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Stadt - Page 8

Coro­na

Imp­fun­gen für Kita-Per­so­nal und Lehr­kräf­te beginnen

Der gemein­sa­me Kri­sen­stab von Stadt und Land­kreis Bam­berg hat sich in sei­ner heu­ti­gen Sit­zung vor allem mit dem Infek­ti­ons­ver­lauf in Stadt und Land­kreis Bam­berg und der Erwei­te­rung der Impf­ka­pa­zi­tä­ten befasst. Erfreu­lich sei­en der leicht fal­len­de Ver­lauf des Infek­ti­ons­ge­sche­hens und die geplan­ten Imp­fun­gen von Lehr­kräf­ten und Erzie­he­rin­nen und Erzie­hern mit Astra­Ze­ne­ca-Impf­stoff, wie Stadt und Land­kreis Bam­berg mitteilen.

Bür­ger­meis­ter Glüsen­kamp mach­te gleich zu Beginn deut­lich: „Es ist ein gro­ßer Gewinn, dass Erzie­he­rin­nen und Erzie­her, Leh­re­rin­nen und Leh­rer nun in der Prio-Grup­pe 2 geimpft wer­den kön­nen, denn der Impf­stoff von Astra­Ze­ne­ca bie­tet einen nahe­zu hun­dert­pro­zen­ti­gen Schutz gegen schwe­re und töd­li­che Ver­läu­fe einer Coro­na-Erkran­kung.“ Posi­tiv sei auch, dass der ers­te dezen­tra­le Impf­ter­min in einer Land­kreis­ge­mein­de bereits in der nächs­ten Woche statt­fin­den sol­le.
Auch wenn der Febru­ar weni­ger Tage habe als der Janu­ar, so sei­en die gemel­de­ten Neu­in­fek­tio­nen gegen­über dem Vor­mo­nat rück­läu­fig. Ins­ge­samt so hieß es, sei das Infek­ti­ons­ge­sche­hen in Hei­men und Gemein­schafts­un­ter­künf­ten ruhig bezie­hungs­wei­se am Abklin­gen, so dass die 138 neu­en Infek­ti­ons­fäl­le der ver­gan­ge­nen Woche zu 60 Pro­zent auf Ein­zel­per­so­nen und 26 Pro­zent auf Haus­hal­te zurück­zu­füh­ren sei­en.
„Das son­ni­ge mil­de Früh­lings­wet­ter darf uns des­halb nicht davon abhal­ten, wei­ter­hin ver­ant­wor­tungs­voll mit­ein­an­der umzu­ge­hen: Abstand hal­ten, Lüf­ten, Mas­ke tra­gen und Men­schen­an­samm­lun­gen mei­den“, dar­an erin­ner­te Dr. Susan­ne Paul­mann, Lei­te­rin des Fach­be­reichs Gesund­heits­we­sen beim Land­rats­amt Bam­berg. Der Ver­tre­ter der Bam­ber­ger Poli­zei im Kri­sen­stab wies in die­sem Zusam­men­hang dar­auf hin, dass wei­ter­hin alle Ver­stö­ße gegen die Mas­ken­pflicht und das Alko­hol­kon­sum­ver­bot in den aus­ge­wie­se­nen Berei­chen der Bam­ber­ger Innen­stadt streng mit Anzei­gen geahn­det wür­den. Die­se könn­ten Geld­bu­ßen von 250 bis 500 Euro nach sich ziehen.


