Zwie­bel­tre­ter­fest auf der Böhmerwiese

3 Min. zu lesen
Zwiebeltreterfest
Das Zwiebeltreterfest 2018, Foto: Orgateam Eventagentur
Zwei Jah­re muss­te es pau­sie­ren, nun kehrt es zurück: Von 8. bis 11. Sep­tem­ber fin­det das Bam­ber­ger Zwie­bel­tre­ter­fest wie­der statt. An den vier spät­som­mer­li­chen Tagen tre­ten loka­le Bands wie CHP, Mai­ke May oder Bam­bäg­ga, aber auch Gäs­te von außer­halb wie die Chi­co­lo­res auf der Böh­mer­wie­se auf.

Ralf Böh­mer orga­ni­siert zusam­men mit sei­nem Team das Zwie­bel­tre­ter­fest. Wir haben ihn zum Inter­view auf der Böh­mer­wie­se getroffen.

Zwiebeltreterfest
Ralf Böh­mer, Foto: S. Quenzer
Herr Böh­mer, wie fühlt es sich an, das Zwie­bel­tre­ter­fest nach zwei Jah­ren Pau­se wie­der ver­an­stal­ten zu können?

Ralf Böh­mer: Es ist, als ob wir es das ers­te Mal machen. Natür­lich sind wir jetzt, Ende August, mit den Vor­be­rei­tun­gen schon wie­der im Flow, aber es hat ein biss­chen län­ger gedau­ert, bis wir in die Abläu­fe wie­der rein­ge­kom­men waren. Was aller­dings ein wenig schwie­rig war, war Mit­ar­bei­ter zu fin­den und die stei­gen­den Kos­ten machen uns auch ein wenig Sorgen.

Macht sich also auch beim Zwie­bel­tre­ter­fest der all­ge­mei­ne Mit­ar­bei­ter­man­gel bemerkbar?

Ralf Böh­mer: Wir hat­ten immer vie­le Stu­den­ten, die mit­ge­hol­fen haben. Aber vie­le davon waren nach zwei Jah­ren ein­fach fer­tig mit dem Stu­di­um und haben Bam­berg ver­las­sen. Und vie­le Leu­te aus der Gas­tro­no­mie haben sich wäh­rend der Pau­se ander­wei­tig ori­en­tiert. Aber wir sind zuver­sicht­lich, dass wir das gut hin­krie­gen – unser Per­so­nal­stamm ist aus­rei­chend voll. Jetzt geht es noch dar­um, auf gutes Wet­ter zu hoffen.

Bis­her haben Sie beim Zwie­bel­tre­ter­fest kei­nen Ein­tritt ver­langt. Wird das auch 2022 so sein?

Ralf Böh­mer: Ja, das bleibt so.

Aber ist die­ser Ansatz bei bei stei­gen­den Kos­ten noch zeit­ge­mäß? Kann man sich das noch erlauben?

Ralf Böh­mer: Das kann ich erst hin­ter­her sagen. Aber es ist ein schwie­ri­ges The­ma, weil Bam­berg auf der einen Sei­te, was kos­ten­freie Fes­ti­vals angeht, sehr ver­wöhnt ist und die Leu­te Ein­tritt ent­spre­chend nur schwer akzep­tie­ren wür­den – mal schau­en, wie das bei der Sand­ker­wa funk­tio­niert. Auf der ande­ren Sei­te muss man, und das soll nicht nega­tiv klin­gen, um ein gewis­ses Niveau in der Ver­an­stal­tung zu hal­ten, eigent­lich auch Ein­tritt ver­lan­gen. Ob das bei uns zukünf­tig zutrifft, weiß ich aber noch nicht.

Wird es Coro­na-Maß­nah­men geben?

Ralf Böh­mer: Ich wüss­te nicht, wo es, außer im öffent­li­chen Ver­kehr, noch Coro­na-Maß­nah­men gibt. Des­we­gen wer­den auch wir kei­ne Auf­la­gen machen. Das war ein Grund, war­um wir zwei Jah­re lang pau­siert haben. Wir hät­ten sol­che Auf­la­gen finan­zi­ell nicht stem­men können.

