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Mobilität

IHK-Ver­an­stal­tung: Zukunfts­mo­bi­li­tät – Wenn Gam­ing und Auto­mo­bil verschmelzen

Gam­ing im Auto: Wie Video­spie­le die Mobi­li­tät verändern

Die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth hat im Rah­men einer Ver­an­stal­tung zwei Wel­ten zusam­men­ge­bracht: Auto­mo­bi­ler und Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rer auf der einen sowie die Gam­ing­bran­che auf der ande­ren Seite.

„Unser Ziel war es, ein­mal bewusst zwei Bran­chen zusam­men­zu­brin­gen, die mehr Anknüp­fungs­punk­te haben, als man gemein­hin glaubt”, so Dr. Domi­nik Erhard, IHK-Ansprech­part­ner für Inno­va­ti­on, Tech­no­lo­gie und gewerb­li­che Schutzrechte.

Schon als Kin­der ler­nen wir durch Spie­len, ent­de­cken Neu­es und knüp­fen Freund­schaf­ten. Längst sind Video­spie­le für vie­le Men­schen All­tag – unab­hän­gig vom Alter. Jetzt erobert Gam­ing sogar das Auto. Beim Auto­mo­ti­ve- und Gam­ing-Dia­log­fo­rum der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth in Bam­berg wur­de deut­lich: Gam­ing im Auto ist kei­ne Zukunfts­mu­sik mehr. Die Gam­ing­bran­che ist heu­te gewich­ti­ger als Hol­ly­wood und die Musik­in­dus­trie zusam­men, so Ser­kan Yüce­bas, Exper­te für In-Car-Gam­ing. Sei­ne Visi­on: Das Auto wird zum digi­ta­len Erlebnisraum.


Sicher­heit steht an ers­ter Stelle

Wir war­ten oft im Auto – beim Laden, im Stau oder vor der Schu­le, berich­tet Yüce­bas. Meist schau­en wir dann aufs Han­dy. Er nennt das Mäu­se­ki­no. Künf­tig sol­len gro­ße Bild­schir­me, beque­me Sit­ze und smar­te Tech­nik das Auto zum zwei­ten Wohn­zim­mer machen. Er ver­deut­licht: 37,5 Mil­lio­nen Men­schen in Deutsch­land spie­len regel­mä­ßig Video­spie­le. Das Durch­schnitts­al­ter liegt bei 39,5 Jah­ren. Gam­ing sei längst in der Mit­te der Gesell­schaft angekommen.

Auch die Wis­sen­schaft sieht Chan­cen. Die­se Tech­no­lo­gie erlaubt es, das Auto völ­lig neu zu defi­nie­ren, macht Psy­cho­lo­gie-Pro­fes­sor Claus-Chris­ti­an Car­bon von der Uni­ver­si­tät Bam­berg deut­lich. Pro­fes­sor Bene­dikt Morsch­heu­ser, eben­falls Uni Bam­berg, betont: Es geht dar­um, Spiel­erleb­nis­se zu schaf­fen, die im Auto mehr Spaß machen als zu Hau­se. Das Fahr­zeug selbst wird Teil des Spiels – etwa durch Bewe­gung oder die Nut­zung von Fahrdaten.

Paul Redetz­ky vom Ent­wick­ler­stu­dio Emer­go Enter­tain­ment for­dert eige­ne Spiel­wel­ten für das Auto. So wie der Game­boy oder Poke­mon neue Wege eröff­net haben, braucht es auch für das Auto eige­ne Ideen.

Chris­ti­an Meis­ter vom Netz­werk Ofra­Car hebt her­vor: Unse­re Unter­neh­men in Ober­fran­ken sind offen für Gam­ing im Auto und brin­gen das nöti­ge Know-how mit. Aller­dings müss­ten Pro­zes­se schnel­ler wer­den, um mit dem asia­ti­schen Markt Schritt zu hal­ten. Es fehlt an Mut und Inves­ti­tio­nen, sind sich die Exper­ten einig. Yüce­bas ergänzt: Die Zulie­fe­rer machen einen tol­len Job, aber die Her­stel­ler müs­sen den nächs­ten Schritt wagen.

Die Sicher­heit aller Ver­kehrs­teil­neh­mer hat natür­lich obers­te Prio­ri­tät. Des­halb wird In-Car-Gam­ing in der Regel nur im ste­hen­den Fahr­zeug akti­viert – etwa wäh­rend einer Lade­pau­se oder beim War­ten. Eini­ge Sys­te­me sind zusätz­lich mit Fah­rer­über­wa­chung aus­ge­stat­tet: Erkennt die Kame­ra, dass die Augen des Fah­rers nicht auf der Stra­ße blei­ben, wird der Bild­schirm auto­ma­tisch deaktiviert.