Mög­li­cher Start für Imp­fun­gen von über 80-Jäh­ri­gen zuhau­se Anfang April

Dr. Tobi­as Pfaf­fen­dorf von der Sozi­al­stif­tung Bam­berg berich­te­te, dass die Pla­nun­gen für das dezen­tra­le Imp­fen in den defi­nier­ten sechs Spren­geln im Land­kreis Bam­berg auf Hoch­tou­ren lie­fen. Bereits nächs­te Woche könn­te es den ers­ten Impf­tag im Land­kreis geben. Ziel des dezen­tra­len Imp­fens ist es, den Impf­stoff mög­lichst zu den Men­schen zu brin­gen. Die Kapa­zi­tät des gemein­sa­men Impf­zen­trums von Stadt und Land­kreis Bam­berg kann dadurch deut­lich erwei­tert wer­den. Es sei zu erwar­ten, dass die Lie­fer­men­gen stei­gen wer­den, so dass auch die täg­li­chen Impf­zah­len mit dem zusätz­li­chen dezen­tra­len Kon­zept wei­ter erhöht wer­den könn­ten. Land­rat Kalb begrüß­te die­se Ent­wick­lung: „Es wird in den sechs Spren­geln Koor­di­na­to­ren geben, die zusam­men mit dem Impf­zen­trum die Impf­ter­mi­ne in unse­ren Land­kreis­ge­mein­den vor­be­rei­ten. Wir kom­men mit dem Impf­stoff zu den Men­schen vor Ort.“
Zudem gin­ge laut Dr. Pfaf­fen­dorf die Koor­di­na­ti­on mit den Haus­ärz­te­ver­bän­den für die Imp­fun­gen von bett­lä­ge­ri­gen Pati­en­ten in deren Zuhau­se kon­struk­tiv vor­an. Hier hät­ten wei­ter­ge­hen­de Stu­di­en des Her­stel­lers Biontech-Pfi­zer gezeigt, dass sowohl ein vor­sich­ti­ger Trans­port als auch die Ent­nah­me von Ein­zel­do­sen nun gesi­chert mög­lich sei­en. Ein mög­li­cher Start für Imp­fun­gen von über 80-Jäh­ri­gen zuhau­se könn­te schon Anfang April mög­lich sein.

Kolum­ne

Flo­ri­an Herrn­le­ben zur Obe­ren Sand­stra­ße 20

Unse­re Kul­tur­re­fe­ren­tin, die gefei­er­te, die Pre­mi­um­lö­sung in so schwie­ri­gen Zei­ten, die bes­te, die sie ohne Aus­schrei­bung dank eines glück­li­chen Zufalls im Rat­haus fin­den konn­ten, die ehe­ma­li­ge per­sön­li­che Pres­se­spre­che­rin, vor­mals Redak­teu­rin im Gute-Lau­ne-Guten-Mor­gen-Juhu-Radio, hat­te eine Idee: Die Obe­re Sand­stra­ße 20, seit rund einem Jahr im Eigen­tum der Stadt Bam­berg, die Bruch­bu­de, die über Nacht nur weni­ge Tage vor der letz­ten Sand­ker­wa (die älte­ren unter uns erin­nern sich an die­se Fes­ti­vi­tät) in ein modi­sches Stütz­kor­sett geschos­sen wer­den muss­te, soll nun ein Kul­tur­haus werden.

Nach­dem sich Sei­le­rei, Kes­sel­haus, Lag­ar­de, Vil­la Des­sau­er, der Live­club, das Staub­sche Haus und wahr­schein­lich noch ein paar mehr Gebäud­lich­kei­ten und Grund­stü­cke, von denen ich nicht mal was weiß, als viel­ver­spre­chen­de, glän­zen­de Zen­tren für Kul­tur erst gefei­ert und frü­her oder spä­ter als unge­eig­net oder unge­wollt her­aus­kris­tal­li­siert haben, hielt man zusätz­lich noch in den letz­ten Jah­ren die soge­nann­te Tabak­scheu­ne wie eine Mons­tranz als DIE Lösung für das Mario­net­ten­thea­ter in den Him­mel. Das Staub­sche Haus, seit vie­len Jahr­zehn­ten Her­ber­ge des ehe­mals Loos’schen Thea­ters, muss reno­viert wer­den und steht anschlie­ßend aus irgend­wel­chen Stif­tungs­grün­den nicht mehr zur Ver­fü­gung. – Am Michels­berg und bei der Musik­schu­le fand man für sol­che Pro­ble­me übri­gens Lösun­gen, weil man woll­te. – Egal! Es schien halt nun aufs Tabak­haus raus­zu­lau­fen und even­tu­ell hat­te man sogar vie­les rich­tig gemacht:

