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Markus Söder

Söder in dubio­ses Immo­bi­li­en­ge­schäft verwickelt?

Ursu­la Sowa im Unter­su­chungs­aus­schuss zum Deut­schen Muse­um Nürnberg

Die grü­ne Bam­ber­ger Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ursu­la Sowa wur­de in einen Unter­su­chungs­aus­schuss zum Deut­schen Muse­um Nürn­berg beru­fen. Laut einer Mit­tei­lung ihres Büros wird sie sich dort in den nächs­ten Mona­ten mit einem „Immo­bi­li­en­skan­dal der Extra­klas­se“ beschäf­ti­gen, in des­sen Zen­trum mög­li­cher­wei­se Mar­kus Söder steht.

Was war pas­siert? Im Sep­tem­ber 2021 eröff­ne­te das Deut­sche Muse­um Mün­chen eine Zweig­stel­le in Nürn­berg. Den Miet­ver­trag im dazu­ge­hö­ri­gen, teil­wei­se neu­ge­bau­ten Gebäu­de bezeich­nen seit­dem nicht nur Ursu­la Sowa und die grü­ne Land­tags­frak­ti­on als „den wohl teu­ers­ten Miet­ver­trag in der Geschich­te Bay­erns“. Zudem wur­den auch in ande­ren Oppo­si­ti­ons-Frak­tio­nen Stim­men laut, der Frei­staat habe sich auch beim Bau und der Anmie­tung des neu­en Muse­ums über­vor­tei­len lassen.

Zu Beginn des Pro­jekts im Jahr 2014, so eine Mit­tei­lung Sowas, habe die CSU-Staats­re­gie­rung noch von einer Anschub­fi­nan­zie­rung von acht Mil­lio­nen Euro gespro­chen. Weni­ge Jah­re spä­ter sei dar­aus eine Voll­fi­nan­zie­rung durch den Frei­staat und ein Gesamt­vo­lu­men von 100 Mil­lio­nen Euro gewor­den. „Und nach einem Zwi­schen­be­richt des Obers­ten Rech­nungs­hofs rech­net man inzwi­schen bereits mit 200 Mil­lio­nen Euro“, sagt Ursu­la Sowa.

Jener Zwi­schen­be­richt habe dazu geführt, dass die Land­tags­op­po­si­ti­on kei­ne Mög­lich­keit mehr sah, mit par­la­men­ta­ri­schen Mit­teln Licht ins Dun­kel der Finan­zie­rung zu brin­gen. Des­halb habe man zu einem här­te­ren Instru­ment gegrif­fen und letz­tes Jahr einen Unter­su­chungs­aus­schuss bean­tragt. In die­sem ver­tritt nun Ursu­la Sowa ihre Frak­ti­on. Denn der Rech­nungs­hof zei­ge auch, dass bei wesent­li­chen Ent­schei­dun­gen die Geschäfts­ord­nung der Staats­re­gie­rung umgan­gen und die­se damals ein­fach im Finanz­mi­nis­te­ri­um gefällt wurden.

„Damit steht im Zen­trum der Affä­re der dama­li­ge Finanz­mi­nis­ter und heu­ti­ge Minis­ter­prä­si­dent Mar­kus Söder“, sagt Sowa. Frag­wür­dig ist aus Sicht der Grü­nen-Poli­ti­ke­rin vor allem, dass bei einem solch gro­ßen Pro­jekt das Ver­ga­be­recht über­haupt nicht beach­tet wurde.

Denn neben der dubio­sen bau­li­chen Flä­chen­er­wei­te­rung und der Stand­ort­aus­wahl des Deut­schen Muse­ums Nürn­berg wür­den dar­über hin­aus vor allem die Ver­trags­be­din­gun­gen irri­tie­ren, die über die Maßen ein­sei­tig den Ver­mie­ter begüns­ti­gen. Dabei han­delt es sich um Gerd Schmel­zer, ein lang­jäh­ri­ger Unter­stüt­zer der CSU in Mar­kus Söders Hei­mat­stadt Nürnberg.

Bil­dungs­zen­tren und Tag des Handwerks

Bay­ern inten­si­viert Unter­stüt­zung des Handwerks

Das Baye­ri­sche Kabi­nett hat ges­tern in einer Sit­zung eine „Inves­ti­ti­ons­of­fen­si­ve“ zuguns­ten des baye­ri­schen Hand­werks beschlos­sen. So soll es zum Bei­spiel eine umfas­sen­de finan­zi­el­le Unter­stüt­zung für den Neu­bau von Bil­dungs­zen­tren und einen ver­pflich­ten­den Tag des Hand­werks an Schu­len und geben.

Am Mon­tag hielt die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken im Spie­gel­saal der Har­mo­nie­sä­le in Bam­berg ihre Früh­jahrs-Voll­ver­samm­lung ab. Neben dem Prä­si­den­ten der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, Mat­thi­as Graß­mann, und Hans Peter Wolls­ei­fer, Prä­si­dent des Zen­tral­ver­bands des deut­schen Hand­werks, war auch Bay­erns Minis­ter­prä­si­dent Dr. Mar­kus Söder anwe­send. Das teil­te die HWK mit.

