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Aufseesianum

Unter­brin­gung von Auszubildenden

Auf­see­sia­num und Hand­werks­kam­mer kooperieren

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken und das Auf­see­sia­num Bam­berg koope­rie­ren bei der Unter­brin­gung von Aus­zu­bil­den­den im Hand­werk, die im Bil­dungs­zen­trum Bam­berg der HWK einen Kurs der Über­be­trieb­li­chen Lehr­lings­un­ter­wei­sung (ÜLU) besu­chen und nicht täg­lich nach Hau­se fah­ren kön­nen. Dies teilt die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken mit. Damit gehen zwei Part­ner eine Zusam­men­ar­beit ein, die gemein­sa­me Wer­te und Tra­di­tio­nen verbindet.

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken und das Auf­see­sia­num Bam­berg haben eine Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung geschlos­sen: Aus­zu­bil­den­de, die im Bil­dungs­zen­trum Bam­berg der HWK eine Maß­nah­me der Über­be­trieb­li­chen Lehr­lings­un­ter­wei­sung bele­gen und eine Über­nach­tungs­mög­lich­keit benö­ti­gen, wer­den jetzt in dem Inter­nat am Michels­berg unter­ge­bracht. „Wir sind sehr froh, dass wir mit dem Auf­see­sia­num Bam­berg einen hoch ange­se­he­nen Part­ner gefun­den haben, mit dem wir sicher­stel­len kön­nen, dass unse­re Aus­zu­bil­den­den für not­wen­di­ge Über­nach­tun­gen auf eine geeig­ne­te, päd­ago­gisch betreu­te Unter­kunft zurück­grei­fen kön­nen“, sagt Mat­thi­as Graß­mann, Prä­si­dent der HWK für Ober­fran­ken. Zumal die Part­ner gut har­mo­nie­ren wür­den. „Die Tra­di­tio­nen und Wer­te des Hand­werks und des Inter­nats pas­sen her­vor­ra­gend zusammen.“

Das Auf­see­sia­num Bam­berg in Trä­ger­schaft der Frei­herr von Aufsees’sche Semi­nar­stif­tung beher­bergt seit 1738 Schü­le­rin­nen und Schü­ler aller Schul­ar­ten – und jetzt auch Aus­zu­bil­den­de des Hand­werks. Die­sen ste­hen nicht nur wer­ti­ge Ein­zel- oder Dop­pel­zim­mer für die Über­nach­tung zur Ver­fü­gung. Sie erhal­ten zudem einen umfas­sen­den Ver­pfle­gungs­ser­vice, kön­nen die Auf­ent­halts- und Sport­räu­me wie den Fit­ness­raum nut­zen und sämt­li­che Frei­zeit­an­ge­bo­te des Inter­nats in Anspruch neh­men. Wich­ti­ger noch ist der Hand­werks­kam­mer aber die päd­ago­gi­sche Betreu­ung, die im Auf­see­sia­num gewähr­leis­tet ist. „Die Aus­zu­bil­den­den im Hand­werk sind mit­un­ter sehr jung. Dafür ist es für uns und natür­lich auch für die Eltern wich­tig, dass sie wäh­rend der ÜLU, soll­te eine Über­nach­tung not­wen­dig sein, in einem betreu­ten Umfeld woh­nen kön­nen“, erklärt Rai­ner Beck, Geschäfts­füh­rer bei der Handwerkskammer.


„Wir wol­len, dass sich die jun­gen Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker auf ihre Aus­bil­dung kon­zen­trie­ren kön­nen, und sich gleich­zei­tig bei uns wohlfühlen“

Hin­ter­grund ist: In den ÜLU-Kur­sen im Bil­dungs­zen­trum erwer­ben Aus­zu­bil­den­de ein­zel­be­triebs­über­grei­fen­de fach­li­che Qua­li­fi­ka­tio­nen. Rai­ner Beck: „Vie­le Hand­werks­be­trie­be haben sich spe­zia­li­siert und kön­nen des­halb nicht alle Aus­bil­dungs­in­hal­te in der vol­len Brei­te und Tie­fe unter­wei­sen. Hier setzt die ÜLU im Hand­werk als ein unver­zicht­ba­rer Bestand­teil der betrieb­li­chen Aus­bil­dung an. In ein- oder auch mehr­wö­chi­gen Kur­sen wer­den die Aus­zu­bil­den­den – ergän­zend zur Aus­bil­dung im Betrieb – in den Bil­dungs­zen­tren der Hand­werks­kam­mer in den neu­es­ten Tech­no­lo­gien und Tech­ni­ken unter­wie­sen, damit eine ganz­heit­li­che Aus­bil­dung gewähr­leis­tet wird.“

