Der Jahreswechsel stand auch für die Wirtschaft in Stadt und Landkreis Bamberg unter schwierigen Vorzeichen, wie die IHK für Oberfranken Bayreuth mitteilt.
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Viertes Quartal 2021
Handwerk: Konjunktur gibt leicht nach
Der Schlusspunkt des zweiten Pandemiejahres lag für das oberfränkische Handwerk etwas niedriger als im Vorjahr, der Jahresabschluss ist allerdings im Vergleich zu 2020 deutlich stärker. Die Handwerkskammer für Oberfranken zeigt sich mit der Entwicklung zufrieden und hofft, dass das Handwerk in Oberfranken in diesem Jahr endgültig wieder das starke Vorkrisenniveau erreicht.
So ist der Geschäftsklimaindex im Handwerk im Vergleich zum dritten Quartal 2021 um sechs Punkte auf 108 gesunken. „Die Erholungstendenz setzt sich dennoch fort“, sagt dazu der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Matthias Graßmann. „Das zeigt vor allem der Blick auf den Jahresvergleich.“
Die Handwerkskammer für Oberfranken führte eine Umfrage unter 407 Betrieben mit 7.033 Beschäftigten durch. Insgesamt 83 Prozent der befragten Betriebe des oberfränkischen Handwerks beurteilen im vierten Quartal 2021 ihre Lage als befriedigend oder gut, Ende 2020 lag dieser Wert noch bei 73 Prozent und damit um zehn Prozentpunkte tiefer. „Angesichts der Ende letzten Jahres wütenden Delta-Variante des Corona-Virus und der Beschränkungen, die Bayern hatte, sind wir mit der Entwicklung im traditionell schwächeren, letzten Quartal zufrieden.“
Jetzt gelte es in 2022 endgültig das Vorkrisenniveau zu erreichen. „Das oberfränkische Handwerk ist dafür trotz aller Herausforderungen gut gerüstet“, gibt sich der HWK-Präsident optimistisch. Zum einen sollte es während der vergangenen beiden Pandemie-Jahre eigentlich auch dem Letzten klar geworden sein, wie wichtig das Handwerk für einen gut funktionierenden, regionalen Wirtschaftskreislauf und für die Gesellschaft sei. Zum anderen hält Graßmann die Voraussetzungen insgesamt für gut. „Die großen politischen Weichenstellungen in Richtung Klimawende, Energiewende und Verkehrswende funktionieren nicht ohne das Handwerk. Daher gehen wir davon aus, dass die politische Landschaft das Handwerk stärker im Blick haben wird.“
Steigender Fachkräftebedarf als größte Herausforderung
Graßmann weiß aber auch um die Herausforderungen, die gerade die kleinen und mittleren Betriebe des Handwerks zu stemmen haben. „Die sehr hohen Energiepreise belasten uns direkt und unmittelbar, dazu kommen aktuell die Material- und Rohstoffknappheit.“ Größte Herausforderung bleibe aber der steigende Fachkräftebedarf. „Wir teilen uns dieses Problem natürlich mit allen anderen Wirtschaftszweigen und stehen mit diesen auch in direkter Konkurrenz. Dennoch müssen wir hier gute Lösungen finden und die Stärken des Handwerks zur Geltung bringen.“ Stabilität als Stärke Eine Stärke des Handwerks ist die große Stabilität, die Mitarbeitende vor allem als Arbeitsplatzsicherheit erleben. „Gute Handwerker und Handwerkerinnen werden in der Regel nicht arbeitslos, vor allem, wenn sie ein gutes Qualifikationsniveau haben“, erklärt Reinhard Bauer, der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken ist. So sei auch in der Pandemie die Anzahl der Beschäftigten bei den oberfränkischen Handwerksbetrieben kaum reduziert worden. Im letzten Quartal 2021 gaben über 83 Prozent der befragten Betriebe an, gleich viel oder sogar mehr Mitarbeiter zu haben.
Stabilität weist das Handwerk auch bei den konjunkturellen Kennzeichen auf. „Trotz der Umstände in den vergangenen zwei Jahren geben aktuell 46,5 Prozent der Betriebe über alle Gewerke hinweg die aktuelle Konjunktur als gut, weitere 36,5 Prozent als befriedigend an“, sagt Bauer. Der Auftragsbestand sei mit einem Schnitt von 10,6 Wochen weiterhin sehr hoch, die Kapazitäten sind zu 76 Prozent ausgelastet.
„Lediglich der Auftragseingang hat im vierten Quartal 2021 einen spürbaren Rückgang erlebt, der aber oft saisonal ist.“
Die Zahlen aus der Konjunkturerhebung des letzten Quartals 2021 spiegeln aber auch die Ungewissheiten wider, die momentan vorherrschen. Die hohen Energiepreise, der weitere Verlauf der Pandemie, aber auch die Frage, welche Weichen die neue Ampel-Regierung jetzt konkret stellt – diese Faktoren führen dazu, dass der Blick in die nächsten Monate etwas verhalten ist und die Erwartungen daher pessimistischer als im III. Quartal 2021 ausfallen. Reinhard Bauer: „Wir gehen aber davon aus, dass sich diese Zurückhaltung bald geben und 2022 ein starkes Jahr für das Handwerk wird.“
Einschätzungen aus einzelnen Handwerkszweigen
▪ Materialengpässe, hohe Rohstoffpreise und stark steigende Energiekosten – auch diese Bürden beeindrucken die Bau- und Ausbauhandwerker bisher kaum spürbar. Noch immer melden 93,5 beziehungsweise 94 Prozent der Betriebe eine gute oder zumindest zufriedenstellende Geschäftslage und erreichen damit fast die Werte des vorherigen Quartals.
▪ Die Zulieferer und Betriebe des gewerblichen Bedarfs präsentieren sich deutlich stärker als zum Jahresabschluss 2020, können ihre Erholung aber im vierten Quartal 2021 nicht weiter fortsetzen. Fraglich bleibt, inwieweit sich der strukturelle Wandel der Industrie auf die Zulieferer auswirkt.
▪ Leicht ansteigende Tendenz zeigt sich im Kfz-Handwerk, das etwas besser als im dritten Quartal abschneidet. Deutlicher ist die Erholung im Vergleich zum Vorjahr, 19 Prozent mehr Betriebe sind mit ihrer Lage zufrieden.
▪ Stabil bleibt die Entwicklung in den Nahrungsmittelhandwerken, in denen mehr als 87 Prozent mit der Geschäftslage zufrieden sind. Auch die Auslastung und die Umsatzentwicklung erreichen die Vorquartalswerte. Sorgen bereiten die steigenden Energiekosten, die im Nahrungsmittelhandwerk unmittelbar zu Buche schlagen.
▪ Die Gesundheitshandwerke verbessern sich im Jahresvergleich deutlich und halten auch im letzten Quartal 2021 das gute Niveau, das sie im Herbst 2021 erreicht haben.
▪ Friseure und Kosmetiker leiden deutlich unter den noch immer sehr strengen Vorgaben zur Pandemiebekämpfung. Dennoch hat sich die Lage im Vergleich zum Vorjahr insgesamt spürbar verbessert.