Von Spiel­spaß bis Smart Mobility

In Asi­en ist Gam­ing im Auto schon All­tag, in Deutsch­land steckt es noch in den Kin­der­schu­hen. Ers­te Sys­te­me gibt es vor allem in Pre­mi­um­fahr­zeu­gen. Tech­nisch mög­lich sind heu­te schon: Als Bei­spie­le wer­den sei­tens der Exper­ten genannt:

- Bewe­gungs­sit­ze, die bei Renn­spie­len vibrieren

- Luft­strö­me, die sich der Geschwin­dig­keit anpassen

- Beleuch­tung, die auf das Spiel reagiert

- Mul­ti­play­er-Spie­le für die Rückbank

- Künst­li­che Intel­li­genz, die Sehens­wür­dig­kei­ten erkennt

- Inter­ak­ti­ve Zei­chen­pads für Kinder

- Karao­ke-Modus.

Gera­de wäh­rend des Lade­vor­gangs von E‑Autos schafft Gam­ing neue Mög­lich­kei­ten, War­te­zei­ten sinn­voll zu nutzen.


Neue Chan­cen für Unternehmen

Auch Unter­neh­men pro­fi­tie­ren: Gami­fi­ca­ti­on kann den Auto­kauf zum Erleb­nis machen. Spie­le hel­fen, Kun­den­wün­sche bes­ser zu ver­ste­hen – etwa, wenn ver­schie­de­ne Fel­gen­de­signs getes­tet wer­den. Gam­ing bie­tet zudem neue Wer­be­flä­chen und Sponsoringmöglichkeiten.

Das Auto von mor­gen ist nicht nur elek­trisch und ver­netzt – es wird auch zum Spiel­platz. Die Ver­bin­dung von Gam­ing und Mobi­li­tät schafft neue Wege für Kun­den­bin­dung, Mar­ken­kom­mu­ni­ka­ti­on und Frei­zeit­ge­stal­tung. Gemein­sam mit Part­nern wie Ofra­Car, Lagarde1 oder den Wirt­schafts­ju­nio­ren Bay­ern hat die IHK für Ober­fran­ken bei­de Bran­chen zusam­men­ge­bracht und för­dert Inno­va­tio­nen in der Regi­on. Dr. Erhard: “Expe­ri­ment gelungen!”

Gemein­sa­mer Gestaltungswille

Bür­ger­meis­ter und lei­ten­de Mit­ar­bei­ter des Land­rats­am­tes dis­ku­tie­ren Zukunftsthemen

Die Gemein­den und der Land­kreis Bam­berg sind fest ent­schlos­sen, das Bam­ber­ger Land auch in Zukunft in enger Abstim­mung zu gestal­ten. Das wur­de bei der Klau­sur­ta­gung deut­lich, zu der Land­rat Johann Kalb und der Kreis­vor­sit­zen­de des Baye­ri­schen Gemein­de­ta­ges Wolf­gang Desel die Bür­ger­meis­ter und lei­ten­de Mit­ar­bei­ter des Land­rats­am­tes ein­ge­la­den hatten.

Das The­men­spek­trum reich­te von Kli­ma­schutz, Mobi­li­tät und Coro­na über den Kata­stro­phen­schutz bis zum Baurecht.

„Wir müs­sen den Kata­stro­phen­schutz auch für das Bam­ber­ger Land neu den­ken“, kün­dig­te Land­rat Johann Kalb für ein Schwer­punkt­the­ma an, dass die Erkennt­nis­se aus der Pan­de­mie und aus Groß­scha­dens­er­eig­nis­sen in ein Kon­zept ein­flie­ßen wer­den, wie der Kata­stro­phen­schutz künf­tig auf­ge­stellt wer­den muss. Im Feu­er­wehr­we­sen sind mit den Pla­nun­gen für ein neu­es Atem­schutz­zen­trum bereits ers­te wich­ti­ge Wei­chen gestellt. Glei­ches gilt für den Ret­tungs­zweck­ver­band Bam­berg-Forch­heim, der in die Pla­nun­gen für eine neue Ret­tungs­leit­stel­le in But­ten­heim ein­ge­stie­gen ist.