In der Ankün­di­gung des Zwie­bel­tre­ter­fes­tes schrei­ben Sie, es sei das wahr­schein­lich ent­spann­tes­te Fest Bam­bergs. Was heißt das?

Ralf Böh­mer: Wir haben eine schö­ne Wie­se und die Leu­te kön­nen hier rich­tig chil­len. Vie­le sit­zen mit Decken auf dem Gras und haben ein­fach eine gute Zeit bei guter Musik und gutem Essen – ohne Stress. In den letz­ten Jah­ren hat­ten wir auch immer wahn­sin­nig viel Glück mit dem Wet­ter des Spät­som­mers Anfang Sep­tem­ber. Die Hit­ze ist nicht ganz so aus­ge­prägt und man kann ganz ent­spannt drau­ßen sitzen.

Was schätzt das Publi­kum noch am Zwiebeltreterfest?

Ralf Böh­mer: Das Ambi­en­te, das Essen, die Musik und, wie gesagt, die relax­te Stimmung.

Vor eini­gen Tagen ist das Blues und Jazz-Fes­ti­val zuen­de gegan­gen. Was schätzt das Publi­kum im Ver­gleich zu die­ser Veranstaltung?

Ralf Böh­mer: Viel­leicht, dass es nicht so vie­le Spon­so­ren-Durch­sa­gen gibt (lacht).

Wie ist im Vor­feld des Fests die Stim­mung bei den Bands?

Ralf Böh­mer: Gut! Bam­bäg­ga freu­en sich schon unheim­lich, weil echt immer gute Stim­mung auf­kommt, wenn sie zum Bei­spiel ihr Publi­kum die Bier­bän­ke hoch­he­ben las­sen. Oder für den Auf­tritt von CHP fliegt Gitar­rist Peter Chapp­le extra aus Eng­land ein, damit die Band wie­der in Ori­gi­nal­be­set­zung spie­len kann. Die sind schon heiß auf den Auftritt.

Los geht es am 8. Sep­tem­ber mit dem Ein­böl­lern durch den Ver­ein Zwie­bel­tre­ter Fähn­lein, dann folgt Hip-Hop mit Bam­bäg­ga und an den nächs­ten Tagen unter ande­rem Rock, Sin­ger/­Song­wri­ter-Musik und Beat­les-Cover. Eine ziem­lich wil­de Mischung.

Ralf Böh­mer: Ja, bei uns ver­mi­schen sich Tra­di­ti­on und Moder­ne (lacht). Bis­her hat das Publi­kum die Mischung aber immer geschätzt.

Nach wel­chen Gesichts­punk­ten haben sie die Bands aus­ge­wählt? Streng sub­jek­tiv nach eige­nem Geschmack oder haben Sie auch Mei­nun­gen von außen eingeholt?

Ralf Böh­mer: Ich höre schon auf die Mei­nun­gen von außer­halb, aber am Ende muss die Musik mir gefal­len. Bis­her sind wir damit immer sehr gut gefahren.

Wird es so etwas wie einen Über­ra­schungs­gast auf der Büh­ne geben?

Ralf Böh­mer: Es ist ein Traum von mir, irgend­wann mal einen rich­ti­gen Kra­cher von Band als Über­ra­schung zu brin­gen, aber das hab ich die­ses Jahr nicht geschafft.

Wor­auf freu­en Sie sich besonders?

Ralf Böh­mer: Ich freue mich vor allem dar­auf, dass es nach zwei Jah­ren Pau­se end­lich wie­der los­geht, damit die Span­nung der Orga­ni­sa­ti­on abfällt. Wenn der ers­te Tag rum ist und es läuft, kann man anfan­gen, das Fest zu genießen.

Zwie­bel­tre­ter­fest

8. bis 11. Sep­tem­ber
Böh­mer­wie­se, Hei­lig­grab­stra­ße 57

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Pro­gramm unter:

www.zwiebeltreterfest.de

Weiterer Artikel

100 bis 150 Liter Was­ser pro Woche

Bür­ge­rIn­nen im Kampf gegen Tro­cken­heit gefragt

Nächster Artikel

Kli­ma­wan­del

Tro­cken­heit gefähr­det Bay­erns Moorwälder