Vom 27. September bis zum 18. Oktober findet die sechste Ausgabe des Bamberger Literaturfestivals in Bamberg und Umgebung statt. Beim „BamLit“ 2021
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Bamberger Literaturfestival „BamLit“
Literatur-Event für Bamberg und Umgebung
von Frank Keil
Vom 27. September bis zum 18. Oktober findet die sechste Ausgabe des Bamberger Literaturfestivals in Bamberg und Umgebung statt. Beim „BamLit“ 2021 lesen unter anderem Michel Friedman, Hubert Achleitner, Anne Siegel und Sven Regener. Auch lokale Autoren wie David Saam und Paul Maar sind dabei. Anfang September haben wir mit Gaby Heyder, Geschäftsführerin des Co-Ausrichters Veranstaltungsservice Bamberg, über den Stand der Vorbereitungen gesprochen.
Frau Heyder, Covid19-bedingt gab es einen langen Stillstand im Kulturbetrieb. Schlägt sich der Wiederbeginn des Betriebs, rund drei Wochen vor Start des „BamLit“, bereits in einem ausgeprägten Publikumszuspruch nieder oder ist das potentielle Publikum noch zurückhaltend?
Gaby Heyder: Unsere Werbung konzentriert sich vorwiegend auf den September. Aber es gibt schon anhaltende Nachfrage aus dem April und Mai, der je nach Autorin oder Autor unterschiedlich ausfällt. Hohe Nachfrage gibt es zum Beispiel bei Sven Regener und Daniel Kehlmann und da sind wir froh, dass wir jetzt für deren Lesungen noch Kontigente freigeben können. Bis auf die Absage von Marianne Koch konnten wir das komplette Programm wie ursprünglich geplant übernehmen. Aber tagesaktuell bitten wir das Publikum sich auf bamlit.de zu informieren.
Hat Ihnen das Rettungs- und Zukunftsprogramm Neustart Kultur der Bundesregierung bei der Finanzierung des „BamLit“ 2021 geholfen?
Gaby Heyder: Nein, da gab es keine finanzielle Unterstützung. Das „BamLit“ ist eine Gesellschaft, die Bamberger Literaturfestival UG, mit den Gesellschaftern Veranstaltungsservice Bamberg GmbH, Stadtmarketing und der Osiandersche Buchhandlung Gmbh. Wir arbeiten ehrenamtlich im Auftrag des Landkreises, der offizieller Veranstalter ist. Und wir hoffen auch mit der sechsten Ausgabe keinen Verlust zu machen, trotz der Verlegungen von Januar über April bis hin in den September und Oktober.
Der Schwerpunkt Ihres Kulturbetriebs liegt seit über 30 Jahren auf Konzerten und Musik-Events. Wann und warum haben Sie sich entschieden, auch im Literaturbereich tätig zu werden?
Gaby Heyder: Paul Maar wies bei einem Neujahrsempfang der Stadt Bamberg 2015 darauf hin, dass im reichen Kulturangebot der Stadt ein Literaturfestival fehle. Dies nahmen Klaus Stieringer vom Stadtmarketing, das Team von Hübscher, heute Osiander, Landrat Johann Kalb und mein Mann, Wolfgang Heyder, zum Anlass, ab 2016 das „BamLit“ auszurichten.
Spielt die literarische Gattung eine tragende Rolle oder versuchen Sie stilistisch breit zu streuen?
Gaby Heyder: Unser Schwerpunkt liegt in diesem Jahr bei Sachbüchern, ansonsten wird inhaltlich immer breit gestreut. Bekannte Namen wie zum Beispiel Michel Friedmann sollen sich mit Lokalgrößen Marke Christian Fiedler ergänzen. In der Corona-Zeit haben einige Autorinnen und Autoren bereits neue Werke herausgebracht, mit denen sie dann sogar ganz aktuell nach Bamberg kommen.
Den Bamberger Literaturschaffenden wird somit beim „BamLit“ viel Raum gegeben. Sind deren Auftritte sozusagen das Bindeglied zwischen Festival und Stadt und Landkreis?
Gaby Heyder: Nicht unbedingt das Bindeglied, aber sie stehen für Lokalkolorit und passen gut zu den Schwerpunkten, die wir hatten, wie das Thema Krimi, oder in diesem Jahr haben, wie das Thema Bier.
