For­de­run­gen zu mehr Klimaschutz

Bam­ber­ger und Baye­ri­sche Grü­ne: Zu wenig Kli­ma­schutz durch Kom­mu­ne und Staatsregierung

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Staatsregierung
Symbolbild, Foto: Pixabay
Die Bam­ber­ger Grü­nen und die grü­ne Frak­ti­on des Baye­ri­schen Land­tags haben den hie­si­gen Stadt­rat bezie­hungs­wei­se die Staats­re­gie­rung auf­ge­for­dert, mehr für den Kli­ma­schutz, vor allem in der ober­frän­ki­schen Regi­on, zu tun. Beson­ders schlecht kommt dabei Minis­ter­prä­si­dent Söder weg.

Die Stadt­rats­frak­ti­on der Bam­ber­ger Grü­nen hat mehr Kli­ma­schutz auf der kom­mu­na­len Bam­ber­ger Ebe­ne gefor­dert. „Plä­ne und Maß­nah­men­bün­del lie­gen umset­zungs­be­reit vor“, zitiert eine Mit­tei­lung der Par­tei den Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den Chris­ti­an Hader. Der Stadt­rat müs­se nur end­lich den Mut und den poli­ti­schen Wil­len haben, die­se auch umzusetzen.

Bestä­tigt sieht sich das Grü­ne Bam­berg in ihrem Appell dabei durch die Tat­sa­che, dass der Juni 2023 der welt­weit hei­ßes­te Monat seit Beginn der Wet­ter­auf­zeich­nun­gen gewe­sen sei.

Anlass der For­de­run­gen waren jüngs­te Kle­be-Aktio­nen der „Letz­ten Gene­ra­ti­on“ am Mar­kus­platz. „Wir ste­hen sol­chen Pro­test­mit­teln kri­tisch gegen­über“, sag­te Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Ulri­ke Sän­ger. „Aber inhalt­lich tei­len wir voll und ganz die For­de­rung der Akti­vis­tIn­nen. Es muss schnel­ler, kon­se­quen­ter und umfas­sen­der gehan­delt wer­den, wenn wir nicht auf eine Kli­ma­ka­ta­stro­phe zusteu­ern wollen.“

Mög­lich­kei­ten, Kli­ma­schutz auf kom­mu­na­ler Ebe­ne umzu­set­zen sehen die Grü­nen zum Bei­spiel in Pho­to­vol­ta­ik-Anla­gen „als Beda­chung auf mög­lichst vie­len groß­flä­chi­gen Park­plät­zen, bei städ­ti­schen Ein­rich­tun­gen, Fir­men oder Supermärkten.“

Mehr Bäu­me zur Ver­bes­se­rung des Mikro­kli­mas im Stadt­ge­biet zu pflan­zen oder die Fried­rich­stra­ße zur Ein­bahn­stra­ße zu machen, um dort wei­te­ren Platz für Bäu­me zu schaf­fen, nennt die Par­tei als wei­te­re Ansät­ze. Auch Flä­chen­ver­sie­ge­lung zu mini­mie­ren und höhe­re Ener­gie­stan­dards bei der Sanie­rung städ­ti­scher Gebäu­de und beim Aus­bau der Fern­wär­me ein­zu­füh­ren, sei­en Möglichkeiten.

Aller­dings beob­ach­te man, so die Mit­tei­lung der Par­tei wei­ter, man­geln­de Kon­se­quenz bei der Umset­zung von Kli­ma­schutz. Eine Stadt­rats­mehr­heit sei bereits von Beschlüs­sen einer Kli­ma­son­der­sit­zung abge­wi­chen und habe auf Fest­set­zun­gen für Pho­to­vol­ta­ik-Anla­gen im Neu­bau ver­zich­tet, wenn Inves­to­ren dies nicht woll­ten. All dies sei­en The­men, gegen die jun­ge Men­schen zu Recht auf die Stra­ße gingen.

