Nach der Negativserie von fünf Niederlagen in Folge zu Saisonbeginn, scheint sich Brose Bamberg nun stabilisiert zu haben. Am 8. Spieltag der Basketball Bundesliga holte gestern Abend Bamberg bei den Niners Chemnitz mit 88:75 seinen dritten Saisonsieg nacheinander. Dabei lag Brose im gesamten Spiel nur einmal zurück.
Nachdem das Spiel gegen die Niners Chemnitz Anfang November im FIBA Europe Cup noch mit einer Niederlage geendet hatte, konnte Bamberg nun in der Bundesliga ein wenig Revanche nehmen. Brose Bamberg startete auswärts gegen Chemnitz gut und lag schnell mit 6:0 in Führung. Auch defensiv standen die Gäste solide und ließen die Chemnitzer vor allem unter dem Korb kaum zur Entfaltung kommen. Die Sachsen verlegten ihr Spiel daher an die Dreierlinie und trafen von die ersten drei Würfe.
Da jedoch auch die Bamberger stabil von außen punkteten, zudem immer wieder auch anspruchsvolle Halbdistanzwürfe versenkten, blieb der Bamberger Vorsprung bis Mitte des ersten Abschnitts bestehen: 17:11. Chemnitz hielt sich aber aufgrund einer guten Freiwurfquote (7÷8) in Schlagdistanz. Und dennoch, Brose spielte weiterhin sehenswerten Basketball, fand immer wieder den freien Mann und ging mit einer Sieben-Punkte-Führung in die erste Viertelpause: 30:23.
Der Vorsprung war allerdings nach vier Minuten im zweiten Abschnitt aufgebraucht. Zum einen, da die Niners Chemnitz nun besser traf, zum anderen, weil Brose in der Verteidigung etwas schlampig agierte. Die Folge: Ein 3:10-Lauf sorgte für den erstmaligen, im gesamten Spiel aber auch einmaligen Bamberger Rückstand (33:35, 14.).
Die Schwächephase von Brose war aber nur von kurzer Dauer. Ab Mitte des Viertels war Oren Amiels Mannschaft physisch und mental wieder da. Amir Bell, Christian Sengfelder, Spencer Reaves und Patrick Miller stellten das Ergebnis für Brose wieder richtig. Bell war es auch, der mit der Sirene zum 50:44-Pausenstand einnetzte.
„Sie haben heute nicht gut getroffen“
Halbzeit zwei eröffnete Uguak für Chemnitz, Jaromír Bohačík versenkte im Gegenzug den Dreier für Bamberg und ließ binnen dreier Minuten zwei weitere zur erstmaligen zweistelligen Führung folgen (61:51, 24.).
Während die Gäste ihre Distanzwürfe gut trafen, taten sich die Hausherren von jenseits der 6,75 Meter-Linie schwer. Zwölf Mal versuchten die Niners es alleine im dritten Viertel, lediglich zwei Würfe fanden den Weg in Broses Korb. Neben der guten Bamberger Dreierquote (11÷26 nach drei Vierteln) waren es in der Schlussphase des Abschnitts immer wieder sicher verwandelte Freiwürfe, mit denen Brose den zweistelligen Vorsprung hielt. Mit 71:60 ging es in die letzten zehn Minuten.
Dort traf gleich zu Beginn Pat Miller ein And1 und sorgte für die bis dato höchste Bamberger Führung (74:60, 31.). Angetrieben von den rund 30 mitgereisten Fans aus Bamberg blieb das Team konzentriert. Vor allem defensiv stand Brose gut und holte immer wieder wichtige Rebounds. Nur einmal mussten die Bamberger Fans nochmals etwas zittern, denn Mitte des Schlussabschnitts verkürzte Chemnitz die Führung in den einstelligen Bereich (77:68, 35).
Für Brose war allerdings sofort Kevin Wohlrath zur Stelle, der den Dreier zum 80:68 bei noch verbleibenden vier Minuten traf. In der Schlussphase hielten die Gäste dem Chemnitzer Drängen stand und sicherten sich am Ende einen 88:75-Erfolg und damit den dritten BBL-Sieg und wettbewerbsübergreifend den vierten Sieg in Folge. In der Tabelle belegt Bamberg nach acht Spieltagen nun Platz 14.
Oren Amiel sagte nach dem Spiel: „Es war wichtig, dass wir von Beginn an ihre Aggressivität gematched haben. Wir haben hier einen tollen Job gemacht, denn in Chemnitz zu gewinnen, ist nicht einfach. Aber wir müssen auch ehrlich sein: Sie haben heute nicht gut getroffen. Daher müssen wir nach Hause fahren und das Spiel genau analysieren, denn wir haben ihnen viele freie Würfe genehmigt. Der Fokus geht nach vorne, denn am Mittwoch wollen wir in Ylli die nächste Runde im FIBA Europe Cup fix machen. Da auch Chemnitz die Chance darauf hat, wünsche ich ihnen alles Gute.“