Wie wich­tig die Zusam­men­ar­beit des Land­krei­ses mit den Gemein­den im Kata­stro­phen­fall ist, hat nach dem Wor­ten von Land­rat Kalb die Coro­na-Pan­de­mie gezeigt. „Ihr habt zum Bei­spiel unbü­ro­kra­tisch kom­mu­na­le Test­zen­tren aus dem Boden gestampft, bis heu­te mehr als 100.000 Schnell­tests gemacht und mehr als eine Mil­li­on Stück Mate­ria­li­en – Mas­ken, Tests et cete­ra – an Bil­dungs­ein­rich­tun­gen, Ärz­te, Logo­pä­den oder Pfle­ge­diens­te verteilt.“


Ers­te Mobil­sta­tio­nen für vier Gemeinden


Gemein­sa­me Anstren­gun­gen sind auch beim Kli­ma­schutz not­wen­dig. Kon­se­quent wol­len der Land­kreis und die Kom­mu­nen das Kli­ma­an­pas­sungs-kon­zept umset­zen. Die Spann­brei­te reicht dabei von einem digi­ta­len Solar­flä­chen­ka­tas­ter über ein kom­mu­na­les Ener­gie­ma­nage­ment, einen neu­en Kli­ma­an­pas­sungs­ma­na­ger oder einer geziel­ten Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung bis zum Wer­ben für einen res­sour­cen­scho­nen­den Lebensstil.

Der­zeit macht die Mobi­li­tät rund ein Fünf­tel des Koh­len­di­oxid­aus­sto­ßes in Deutsch­land aus. Ers­te sicht­ba­re Zei­chen der Mobi­li­täts­wen­de wer­den die ers­ten Mobil­sta­tio­nen für vier Gemein­den wer­den. Die Bestand­tei­le wer­den noch in die­sem Jahr gelie­fert. Im ers­ten Quar­tal sol­len die Mobil­sta­tio­nen in Betrieb gehen. Das inter­mo­da­le Mobi­li­täts­kon­zept sieht vor, dass ein Weg mit ver­schie­de­nen Ver­kehrs­mit­teln zurück­ge­legt wird. Die Mobil­sta­tio­nen bil­den die Kno­ten dafür. Wesent­li­cher Bestand­teil einer mög­lichst emis­si­ons-frei­en Mobi­li­tät ist ein leis­tungs­fä­hi­ger ÖPNV.

Eine über­wie­gen­de Mehr­heit der Bür­ger­meis­ter emp­fahl den zustän­di­gen Kreis­gre­mi­en, bei der im kom­men­den Jahr anste­hen­den Aus­schrei­bung an den Gel­ben Säcken für die Wert­stoff­samm­lung fest­zu­hal­ten. Mit einer Neue­rung: ab 2023, so die Emp­feh­lung, sol­len auch Metall-Dosen in die Gel­ben Säcke. Dies wür­de die zen­tra­len Sam­mel­stel­len, die häu­fig ver­schmutz sind, über­flüs­sig machen.

„Wir wol­len die Anzie­hungs­kraft der Regi­on stär­ken! Wir wol­len die Regi­on und hier zum Bei­spiel die 150 hid­den cham­pi­ons sicht­bar machen“, warb Geschäfts­füh­re­rin Dr. Chris­ta Stan­de­cker für die Euro­päi­sche Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg. Wich­ti­ge Schwer­punk­te sind auch der Mobi­li­täts­wan­del und der Kli­ma­schutz, „85 Teil­neh­mer betei­li­gen sich am Pakt zur nach­hal­ti­gen Beschaf­fung in den Kom­mu­nen der Metro­pol­re­gi­on.“ Weil die EMN einen der höchs­ten Antei­le land­wirt­schaft­lich genutz­ter Flä­chen in Deutsch­land und eine sehr hohe Dich­te der regio­nal pro­du­zier­ten Pro­duk­te aus­weist, strebt die Metro­pol­re­gi­on nach dem Titel Weltagrarkulturerbe.

