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Wildfang

Infor­ma­ti­ons­tag am 6. Oktober

Cari­tas: Pro­jekt „Wild­fang“ für Kin­der aus sucht­be­las­te­ten Familien

Im Früh­jahr 2024 star­tet in Bam­berg zum vier­ten Mal das kos­ten­freie Grup­pen­an­ge­bot „Wild­fang“. Das Erzie­hungs­be­ra­tungs-Pro­jekt soll Kin­dern aus sucht­be­las­te­ten Fami­li­en Aus­tausch und Betä­ti­gung bie­ten. Am 6. Okto­ber ver­an­stal­tet die Cari­tas einen Informationstag.

In Deutsch­land leben etwa drei Mil­lio­nen Kin­der und Jugend­li­che mit sucht­kran­ken Eltern. Das ist etwa jedes fünf­te Kind. Mehr als 30 Pro­zent der Kin­der aus sucht­be­las­te­ten Fami­li­en wer­den selbst sucht­krank. Sie sind die größ­te bekann­te Sucht-Risikogruppe.

Um dem ent­ge­gen­zu­wir­ken, hat die Bam­ber­ger Cari­tas das Grup­pen­an­ge­bot „Wild­fang“ geschaf­fen. Das Erzie­hungs­be­ra­tungs-Pro­jekt rich­tet sich an Kin­der von 8 bis 12 Jah­ren, deren Eltern oder Ange­hö­ri­ge von Sucht­er­kran­kun­gen betrof­fen sind. Das Kon­zept beinhal­tet einen Wech­sel zwi­schen Natur­er­fah­run­gen und dem siche­ren Rah­men beglei­te­ter Grup­pen­ein­hei­ten in den Räu­men der Sucht-Bera­tungs­stel­le der Cari­tas in der Gey­ers­wörth­stra­ße 2. So sol­len wich­ti­ge Ent­wick­lungs­aspek­te wie Bewe­gung, gemein­sa­me Gestal­tung eines Wald­la­gers und inhalt­li­che Ein­hei­ten umge­setzt werden.

Ein Infor­ma­ti­ons­nach­mit­tag am 6. Okto­ber 14:30 bis 17 Uhr im Bru­der­wald Bam­berg dient als ers­te Ori­en­tie­rung und zum Ken­nen­ler­nen. Infor­ma­tio­nen zur Anmel­dung bis 29. Sep­tem­ber fin­den sich auf der Home­page der Bam­ber­ger Cari­tas.

Cari­tas-Bera­tungs­stel­le für Kin­der, Jugend­li­che und Eltern

„Wild­fang“ will Kin­der aus sucht­be­las­te­ten Fami­li­en stärken

Im April star­tet die neue Grup­pe „Wild­fang“ der Cari­tas in Bam­berg. Die­se Erzie­hungs­be­ra­tung bie­tet ein Prä­ven­ti­ons­pro­gramm für Kin­der aus sucht­be­las­te­ten Fami­li­en an.

„Sucht domi­niert das gesam­te Fami­li­en­le­ben“, sagt Diplom­psy­cho­lo­gin Astrid Heyl von der Bera­tungs­stel­le für Kin­der, Jugend­li­che und Eltern der Cari­tas Bam­berg-Forch­heim. Zusam­men mit einem Kol­le­gen aus der Wild­nis­päd­ago­gik lei­tet sie das Pro­gramm „Wild­fang“.