- Februar 5, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Energie- und Rohstoffpreise unkalkulierbares Risiko für oberfränkische Wirtschaft
Konjunktur: Ungewissheit zum Jahresstart
Die Konjunkturerwartungen für 2022 bleiben im Einzugsgebiet der IHK für Oberfranken Bayreuth verhalten optimistisch, legen gegenüber dem Vorjahr sogar leicht zu, wie die IHK für Oberfranken mitteilt. Allerdings wird die aktuelle Geschäftslage spürbar negativer beurteilt, wozu auch die Ungewissheit im Markt beiträgt.
Der Konjunkturklimaindex der IHK für Oberfranken Bayreuth verliert acht Zähler und liegt nun bei 112 Punkten. „Das vierte Quartal war für die oberfränkische Wirtschaft ein Quartal der Herausforderungen: Omikron, steigende Energie- und Rohstoffpreise, Materialknappheit sowie mangelnde Planungssicherheit. Diese drücken die aktuelle Geschäftslage der oberfränkischen Unternehmen”, macht Sonja Weigand, Präsidentin der IHK für Oberfranken Bayreuth, die Ungewissheit für das begonnene Jahr in einem ersten Statement deutlich.
Aktuelle Wirtschaftslage: Saldo gibt um 20 Zähler nach
Die aktuelle Geschäftslage im Kammerbezirk der IHK für Oberfranken Bayreuth wird von den befragten Unternehmen im Saldo positiv beurteilt. 38 Prozent der Befragten melden eine positive, 23 Prozent eine negative Geschäftslage. Damit sinkt der Saldo um 20 Zähler, was vor allem dem Status Quo im Tourismus geschuldet ist. Preissteigerungen, nicht verfügbare Waren, die verhaltene Konsumlaune und der Fachkräftemangel bringen den Konjunkturmotor zum Stottern.
Tourismussektor: 82 Prozent mit Geschäftslage unzufrieden
Blickt man im Detail auf die Lagebeurteilung, so ergibt sich ein zweigeteiltes Bild. Vor allem das Baugewerbe und der Dienstleistungssektor sind mit der Geschäftslage zufrieden, aber auch Industrie und Großhandel sowie – etwas überraschend – der Einzelhandel. Ganz anders die Situation im Tourismus, wo gerade einmal 3 Prozent mit ihrer Geschäftslage zufrieden sind, aber 82 Prozent unzufrieden. Es sind die Maßnahmen und Beschränkungen zur Pandemiebewältigung, die dem Tourismussektor extrem zusetzen. „Die Einschätzung der Tourismusbranche verschlechtert das Gesamtergebnis spürbar”; so IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner.
Oberfränkische Produkte wieder verstärkt weltweit nachgefragt
Erfreulich sei, betont Hohenner, ist, dass wieder vermehrt Impulse aus dem Ausland kämen. Vor allem aus Europa und Nordamerika steigt die Nachfrage nach oberfränkischen Produkten und Dienstleistungen wieder spürbar an. Das Inlandsgeschäft verzeichnet einzig im Dienstleistungssektor nennenswerte Zuwächse.
Preisentwicklung und Materialverfügbarkeit bereiten immer mehr Sorgen
„Die Liste der aktuellen Einschränkungen und Hemmnisse für die Wirtschaft in Oberfranken ist lang. Immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer haben mit den Auswirkungen zu kämpfen”, so Weigand. Unangefochtene Nummer eins der aktuellen Herausforderungen ist die Entwicklung der Energie‑, Rohstoff- und Warenpreise. Hohenner ergänzt: „Preiszuwächse von bis zu mehreren hundert Prozent in einzelnen Sparten sind keine Seltenheit, heben jede langfristige und solide Wirtschaftsplanung aus ihren Angeln und gefährden ganze Branchen.” Über 80 Prozent der befragten Betriebe berichten von einer erheblichen oder teilweisen Einschränkung durch die jüngsten Preisentwicklungen.
Zudem haben über zwei Drittel aller Unternehmen – und zwar branchenübergreifend – mit einer Material- und Rohstoffknappheit zu kämpfen. Hohenner: „Stornierungen, Strafzahlungen und ein überhitzter Markt sind die Folge.” Mit einer Entlastung der Lieferketten rechnen 28 Prozent der Befragten erst in der zweiten Jahreshälfte, 24 Prozent nicht vor 2023. Weitere 28 Prozent der befragten Unternehmen wagen hierzu überhaupt keine Einschätzung.
Ein weiteres großes Hemmnis ist und bleibt die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen. Das Spektrum reicht von Einschränkungen und Verboten, den Coronaschutzauflagen bis hin zum Ausfall von Mitarbeitern wegen Quarantäne. Immerhin gut 40 Prozent der Unternehmen sehen letzteres als reale Gefahr.
Erwartungen für 2022 legen leicht zu
Die Prognose für das Jahr 2022 fällt trotz der aktuell angespannten Lage verhalten optimistisch aus. Im Saldo rechnen 28 Prozent in den kommenden zwölf Monaten mit einer Verbesserung, 20 Prozent mit einer Verschlechterung. Damit hellt sich die Prognose der oberfränkischen Wirtschaft zum fünften Mal in Folge seit dem Tiefstwert im Mai 2020 auf, wenn auch nur leicht. Das Wachstum wird gleichermaßen von den Inlands- als auch von den Auslandsmärkten getragen.
Bis auf den Einzelhandel, wo vor allem der stationäre innerstädtische Einzelhandel unter Druck steht, sind alle Branchen optimistisch gestimmt. Dieser steht vor der enormen Herausforderung, Boden gut zu machen, der während der Pandemie verloren gegangen ist.
Mehr Investitionen, mehr Einstellungen
In diesem trotz allem optimistisch gestimmten Umfeld bewegen sich auch die Investitionsplanungen der Unternehmen. „Gerade die Industrie will wieder vermehrt im Inland investieren”, kommentiert Weigand die aktuellen Zahlen. Und auch die Beschäftigtenentwicklung wird von der oberfränkischen Wirtschaft im Saldo leicht positiv eingestuft. Größeren Bedarf melden vornehmlich Betriebe aus dem Groß- und Einzelhandel sowie dem Baugewerbe an. Die größte Herausforderung wird es sein, auf dem leergefegten Arbeitsmarkt die benötigten Fachkräfte zu finden.
- Januar 29, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Der Druck nimmt zu
Fachkräftemangel wird für immer mehr Unternehmen zum echten Problem
Der wachsende Fachkräftemangel ist in Oberfranken längst angekommen. Ein Blick auf die Detailergebnisse der jüngsten Konjunkturbefragung der IHK für Oberfranken Bayreuth zeigt, dass das Problem immer drängender wird, in manchen Branchen sogar mit dramatischen Folgen.
„Nur jedes fünfte Unternehmen, das derzeit offene Stellen anbietet, kann diese auch tatsächlich besetzen”, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner.