Das diesjährige „BamLit“ gliedert sich derzeit in 36 Erwachsenenlesungen und knapp 20 Kinderlesungen. Ein ziemlich großer Anteil.
Gaby Heyder: So hoffen wir, junge Leserinnen und Leser zu spannenden Lesungen in Stadt und Landkreis zu locken und ihre Freude am Lesen zu wecken. Das Kinderprogramm ist komplett eintrittsfrei. Die intensive Kooperation mit Schulen und Büchereien läuft, die Prognosen zur Durchführbarkeit sind aber noch vage.
Welche Bedeutung fällt den jeweiligen Locations bei den einzelnen Lesungen zu?
Gaby Heyder: Durchaus eine tragende Rolle, denn verschiedene Locations ziehen auch ein unterschiedliches Publikum an. Wir haben viel ausprobiert und festgestellt, dass Lesungen Flair brauchen. Und dann hat sich gezeigt, dass es durchaus Orte wie das Bistumshaus, das Theater oder die Szenenflächen im Ertl-Zentrum gibt, die hervorragend zu unserem Konzept passen.
Den Auftakt macht am 27. September die Lesung von Michel Friedman mit „Zeitenwende – Der Angriff auf Demokratie und Menschenwürde“. Keine leichte Kost gleich zu Beginn, aber dient die Lesung auch, um den Wert des Festivals in Sachen Infotainment zu unterstreichen?
Gaby Heyder: Genauso ist es. In eine ähnliche Richtung zielt der Auftritt von Wolfgang Hirn mit seinem Thema „Die Weltwirtschaft von morgen“ oder auch Fritz Habekuß mit „Zukunftsfrage Artensterben: Wie wir die Ökokrise überwinden“. Nicht zu vergessen Ralph Caspers vom KIKA mit „Wie wir Kindern in Trauer helfen können“ und die Matinee-Lesung mit Ohrenkuss in der KUFA. Aber natürlich gibt es auch das typische Unterhaltungsprogramm mit dem „Bob Dylan Abend“ oder „Heinz Erhardt Privat“ mit seiner Tochter.
BamLit
27. September bis 18. Oktober
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Buntes Programm für große und kleine Bücherfreunde
Startschuss für das 6. Bamberger Literaturfestival!
Mit der besonderen Situation, die durch die COVID-19-Pandemie entstanden ist, gingen viele Veranstaltungsabsagen und Verschiebungen einher. Auch das Bamberger Literaturfestival musste anderthalb Jahre Wartezeit und zwei Verschiebungen über teils große Zeiträume in Kauf nehmen. Am 27. September beginnt das Programm mit Lesungen von Mark Benecke und Michel Friedman.
Trotzdem besteht bei den Mitwirkenden des Organisationsteams nicht wenig Grund zum Optimismus. Denn: Fast ausnahmslos alle Autoren, Sponsoren und Partner sind dem Literaturfestival über die Pausenzeit erhalten geblieben. Das sei absolut nicht selbstverständlich, sagte Klaus Stieringer bei der Pressekonferenz zum Auftakt. „Es Bedarf der richtigen Mitstreiter, um ein solches Projekt zu stemmen. Es ist ein Zustand zwischen Aufatmen und Aufstöhnen, immer noch weit entfernt von der Normalität und trotzdem ein guter Schritt in die richtige Richtung. Das Buch als Kulturerlebnis ohne auferlegte Einschränkungen hat in den vergangenen Monaten wieder enorm an Bedeutung gewonnen. Es ist ein Hoffnungsschimmer sowohl für die Autorinnen und Autoren, als auch für jeden, der Bücher und das Lesen liebt“, so Stieringer. Landrat Johann Kalb ist davon ebenso überzeugt und ergänzte: „Man setzt in Stadt und Landkreis gerade eindeutig auf das richtige Pferd. Kunst, Kultur und Bildung sind das Salz im Leben.“
„Veranstaltungen sind nicht gefährlich, nicht für Kinder, nicht für Erwachsene“
Das 6. Bamberger Literaturfestival brilliert mit vielseitigen Angeboten und einem bunten Programm für große und kleine Bücherfreunde. Gerade nach den vergangenen Monaten der Pandemie wissen die geneigten Besucher dies noch einmal stärker zu schätzen. Man könne nur gemeinsam in ein normales Leben zurückfinden, erklärte Oberbürgermeister Andreas Starke.