„Oft über­neh­men Kin­der in sucht­be­las­te­ten Fami­li­en Tei­le der Eltern­rol­le. Sie küm­mern sich um klei­ne­re Geschwis­ter, erle­di­gen Auf­ga­ben im Haus­halt.“ Paren­ti­fi­zie­rung nen­nen dies die Exper­ten. „Sie ver­su­chen auch, die Eltern zu schüt­zen, und ent­schul­di­gen sie beim Arbeit­ge­ber, erfin­den Aus­re­den, war­um sie nicht kom­men können.“

Obwohl sie in solch schwie­ri­gen Ver­hält­nis­sen leben, hät­ten die Kin­der eine hohe Bin­dung an die Eltern. „Sie ver­su­chen sogar, sie zum Bei­spiel vom Trin­ken abzu­brin­gen.“ Vie­le Eltern sei­en aber auch gewillt, trotz Sucht­ten­den­zen ihre Kin­der so gut wie mög­lich zu ver­sor­gen. „Dies zeigt sich bei den Eltern, die ihre Kin­der bei uns anmel­den und sich dem Sucht­the­ma stellen.“

Cha­rak­te­ris­tisch sei auch, dass die Kin­der gegen­über Drit­ten nicht über die Sucht der Eltern spre­chen. Daher bie­tet das Prä­ven­ti­ons­pro­gramm „Wild­fang“ den Kin­dern eine wich­ti­ge neue Erfah­rung. „Erst­mals erle­ben sie sich unter ihres­glei­chen“, sagt Astrid Heyl. „Sie mer­ken, es gibt ja ande­re Kin­der, die in der glei­chen Situa­ti­on sind wie ich. Und sie kön­nen über ihre Pro­ble­me sprechen.“

Rund 3 Mil­lio­nen Kin­der mit sucht­kran­ken Eltern

Wich­tig ist der Erzie­hungs­be­ra­tung, dass die Kin­der für ein paar Stun­den aus ihrem All­tag her­aus­kom­men, dass sie Kind sein dür­fen und Spaß haben. „Wir legen gro­ßen Wert auf Akti­vi­tä­ten, drin­nen wie drau­ßen“, betont Heyl. „Die Aktio­nen stär­ken das Selbst­wert­ge­fühl der Kin­der und sie kön­nen Natur erle­ben. Daher gehen wir viel in den Wald.“

In Deutsch­land leben rund 3 Mil­lio­nen Kin­der und Jugend­li­che mit sucht­kran­ken Eltern zusam­men. Das ist etwa jedes 5. Kind. Mehr als 30 Pro­zent der Kin­der aus sucht­be­las­te­ten Fami­li­en wer­den selbst sucht­krank. Sie sind die größ­te bekann­te Sucht-Risi­ko­grup­pe. „Daher spre­chen wir auch über Sucht und über Sucht­mit­tel“, sagt Astrid Heyl. „Wir wol­len vor­beu­gen, dass die Kin­der selbst sucht­krank wer­den. Infor­ma­ti­on und Auf­klä­rung als auch das Stär­ken von Res­sour­cen sind einen wich­ti­ges Ele­ment der Suchtprävention.“

Die nächs­te Grup­pe „Wild­fang“ star­tet im April und bie­tet dann über den Zeit­raum von zwei Mona­ten regel­mä­ßi­ge Grup­pen­ter­mi­ne. Gedacht ist sie für 8- bis 12-jäh­ri­ge Kin­der. Anmel­de­schluss ist am 31. März 2022.

Neue Grup­pe star­tet im Frühjahr 

„Wild­fang” – für Kin­der aus sucht­be­las­te­ten Familien

Sich im Wald aus­to­ben, einen gemein­sa­men Unter­schlupf bau­en, Ver­trau­en ent­wi­ckeln und sich aus­pro­bie­ren: Das haben die Teil­neh­men­den der von der Cari­tas-Bera­tungs­stel­le für Kin­der, Jugend­li­che und Eltern orga­ni­sier­ten Grup­pe „Wild­fang“ die­sen Herbst genos­sen. Nach dem „Wald­le­ben“ konn­te in der Bera­tungs­stel­le zu ver­schie­de­nen The­men gear­bei­tet werden.