Der Fachkräftemangel hat viele Gründe. So sorgt die demografische Entwicklung dafür, dass in Oberfranken immer weniger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zur Verfügung stehen. Außerdem hat bei jungen Menschen der Wunsch nach einer akademischen Ausbildung häufig Vorrang vor einem beruflichen Bildungsweg. Auch Potenziale aus Nachbarregionen, die in den letzten Jahrzehnten als Fachkräftequelle genutzt werden konnten, etwa die neuen Bundesländer oder die Tschechische Republik, sind weitgehend ausgeschöpft, da gut ausgebildete Fachkräfte längst auch dort Arbeit finden.
Fachkräftemangel als Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung
In der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage stufen 61 Prozent aller befragten Unternehmen den Fachkräftemangel als unternehmerisches Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung ein. Das sind 13 Prozentpunkte mehr als noch im Januar 2021, also vor Ausbruch der Corona-Pandemie. 49 Prozent der Befragten berichten aktuell, dass sie derzeit offene Stellen längerfristig nicht besetzen können, 12 Prozent sehen keine Probleme, 39 Prozent haben derzeit keinen Personalbedarf, suchen also auch nicht.
80 Prozent der Unternehmen mit freien Stellen können diese nicht besetzen
„Betrachtet man nur die Unternehmen, die derzeit tatsächlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt suchen, dann können unter dem Strich derzeit 80 Prozent der Unternehmen mit offenen Stellen diese längerfristig nicht besetzen. Der Fachkräftemangel wird immer mehr zum Hemmschuh für die wirtschaftliche Entwicklung”, so IHK-Konjunkturreferent Malte Tiedemann. Besonders betroffen sind das Baugewerbe, die Logistik- und die Tourismuswirtschaft. „Die Frustration der Unternehmerinnen und Unternehmer nimmt zu. Viele fühlen sich der Situation machtlos ausgeliefert, weil sie Aufträge wegen Personalmangels ablehnen müssen”, so Hohenner.
Droht ein Szenario wie in Großbritannien?
Die Corona-Pandemie hat das Problem verschärft. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den von Corona besonders betroffenen Branchen haben während der Pandemie neue Arbeitsplätze in anderen Branchen gefunden. Der Aufschwung nach der Krise verstärkt den Druck auf den Arbeitsmarkt. Die Folge sind lange Wartezeiten auf dem Bau, mehr Ruhetage oder Besucherbegrenzungen in der Gastronomie oder der Kapazitätsanpassungen in Speditionen. Selbst Betriebsaufgaben gibt es inzwischen aufgrund des Fachkräftemangels. Hohenner: „Zustände wie in Großbritannien, wo wegen fehlender Lkw-Fahrer die Versorgung zum Teil zusammengebrochen ist, können auf Dauer auch bei uns nicht mehr völlig ausgeschlossen werden.”
Unternehmen setzen auf Ausbildung
Auf die Schnelle wird sich das Strukturproblem fehlender Fachkräfte nicht lösen lassen. Die Mitgliedsunternehmen der IHK für Oberfranken Bayreuth setzen vor allem auf die verstärkte Ausbildung des eigenen Nachwuchses (55 Prozent) und eine Steigerung der Arbeitgeberattraktivität (49 Prozent). Für 35 Prozent könnte die Einstellung von Fachkräften aus dem Ausland (35 Prozent) Teil der Lösung sein. „Hier brauchen unsere Unternehmen aber bessere Hilfestellung, um ausländische Fachkräfte zielgenau ansprechen und gewinnen zu können. Auch ist es dringend erforderlich, den bürokratischen Aufwand bei der Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland zu reduzieren”, so Hohenner.
- Oktober 24, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: IHK für Oberfranken Bayreuth
3. Quartal 2021
Handwerkskonjunktur in Oberfranken bleibt stabil
Nach der Aufhellung der Konjunktur in den letzten Monaten zeigt sich die wirtschaftliche Lage im oberfränkischen Handwerk auch im dritten Quartal stabil. Das teilt die Handwerkskammer für Oberfranken nach einer Umfrage unter 415 Betrieben mit.
„Wir sind zwar noch nicht ganz beim Vorkrisenniveau angekommen, allerdings sind unsere Mitglieder mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation recht zufrieden“, sagt der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Matthias Graßmann. So beurteilen derzeit knapp die Hälfte der befragten Betriebe die aktuelle Konjunktur als gut, weitere 38 Prozent als befriedigend. Matthias Graßmann: „Die stabile Lage der letzten sechs Monate zeigt uns, dass die direkten Auswirkungen der Corona-Pandemie weitgehend überwunden sind.“ Der Geschäftsklimaindex befände sich wie im Vorquartal bei 114 Punkten und läge damit deutlich über dem Durschnitt des Jahres 2020, so der Präsident.
Trotz der guten wirtschaftlichen Lage warnt Graßmann aber auch vor Herausforderungen: „Die Erholung nach Corona in den letzten Monaten ist alles andere als ein Selbstläufer!“ Der Aufschwung könnte nämlich auch deutlich stärker sein. „Gestörte Lieferketten, Materialmangel und hohe Einkaufspreise setzen einer weiteren Erholung derzeit Grenzen und verpassen uns einen Dämpfer.“ Hinzu komme, dass auch Fachkräfte fehlen. Das werde auch an der hohen Auslastung und den weit reichenden Auftragsbeständen deutlich. Präsident Graßmann: „Die Auftragsbücher vieler Betriebe sind voll. Trotzdem haben sie bei der Fachkräftegewinnung Probleme.“
Der Hauptgeschäftsführer der HWK, Reinhard Bauer, beurteilt die aktuelle Lage ähnlich. „Die Indikatoren wie Umsatzentwicklung, Auftragseingänge und Beschäftigte zeigen deutlich, dass das oberfränkische Handwerk in wirtschaftlich guter Verfassung ist.“ Doch ob die Entwicklung auch langfristig stabil bleibe, hänge eben wesentlich davon ab, wie schnell Preisexplosionen und Materialengpässe in den Griff zu bekommen seien. Vor diesem Hintergrund stellt der Hauptgeschäftsführer auch Forderungen an die neue Regierungskoalition „Bei allen anstehenden, politischen Weichenstellungen darf die mittelständische Wirtschaft auf keinen Fall aus dem Blick verloren werden.“ Die Handwerksbetriebe seien ohnehin wirtschaftlich stark gefordert, ihre Unternehmen durch diese herausfordernden Zeiten zu führen. Reinhard Bauer „Weitere Belastungen unserer Mitgliedsbetriebe müssen zwingend vermieden werden. Die Leistungsfähigkeit kleiner und mittlerer Betriebe darf nicht durch politische Entscheidungen aufs Spiel gesetzt werden.“
Einschätzung aus einzelnen Handwerkszweigen
▪ Trotz der Materialengpässe brummt die Konjunktur in den Bau- und Ausbauhandwerken weiterhin und die Betriebe vermelden eine hervorragende Geschäftslage. 95 Prozent beziehungsweise 94 Prozent sind mit den Geschäften zufrieden, bei jeweils knapp zwei Dritteln ist die Lage gut.