Die ÜLU-Kur­se umfas­sen je nach Beruf bis zu meh­re­ren Wochen wäh­rend der Aus­bil­dung, zudem wird nicht jeder Beruf an jedem Stand­ort gelehrt. Daher haben Aus­zu­bil­den­de mit­un­ter eine wei­te­re Anfahrt zu dem jewei­li­gen Bil­dungs­zen­trum und müs­sen daher vor Ort zu übernachten.

Inzwi­schen haben die ers­ten Über­nach­tun­gen von Aus­zu­bil­den­den statt­ge­fun­den und durch deren Feed­back wur­den im Auf­see­sia­num letz­te Details für die HWK-Gäs­te opti­miert. „Wir haben bei­spiels­wei­se die Früh­stücks­zeit für die Aus­zu­bil­den­den nach vor­ne gezo­gen, damit die­se im Anschluss den Bus zum Bil­dungs­zen­trum errei­chen kön­nen – und pünkt­lich in ihrem ÜLU-Kurs sind“, bestä­tigt Ulri­ke Linz, Stif­tungs­di­rek­to­rin des Auf­see­sia­num. „Und die­sen gleich­zei­tig eine bes­ser Ver­bin­dung her­aus­ge­sucht. Wir wol­len schließ­lich, dass sich die jun­gen Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker auf ihre Aus­bil­dung kon­zen­trie­ren kön­nen, und sich gleich­zei­tig bei uns wohlfühlen.“

26. August bis 7. September

Kino unter frei­em Him­mel: Som­mer­ki­no im Aufseesianum

Im Innen­hof des Auf­see­sianums fin­det auch die­ses Jahr wie­der die Film­rei­he „Som­mer­ki­no“ statt. Auf dem Pro­gramm ste­hen Kin­der­fil­me, Komö­di­en und Oscargewinner.

Auf einer 40 Qua­drat­me­ter gro­ßen im Innen­hof des Inter­nats Auf­see­sia­num zeigt das Licht­spiel­ki­no zwi­schen 26. August und 7. Sep­tem­ber 13 Fil­me beim dies­jäh­ri­gen Som­mer­ki­no. Alle Vor­füh­run­gen fin­den unter frei­em Him­mel statt. Soll­te das Wet­ter jedoch nicht mit­spie­len, ste­hen auch 80 über­dach­te Plät­ze zur Ver­fü­gung, wie das Kino mitteilt.

Los geht es beim Som­mer­ki­no am 26. August mit dem Bild­vor­trag „Eine Zeit­rei­se in Foto­gra­fien – Bam­berg 1885 bis 1985“ von Chris­ti­an Schmidt. Die Foto­gra­fien aus Schmidts Samm­lung erstre­cken sich über viel­fäl­ti­ge The­men­be­rei­che, wobei der Schwer­punkt Bam­berg-Ansich­ten sind, die heu­te so nicht mehr zu sehen sind.

Am 27. August steht der Trash-Mär­chen-Film „Chan­tal im Mär­chen­land“ auf dem Pro­gramm. Chan­tal, bekannt aus der Rei­he „Fack ju Göh­te“, gerät durch einen Zau­ber­spie­gel in eine Mär­chen­welt. Mit so einer Prin­zes­sin haben die dor­ti­gen Prin­zen aller­dings nicht gerechnet.

Wei­ter geht es am 28. August mit „Oh, là, là – wer ahnt denn sowas“. Nach „Mon­sieur Clau­de“ insze­niert Chris­ti­an Cla­vier erneut einen Film über Fami­lie Bou­vier-Sau­va­ge. Dies­mal möch­te die Toch­ter einen Auto­händ­ler heiraten.

„Per­fect Days“, das ein­fühl­sa­me Por­trät eines Toi­let­ten­rei­ni­gers, von Wim Wen­ders hat im letz­ten Jahr welt­weit Film­prei­se gewon­nen. Beim Som­mer­ki­no läuft der Film am 29. August.

