Der Stadtvorstand der Bamberger Grünen hat einen Facebook-Post der CSU Bamberg verurteilt. In einem Beitrag der Kreisverbands-Seite zur Wiederwahl von zwei städtischen Referenten begrüßte die Partei eine Mehrheitsbildung unter Beteiligung der AfD und bezeichnete sie als „bunt“.
Über „Schwarz/Rot/Bunt zur Wiederwahl“ freute sich die Bamberger CSU am 29. Januar in einem Facebook-Post über die Mehrheitsbildung bei der Wiederwahl der beiden städtischen Referenten Christian Hinterstein und Stefan Goller. Gerhard Seitz, Vorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion, schrieb am selben Tag ebenfalls von einer „kunterbunten Mehrheit“. Allerdings gehört zu diesem „Bunt“ neben CSU, SPD, BBB, BUB, FDP und Frei Wähler auch die AfD.
Auf diese Wortwahl der CSU haben nun die Bamberger Grünen mit Kritik reagiert. „Aus der AfD heraus werden immer wieder rassistisch-völkische Ansichten propagiert“, schreibt die Partei in einer Mitteilung. „Es ist inakzeptabel und gefährlich, die in weiten Teilen rechtsextreme AfD in einem Atemzug mit anderen politischen Parteien als gleichwertigen Teil einer „kunterbunten Mehrheit“ zu nennen.“ Und der Grüne Stadtvorstandssprecher Timm Schulze sagte: „Bunt steht schon immer für Demokratie, Vielfalt und Toleranz. Alles Werte, welche die AfD gezielt bekämpft. Braun ist nicht bunt.“
Die Aussagen der CSU, so die Mitteilung weiter, seien ein Schlag ins Gesicht der vielen tausend Menschen, die in Bamberg und im ganzen Land in diesen Tagen gegen die AfD auf die Straßen gehen. Auch passten sie nicht zu der Ankündigung von Gerhard Seitz, dass sich die CSU Bamberg am neuen, von der Stadt initiierten „Bamberger Bündnis für Toleranz“ beteiligen will. „Wer die AfD in einem Atemzug mit bunt nennt, der kann kein Teil eines Bündnisses gegen Rechtsextremismus sein“, sagte Anna Friedrich aus dem Grünen Stadtvorstand. Bemerkenswert sei für die Grünen außerdem, wieso die CSU das Abstimmverhalten der AfD bei der eigentlich geheimen Wahl der Referenten kenne.
Der Grüne Stadtvorstand hat die CSU Bamberg nun aufgefordert, ihre Aussage zu überdenken und sich eindeutig von der AfD und extremistischen Tendenzen abzugrenzen. „Im Kampf gegen Rechts braucht es auch Konservative“, so Timm Schulze.