalen Wertschöpfungseffekten, Hoffnung und Optimismus für die Zukunft zu. Voraussetzung ist natürlich, dass das Virus und seine Mutationen nicht neue Einschränkungen erfordern“, so IHK-Präsidentin Weigand.
- Februar 24, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: IHK für Oberfranken Bayreuth
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Bilanz 2020 weist ein Übernachtungs-Minus von 41,4 Prozent aus
Schmerzliches Jahr für den Bamberger Tourismus
Nur wenige Branchen haben die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen so drastisch erfahren müssen wie der Tourismus. Nach den offiziellen Übernachtungszahlen des Statistischen Landesamtes verzeichnet Bamberg ein Minus von 41,4 Prozent bei den Übernachtungen im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2019, wie die Stadt Bamberg mitteilt.
Im Frühjahr 2020 wurde das Reisen mit als erstes verboten und alle entsprechenden Betriebe geschlossen, und auch im Jahr 2021 wird das Reisen wohl zu den letzten Bereichen des öffentlichen Lebens gehören, die wieder frei agieren können. Die Umsatzeinbußen im Gastgewerbe und im Bereich der touristischen Dienstleistungen sind immens, viele Anbieter versuchen sich mit Überbrückungshilfen, Novemberhilfen und Kurzarbeit weiter über Wasser zu halten.
Nun liegen die offiziellen Übernachtungszahlen des Statistischen Landesamtes für das Jahr 2020 vor und warten mit der ersten offiziellen Gesamtstatistik für das vergangene Jahr auf. Sie machen unmissverständlich deutlich, wie sehr die Branche unter den Einschränkungen gelitten hat.
Verzeichnete Bamberg im Jahr 2019 noch 753.220 Übernachtungen, so fällt die Zahl der Übernachtungen für 2020 auf 441.424 zurück, ein Minus von 41,4 Prozent. Dieser Rückgang unterstreicht in seiner Höhe noch einmal die dramatische Situation für die Branche insgesamt. Mit Bekanntgabe der Jahresstatistik legt der Bamberg Tourismus & Kongress Service (TKS) gleichzeitig auf dem Tourismusblog „Tourismus in Bamberg – Die Bilanz des Jahres 2020“ seinen Jahresbericht vor und zeigt unter anderem die Verluste in den unterschiedlichen Geschäftsbereichen dieses wirtschaftlich tätigen städtischen Betriebs auf. Ganz massiv ist der Rückgang im Bereich der Gruppenreisen, die 2020 so gut wie ganzjährig nicht möglich waren. Hier beklagt der TKS Verluste von rund 90 Prozent. Auch wenn der Sommer durch den Zuspruch vieler Gäste, vor allem aus dem Inland, weniger dramatisch verlaufen ist als der Rest des Jahres, so fällt auch die Gesamtbilanz bei den Stadtführungen, dem stärksten Umsatzbringer des TKS, mit einem Verlust von 76 Prozent äußerst negativ aus. Nur 2.747 Führungen gab es zuletzt im Wendejahr 1989, der Umsatz von 220.670 Euro fällt entsprechend mager aus. Auch der Umsatz durch den Verkauf in der Tourist Info liegt mit 288.267 Euro nur bei 55 Prozent eines normalen Jahres.
Viele Wirtschaftszweige leiden mit
„Alles in allem ein verheerendes Jahr für den Tourismus in Bamberg“, so der städtische Tourismusreferent Dr. Stefan Goller. „Besonders schmerzlich ist diese Entwicklung für die vielen Anbieter touristischer Dienstleistungen und für das Gastgewerbe, aber auch für Kulturanbieter, die normalerweise auch massiv von auswärtigen Besucherinnen und Besuchern profitieren. Letztlich leiden aber viele weitere Wirtschaftszweige ebenfalls unter dem Verlust der Touristen, vom Bäcker bis zum Taxiunternehmen, vom Einzelhandel bis zur Veranstaltungsbranche. In einem normalen Jahr erwirtschaftet der Tourismus in Bamberg über 330 Mio. Euro Bruttoumsatz.“
Michael Heger, Leiter des TKS, verbreitet dennoch Zuversicht: „Es geht jetzt für unsere vielen Partner in Bamberg und im Bamberger Land darum, die nächsten Wochen wirtschaftlich durchzustehen, bis nach Ostern die Pandemie hoffentlich stärker in ihre Schranken verwiesen werden kann und erste Lockerungen auch das Reisen betreffen können. Studien zeigen, dass die Reiselust der Deutschen ungebrochen ist. Es wird auch 2021 den Trend zum sicheren Urlaub im eigenen Land geben und davon werden wir in Bamberg und im Bamberger Land wieder profitieren können. Wir stehen mit unseren Angeboten und den digitalen Buchungsmöglichkeiten trotz Kurzarbeit und Home-Office jederzeit bereit, wenn wir seitens Politik und Pandemielage grünes Licht bekommen.“
Der ausführliche Jahresbericht mit Informationen zu den Statistiken und zu den wichtigsten Entwicklungen des Jahres 2020 im TKS und im Bamberg-Tourismus ist zu finden auf https://blog.bamberg.info/tag/tourismusstatistik/
- Februar 12, 2021
- Webecho Bamberg