Besonders herauszustellen ist auch in diesem Jahr das Herzstück des Literaturfestivals, das Kinderprogramm! Neben SAMS-Spaziergängen und zahlreichen kindgerechten Lesungen und Veranstaltungen, konnte durch das Engagement des Bamberger Wirtschaftsclubs und der BGW ein besonderes Projekt ins Leben gerufen werden: Die „Buchoffensive“ konnte 23 Schulen in Stadt und Landkreis Bamberg mit Büchern ausstatten und darüber hinaus für die Schüler ein vielfältiges Angebot an Schreib- und Lesewerkstätten und zusätzlichen Lesungen an Schulen organisieren. Besonders wichtig sei dies, weil viele der Kinder durch den Lockdown direkt nach Schulbeginn andernfalls möglicherweise in eine benachteiligte Position gefallen wären, was die Lesekompetenz betrifft, so Wilfried Kämper vom Wirtschaftsclub. „Ein Herzschrittmacher für die Lesekultur“, urteilte Klaus Stieringer freudig.
Melanie Dirauf vom Sankt Michaelsbund, der auch in diesem Jahr verantwortlich für das Kinderprogramm zeichnet, freute sich besonders über den Zulauf an jungen Lesern. Es sei ein sehr herzliches Gefühl gewesen, wenn während des Lockdowns besonders die Kinder Bücher in Hülle und Fülle ausgeliehen haben, um die Zeit des Daheimbleibens mit schönen Geschichten zu überbrücken.
Gerade für die Kinder muss es also an erster Stelle stehen, sichere Veranstaltungen anzubieten. Wolfgang Heyder vom Veranstaltungsservice Bamberg weiß, wie man das anstellt. „Wir haben über den Sommer bereits mehr als 120 Veranstaltungen unter besonderen Bedingungen durchführen können und haben daraus viel wertvolles Wissen mitgenommen. Die Menschen sind sehr diszipliniert, die Hygienekonzepte greifen und sind den Besuchern klar. Die Situation ist herausfordernd, aber wir müssen eines klar herausstellen: Veranstaltungen sind nicht gefährlich, nicht für Kinder, nicht für Erwachsene.“ Darüber hinaus zeigte sich Heyder optimistisch, dass man bereits zum Ende des diesjährigen Festivals das Programm für das Frühjahr vorstellen könne. „Die Autoren und Verlage strömen nach Bamberg. Wo wir zu Beginn noch eifrig rekrutieren mussten, werden wir inzwischen sehr bewusst angesteuert.“ Ein gutes Zeichen für eine literarische Kulturreihe in einer Stadt, die dank den Bamberger Symphonikern und zahlreichen anderen Einrichtungen schon einen hervorragenden Ruf weit über die Grenzen Bayerns hinaus genießt.
Das Bamberger Literaturfestival 2021
Im Rahmen des 6 . Bamberger Literaturfestivals werden vom 27. September bis 18. Oktober insgesamt 32 Lesungen in Stadt und Landkreis Bamberg stattfinden. Außerdem werden kostenlose Kinderlesungen angeboten.
Der Landkreis Bamberg veranstaltet das Bamberger Literaturfestival. Mit der Durchführung wurde die Bamberger Literaturfestival UG (bestehend aus dem Stadtmarketing Bamberg, dem Veranstaltungsservice Bamberg sowie der Buchhandlung Osiander) in Kooperation mit dem St. Michaelsbund Bamberg beauftragt.
Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, in allen gängigen Vorverkaufssystemen, telefonisch unter der Hotline 0951 – 23837, oder unter https://www.kartenkiosk-bamberg.de, weitere Informationen zum Programm unter https://www.bamlit.de
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Feuer in Buchladen
Thomas Heilmann arbeitet bereits an der Zukunft
Durch ein Feuer hat Thomas Heilmann Freitagnacht seinen Buchladen in der Karolinenstraße und seine Vermieterin verloren. Große Anteilnahme aus der Bevölkerung und eine bereits gefundene, neue Unterkunft für “Herr Heilmann – Gute Bücher” lassen ihn aber optimistisch in die Zukunft blicken.