Ziel der von der Cari­tas-Bera­tungs­stel­le orga­ni­sier­ten Grup­pe „Wild­fang“ ist es, betrof­fe­ne Kin­der und Jugend­li­chen in den Mit­tel­punkt zu stel­len, ihnen Frei­raum und Aus­tausch zu ermög­li­chen und ihre Stär­ken neu zu ent­de­cken. Aber auch leid­vol­le Erfah­run­gen zu tei­len und im Schutz­raum der Grup­pe neue Erfah­run­gen zu machen, Bewäl­ti­gungs­stra­te­gien zu stär­ken und sich selbst­wirk­sam zu erleben.

Sucht­er­kran­kun­gen in Fami­li­en bil­den nicht nur einen erheb­li­chen Belas­tungs­fak­tor für Kin­der, son­dern auch das Risi­ko selbst eine Abhän­gig­keits­er­kran­kung zu ent­wi­ckeln, ist erhöht. In der For­schung geht man von 30 Pro­zent erhöh­ter Wahr­schein­lich­keit aus.

Die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer der Grup­pe im Herbst erstell­ten gemein­sam Res­sour­cen-Col­la­gen, aber auch ein Aus­tausch über belas­ten­de Erleb­nis­se in den Fami­li­en konn­te stattfinden.


Drin­gend not­wen­di­ger Ansatzpunkt

Durch das Kon­zept der Co-Lei­tung aus den Fach­rich­tun­gen Psy­cho­lo­gie und Wild­nis­päd­ago­gik ergänzt durch den The­ra­pie­hund „Charles“ konn­te der kom­ple­xen Dyna­mik für Kin­der aus Fami­li­en­sys­te­men mit Sucht­be­las­tung gerecht wer­den. Durch ver­schie­de­ne Arbeits­ma­te­ria­li­en – unter ande­rem Ver­wen­dung von Natur­ma­te­ria­li­en, kör­per­be­zo­ge­ne Übun­gen, Film­se­quen­zen, Skulp­tur­ar­beit – wur­den unter­schied­li­che Aspek­te der Lebens­welt der Kin­der erfasst und bearbeitet.

Nach­dem Mil­lio­nen von Kin­dern in Fami­li­en mit min­des­tens einem sucht­be­las­te­ten Eltern­teil auf­wach­sen, ist die­se Arbeit ein drin­gend not­wen­di­ger Ansatz­punkt, um nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen zu redu­zie­ren. „Gute Hilfs­an­ge­bo­te für such­ter­krank­te Men­schen gibt es bereits, etwa Bera­tungs­stel­len für Kin­der, Jugend­li­che und Eltern wie auch Psy­cho­so­zia­le Bera­tungs­stel­len. In Stadt und Land­kreis Bam­berg fehl­te ein spe­zi­el­les Ange­bot für Kin­der und Jugend­li­che aus sucht­be­las­te­ten Fami­li­en bis­her völ­lig. Ich freue mich sehr, dass es in Zusam­men­ar­beit mit Cari­tas und Schul­ter­schluss mög­lich ist, die­sen Ver­sor­gungs­be­darf end­lich zu berück­sich­ti­gen“, so die Psy­cho­lo­gin Astrid Heyl. „Ich bedan­ke mich bei den bis­her teil­neh­men­den Kin­dern und Jugend­li­chen für ihre Offen­heit und bei den Eltern für den Mut und die Stär­ke, die es braucht, um Ihre Kin­der anzumelden.“

Im kom­men­den Früh­jahr star­tet eine neue Grup­pe für Kin­der im Alter von 8–12 Jah­ren. Inter­es­sier­te Eltern, Kon­takt­per­so­nen, zuwei­sen­de Stel­len kön­nen sich jeder­zeit an die Bera­tungs­stel­le für Kin­der, Jugend­li­che und Eltern für Infor­ma­tio­nen und Vor­anmel­dung wen­den, tele­fo­nisch unter 0951 – 2995730 oder unter astrid.heyl@caritas-bamberg-forchheim.de