Bambergs Negativserie geht weiter. Nach fünf Niederlagen aus fünf Spielen in der Liga, scheint es für Brose Bamberg nun auch im FIBA Europe Cup nicht mehr zu laufen. Die 68:84-Niederlage gegen die Niners Chemnitz am vierten Spieltag des Wettbewerb ist die zweite internationale in Folge. Brose steht nun auf Tabellenplatz drei, hat das Weiterkommen jedoch noch selbst in der Hand.
Oren Amiels Worte nach dem FIBA Europe Cup-Spiel gegen die Niners Chemnitz klang in Teilen nach sich langsam einschleichender Resignation. „Ich komme mir manchmal vor wie eine kaputte Schallplatte. Wir haben bislang drei Siege und in all diesen Spielen haben wir unsere Ballverluste gering gehalten. Heute hatten wir 21 Turnover, so kann man kein Spiel gewinnen. Jeder muss Verantwortung übernehmen. Wir draußen auf der Bank, die Spieler auf dem Feld. Wir haben eine gute Mannschaft, aber wenn man kein Selbstvertrauen hat, dann passieren auch Fehler. Jetzt ist die Zeit für starke Leute. Wir werden in der Nationalmannschaftspause weitere Veränderungen am Kader vornehmen, von denen wir glauben, dass sie uns weiterhelfen. Zuletzt: danke an die Fans, die nach wie vor hinter uns stehen. Die Unterstützung ist immer noch da, wir spüren sie. Und wir wollen diesen Sieg so sehr für sie.“
Zweimal in Führung, meistens im Rückstand
Die Anfangsphase der Partie Brose Bamberg gegen Niners Chemnitz am vierten Spieltag im FIBA Europe Cup war geprägt von Nervosität auf beiden Seiten. Gut drei Minuten dauerte es, ehe Brose die ersten Zähler aus dem Feld erzielte: 3:2.
Anschließend aber kamen die Gäste etwas auf, hatten einen kleinen 6:0‑Lauf und sorgten für einen Bamberger Vier-Punkte-Rückstand (4:8, 6.). Vaidas Kariniauskas traf den Dreier und verkürzte, knappe 90 Sekunden später legte er einen zweiten nach und holte die Führung wieder zurück (13:12, 8.). Für Chemnitz war es immer wieder Filipovity (acht Punkte), der erfolgreich abschließen konnte. Nachdem mit der Sirene auch noch Velicka den Dreier traf, lag Brose nach zehn Minuten wieder fünf Zählern zurück: 16:21.
Offensiv sollte es bei den Bamberger Hausherren auch im zweiten Abschnitt zunächst nicht besser werden. Diesmal dauerte es knapp vier Minuten, ehe Kariniauskas erstmals aus dem Feld traf. Da aber lagen die Sachsen bereits zweistellig in Front: 20:31. Und es blieb dabei: Brose erarbeitete sich zwar gute Würfe, einzig fallen wollten sie nicht. Das war bei den Gästen anders. Dort war es nach wie vor immer wieder Filipovity, der einen nach dem anderen Wurf versenkte. Zur Pause kam er auf 18 Punkte. Bambergs größter Rückstand betrug zwischenzeitlich 15 Zähler, reduzierte sich durch einen erfolgreichen Korbleger von Amir Bell zur Halbzeit auf 32:45.
Noch kann Bamberg weiterkommen
Broses Aufbauspieler war es auch, der das dritte Viertel mit einem Dreier für Bamberg eröffnete. Doch in der Folge blieb es weiter dabei: Die Hausherren fanden entweder zu wenig Zugriff auf das Spiel oder gaben den Ball leichtfertig verloren. Insgesamt 18 Turnover sollten Ende des dritten Viertels bei Bamberg auf dem Scoresheet stehen, daraus resultierten insgesamt 20 Chemnitzer Punkte.
Da die Sachsen zudem fehlerfrei von der Freiwurflinie waren (13 von 13), kam Brose kaum in Schlagdistanz. Dennoch gab sich Brose zumindest nicht auf und kam durch einen 7:0‑Lauf zwei Minuten vor Viertelende wieder auf sieben Punkte ran: 51:58. Es folgten aber zwei weitere Ballverluste, die die Sachsen einmal mehr dankend ausnutzten. Mit 53:62 ging es in die letzten zehn Minuten.
Das vierte Viertel begann mit einem And1 von Jaromír Bohačík und einem Dreier von Patrick Heckmann. Urplötzlich war Brose wieder mittendrin im Spiel und der Rückstand betrug nur noch drei Punkte (59:62, 32.).
Aber was folgte? Drei Bamberger Ballverluste, dazu ein unsportliches Foul und aus Minus drei wurden binnen 100 Sekunden wieder Minus zwölf Punkte: 59:71. Brose versuchte zwar nochmal vieles, unter anderem traf Sengfelder einen Dreier, aber spätestens nachdem auch Velicka und Uguak für Chemnitz aus der Distanz punkteten, war das Spiel vier Minuten vor Schluss beim Stand von 63:77 entschieden. Am Ende unterlag Brose mit 68:84 und rutscht in der Tabelle – aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs gegenüber Chemnitz – vorübergehend auf Platz drei ab.
Noch ist im FIBA Europe Cup aber noch nicht alles für Bamberg verloren. Wenn Brose in den letzten beiden Spielen gegen Hapoel Nofar Galil Elion und Golden Eagle Ylli gewinnt, kommt die Mannschaft weiter und zieht in die zweite Wettbewerbsrunde ein.