Herr Heilmann, wie haben Sie die Nacht des Feuers erlebt?
Thomas Heilmann: Ich war Freitagnacht für einen Nachtspaziergang im Sandgebiet unterwegs. Als ich unten am Leinritt war, konnte ich schon riechen, dass es irgendwo brennt. Mehrere Feuerwehrautos hörte ich auch schon und als ich in der Karolinenstraße vorbeikam, habe ich gesehen, wo sie hingefahren waren. Das Gebäude, in dem mein Buchlanden war, brannte. Meine erste Reaktion war Sorge um meine Vermieterin, Karin Hoyer, die in der Wohnung oben drüber lebte und bei dem Feuer gestorben ist. Ab ungefähr ein Uhr in der Nacht stand ich in der Straße, bis frühs um acht, habe mit der Feuerwehr und der Polizei gesprochen. Gegen sieben durfte ich kurz in den Laden und habe eigentlich gleich gesehen, dass da nichts mehr zu machen ist.
Die Frau, die in der Wohnung über Ihrem Laden wohnte, starb während des Feuers. Wie war Ihre Beziehung zu ihr?
Thomas Heilmann: Wir waren befreundet. So einen Laden kann man ersetzen oder wieder aufbauen.
Ist die Brandursache bereits bekannt?
Thomas Heilmann: Soweit ich weiß, noch nicht. Die Polizei untersucht noch.
Wie groß ist der Schaden?
Thomas Heilmann: Der Sachschaden ist vielleicht 50.000 Euro. Der ideelle Verlust ist natürlich noch viel höher. Aber die Idee lebt weiter.
Sie sind binnen weniger Tage in der Karolinenstraße im Laden gegenüber untergekommen. Wie kam die Zusammenarbeit mit Ayurvedica zustande?
Thomas Heilmann: Schon Samstagmorgen, dem Morgen danach, hat mir der Besitzer, Herr Hillebrecht, gesagt, dass ich in seinem Laden unterkommen kann. Und zwar so lange, wie ich möchte. Ein wirklich feiner Zug von ihm.
Warum ist die Lösung mit Ayurvedica nicht dauerhaft?
Thomas Heilmann: Ich möchte auf jeden Fall wieder einen eigenen Laden, mit dem ich wieder eigenständig sein kann. Ich habe mir auch schon einige Möglichkeiten angeschaut.
Wie läuft die Suche?
Thomas Heilmann: Ganz gut. Ich suche etwas im Sandgebiet. Es gibt ein paar schöne Sachen in der Sandtraße, aber in der Langen Straße wurde mir auch schon etwas angeboten. Ich bin an verschiedenen Mietobjekten dran, die ich mir nach und nach anschaue.
Auf die Meldung des Feuers in den sozialen Netzwerken gab es zahlreiche positive Kommentare und große Anteilnahme. Wie sahen die Reaktionen außerdem aus?
Thomas Heilmann: Es war schon schön, was da alles ankam. Am Wochenende stand das Telefon vor Zuspruch und Anteilnahme teilweise nicht still. Und auch was an materieller Hilfe kommt, ist toll. Mir wurden zum Beispiel schon ganze Ladenausstattungen angeboten. Da sehe ich, was ich in zehn Jahren, in denen ich den Buchladen habe, an Kunden und Freunden gewonnen habe.
Leute, die Lust darauf haben, dass der Laden weiter existiert. Samstagmorgen als ich sah, dass alles kaputt war, war ich absolut niedergeschlagen. Aber dann ging es eigentlich sofort mit der neuen Adresse los und die ganze Anteilnahme kam. Ich habe mich schnell entschieden, optimistisch mit etwas Neuem weiterzumachen.
Bürgermeister Jonas Glüsenkamp hat Ihnen in einem Facebook-Kommentar ein Gespräch im Rathaus angeboten. Haben Sie dieses Angebot schon wahrgenommen?
Thomas Heilmann: Noch nicht, aber dazu wird es kommen. Ich bin schon gespannt, was er da vorhat.
Wie sieht der derzeitige Betrieb von “Herr Heilmann – Gute Bücher” aus?