Die Teil­neh­mer der Klau­sur­ta­gung erhiel­ten vie­le wei­te­re Infor­ma­tio­nen wie zum Beispiel,

  • wie der Fach­be­reich Gesund­heits­we­sen die Pan­de­mie bewäl­tigt hat und in die­ser Pha­se von 40 auf nahe­zu zeit­wei­se 120 Mit­ar­bei­ter ange­wach­sen ist,
  • dass mit vor­aus­sicht­lich 1.200 Bau­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren 2021 ein neu­er Höchst­stand erreicht wird,
  • dass die Bau­vor­ha­ben 2021 Inves­ti­tio­nen von rund 310 Mil­lio­nen Euro aus­lö­sen werden,
  • dass die Volks­hoch­schu­le 280 Kur­se anbietet,
  • dass der Land­kreis die größ­te Musik­schu­le in Ober­fran­ken betreibt,
  • dass das Lite­ra­tur­fes­ti­val oder inter­na­tio­na­le Wochen sehr gut ange­nom­men werden,
  • dass die zwölf Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen auf Gebäu­den des Land­krei­ses mehr als 200.000 Kilo­watt­stun­den Strom pro Jahr erzeugen,
  • dass sich der Koh­len­di­oxid-Aus­stoß der Lie­gen­schaf­ten des Land-krei­ses in einem Jahr­zehnt um mehr als 75 Pro­zent ver­rin­gert hat.

Zuschuss von bis zu 1000 Euro

Stadt för­dert Kauf eines Lastenfahrrads

Um die umwelt­freund­li­che Mobi­li­tät zu unter­stüt­zen, för­dert das städ­ti­sche Kli­ma- und Umwelt­amt den Kauf von Las­ten­fahr­rä­dern. Die Stadt Bam­berg über­nimmt dabei 25 Pro­zent der Nettoanschaffungskosten.

Bei Las­ten­pe­delecs mit elek­tri­scher Unter­stüt­zung erfolgt dies bis zu einem Höchst­be­trag von 1.000 Euro. Bei mus­ku­lär betrie­be­nen Las­ten­rä­dern bis zu maxi­mal 500 Euro. Anträ­ge kön­nen ab dem 1. Juni bis zum 30. Sep­tem­ber 2021 gestellt werden.

Antrags­be­rech­tigt sind Fami­li­en und Allein­er­zie­hen­de mit min­des­tens einem Kind sowie maxi­mal einem Kraft­fahr­zeug im Haus­halt. Der Haupt­wohn­sitz muss in der Stadt Bam­berg liegen.


Antrag muss vor der Bestel­lung eines Las­ten­fahr­ra­des gestellt werden

Kli­ma- und Umwelt­re­fe­rent Jonas Glüsen­kamp freut sich, dass der Mobi­li­täts­se­nat des Bam­ber­ger Stadt­rats am 11. Mai 2021 den Weg frei für die neu­en För­der­richt­li­ni­en gemacht hat. „Ein Las­ten­fahr­rad ist eine wun­der­ba­re Alter­na­ti­ve. Der Weg zur und von der Schu­le, Ein­käu­fe, Freun­de abho­len und brin­gen und noch vie­les mehr ist damit emis­si­ons­frei mög­lich“, beton­te der Bür­ger­meis­ter. „Mit unse­rer finan­zi­el­len För­de­rung wol­len wir Fami­li­en mit Kin­dern und Allein­er­zie­hen­den den Umstieg zu kli­ma­neu­tra­ler Mobi­li­tät erleichtern.“

Die Lei­te­rin des Kli­ma- und Umwelt­am­tes, Ani­ta Schmidt, weist dar­auf hin, dass der Antrag zwin­gend vor der Bestel­lung eines Las­ten­fahr­ra­des gestellt wer­den muss. „Nach­träg­lich kann der Zuschuss nicht gewährt wer­den. Daher muss unbe­dingt der För­der­be­scheid abge­war­tet wer­den. Der Kauf des Las­ten­rads hat dann anschlie­ßend inner­halb von drei Mona­ten zu erfolgen.“


Wei­te­re Informationen

Den För­der­an­trag, die genau­en För­der­richt­li­ni­en sowie wei­te­re Infos fin­den inter­es­sier­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger auf der städ­ti­schen Home­page unter https://www.stadt.bamberg.de/lastenradfoerderung2021. Die Anträ­ge sind per Post an die Stadt Bam­berg, Kli­ma- und Umwelt­amt, Michels­berg 10, 96049 Bam­berg, zu rich­ten. Sie kön­nen dort oder im Rat­haus am ZOB auch per­sön­lich abge­ge­ben wer­den. Sämt­li­che Anträ­ge, die den Vor­ga­ben ent­spre­chen, und frist­ge­recht bis spä­tes­tens am 30. Sep­tem­ber 2021 ein­ge­gan­gen sind, gelan­gen in einen Los­topf. Es wird solan­ge gelost, bis die zur Ver­fü­gung ste­hen­de För­der­sum­me aus­ge­schöpft ist.