▪ Die Erholung der Zulieferer und der Betriebe des gewerblichen Bedarfs setzt sich weiter fort. Insbesondere im Vergleich zum Vorjahr stellt sich die wirtschaftliche Situation wesentlich besser dar. 82,5 Prozent weisen eine mindestens befriedigende Geschäftslage aus.
▪ Das Kfz-Handwerk muss leichte Einbußen zum Vorjahr hinnehmen. Die Werkstätten sind gut ausgelastet, allerdings hat die Branche mit einem Rückgang an Neuzulassungen zu kämpfen. Knapp 70 Prozent sind mit der Geschäftslage zufrieden.
▪ Die Nahrungsmittelhandwerke sind gut ausgelastet und konnten die Umsatzentwicklung der letzten Monate konstant halten. Allerdings macht sich der Fachkräftemangel bei Bäckern, Metzgern und Konditoren besonders stark bemerkbar. Dennoch ist die aktuelle Geschäftslage (88 Prozent gut/befriedigend) gut.
▪ Die Gesundheitshandwerke haben im Vorjahresvergleich deutlich aufgeholt und sind mit der aktuellen Lage größtenteils zufrieden (82,5 Prozent gut/befriedigend).
▪ Friseure und Kosmetiker zeigen eine ähnliche Geschäftsentwicklung wie im Vorjahr. Die Geschäftslage ist zudem etwas besser als im letzten Quartal. Im Branchenvergleich stehen sie allerdings schlechter da als die übrigen Zweige. 67,5 Prozent melden eine gute oder befriedigende Geschäftslage
- Oktober 19, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: Handwerkskammer für Oberfranken
- Foto: Handwerkskammer für Oberfranken
Umfrage der Handwerkskammer
Oberfränkisches Handwerk atmet auf
Nach der Lockerung der Corona-Maßnahmen setzen sich die Erholungstendenzen in der Handwerkskonjunktur fort und die oberfränkischen Betriebe beurteilen ihre Geschäftslage wieder deutlich positiver als noch vor drei Monaten.
„Es ist erfreulich, dass unsere Mitglieder an die konjunkturelle Frühjahresbelebung anknüpfen können und eine deutliche Verbesserung ihrer Geschäftslage im Vergleich zum Vorjahr vermelden“, sagt der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Matthias Graßmann. So berichten in der aktuellen Konjunkturumfrage über die Hälfte der befragten Betriebe von einer guten Geschäftslage, weitere 35 Prozent weisen zumindest eine befriedigende Lage auf. „Damit bewegen wir uns konjunkturell zwar nicht auf Vorkrisenniveau, machen aber einen großen Schritt nach vorne“, so der Präsident weiter.
Im zweiten Quartal klettert der Geschäftsklimaindex von 111 auf 114 Punkte. Einen stärkeren Anstieg verhindert der noch zögerlich optimistische Blick in die Zukunft. „Trotz der guten Geschäftslage sind die Erwartungen der Betriebe für die kommenden Monate noch vorsichtig“, erklärt der Hauptgeschäftsführer der HWK, Reinhard Bauer. „Die Sorge vor erneuten Beschränkungen aufgrund der Pandemie ist nicht verflogen.“ Zwar würden 12,5 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker mit einer Verbesserung der Konjunktur rechnen, ein ebenso großer Anteil befürchtet allerdings rückläufige Zahlen. „Aber“, so Bauer weiter, „die wichtigsten Indikatoren zeigen nach oben. Insbesondere bei Umsätzen und Auftragseingängen konnten die Betriebe deutlich zulegen.“ Erfreulich sei außerdem, dass sich die gute Einschätzung der Lage diesmal über die ganze Breite des oberfränkischen Handwerks erstrecke und sich nicht auf das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe beschränke. Der Hauptgeschäftsführer: „Zwar bleiben diese Gewerke weiterhin das Zugpferd der Handwerkskonjunktur, der Aufschwung kommt aber dieses Quartal in allen Handwerkszweigen an.“
Preissteigerungen und Materialengpässe
Trotz der guten Zahlen aus der aktuellen Umfrage warnt HWK-Präsident Graßmann, der selbst als Unternehmer in der Gruppe der Bau- und Ausbaugewerbe tätig ist, vor voreiliger Euphorie. Denn nicht nur erneute Corona-Beschränkungen, sondern auch die aktuelle Situation auf den Rohstoffmärkten könne zur ernsten Konjunkturbremse werden. „Die aktuell vorhandene Materialknappheit zieht sich durch alle Bereiche – von Holz über Metall bis zu Kunststoffprodukten. Die beschränkten Ressourcen führen einerseits zu extremen Preiserhöhungen, aber vor allem auch zu enormen Verzögerungen. Hält dieser Trend an, kann er zu einer echten Bremse werden, obwohl die Auftragsbücher, vor allem im Bau und Ausbau, gut gefüllt sind.“ Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage bestätigen die Einschätzung des Präsidenten: 80 Prozent der Befragten klagen über gestiegene Preise im Einkauf. Graßmann: „Die Politik muss all ihre verfügbaren Hebel in Bewegung setzen, um dieser komplexen Entwicklung auf den Rohstoffmärkten zu begegnen.“
Einschätzung aus einzelnen Handwerkszweigen
▪ Die Konjunktur der Bau- und Ausbauhandwerke ließ sich auch im II. Quartal nicht bremsen. Die Geschäftslage in diesen Gewerken ist weiterhin hervorragend (92 % beziehungsweise 96,5% gut/befriedigend). Materialengpässe könnten allerdings zum Konjunkturdämpfer werden.
▪ Zulieferer und Betriebe des gewerblichen Bedarfs haben aufgrund steigender Aufträge in der Industrie ihre wirtschaftliche Situation deutlich verbessern können. Über 80 % sind mit der Geschäftslage zufrieden.
▪ Die Lockerungen der Corona-Beschränkungen haben dem Kfz-Handwerk wieder etwas Auftrieb verschafft. Mit 43,5 % ist der Anteil der Betriebe, die gestiegene Umsätze im II. Quartal vermeldeten, in dieser Gruppe am größten.
▪ Auch bei den Nahrungsmittelhandwerken hat sich die Geschäftslage weiter etwas verbessert. Allerdings klagt ein Viertel immer noch über gesunkene Umsätze verglichen zum Vorquartal. Die Erwartungen für das kommende Quartal sind aber überwiegend positiv: 88 % rechnen mit einer guten oder befriedigenden Geschäftsentwicklung.
▪ Deutlich erholt hat sich die Konjunktur in den Gesundheitshandwerken. 88 % bewerten die Geschäftslage als gut oder befriedigend.
