Brose Bamberg hat gestern Abend, am 2. Spieltag der Zwischenrunde des FIBA Europe Cups, bei Keravnos BC auf Zypern mit 90:87 gewonnen. Damit sicherte sich die Mannschaft den ersten Sieg in der zweiten Gruppenphase. Dieser war aber hart umkämpft und es sah zwischenzeitlich nicht gut für die Bamberger Gäste aus.
Neben den verletzten, nicht mit nach Zypern gereisten Patrick Miller und Tyreese Blunt musste Brose Bamberg für das Spiel gegen Keravnos BC kurzfristig auch noch auf Kevin Wohlrath verzichten. Den Guard erwischte in der Nacht eine Grippe.
Die verbliebenen neun Bamberger machten ihre Sache zu Beginn aber gut, trafen vier Dreier und führten nach drei Minuten mit 12:7. Allerdings verpassten es die Gäste in der Folge, den Vorsprung auszubauen. So leistete sich das Team einige leichte Ballverluste und machte es dadurch Keravnos zu leicht zu punkten. 90 Sekunden vor Ende des ersten Viertels kamen die Hausherren somit zum Ausgleich. Kurz darauf ging Keravnos durch einen Dreier in Führung: 20:23. Dieser Bamberger Rückstand hatte auch nach zehn Minuten beim 23:25 noch Bestand.
Die Führung holte Patrick Heckmann durch einen Dreier nach etwas mehr als elf Minuten zurück: 28:26. Es entwickelte sich nun ein Spiel, in dem beiden Mannschaften vor allem die eigene Defense zu schaffen machte. Beide Teams holten jeweils zehn Offensivrebounds. Allerdings wusste nur Brose, diese in immerhin 13 Punkte umzumünzen. Bei Keravnos BC waren es lediglich sechs. Und dennoch zogen die Gastgeber zwei Minuten vor der Pause durch einen 8:0‑Lauf wieder an Bamberg vorbei: 39:41. Dieser Rückstand wurde in den letzten 90 Sekunden noch etwas größer, so dass es nach einem Korbleger von Deondre Burns mit 42:48 in die Halbzeit ging.
Haareraufen in den letzten eineinhalb Minuten
Im dritten Viertel wurde Brose von Jaromír Bohačík getragen. Der 2,09 Meter große Forward erzielte alleine 13 der insgesamt 24 Bamberger Punkte des Abschnitts und war vor allem immer dann da, wenn Keravnos die Chance hatte deutlicher davonzuziehen. So traf Bohačík beim Stand von 52:59 zwei wichtige Dreier in Folge und brachte sein Team damit wieder ran.
Jedoch schafften es die zyprischen Hausherren nochmals, auf acht Punkte davonzuziehen (60:68, 27.). In dieser Phase waren es dann Spencer Reaves und Gabriel Chachashvili, die jeweils per And1 erfolgreich waren und Brose eine Minute vor Viertelende wieder auf zwei Zähler ran brachten: 66:68. Allerdings gelang den Gästen in den letzten 60 Sekunden nichts Zählbares mehr, Keravnos scorte noch vier Punkte zum 66:72.
Den Schlussabschnitt eröffnete Solomon Young per Dreier, Chachashvili legte nach (71:72, 32.). Brose war nun vor allem in der Defensive bissiger, erlaubte den Zyprioten kaum mehr einfache Abschlüsse. Die Folge: Bamberg ging durch ein And1 von Bohačík nach 34 Minuten erstmals seit dem ersten Viertel wieder in Führung: 77:75. Diesen Vorsprung konnten die Gäste in der Folge auf bis zu sieben Zähler ausbauen (84:77, 39.).
Die letzten eineinhalb Minuten waren allerdings zum Haareraufen. Einfache Bamberger Ballverluste brachten Keravnos BC wieder zurück und 19,5 Sekunden vor Ende wieder auf einen Punkt heran: 85:84.
Es war nun ein Spiel der Nerven. Davon zeigte Brose Bamberg an der Freiwurflinie jedoch so gut wie keine. Bohačík, Heckmann und Amir Bell blieben in der Schlussphase fehlerfrei von der Linie und machten den Erfolg endgültig. Brose Bamberg besiegte Keravnos BC mit 90:87.
Nach dem Spiel sagte Bambergs Coach Oren Amiel: „Ich gratuliere meinen Spielern. Mit solch einem Roster antreten zu müssen, ist eine große Herausforderung. Manche mussten auf Positionen spielen, auf denen sie sonst nicht zum Einsatz kommen. Jeder ist an sein Maximum gegangen. Es war spielerisch nicht immer gut. In der zweiten Halbzeit haben wir aber den Rebound besser unter Kontrolle gebracht und daraus mehr gute Offensivaktionen kreieren können. Defensiv wurde es am Ende besser, war aber bei weitem noch nicht so, wie wir spielen wollen und müssen. Wir sind sehr glücklich über den Sieg und werden in dieser für uns nicht leichten Phase weiterkämpfen.“