Eine Wohl­fühl­ko­mö­die steht am 30. August mit „Es sind die klei­nen Din­ge“ auf dem Pro­gramm. Dar­in setzt sich ein Dorf in der Bre­ta­gne zur Wehr, um das Dorf­le­ben zu retten.

Auch „Ana­to­mie eines Falls“ konn­te jüngst welt­weit Prei­se gewin­nen. Das Jus­tiz­dra­ma mit San­dra Hül­ler gewann unter ande­rem den Oscar für das bes­te Dreh­buch. Das Som­mer­ki­no zeigt den Film am 31. August.

Som­mer­ki­no im September

Der Sep­tem­ber beginnt beim Som­mer­ki­no mit der Auf­füh­rung von „Mor­gen ist auch noch ein Tag“. Der Film erzählt die Geschich­te der ita­lie­ni­schen Kran­ken­schwes­ter Delia und ihres Wider­stands gegen das Patri­ar­chat im Rom der 1940er-Jahre.

Am 2. Sep­tem­ber läuft „Eine Mil­li­on Minu­ten“. Die Aus­stei­ger­ge­schich­te han­delt von einem Eltern­duo, das ver­sucht, mehr Frei­zeit und Frei­heit im Leben zu haben.

„Lie­bes­brie­fe aus Niz­za“ zeigt das Som­mer­ki­no am 3. Sep­tem­ber. Die Som­mer­ko­mö­die zeigt, dass kein Alter vor Ver­liebt­heit und spä­ter Rache schützt. Denn als Fran­çois alte Lie­bes­brie­fe fin­det, fällt der pen­sio­nier­te Offi­zier aus allen Wolken.

„Poor Things“ war der gro­ße Gewin­ner bei den dies­jäh­ri­gen Oscars. In der bizar­ren Komö­die wird Bel­la vom unor­tho­do­xen Wis­sen­schaft­ler Bax­ter zurück ins Leben geholt. Vol­ler Hun­ger auf die Welt bricht sie zu einer aben­teu­er­li­chen Rei­se über die Kon­ti­nen­te auf. Der Film läuft am 4. September.

„Back to Black“ ist das Bio­pic über die 2011 ver­stor­be­ne Sän­ge­rin Amy Wine­house. Sie ist eine der größ­ten Künst­le­rin­nen der jün­ge­ren Pop-Geschich­te und hat mehr als 30 Mil­lio­nen Plat­ten ver­kauft. Der Film läuft am 5. September.

Leich­te­re Kost gibt es am 6. Sep­tem­ber, wenn das Som­mer­ki­no den Ani­ma­ti­ons­film „Alles steht Kopf 2“ zeigt. Im Kopf des frisch geba­cke­nen Teen­agers Riley wird plötz­lich die Kom­man­do­zen­tra­le umge­baut, um Platz für etwas völ­lig Uner­war­te­tes zu schaf­fen: neue Emotionen.

Den Abschluss des Som­mer­ki­nos macht am 7. Sep­tem­ber „Zwei zu eins“. Drei Freun­de aus Sach­sen-Anhalt ent­de­cken dar­in im Som­mer 1990 einen Bun­ker vol­ler Ost-Mark, die noch drei Tage lang in D‑Mark umge­tauscht wer­den kön­nen, bevor sie ihren Wert ver­lie­ren. Die von rea­len Bege­ben­hei­ten inspi­rier­te Komö­die ist nach dem dama­li­gen Wech­sel­kurs benannt.

Freak City Bam­berg e.V.

Mit der Nach­wuchs-WG zurück zu alter Stärke

Vor fast zehn Jah­ren ent­stand die Idee, talen­tier­te Korb­jä­ger in einer Bas­ket­ball-Nach­wuchs-WG ent­wi­ckeln zu las­sen, mensch­lich wie sport­lich. Die WG im Auf­see­sia­num errang in der Tat gro­ße Erfol­ge und soll nun – ver­zahnt im Ver­ein, des­sen Name vor weni­gen Wochen im Ver­eins­re­gis­ter zu „Freak City Bam­berg e.V.“ abge­än­dert wur­de – zu alter Stär­ke zurück­fin­den, inhalt­lich neu kon­zi­piert und mit Ver­än­de­run­gen im per­so­nel­len Bereich.