▪ Im Vergleich zum Jahresbeginn hat sich die Lage der Friseure und Kosmetiker aufgrund der Öffnungen wieder entschärft. Die Umsatzausfälle sind aber nicht rückgängig zu machen. Dementsprechend zeigt sich die Geschäftsentwicklung ähnlich wie im Vorjahr. Immerhin weisen fast zwei Drittel eine zumindest befriedigende Geschäftslage auf (62,5 %)
- Juli 17, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: Handwerkskammer für Oberfranken
Die Bamberger Wirtschaft wartet auf Erholung
Trendauswertung Konjunktur Bamberg
Unterschiedlicher könnte die Einschätzung der momentanen Lage der Unternehmen in Stadt und Landkreis Bamberg nicht sein. Während die einen gute Zahlen schreiben, sind die anderen in der Folge der Corona-Pandemie weiterhin von zum Teil heftigen Einbußen und Beschränkungen betroffen. Das geht aus den Ergebnissen der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth hervor.
Die Stimmung in der Wirtschaft bleibt verhalten. Der Konjunkturklimaindex steigt um einen Punkt leicht an und liegt jetzt bei 92 Zählern. „Bei den Bamberger Unternehmen ist der Aufwärtstrend noch nicht wirklich angekommen. Die Sorgen überwiegen momentan noch, doch es ist Zuversicht und die Hoffnung auf eine bessere Entwicklung im nächsten halben Jahr spürbar“, so Sonja Weigand, IHK-Präsidentin und Vorsitzende des IHK-Gremiums Bamberg.
Im Frühjahr 2021 bezeichnen 63 Prozent der befragten Unternehmen aus Stadt und Landkreis Bamberg ihre aktuelle Geschäftslage als gut (24 Prozent) oder befriedigend (39 Prozent), 37 nennen sie schlecht. Bei 51 Prozent der befragten Unternehmen ist die Kapazität nicht ausreichend ausgelastet, bei ebenso vielen das Auftragsvolumen aus dem Inland gesunken. Der Blick in die Zukunft wird etwas optimistischer als zuletzt eingeschätzt, bleibt aber skeptisch. 71 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer sich verbessernden (26 Prozent) oder gleichbleibenden (45 Prozent) Geschäftslage, 29 Prozent befürchten eine Verschlechterung.
Die Investitionsneigung ist noch einmal zurückgegangen. Während viele Unternehmen weiter auf Öffnungsschritte hin zu einer normalen Geschäftstätigkeit hoffen, sehen vor allem Industriebetriebe inzwischen höhere Risiken in den Energie- und Rohstoffpreisen sowie gestörten Lieferketten. Leicht verbessert präsentieren sich die Erwartungen an die Beschäftigtenentwicklung. „Wir alle hoffen, dass sich die Ausnahmesituation durch immer mehr Impfungen endlich normalisiert. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer, vor allem aber viele Soloselbständige, sind am Rande ihrer finanziellen Belastbarkeit und brauchen dringend den so lange ersehnten Neustart“, so Weigand.
Die Stimmung in den regionalen Unternehmen ist höchst unterschiedlich und kann über die Kennzahlen der Konjunkturbefragung nur unzureichend abgebildet werden. Daher hier einige persönliche Statements von Unternehmern zur konjunkturellen Lage in ihrer Branche:
Statement Herr Herbert Grimmer, Geschäftsführer Grimmer GmbH, Lisberg:
„Der beginnende Transformationsprozess vom Verbrennungsmotor zum Elektromotor und die danach folgende Pandemie haben auch in meinem Unternehmen für eine gewisse Unsicherheit gesorgt. Deshalb hatte es für mich erste Priorität, dieser Verunsicherung entgegenzuwirken und die Arbeitsplätze zu sichern.
Unsere Kunden haben sich schnell auf die Veränderungen eingestellt und uns mit neuen Entwicklungsprojekten beauftragt. Diese Projekte stellen uns vor große Herausforderungen, da unsere Kunden zum einen immer kürzere Durchlaufzeiten verlangen und wir zum anderen mit den täglich schwankenden Mitarbeiterkapazitäten zurechtkommen müssen.
Aktuell haben wir Vollauslastung im Unternehmen; unsere vier Auszubildenden konnten wir als Jungfacharbeiter übernehmen.“
Statement Herr Christian Klemenz, Geschäftsführer Bierothek GmbH, Bamberg:
„Wir hoffen für unsere stationären Einzelhandelsfilialen natürlich auf baldige Öffnungen, da die geringe Frequenz in den Innenstädten in den letzten 15 Monaten in diesem Geschäftsbereich zu Umsatzverlusten bei uns geführt hat, auch wenn wir als Lebensmittelhändler nicht unmittelbar von Schließungen betroffen waren. Unser Online-Handel ist hingegen im gleichen Zeitraum sehr stark gewachsen und es hat sich bewährt, hier breit aufgestellt zu sein und die Chancen der Digitalisierung zu nutzen.“
Statement Herr Horst Feulner, Geschäftsführer Bamberg Congress + Event GmbH, Bamberg:
„Seit Mitte März 2020 sind Veranstaltungen, vor allem Großveranstaltungen, nahezu durchgehend untersagt und dadurch kann auch keine Gastronomie in unseren Häusern stattfinden. Wir haben in der gesamten Zeit nahezu 100 % unseres Umsatzes verloren und das wird, aufgrund der langen Vorlaufzeiten für große Veranstaltungen, vermutlich auch noch bis Ende des Jahres so bleiben.“
- Mai 28, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: IHK für Oberfranken Bayreuth
Konjunktur im I. Quartal 2021
Licht und Schatten im oberfränkischen Handwerk
Das oberfränkische Handwerk beweist in der Pandemie Robustheit, wie die Handwerkskammer für Oberfranken mitteilt. So weisen wesentliche Konjunkturdaten trotz der teils erheblichen Einschränkungen für einzelne Gewerke nach oben, auch die Frühjahrsbelebung bildet sich in den Zahlen ab.
„Wir sind froh, dass das Handwerk insgesamt so stabil ist“, sagt der Vizepräsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Matthias Graßmann. „Allerdings darf das Ergebnis nicht darüber hinwegtäuschen, dass die wirtschaftliche Lage in vielen Gewerken nach wie vor sehr angespannt ist. Wir haben also sowohl viel Licht, als auch viel Schatten in der Konjunktur.“ Besonders wichtig sei aber, dass die Konjunkturentwicklung des I. Quartals wieder einen optimistischeren Blick in die Zukunft weist als das Ende 2020 der Fall war. So gehen mit 62 % fast zwei Drittel der befragten Unternehmen nicht von einer weiteren Verschlechterung aus, 21 % rechnen gar mit einer besseren Situation.
