vbw-State­ment zum Stand­ort Ukraine

Wert der deut­schen Direkt­in­ves­ti­tio­nen in der Ukrai­ne seit Kriegs­be­ginn um fast zwei Drit­tel gesunken

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Ukraine
Symbolbild, Foto: Pixabay
Eine Aus­wer­tung von Zah­len der Deut­schen Bun­des­bank durch die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. zeigt, dass der Wert der Direkt­in­ves­ti­tio­nen Deutsch­lands in der Ukrai­ne seit Beginn des rus­si­schen Angriffs­kriegs um fast zwei Drit­tel gesun­ken ist.

Mit Stand 2023 lie­gen die­se bei 1,475 Mil­li­ar­den Euro, 2021 waren es noch 3,984 Mil­li­ar­den Euro. „Deut­sche Unter­neh­men, die in der Ukrai­ne inves­tiert sind, muss­ten Mil­li­ar­den­wer­te auf­grund des Krie­ges abschrei­ben. Zeit­gleich hat dies aber nur zu einem gerin­gen Rück­gang der Geschäfts­tä­tig­keit geführt. Die Anzahl der Unter­neh­men, an denen deut­sche Inves­to­ren betei­ligt sind, ist über die Jah­re nahe­zu kon­stant geblie­ben. Es wur­den kaum Betrie­be geschlos­sen oder ver­kauft“, erklärt vbw-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Brossardt.

Den­noch sei­en seit Kriegs­be­ginn Umsatz und Beschäf­ti­gung deut­lich gesun­ken. So ging letz­te­re in Unter­neh­men mit deut­scher Betei­li­gung zwi­schen 2021 und 2023 um rund 19 Pro­zent auf 61.000 Beschäf­tig­te zurück. „Im glei­chen Zeit­raum ist der Umsatz die­ser Unter­neh­men um über 40 Pro­zent gesun­ken. Dass es nicht deut­lich mehr Geschäfts­auf­ga­ben bezie­hungs­wei­se Betei­li­gungs­be­en­di­gun­gen gege­ben hat, ist dem Durch­hal­te­ver­mö­gen der deut­schen Unter­neh­men zu ver­dan­ken. Das zei­ge, dass deut­sche Unter­neh­men am Stand­ort Ukrai­ne fest­hal­ten. Die Sou­ve­rä­ni­tät der Ukrai­ne muss erhal­ten blei­ben. Den Angriffs­krieg Russ­lands ver­ur­tei­len wir auf das Schärfs­te“, kom­men­tier­te Brossardt.

Zwi­schen 2021 und 2024 habe sich der Leis­tungs­bi­lanz­über­schuss Deutsch­lands mit der Ukrai­ne von 3,639 Mil­li­ar­den Euro in ein Defi­zit in Höhe von 791 Mio. Euro umge­kehrt. Mit Beginn des rus­si­schen Angriffs sei­en die Pri­mär­ein­kom­men Deutsch­lands aus der Ukrai­ne (grenz­über­schrei­tend gezahl­te Arbeits­ent­gel­te und Ein­kom­men aus Ver­mö­gens­an­la­gen) gesun­ken und gleich­zei­tig die Sekun­där­ein­kom­men aus Deutsch­land in die Ukrai­ne gestie­gen. Dazu zäh­len zum einen die Hilfs­leis­tun­gen Deutsch­lands, zum ande­ren die Rück­über­wei­sun­gen der nach Deutsch­land geflüch­te­ten Ukrai­ner in ihre Heimat.

Ins­be­son­de­re der Export von Hilfs- und Rüs­tungs­gü­tern in die Ukrai­ne habe ein neu­es All­zeit­hoch erreicht. So erhöh­te sich der Über­schuss beim Waren­han­del auf 6,071 Mil­li­ar­den Euro. Ein Groß­teil des Anstiegs sei laut Sta­tis­tik auf „Sons­ti­ge Waren“ zurück­zu­füh­ren. „Es ist davon aus­zu­ge­hen, dass es sich hier­bei über­wie­gend um Rüs­tungs­expor­te han­delt. Wir unter­stüt­zen die Bun­des­re­gie­rung in ihrem Han­deln. Es wird Zeit, dass sich Euro­pa mit ver­ein­ten Kräf­ten hin­ter die Ukrai­ne stellt und aktiv für eine Been­di­gung der Kriegs­hand­lun­gen ein­tritt. Auf unse­ren Part­ner USA ist unter Prä­si­dent Trump lei­der nicht mehr zu set­zen. Das bedau­ern wir zutiefst“, so Bros­sardt abschließend.

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