Bro­se-Nach­wuchs­ko­or­di­na­tor Wolf­gang Heyder bau­te weit über ein hal­bes Jahr um. Nein, nicht sein Eigen­heim in Lit­zen­dorf oder die Büro­räu­me „sei­nes“ Ver­an­stal­tungs­ser­vice, son­dern in einer Mul­de zwi­schen Dom­berg und Micha­els­berg, und das noch in einem Bau­werk, das seit 1738 in Bam­berg Geschich­te geschrie­ben hat.

Der Erbau­er von „Freak City“ besaß vor fast zehn Jah­ren die glor­rei­che Idee, hoch talen­tier­te Korb­jä­ger in einer Bas­ket­ball-WG ent­wi­ckeln zu las­sen, mensch­lich und auch sport­lich. Kurz­um: Gemeint ist das Auf­see­sia­num mit Tages- und Inter­nats­schü­lern als Wohn­raum und bes­ten Vor­aus­set­zun­gen, in der ange­schlos­se­nen Hal­le samt Kraft­raum Leis­tungs­sport auf höchs­tem Niveau betrei­ben zu kön­nen. Die WG im „Auf­sees“, das fil­misch im Käst­ner-Klas­si­ker „Das flie­gen­de Klas­sen­zim­mer“ (1973) mit Joa­chim Fuchs­ber­ger ver­ewigt ist, ist das „Baby“ von Wolf­gang Heyder, das gro­ße Erfol­ge auf­wei­sen kann, aber in der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit etwas ver­nach­läs­sigt wur­de und nun zu alter Stär­ke zurück­fin­den soll. Ein Umbau also nicht mit bau­li­chen Ver­än­de­run­gen, son­dern inhalt­lich neu kon­zi­piert und mit vie­len Ver­än­de­run­gen im per­so­nel­len Bereich. Das Auf­see­sia­num 2021 soll der Beginn eines Erfolgs­ka­pi­tels wer­den und an Final Four-Teil­nah­men und Titel­ge­win­ne ver­gan­ge­ner Jah­re anknüpfen.

Wie erfolg­reich WG-Akteu­re waren, davon geben Jubel-Pos­ter im gesam­ten Flur ein Bild ab. Und als Krö­nung im XXL-For­mat über dem Schreib­tisch des neu­en WG-Chefs Vic­tor Löb­bert ein Jubel-Foto mit Leon Krat­zer (jetzt Tele­kom Bas­kets Bonn) und Andi Obst (FC Bay­ern Mün­chen). Die bei­den BBL- und Natio­nal­spie­ler – Letzt­ge­nann­ter gehör­te zum DBB Olym­pia-Team in Tokio – bil­den zusam­men mit Johan­nes Thie­mann (Alba Ber­lin) – eben­falls Olym­pio­ni­ke – ein Trio, das sei­ne Wur­zeln in der Bro­se-WG hat. Arnol­das Kul­bo­ka, Kay Bruhn­ke und ganz aktu­ell Eli­as Bag­get­te, der nach sei­nem Schul­ab­schluss der WG „ent­schlüpft“ ist, sind wei­te­re Mark­stei­ne die­ser Kon­stel­la­ti­on, die bun­des­weit zu den Füh­ren­den gehört.


Ver­än­de­run­gen bele­ben das „Auf­sees“ wieder

Nichts­des­to­trotz genügt es nicht, sich auf die­sen Lor­bee­ren aus­zu­ru­hen und in der Ver­gan­gen­heit zu schwel­gen. Nur eine Neu­struk­tu­rie­rung und die Blick­rich­tung Zukunft brin­gen den Bam­ber­ger Bas­ket­ball­sport vor­an. Genau dies erkann­te Heyder und inves­tier­te Hun­der­te von Stun­den, Tau­sen­de von Kilo­me­tern sowie unzäh­li­ge digi­ta­le Kon­tak­te und Video­kon­fe­ren­zen. Das „Auf­sees“ muss­te wie­der­be­lebt werden.

Neben der not­wen­di­gen Ver­än­de­rung an der WG-Spit­ze – Chris Seel ver­än­der­te sich beruf­lich – dreh­te Heyder buch­stäb­lich jeden Stein um. „Der bas­ket­bal­le­ri­sche Umbruch war kom­plett. Bis auf einen Spie­ler kamen aus­schließ­lich Neue, bei denen sehr gro­ßer Wert auf das vor­han­de­ne Talent gelegt wur­de. Da auch schon 14-Jäh­ri­ge dabei sind, ist dies schon eine span­nen­de Sache, wie sich alles ent­wi­ckelt. Das weiß man nie, auch wenn wir gut bestückt sind. Zusätz­lich haben wir außer­halb eine WG instal­liert, die aus dem Inter­nat kommt“, berich­tet der „Macher“ und „Bau­herr“ mit gro­ßer Vorfreude.