Im Mit­tel­punkt der Sit­zung stan­den die For­de­run­gen des ober­frän­ki­schen Hand­werks an die Poli­tik. Die­se sol­le vor allem in die Rich­tung einer Bil­dungs­re­form gehen. So wünscht sich das Hand­werk eine gleich­wer­ti­ge Behand­lung beruf­li­cher und aka­de­mi­scher Bil­dung und die gesetz­li­che Ver­an­ke­rung die­ser Gleich­wer­tig­keit. Wei­ter­hin sol­len Aus­bil­dungs­be­trie­be ent­las­tet und, damit ein­her­ge­hend, Berufs­bil­dungs­stät­ten gestärkt wer­den. Eine bun­des­wei­te Stu­di­en- und Berufs­ori­en­tie­rung soll zudem über alle Schul­for­men hin­weg über bei­de Bil­dungs­pfa­de informieren.

Um sol­che Pro­jek­te ange­hen zu kön­nen und ent­spre­chen­de finan­zi­el­le und ideel­le Unter­stüt­zung zu bekom­men, hat die Hand­werks­kam­mer nach eige­nen Aus­sa­gen ihre Lob­by­ar­beit inten­si­viert. „Wir glau­ben schon sagen zu kön­nen“, sag­te HWK-Prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann im Spie­gel­saal, „dass sich lang­sam ein ech­ter Bewusst­seins­wan­del pro Hand­werk bemerk­bar macht. Ehr­li­cher­wei­se wird die­ser aber auch Zeit brauchen.“

Bei Mar­kus Söder scheint sich die­ser Wan­del aller­dings bereits voll­zo­gen zu haben. So prä­sen­tier­te sich Bay­erns Minis­ter­prä­si­dent im Spie­gel­saal als eif­ri­ger Unter­stüt­zer der Hand­werks­kam­mern. In sei­nem Gruß­wort an die Voll­ver­samm­lung in Bam­berg sprach er dem­ge­mäß die Wich­tig­keit des Hand­werks für Bay­ern an. „Daher wer­den wir uns bei der Kabi­netts­sit­zung am 12. Juli aus­schließ­lich dem Hand­werk wid­men.“ Dort wol­le man einen „Pakt für das Hand­werk“ beschlie­ßen. Teil davon soll die von den baye­ri­schen Hand­werks­kam­mern gefor­der­te Auf­sto­ckung der Mit­tel für Inves­ti­tio­nen in beruf­li­che Bil­dungs­zen­tren in Höhe von 40 Mil­lio­nen Euro sein.

Bay­ern will Bil­dungs­zen­trum fördern

Ein sol­ches Bil­dungs­zen­trum soll in Bam­berg gebaut wer­den. Dafür hat die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken bereits ein Grund­stück an der Forch­hei­mer Stra­ße gekauft.

Am Mit­tag des 12. Juli, nach der erwähn­ten Kabi­netts­sit­zung, ver­mel­de­te die Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Mela­nie Huml den Voll­zug des­sen, was Mar­kus Söder tags zuvor in Bam­berg ange­kün­digt hat­te. „Wir haben im Kabi­nett eine Inves­ti­ti­ons­of­fen­si­ve für die beruf­li­che Bil­dung im Hand­werk beschlos­sen“, sag­te Mela­nie Huml.

Mit etwa 30 Pro­zent wol­le sich der Frei­staat an den Kos­ten neu­er Berufs­bil­dungs­zen­tren der Hand­werks­kam­mern betei­li­gen. Dazu gehö­re „defi­ni­tiv“ auch das geplan­te HWK-Bil­dungs­zen­trum neben der Bro­se Are­na in Bam­berg. Die Inves­ti­ti­ons­plä­ne stün­den aller­dings noch unter dem Vor­be­halt der Haushaltsberatungen.

Tag des Handwerks

Die von HWK-Prä­si­dent Mat­thi­as Graß­mann erwähn­te Inten­si­vie­rung der Lob­by­ar­beit scheint sich für die Hand­werks­kam­mern aber nicht nur finan­zi­ell zu loh­nen. Auch die ange­dach­te ideel­le Unter­stüt­zung wur­de in der Sit­zung des baye­ri­schen Kabi­netts nicht vergessen.

So soll an sämt­li­chen wei­ter­füh­ren­den Schu­len in Bay­ern ab dem Schul­jahr 2022 /​/​2023 bei­spiels­wei­se ein ver­pflich­ten­der „Tag des Hand­werks“ ein­ge­führt wer­den. Dabei han­delt es sich um einen Pro­jekt­tag, bei dem Schü­le­rin­nen und Schü­ler einen umfas­sen­den Ein­blick in Hand­werks­be­ru­fe bekommen.

Ziel des Tages soll sein, Schü­le­rin­nen und Schü­lern hand­werk­li­che Tätig­kei­ten näher zu brin­gen und ent­spre­chen­de Berufs­fel­der beglei­tend zum Unter­richt pra­xis­nah vor­zu­stel­len. Dies soll zum Bei­spiel durch Betriebs­be­sich­ti­gun­gen, Pro­jekt­ar­bei­ten in den Betrie­ben oder die pra­xis­na­he Vor­stel­lung der Aus­bil­dungs­be­ru­fe gesche­hen. Dabei sol­len ins­be­son­de­re auch die dua­le Aus­bil­dung und dar­an anschlie­ßen­de Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten dar­ge­stellt werden.

Der „Tag des Hand­werks“ soll für all­ge­mein­bil­den­de, wei­ter­füh­ren­de Schu­len, also Haupt­schu­len, Real­schu­len und Gym­na­si­en, ver­bind­lich sein. In ers­ter Linie gilt er für die Jahr­gangs­stu­fen, in denen ein beson­de­rer Fokus auf der Berufs­ori­en­tie­rung liegt.