„Es gibt eine Viel­zahl von Hand­lungs­fel­dern für die Kom­mu­ne“, sagt der kli­ma­po­li­ti­sche Spre­cher Andre­as Eichen­se­her. „Wir müs­sen nur bereit sein, neue Prio­ri­tä­ten zu set­zen und für den Kli­ma­schutz sowohl Geld als auch Per­so­nal bereit­zu­stel­len. Lei­der feh­len uns Grü­nen oft die Mehr­hei­ten im Stadtrat.“

„Söder lässt Ober­fran­ken im Stich“

Ähn­lich sehen es die grü­ne Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Ursu­la Sowa und Tim Par­gent. Aller­dings machen sie die CSU-Staats­re­gie­rung für man­geln­den Kli­ma­schutz in Bay­ern und Ober­fran­ken ver­ant­wort­lich. Sie for­dern laut einer Mit­tei­lung der grü­nen Land­tags­frak­ti­on ein Sofort­pro­gramm „Kli­ma­an­pas­sung für Oberfranken“.

„Seit 2018 haben wir bereits den fünf­ten Som­mer mit Hit­ze, Dür­re und gele­gent­li­chen Stark­re­gen in Ober­fran­ken“, sagt Ursu­la Sowa. „Außer lee­ren Ver­spre­chun­gen und halb­ga­ren Ankün­di­gun­gen hat die Staats­re­gie­rung aber nichts für uns übrig. Minis­ter­prä­si­dent Mar­kus Söder lässt Ober­fran­ken im Stich.“

Eine Initia­ti­ve für ein Zen­trum für Ange­wand­te Kli­ma­for­schung in Bay­ern inter­es­sie­re den Minis­ter­prä­si­den­ten nicht und für einen wach­sen­den Was­ser­not­stand bie­te er auch kei­ne Lösun­gen. „Er igno­riert die Vor­schlä­ge, der von ihm selbst ein­ge­setz­ten Exper­ten­kom­mis­si­on. Eine Auf­wei­chung des Schut­zes des Tie­fen­grund­was­sers konn­te in letz­ter Minu­te nur durch mas­si­ven öffent­li­chen Druck abge­wen­det wer­den“, sagt Sowa, um dann fort­zu­fah­ren: „Die Blo­cka­de der Ver­öf­fent­li­chung von Stark­re­gen­hin­weis­kar­ten durch sei­nen Umwelt­mi­nis­ter ist ihm gleich­gül­tig. Für die Umset­zung von Sturz­flut­ma­nage­ment-Kon­zep­ten und Hit­ze­ak­ti­ons-Plä­nen gibt es kei­nen zusätz­li­chen Cent.“

Ein ähn­li­ches Fazit des Regie­rungs­han­delns zieht Tim Par­gents. „Söder lässt uns im Stark­re­gen ste­hen. Die Kli­ma­ka­ta­stro­phe rollt auf uns zu und die CSU-Staats­re­gie­rung duckt sich weg.“

Nun for­dern Sowa und Par­gent eine kon­se­quen­te Unter­stüt­zung der Kom­mu­nen bei Kli­ma­an­pas­sung und Kli­ma­schutz. Dies könn­ten Son­der­för­der­pro­gram­me sein, die sofor­ti­ge Ver­öf­fent­li­chung einer seit zwei Jah­ren vor­lie­gen­den Sturz­flut-Hin­weis­kar­ten und die Erar­bei­tung aus­sa­ge­kräf­ti­ge­rer Stark­re­gen­ge­fah­ren­kar­ten. Und neben einem Hit­ze­ak­ti­ons­plan auch für Ober­fran­ken set­zen die Abge­ord­ne­ten eine Anschub­fi­nan­zie­rung für ein Zen­trum für Ange­wand­te Kli­ma­for­schung in Bay­ern auf die poli­ti­sche Agenda.

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