Thomas Heilmann: Seit dem 8. März dürfen unter anderem Buchläden ja wieder Kundschaft empfangen. Aber in erster Linie dient die neue Unterkunft derzeit als eine Anlaufstelle für Leute, die Bücher bestellt haben.
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Lieferung frei Haus
Gute Bücher im Gepäck
Wenn seine Kunden nicht zu ihm kommen können, kommt er zu seinen Kunden. Buchhändler Thomas Heilmann ist derzeit als Fahrradkurier unterwegs.
Es ist Lockdown und noch kein Ende in Sicht. Vielen Einzelhändlern in der Innenstadt bleibt derzeit nur die Methode „Click & Collect“, um ihre Kunden und sich selbst bei Laune zu halten und wenigstens etwas Umsatz zu generieren. Wer seine Waren nicht online verkauft, wird erfinderisch wenn es darum geht, wie diese am besten den Weg zum Kunden finden. So wie Thomas Heilmann von der Buchhandlung „Herr Heilmann – Gute Bücher“, der seine Bücher als Fahrradkurier selbst ausliefert.
Eigentlich macht er das schon immer auf Wunsch. Seiner älteren Kundschaft bringt Heilmann vormittags die Bücher mit dem Fahrrad nach Hause, ab mittags steht er normalerweise in seinem Laden. 20 bis 25 Kilometer cruist er so täglich durch die Stadt und über Land. Die Kunden zu Hause zu besuchen sei eine schöne Alternative, der Kurierservice ist im Preis inbegriffen. „Im ersten Lockdown war das eine ganz gute Abwechslung. Es macht Spaß, nicht immer fest zu hängen. Durch Corona bin ich jetzt hauptberuflich Fahrradkurier“, meint der 39-Jährige und lacht. Vorausgesetzt, Stadt und Land sind nicht von einer dicken Schnee- und Eisdecke bedeckt, so wie Anfang Februar. Dann bleibt auch der Spaß beim Fahrradfahren aus. „Anfangs bin ich noch ein paar Touren gefahren und habe mir sogar überlegt, ob ich Spikes fürs Rad kaufe, war dann aber lieber zu Fuß im Innenstadtbereich unterwegs“, sagt Heilmann. Nachmittags können seine Kunden bei seinem Laden vorbeikommen und „Click & Collect“ nutzen oder er verschickt ein Buchpaket.
Kleinere Verlage und selbst gelesene Bücher
Den kleinen Buchladen mit dem von Efeu umrankten Eingang in der Karolinenstraße 22 hat Heilmann seit 2012. Ein Kindheitstraum für den gebürtigen Bamberger, der in Bayreuth seine Ausbildung zum Buchhändler machte und dann für einige Zeit nach Berlin ging, wo er in verschiedenen Buchhandlungen gearbeitet hat. „Ich war gerade 18 und hatte diesen kleinen wundervollen Laden hier für meine eigene Buchhandlung im Kopf. Mit 30 war ich dann zufällig in der Stadt, als dieser tatsächlich frei wurde – das war meine Chance“, erzählt Heilmann. Das Sortiment in seinem Laden ist breit und ausgesucht. Es reicht von Romanen über Belletristik bis zum Kinderbuch. „Ich biete Bücher von kleineren Verlagen an und ausnahmslos nur solche, die ich selbst gelesen habe“, sagt der Buchhändler, „bei manchen Themen die mich interessieren, will ich tiefer gehen und mehr dazu lesen. Aktuell ist das beispielsweise die Naturökologie.“ Seine Kunden schätzen sein Wissen über Bücher, die Beratung am Telefon und die Auswahl an der eigenen Haustür, die er als Fahrradkurier im Gepäck hat. Auch bei Bilderbüchern für Kinder.