Der städ­ti­sche Bebau­ungs­plan 105D sieht näm­lich eine ver­pflich­ten­de Sanie­rung der Tabak­scheu­ne für den Grund­stücks­er­wer­ber vor. Der Grund­stücks­deal dazu ging vor eini­gen Jah­ren über die Büh­ne, die Tabak­scheu­ne brö­ckelt bis heu­te vor sich hin und hat inzwi­schen – so mun­kelt man – hohe sechs­stel­li­ge Pla­nungs­kos­ten bei der Stadt und ihren Stif­tun­gen ver­brannt (was für ein lus­ti­ges Wort­spiel in Ver­bin­dung mit Tabak­scheu­ne). Kin­der­gar­ten: Geschei­tert. Arzt­pra­xis: Geschei­tert. Mario­net­ten­thea­ter, so erfuhr der gemei­ne Bam­ber­ger ges­tern aus der Pres­se­mit­tei­lung, irgend­wie auch geschei­tert. Oder nicht. Oder was auch immer. Man bezie­hungs­wei­se die Kul­tur­re­fe­ren­tin fasst nun jeden­falls plötz­lich die OS20 als was für eine tol­le Idee ins Auge. – Muss man nicht ein paar Fra­gen stel­len, wie zum Bei­spiel ob ein Mario­net­ten­thea­ter bei einer Raum­hö­he von 2,20m rea­li­sier­bar ist?

Eigent­lich nicht! Las­sen wir es ein­fach. Es nervt.


Es geht hier schlicht und ergrei­fend wie­der mal nur dar­um, eine tol­le Idee zu einer Idee zu einer Idee zu einer Pla­nung zu einem Kon­zept zu einer Idee zu prä­sen­tie­ren, die man mit zwei, drei typi­schen Jubel­pres­se­mit­tei­lun­gen aus dem dafür extra geschaf­fe­nen Amt fei­ern kann, um Zeit zu gewin­nen, um im Nach­gang (3, 4 Jah­re) zu bedau­ern, dass es lei­der nicht geklappt hat, weil es nicht finan­zier­bar war. Es sind – zusam­men­ge­fasst – wie­der ein­mal nur pro­pa­gan­dis­ti­sche Ziel­de­fi­ni­tio­nen wie wir sie seit Jah­ren aus die­ser Stadt­ver­wal­tung kennen.


„Herrn­le­ben, über­treib nicht!“ – Muss ich gar nicht: Sei­le­rei, Kes­sel­haus, Lag­ar­de, Vil­la Des­sau­er, der Live­club, das Staub­sche Haus, die Tabak­scheu­ne, House of Music, … – Die OS20 wird sich ein­rei­hen, weil der Beweis bereits erbracht wur­de. Die Stadt will nicht.

Aber die Kul­tur­re­fe­ren­tin hat­te halt nun mal eine Idee, für deren Schei­tern sie am Ende nix kann. Sie hat­te ja nur die Idee. Wie sag­te ein stadt­be­kann­ter Kolum­nist kürz­lich: „Nie­mand wird der frei­en Kul­tur­welt die­ser Stadt so schön vor­schwur­beln kön­nen, wie sie den Bach run­ter geht, wie eine ehe­ma­li­ge Pres­se­spre­che­rin.” – Aber ja! Juhu! Sie hat eine aktu­el­le Raum­not auf ein leer­ste­hen­des Gebäu­de gelegt. Wie so auf einem Puz­zle­brett mit fünf For­men für Zwei­jäh­ri­ge. Lei­der den Kreis aufs Qua­drat. – Aber man fängt ja klein an. – Schademarmelade.


Ich hab übri­gens auch tol­le Ideen: Eine Braue­rei mit moder­ner Fil­ter­an­la­ge am Abfluss eines Klo­wa­gens und eine Stadt ohne Propagandaamt.

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