Heyder weiß auch, dass die Jugend-För­de­rung nicht zu auf­see­slas­tig sein darf. „Wir för­dern natür­lich auch vie­le Bam­ber­ger Spie­ler per­sön­lich, die zuhau­se woh­nen. Auch müs­sen wir weit unten anfan­gen, sprich im Mini-Bereich und der U13/​14. Sicher haben wir mit der Neu­aus­rich­tung einen Schritt nach vor­ne gemacht, han­deln statt ver­wal­ten ist ange­sagt. Anders als in der Ver­gan­gen­heit legen wir gro­ßen Wert auf jun­ge deut­sche Spie­ler.“ Die Vor­aus­set­zun­gen sind güns­tig: Nach der schu­li­schen Bil­dung ist zwi­schen 15 Uhr und 17.30 Uhr in der Regel Indi­vi­du­al­trai­ning ange­sagt mit den neu­en Coa­ches Gabri­el Strack, der aus Düs­sel­dorf kam, und dem aus Würz­burg gekom­me­nen Jan Schrö­der sowie zusätz­lich zwei­mal in der Woche mit Ste­fan Wei­ßen­böck. Am Abend folgt dann das Team­trai­ning der JBBL, NBBL, ProB, oder Regio­nal­li­ga. Dop­pel­ein­sät­ze am Wochen­en­de dürf­ten da zur Regel werden.

Offi­zi­ell ver­zahnt ist das Jugend­kon­zept im „e.V.“, des­sen Name vor Wochen im Ver­eins­re­gis­ter zu „Freak City Bam­berg e.V.“ abge­än­dert wur­de. „Es lebt finan­zi­ell natür­lich von der GmbH, das Inter­nats­the­ma kos­tet Geld. Vie­le Anfor­de­run­gen kom­men auch von der Liga, das fängt schon bei drei haupt­amt­li­chen Trai­nern an“, so Heyder, der das Gesamt­pa­ket Jugend mit einem „höhe­ren sechs­stel­li­gen Betrag“ bestätigt.


Löb­bert folgt auf „Insti­tu­ti­on“ Seel

Die aus­füh­ren­de Hand der Heyder-Ideen ist seit eini­gen Wochen der 26-jäh­ri­ge Vic­tor Löb­bert aus Bad Soden-Sal­müns­ter. Der frü­he­re Hob­by-Bas­ket­bal­ler und FSJ-ler im Brei­ten­sport­be­reich besitzt einen Stu­di­en­ab­schluss in Päd­ago­gik und Sport­di­dak­tik. Mehr oder weni­ger zufäl­lig kam er über Umwe­ge an das Brose-Jobangebot.

Nicht nur die Spie­ler nut­zen den Kraft­raum, auch Vic­tor Löb­bert will fit bleiben

Als er dabei den Namen Sebas­ti­an Böhn­lein – seit die­sem Jahr 1. Vor­sit­zen­der des „e.V.“ – ent­deck­te, erkann­te er die­sen von einem Uni-Seminar.

Von da an ging alles ruck­zuck, Löb­bert bewarb sich im Juni – „ich woll­te unbe­dingt die­se Stel­le, da will ich dabei sein“ – und nach dem Bewer­bungs­ge­spräch hat­te er auch ein „gutes Gefühl.“

Der Fokus des Neu­en auf der „Aufsees“-Kommandobrücke ist ganz klar nicht auf den Sport selbst gerich­tet: „Ich sehe mich als Mit­tels­mann zwi­schen Schu­le, Bas­ket­ball und Eltern. Ich will die Jungs auf­fan­gen, wenn es ihnen nicht gut geht. Sie sol­len sich hier wie zuhau­se füh­len, eine Art Wohl­fühl­oa­se schaf­fen. Ich sehe da die sport­li­che Päd­ago­gik als mei­ne Haupt­auf­ga­be, es geht ja nicht um eine WG, in der sozia­le Ernst­fäl­le zu lösen sind.“