Der Geschäftsklimaindex im oberfränkischen Handwerk stieg im I. Quartal 2021 auf den Wert von 111, obwohl große Teile der Wirtschaft noch im Lockdown verharren, der Ende 2020 noch zu einem deutlichen Einbruch führte (99). Wesentliche Treiber des Handwerks sind dabei nach wie vor die Bau- und Ausbauhandwerke, denen die Krise kaum anzumerken ist. „Alle anderen Gewerke leiden deutlich stärker unter der Corona-Krise und haben weiterhin mit teils großen Einbußen zu kämpfen“, differenziert Geschäftsführer Rainer Beck die Zahlen. „Daher können auch wir im Handwerk noch keine Entwarnung geben.“
Große konjunkturelle Unterschiede zwischen den einzelnen Gewerken
Die großen konjunkturellen Unterschiede zwischen den einzelnen Handwerkszweigen zeigen sich vor allem bei der Betrachtung der Kapazitätsauslastung. Während in den Bau- und Ausbauhandwerken gut die Hälfte der Betriebe eine 100-prozentige oder höhere Auslastung bestätigten, kehrt sich das Bild in allen anderen Bereichen um. Vor allem Friseure und Kosmetiker, die lange geschlossen bleiben mussten und auch jetzt erhebliche Anforderungen bei den Hygiene- und Schutzmaßnahmen zu erfüllen haben, aber auch industrienahe Zulieferer und Betriebe des gewerblichen Bedarfs arbeiten noch immer weit unter ihren Möglichkeiten. Fast die Hälfte meldete eine Betriebsauslastung von maximal 70 %. Im Kfz-Bereich ist die Auslastung sogar noch etwas niedriger, was in erster Linie auf die Einschränkungen im Handel zurückzuführen sein dürfte. „Über alle Gewerke hinweg weisen die oberfränkischen Betriebe derzeit durchschnittlich eine Auslastung von 74 % aus, was zwar dem Vorquartalswert entspricht, aber weiterhin deutlich unter dem Schnitt der letzten Jahre liegt“, fasst Beck zusammen.
Handwerk als Arbeitgeber verlässliche Größe
Die Konjunkturzahlen der ersten drei Monate des Jahres zeigen damit auch, dass trotz beginnender Erholung das Vorkrisenniveau 2021 nicht mehr erreicht wird – auch wenn die Auftragseingänge wieder etwas zugenommen haben, die Auftragsreichweite gestiegen ist (durchschnittlich 9 Wochen) und eine Umsatzsteigerung erwartet wird. Gleichwohl bleibt das Handwerk als Arbeitgeber für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pandemie eine verlässliche Größe, der Arbeitsmarkt zeigt sich trotz leicht negativem Saldo stabil. Der Geschäftsführer: „Der negative Saldo im I. Quartal dürfte in erster Linie saisonal bedingt sein, diese Schwankung gibt es Jahr für Jahr – unabhängig von der Pandemie.“
„Jetzt endlich Verlässlichkeit gefordert“
Diese Robustheit des Handwerks, die auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Krise Halt und Sicherheit gibt, darf aus Sicht des Vizepräsidenten der Handwerkskammer für Oberfranken nun nicht mehr weiter belastet werden. „Wir brauchen jetzt angesichts der neuerlichen Verschärfungen der Pandemie-Regeln in Bayern und der Diskussion um eine bundeseinheitliche Regelung qua Gesetz endlich Planungssicherheit für unser Betriebe“, fordert Matthias Graßmann. „Diese muss eine Verlässlichkeit beinhalten, die dem ewigen Hin und Her Einhalt gebietet und auch eine Öffnungsstrategie skizziert, die dann auch tatsächlich umgesetzt wird.“ Graßmann lehnt auch die vom Bundeskabinett beschlossene, gesetzliche Verpflichtung für Arbeitgeber rundweg ab, ihren Beschäftigten Tests anzubieten. „Das ist das falsche Signal und belastet unsere Handwerksbetriebe zusätzlich in einer für sie ohnehin schwierigen Lage. Diese gesetzgeberisch unnötige Aktion ist der Versuch, die beim Staat liegende Verantwortung für die Pandemiebekämpfung auf die Wirtschaft zu verlagern.“
Einschätzung aus einzelnen Handwerkszweigen
Die Bau- und Ausbauhandwerke bleiben die Konjunkturtreiber im oberfränkischen Handwerk und melden starke Werte. 95 % beziehungsweise 94,5 % haben eine gute oder befriedigende Geschäftslage.
Zulieferer und Betriebe des gewerblichen Bedarfs bewegen sich auf Vorjahresniveau und verzeichnen keine merkliche Erholung. Dennoch ist die Lage besser als in anderen Gewerken. 70 % sind zumindest mit den Geschäften zufrieden.
Im Kfz-Handwerk hat sich die wirtschaftliche Lage im Vorjahresvergleich zwar leicht verbessert, dennoch leiden die Betriebe weiterhin stark unter den Einschränkungen, sodass 46,5 % eine schlechte Geschäftslage vorweisen. Das I. Quartal ist für den Automobilhandel schlecht gelaufen.
Die Nahrungsmittelhandwerke kommen weiterhin etwas besser durch die Krise. Zwar haben auch sie merkliche Umsatzausfälle, können die Verluste aber wenigstens teilweise kompensieren. 38,5 % haben eine gute, 43 % noch eine befriedigende Geschäftslage.
Bei den Gesundheitshandwerken stellt sich die Lage wie im Vorjahr weiterhin schwierig dar. Bei 59 % der Befragten ist die Geschäftslage schlecht.
Friseure und Kosmetiker waren im I. Quartal 2021 erneut von behördlich angeordneten Betriebsschließungen betroffen. Dementsprechend beurteilt die Mehrheit mit 59 % die wirtschaftliche Lage als schlecht.
- April 19, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: Handwerkskammer für Oberfranken
- Foto: Pixabay
Licht und Schatten
Oberfränkische Wirtschaft erwartet schwieriges Jahr
Die Verlängerung des Lockdowns bis in den März hinein hat die IHK für Oberfranken Bayreuth zum Anlass genommen, um die oberfränkischen Unternehmen in einer weiteren Corona-Blitzumfrage zu ihren aktuellen Einschätzungen zu befragen. Fazit: Die Lage in der oberfränkischen Wirtschaft ist weiterhin angespannt und auch der kurz- und mittelfristige Ausblick macht nur in Teilen Hoffnung. Dabei ist die Einschätzung aus Handel und Tourismus deutlich pessimistischer als die Beurteilungen aus dem Dienstleistungssektor und der Industrie.
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen staatlichen Beschränkungen hinterlassen in der oberfränkischen Wirtschaft ein breit gestreutes Stimmungsbild. Rund drei Viertel der Betriebe vermelden, dass ihre Betroffenheit und die entstehenden Schäden nur gering beziehungsweise mittelschwer sind. Auf der anderen Seite berichtet ein Viertel der Unternehmen von einer großen Betroffenheit und von erheblichen wirtschaftlichen Schäden durch den Lockdown. Rund ein Viertel der befragten Unternehmen gibt an, aktuell geschlossen beziehungsweise teilweise geschlossen zu sein. Besonders betroffen äußern sich naturgemäß Unternehmen und Soloselbständige aus Handel und Tourismus.
„Wir stellen eine Zweiteilung in der Wirtschaft fest. Auf der einen Seite Branchen, die ihren Geschäftsbetrieb recht gut aufrechterhalten können und daher relativ stabil durch diese Krise kommen. Auf der anderen Seite Branchen, die vor allem durch Betriebsuntersagung und ‑einschränkung massive Umsatzeinbußen hinnehmen müssen und daher dringend auf Unterstützungsmaßnahmen und vor allem eine Öffnungsperspektive angewiesen sind“, erläutert IHK-Präsidentin Sonja Weigand.