Im lokalen Einzelhandel bestellen und kaufen
Der gute Kontakt zu seinen Stammkunden zahlt sich aus, starke Umsatzeinbrüche in der Coronazeit kennt er nicht. „Meine Stammkunden bestellen weiter, auch Click & Collect wird gut angenommen“, meint Heilmann. Dass auch viele andere kleinere Läden in der Innenstadt nach dem Lockdown weiter Bestand haben, wünscht er sich. „Natürlich möchte jeder, dass das Virus den Abgang macht und es wieder Perspektiven gibt. Ich verstehe aber auch die Problematik“, sagt Heilmann. Sein Appell: „Im Grunde können das die Leute selbst beeinflussen, in dem sie den Telefonhörer in die Hand nehmen und im lokalen Einzelhandel bestellen und kaufen oder gezielt deren Onlineangebote nutzen.“
Mehr Infos zu Buchhändler Thomas Heilmann und seinem Laden gibt es bei Facebook unter https://www.facebook.com/herrheilmann
„Herr Heilmann – Gute Bücher“ ist mit seinem Sortiment auch online bei https://www.genialokal.de/
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Start in die sechste Runde
Auch 2021 wird es wieder ein Bamberger Literaturfestival geben
Mit der besonderen Situation, die durch die COVID-19-Pandemie entstanden ist, gingen viele Veranstaltungsabsagen und Verschiebungen einher. Dennoch blicken die Veranstalter des Bamberger Literaturfestivals optimistisch in die Zukunft und freuen sich auf das BamLit2021, welches im kommenden Jahr nicht wie gewohnt im Februar, sondern im April und Mai stattfinden wird.
„Wir verlegen das Bamberger Literaturfestival im kommenden Jahr ins Frühjahr und hoffen weiterhin, dass sich die Lage bis dahin langsam normalisiert hat. Wir planen selbstverständlich mit der Abstandsvariante und einem eigens für die Veranstaltungsorte ausgearbeiteten Hygienekonzept“, erklärt Wolfgang Heyder.
Im Rahmen des 6 . Bamberger Literaturfestivals werden vom 20. April bis 15. Mai kommenden Jahres 26 Lesungen in Stadt und Landkreis Bamberg stattfinden. Außerdem werden kostenlose Kinderlesungen angeboten.
Nachdem in diesem Jahr für die Organisation der Veranstaltungen besonders viel Fingerspitzengefühl und Flexibilität gefragt war, zeigen sich die Verantwortlichen stolz, dass ihre Bemühungen belohnt wurden und sie das Programm auch für 2021 erneut mit erstklassigen Autorinnen und Autoren füllen konnten. Neben bekannten Größen wie Michel Friedman, Daniel Kehlmann, Mark Benecke oder Sven Regener werden auch die Bamberger Urgesteine Paul Maar und die Schirmherren Tanja Kinkel und Nevfel Cumart erneut mit dabei sein. Eine besondere Lesung wird auch der lokal bekannte Hausherr von Schloss Eyrichshof, Debütautor Hermann von Rotenhan, halten.
„Bücher und Autoren sind systemrelevant“
Auch die Beteiligten bleiben optimistisch: „Anstrengende Zeiten und gesellschaftliche Herausforderungen liegen hinter uns. Auch die nächsten Monate werden eine Zeit des Rückzugs, soziale Kontakte müssen eingeschränkt werden, um uns und unsere Lieben zu schützen. Gerade jetzt sind uns Bücher eine Zuflucht und Seelenfutter. Ich finde es grandios, dass das BamLit auch 2021 stattfinden kann und freue mich wieder unglaublich auf tolle Begegnungen und darauf, „meine“ Autorinnen und Autoren live erleben zu können! Literatur muss gelebt werden und BamLit ist für mich eine wunderbare Gelegenheit, meine Liebe zum Buch mit anderen Menschen zu teilen“, so Asli Heinzel, die unter anderem für die Autorenbetreuung zuständig ist.
Schirmherrin Tanja Kinkel ist sich sicher: „Bücher und Autoren sind systemrelevant. Mit dem BamLit 2021 feiern wir beide! Autoren zum BamLit einzuladen, das bedeutet, sich selbst zu beschenken. Jeder Tag dieses Festivals ist wie Weihnachten und Ostern zusammen.“
Und wer sich rechtzeitig vor Weihnachten Tickets sichern möchte – diese gibt es ab dem morgigen Samstag um 9 Uhr an allen bekannten Vorverkaufsstellen, in allen gängigen Vorverkaufssystemen, telefonisch unter der Hotline 0951 – 23837 oder unter http://www.kartenkiosk-bamberg.de
Der Blick auf die vergangenen Jahre zeigt, man sollte schnell damit sein, sich „seine” Lesungen auszusuchen. Weitere Informationen zum Programm sind zu finden unter http://www.bamlit.de