Der Über­gang Seel/​Löbbert ver­lief rei­bungs­los. „Chris war ja eine Insti­tu­ti­on; er hat mir drei Tage lang die Abläu­fe gezeigt und Tipps gege­ben. Alles bes­tens!“ Löb­bert reis­te bereits Anfang August nach Bam­berg, um sich ein­zu­le­ben. Die WG füll­te sich dann bis zum letz­ten August-Wochen­en­de und das Indi­vi­du­al­trai­ning star­te­te dann Mit­te Sep­tem­ber mit dem ers­ten Schul­tag. Zur Inter­nats­be­treu­ung gehört auch der Ein­kauf für die „Frei­zeit“, sprich dem Wochen­en­de, wenn es kei­ne Inter­nats­be­treu­ung gibt. „Das ist eine grö­ße­re Akti­on; drei, vier Ein­kauf­wä­gen sind da schnell voll. Essens­wün­sche darf man da natür­lich auch äußern. Es wird gekocht, aber auch gegrillt“, beschreibt der Päd­ago­ge, des­sen Auf­ga­ben sehr viel­fäl­tig sind. Wäh­rend Heyder mit den Trai­nern das Sport­li­che im Blick hat, hat Löb­bert das Ziel, dass „erwach­se­ne Jungs raus­kom­men.“ Gelingt bei­des mit­samt dem Schul­ab­schluss, dann ist der Drei­klang perfekt!


Bur­kard unter­stützt WG als Mentor

Und damit dies mög­lich ist, kön­nen sich alle Betei­lig­te dar­über sehr freu­en, dass es mit Nor­bert Bur­kard einen Men­tor gibt, der mit all sei­ner gro­ßen Erfah­rung – Bur­kard war zehn Jah­re e.V.-Vorsitzender – dafür sorgt, dass „der Laden rei­bungs­los läuft“. Der Ehren­amt­ler, der im Vor­feld mit Heyder groß­ar­ti­ge Arbeit leis­te­te, küm­mert sich um die Mit­ar­bei­ter und Spie­ler, mit dem eigent­li­chen Trai­ning hat er nichts zu tun.

Sowohl Sebas­ti­an Böhn­lein (links) als auch sein Vor­gän­ger Nor­bert Bur­kard sind sehr eng mit der Bas­ket­bal­ler-WG verbunden

Auch die gesam­te Per­so­nal­ein­satz-Pla­nung – neben Löb­bert gibt es vier wei­te­re Mit­ar­bei­ter – liegt in Bur­kards Hän­den. „Natür­lich steht das Sport­li­che weit oben, aber es geht auch um Zufrie­den­heit im All­tag, schließ­lich sind vie­le Jungs erst­mals vom Eltern­haus weg. Auch auf den Schul­ab­schluss legen wir gro­ßes Gewicht. Nach­dem es kei­ne wei­ten Wege gibt, kann es durch­aus sein, dass die jeweils zu bestimm­ten Trai­nern zuge­ord­ne­ten Spie­ler auch bereits vor Schul­be­ginn in der Hal­le sind.“

Heyder, Löb­bert, Bur­kard, haupt­amt­li­che Trai­ner, 24 Stun­den päd­ago­gi­sche Betreu­ung, dazu die finan­zi­el­le Absi­che­rung durch den Koope­ra­ti­ons­ver­trag mit der GmbH, dazu viel sport­li­ches Talent quer durch das gesam­te Bun­des­ge­biet rekru­tiert – die WG hat ein völ­lig neu­es Gesicht bekom­men, geblie­ben sind nur die Mau­ern aus dem 18. Jahr­hun­dert und der WG-Wohn­be­reich mit Ein­zel- und Dop­pel­zim­mern. Die übri­gens phan­tas­ti­sche Bli­cke auf den Micha­els­berg bie­ten! Ein bes­se­res „Saat­gut“ gibt es nicht; wie aller­dings die Ern­te am Sai­son­ende bezie­hungs­wei­se in eini­gen Jah­ren aus­fällt, ist nicht aus­zu­ma­chen. Bam­berg wie­der im Final Four? Wer schafft den Sprung in die Jugend-Natio­nal­mann­schaf­ten, gar in die BBL oder in das „gro­ße“ DBB-Team mit EM, WM und Olym­pia? Fin­den Obst, Krat­zer und Thie­mann wei­te­re WG-Nachfolger?

So beein­dru­ckend die Pos­ter im Wohn­be­reich auch sind, es wäre schön, wenn es einen sport­li­chen Erfolgs-Anlass gäbe, neue Jubel­bil­der zu drucken!