Kurzarbeit ist das Mittel der Wahl
Als zentrale staatliche Unterstützungsmaßnahme wird quer durch alle Branchen vor allem die Kurzarbeit in Anspruch genommen. Sie leistet einen erheblichen Beitrag zur Bewältigung der wirtschaftlichen Einschnitte. Soforthilfen, Unterstützungshilfen und November- beziehungsweise Dezemberhilfen stellen ebenfalls wichtige Bausteine dar, werden allerdings in geringerem Maße beantragt als die Kurzarbeit. Allen staatlichen Unterstützungsmaßnahmen wird von den befragten Unternehmen bei der Beantragung, der Bearbeitung und dem Nutzen für das eigenen Unternehmen ein gutes bis befriedigendes Zeugnis ausgestellt. „Sicher gibt es weiterhin Ausnahmen, doch im Wesentlichen kommen die finanziellen Mittel inzwischen bei den betroffenen Unternehmen an und sorgen für die dringend erforderliche Liquidität. Die einzelnen Bausteine der unternehmerischen Hilfen greifen in der Regel ineinander. Gerade für Härtefälle müssen aber noch unbürokratische Lösungen gefunden werden“, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner.
Oberfränkische Industrie erwartet Aufwind
Die aktuelle Blitzumfrage wird durch die Ergebnisse der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage vom Januar 2021 bestätigt. Dort hat der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021 und auch darüber hinaus vor allem in der Industrie einen Silberstreif am Horizont hinterlassen. So rechnen 41 Prozent der Industrieunternehmen mit einer Verbesserung im Jahr 2021. Diesen Optimismus teilen Handel, Tourismus und auch Dienstleistungen nur bedingt, so dass im Gesamtergebnis rund 27 Prozent der befragten Betriebe mit einer Aufhellung kalkulieren. Eine Verschlechterung erwarten hingegen insgesamt 41 Prozent. „Für 2021 rechnen wir nicht damit, das Vorjahresniveau zu erreichen. Allerdings lassen die Einschätzungen der Industrie, als Treiber vieler Innovationen und Branche mit erheblichen regionalen Wertschöpfungseffekten, Hoffnung und Optimismus für die Zukunft zu. Voraussetzung ist natürlich, dass das Virus und seine Mutationen nicht neue Einschränkungen erfordern“, so IHK-Präsidentin Weigand.
- Februar 24, 2021
- Webecho Bamberg
- Quelle: IHK für Oberfranken Bayreuth
Trendauswertung Konjunktur Bamberg
Deutlich trübere Aussichten
Der Jahreswechsel stand auch für die Wirtschaft in Stadt und Landkreis Bamberg unter schwierigen Vorzeichen, wie die IHK für Oberfranken Bayreuth mitteilt. In der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage vermelden die befragten Bamberger Unternehmen eine deutlich schlechtere aktuelle Geschäftslage als noch im Herbst 2020.
Zu den Erwartungen an die kommenden zwölf Monate hingegen äußern sich die Befragten etwas optimistischer. „Wie die gesamte Wirtschaft leiden auch die Unternehmen der Region Bamberg stark unter der Corona-Pandemie. Branchenübergreifend sind viele Betriebe zum Nichtstun verdammt oder verzeichnen wegen der staatlichen Beschränkungen hohe Umsatzeinbußen. Alle setzen ihre Hoffnungen auf Lockerungen für die Geschäftswelt, die für kräftigen Rückenwind sorgen können. Die jüngsten Entscheidungen der Politik geben aber nur wenig Anlass zur Hoffnung. Klare Perspektiven fehlen nach wie vor“, so Sonja Weigand, IHK-Präsidentin und Vorsitzende des IHK-Gremiums Bamberg. Der Konjunkturklima-index für die Region Bamberg gibt aktuell um acht Punkte nach und liegt nun bei 91 Zählern.
Das Auf und Ab der Geschäftslage setzt sich auch im neuen Jahr fort. Nachdem im letzten Frühjahr die Werte massiv eingebrochen waren, erholte sich die Geschäftslage im Herbst zunächst wieder, um zu Jahresbeginn erneut deutlich nachzugeben. 43 Prozent der Betriebe aus Stadt und Landkreis Bamberg bewerten ihre aktuelle Geschäftslage schlecht, nur 27 Prozent nennen sie gut. Damit rutscht die Lagebeurteilung im Saldo merklich in den negativen Bereich. „Das Ergebnis sagt viel über den tatsächlichen Zustand der Wirtschaft aus und ist durchaus alarmierend. Immer mehr unserer Mitgliedsunternehmen kämpfen inzwischen um ihre Existenz“, so Weigand. Knapp die Hälfte der Befragten berichtet auch von einer negativen Umsatzentwicklung. Dies betrifft sowohl Umsätze im In- und im Ausland. Demzufolge leidet bei diesen Unternehmen auch die Kapazitätsauslastung oder befindet sich auf einem niedrigen Niveau.
Die Hoffnung bleibt bestehen
Die Bamberger Unternehmen schreiben die kommenden Monate aber noch nicht ab. Ein Viertel der Befragten rechnet mit einer Verbesserung der Geschäftslage, weitere 49 Prozent gehen von keiner gravierenden Veränderung aus, 26 Prozent befürchten eine Verschlechterung. Dies zeigt die Zuversicht, die eine überwiegend große Zahl dennoch verspürt. Ähnlich stabile Erwartungen formulieren die Firmen auch bei der Einschätzung der künftigen Umsatzentwicklung im In- und Ausland. „Die Wirtschaft traut sich weiterhin viel zu. Grundvoraussetzung für eine Erholung sind aber nachhaltige Lockerungen der Corona-Beschränkungen für die Betriebe, damit die Unternehmen wieder Planungssicherheit erlangen. Wir sind zuversichtlich, sonst wären wir keine Unternehmer. Etliche Unternehmen aber werden diese Krise wohl nicht überstehen, weil für sie die Geschäftstätigkeit zu lange eingeschränkt oder unmöglich war und die öffentlich zugesagten Hilfen nicht oder einfach zu spät ankommen“, erläutert die Präsidentin.
Deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt
Der derzeitige Lockdown hat nach Einschätzung der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer negative Folgen für den Arbeitsmarkt. Dazu kommt im Raum Bamberg die ohnehin schwierige Lage der Automobilzulieferindustrie. Teile der Wirtschaft sind daher gezwungen, ihre Belegschaft zu reduzieren. „Unternehmen können nicht in ihrem Geschäft eingeschränkt oder gar gänzlich geschlossen werden, ohne dass dies nachhaltige Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hat“, betont Weigand. Ein gewisser Erholungseffekt ist aber auch für den Arbeitsmarkt zu erwarten, sobald das Geschäftsleben in allen Branchen wieder durchstarten kann.
