Am Ende einen Tick zu deutlich haben die Bamberg Baskets ihr Spiel des 26. Spieltags in der easyCredit Basketball Bundesliga gegen den FC Bayern München Basketball verloren. In der mit 5.700 Zuschauern wieder einmal ausverkauften BROSE ARENA zog die Mannschaft von Head Coach Arne Woltmann am Ostersonntag letztlich mit 81:99 (40:53) den Kürzeren.
Im Spiel gegen den Tabellenführer aus München hatten die Bamberger über die gesamte Spielzeit gesehen mehrfach die Chance, den Abstand nahezu aufzuholen. Doch in diesen Situationen fehlte den Gastgebern letztlich die Cleverness und Kaltschnäuzigkeit, um den frischgebackenen Pokalsieger wirklich ernsthaft in Bedrängnis bringen zu können. Während die Bamberger in diesen Phasen oftmals schlechte Entscheidungen trafen, ließen die Münchner ihre ganze Klasse aufblitzen. Daneben hatten die Baskets vor allem mit der Treffsicherheit des FC Bayern München von jenseits der 6,75-Meter-Linie große Probleme und konnten die Gäste hier nie in den Griff bekommen (15 erfolgreiche Dreier bei 30 Versuchen). Dementsprechend verloren die Bamberg Baskets genau wie zwei Wochen vorher gegen Chemnitz diesmal wieder ihr Heimspiel gegen den Tabellenführer.
Rasche zweistellige Führung der Bayern
Bester Werfer der Bamberg Baskets war Trey Woodbury mit 19 Punkten. Isaac Bonga kam auf Seiten der Bayern ebenfalls auf 19 Zähler. „In der Offensive haben wir als Team eigentlich ein ganz gutes Spiel gemacht. In der Verteidigung hingegen ist es uns nicht gelungen, die Bayern kontinuierlich zu stoppen“, so Woodbury nach dem Spiel. „Wenn man sie so ins Spiel kommen lässt, ist es gegen eine derartig gute Mannschaft ganz einfach sehr sehr schwer. Auch wenn es heute eine bittere Niederlage ist, haben wir gut als Mannschaft gespielt. Das gilt es jetzt in die kommenden Spiele mitzunehmen.“
Ins dritte Aufeinandertreffen der Saison mit dem FC Bayern München startete Bambergs Head Coach Arne Woltmann mit seiner Startformation der letzten Wochen. Malik Johnson, Kevin Wohlrath, Adrian Nelson, Filip Stanić und Zach Copeland, der den Dreier von Vladimir Lucić im ersten Angriff der Münchner ebenfalls mit einem Treffer von jenseits der 6,75-Meter-Linie beantwortete. Die Bayern agierten zu Beginn der Partie extrem konzentriert und erspielten sich gute Wurfmöglichkeiten, die sie auch hochprozentig nutzten. Nach nur 3:29 Minuten konnten sich die Münchner so bereits etwas absetzen (12:5), worauf Arne Woltmann seine erste Auszeit nahm. Die Bayern, die ohne Serge Ibaka, Devin Booker und Andreas Obst in Bamberg angetreten waren, trafen insgesamt fünf ihrer ersten acht Dreipunkte-Würfe und bauten ihre Führung im ersten Viertel über 17:8 und 20:10 bis auf 25:14 aus. Den Schlusspunkt der ersten zehn Minuten setzte jedoch Zach Copeland mit seinem bereits dritten Dreier zum 17:25 nach dem ersten Abschnitt.
Gleich zu Beginn des zweiten Viertels konnten die Gäste erneut zweistellig in Führung gehen. Dann aber hatte man erstmals das Gefühl, als könnte der Funken durch den erfolgreich abgeschlossenen Drive zum Korb plus Bonusfreiwurf zum 22:29 (12.) von Malik Johnson die Zuschauer in der Arena so richtig entfachen. Die Chancen hierfür waren da, doch die folgenden vier Wurfversuche der Baskets wollten allesamt nicht fallen. Die Bayern machten es ihrerseits besser und zogen wieder auf 36:22 davon (14.). Auch in den nächsten Minuten taten sich die Bamberger schwer im Abschluss. Insgesamt drei vergebene Korbleger stehen in der Play-by-Play-Statistik vor dem unsportlichen Foul von Filip Stanić (19.) in dessen Folge die Bayern bis auf 53:33 davonziehen konnten. Den Einsatz und die Leidenschaft konnte man den Bambergern über die gesamte Spielzeit aber erneut nicht absprechen und so verkürzten sie den Rückstand bis zum Seitenwechsel nochmals bis auf 40:53.
„Auch einfach nicht die nötige Disziplin“
Die zweite Hälfte war gerade einmal 3:18 Minuten alt, als die Bamberg Baskets einen Dämpfer hinnehmen mussten. Nach einem durchaus strittigen Foulpfiff gegen Filip Stanić äußerte der Bamberger Centerspieler seinen Unmut über die aus seiner Sicht falsche Entscheidung, weshalb er von den Schiedsrichtern mit einem technischen Foul belegt wurde. In Kombination mit seinem unsportlichen Foul aus dem zweiten Viertel bedeutete dies die Disqualifikation für Bambergs Nummer 65 (42:59/24.). Sein Team reagierte jedoch bravourös und schlug mit Freak City im Rücken nochmals zurück. Der Poster-Dunk vor Trey Woodbury brachte die Baskets beim 51:62 (27.) wieder in die Partie. Doch auch diesmal zeigte die Auszeit von Pablo Laso ihre Wirkung und seine Bayern drehten, angeführt von Isaac Bonga, wieder auf (72:54/30.) Justin Gray sorgte per Dreier für das 57:72 nach 30 Minuten.
Mit Dreiern von Justin Gray und Trey Woodbury starteten die Bamberger in den Schlussabschnitt und verkürzten nach knapp zweieinhalb Minuten auf 63:75. Exakt diesen Rückstand hatte man auch 4:04 Minuten vor Ende der Partie nach dem Korberfolg von Adrian Nelson (71:83), ehe die Bamberger nun versuchten, mit schnellen Abschlüssen von der Dreipunkte-Linie das Spiel doch noch zu ihren Gunsten zu kippen. Copeland, Gray und Woodbury trafen jedoch nicht, wodurch beim 73:92 die Vorentscheidung zugunsten der Bayern gefallen war.
„Eines unserer Ziele war es, die Dreier der Bayern gut zu verteidigen, denn sie sind eine sehr wurfstarke Mannschaft. Das ist uns definitiv nicht gelungen und dafür zahlst du dann eben die Rechnung“, resümierte Head Coach Arne Woltmann. „Zudem haben wir es in einigen Momenten, in denen die Halle da war und auch wir da waren, einfach verpasst, die Lücke zu schließen. In diesen Phasen hatten wir auch einfach nicht die nötige Disziplin, um deren Vorsprung wirklich nochmals entscheidend zu kappen und am Ende ist es dann doch deutlicher, als wir es durchaus hätten machen können.“