Sorgen macht sich die IHK-Präsidentin auch um die Zukunft des Wirtschaftsstandortes. „Die Basis und die Stärke des Wirtschaftsstandortes Oberfranken sind die vielen, soliden, familiengeführten mittelständischen Unternehmen. Schon in wirtschaftlich guten Zeiten ist es für zahlreiche Unternehmer schwer, die Nachfolge in der eigenen Familie zu regeln. Jetzt, in so schwierigen Zeiten, ist diese Herausforderung noch ungleich größer. Verlieren wir diese Unternehmen, wird dem Wirtschaftsstandort Prosperität und damit Wettbewerbsfähigkeit verloren gehen“, so Sonja Weigand.
- Februar 12, 2021
- Webecho Bamberg
Ernüchterung in oberfränkischen Unternehmen
Oberfränkische Wirtschaft schreibt schnelle konjunkturelle Erholung ab
Ernüchterung macht sich breit in den oberfränkischen Unternehmen. Nach dem Lockdown im Frühjahr letzten Jahres und der darauffolgenden Besserung über den Sommer und Frühherbst schwindet seit November zunehmend die Zuversicht auf ein verhältnismäßig normales Geschäftsjahr 2021, wie die IHK für Oberfranken mitteilt.
„Die erhoffte schnelle konjunkturelle Erholung ist derzeit nicht in Sicht”, so Sonja Weigand, Präsidentin der IHK für Oberfranken Bayreuth. In der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth zum Jahreswechsel berichten viele Unternehmerinnen und Unternehmer von einer rückläufigen Geschäftslage. Auch die Erwartungen für die anstehenden Monate können die Stimmung der Wirtschaft nicht heben. Die zweite Corona-Welle hat die Erholung vorerst beendet. IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner: „Branchenübergreifend sind viele Unternehmen zum Nichtstun verdammt oder verzeichnen wegen der Corona-Beschränkungen hohe Umsatzeinbußen. Die Stimmung bei unseren Unternehmerinnen und Unternehmern ist deshalb ernüchternd.” Der Konjunkturklimaindex für den Kammerbezirk notiert zehn Zähler unter dem Wert vom Herbst 2020 und liegt nun bei 91 Punkten.
Negative Geschäftslage
Mit einem Minus von fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts hat die deutsche Wirtschaft das Jahr 2020 abgeschlossen. Ein großer Rückgang, der aber glücklicherweise nicht das Ausmaß erreichte, das viele Institute noch Mitte des vergangenen Jahres prognostiziert hatten. Der Schwung aus dem Sommer und Frühherbst ist jedoch zum Jahresbeginn 2021 nahezu vollends abgeebbt und die harten Einschnitte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie drücken spürbar auf die Geschäftslage der oberfränkischen Wirtschaft. Nur noch 28 Prozent der befragten Betriebe berichten von einer guten geschäftlichen Situation, 37 Prozent schätzen ihre Geschäftslage negativ ein.
Tourismus und Einzelhandel erheblich unter Druck
Je nach Branche stellt sich die Lage sehr unterschiedlich dar, mit zum Teil extremen Ergebnissen in einzelnen Wirtschaftszweigen. Allen Branchen gemein ist der rückläufige Trend bei der Beurteilung der Geschäftslage. Kein Sektor stuft die Lage besser ein, als noch in der Herbstumfrage.
“Land unter” vermeldet der Tourismussektor, in dem nahezu alle befragten Betriebe eine schlechte Geschäftslage zu Protokoll geben, gefolgt vom Einzelhandel mit fast 40 Prozent Negativbewertungen. Im Saldo leicht pessimistisch gestimmt sind das verarbeitende Gewerbe, das verstärkt Impulse aus dem Ausland registriert, und der Großhandel. Das Baugewerbe und der Dienstleistungssektor können hingegen ihre positive Grundstimmung mit ins neue Jahr nehmen.
Erhebliche Einbrüche
Zu massiv wirken sich wegbrechende Aufträge, Stornierungen, Betriebsuntersagungen, aber auch unterbrochene Lieferketten und Absatzwege auf die Geschäftstätigkeit aus. 58 Prozent aller befragten Firmen müssen das Jahr 2020 mit einem geringeren Umsatz als im Vorjahr abschließen. Einen Rückgang, der mehr als 25 Prozent des Vorjahresumsatzes beträgt, vermelden gar ein Viertel aller Befragten. Demgegenüber konnten 22 Prozent ihre Umsätze konstant halten und ein Fünftel der teilgenommenen Unternehmerinnen und Unternehmer berichten über Umsatzzuwächse. Hohenner: „Der Durchhaltewille in der Wirtschaft weicht zunehmend einer tiefen Frustration.”
Sand im Getriebe bei den Unterstützungsmaßnahmen
Wichtig für den Wirtschaftsstandort Oberfranken ist, dass die zugesagten Fördermittel zügig und in vollem Umfang fließen, so dass die Zahl coronabedingter Insolvenzen möglichst niedrig bleibt. „Leider ist derzeit die Divergenz zwischen öffentlich verkündeten finanziellen Hilfen auf der einen Seite und den tatsächlich in den Betrieben ankommenden Mitteln auf der anderen Seite zum Teil erheblich”, wie Weigand betont. So entsteht nach den öffentlichen Ankündigungen der Eindruck, dass besonders betroffene Branchen hohe Geldbeträge schnell überwiesen bekommen. Weigand: „Tatsächlich kommt aber häufig nur der vielzitierte Tropfen auf den heißen Stein beim jeweiligen Betrieb an. Die Gründe hierfür sind häufig vielschichtig, müssen aber seitens der Politik zeitnah gelöst werden.” Hohenner ergänzt: „Ich wünsche mir hier mehr Augenmaß bei der Umsetzung.”
Erwartungen verharren auf niedrigem Niveau
Die Stimmung mit Blick auf die kommenden Monate verschlechterte sich bei den Unternehmen teilweise massiv. Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Pandemie und die Wirksamkeit der Maßnahmen zu deren Bekämpfung sind die Hauptursache. Insgesamt rechnen 29 Prozent der befragten Firmen aus dem Kammerbezirk mit einer Verschlechterung der eigenen Geschäftslage, auf Besserung hoffen 21 Prozent. „Zurückzuführen ist dies hauptsächlich auf die schwachen Impulse aus dem Inland”, erläutert Hohenner. “Aber auch auf dem internationalen Parkett kalkulieren die Unternehmen mit sinkenden Auftragsmengen. Am ehesten wird noch dem nordamerikanischen Markt zugetraut, Impulse zu setzen.“
Dieser Prognose folgend muss in den kommenden Monaten auch mit sinkenden Beschäftigtenzahlen in Oberfranken gerechnet werden. Besonders stark betroffen sind der Tourismussektor, sowie der Groß- und Einzelhandel. Einzige Ausnahme ist das Baugewerbe, das seine Beschäftigtenzahl aufstocken will.
Oberfränkische Industrie will investieren
Auch wenn der konjunkturelle Motor derzeit kräftig ins Stottern geraten ist, hoffen viele Unternehmen auf eine baldige Normalität, wie ein Blick auf die Investitionsabsichten zeigt. Industrie und Baugewerbe wollen ihre Investitionen steigern. Dies macht auch Hoffnung auf einen zügigen Neustart nach der Pandemie.
- Februar 2, 2021
- Webecho Bamberg