Mit dem Internationalen Tag der Bildung am 24. Januar erinnert die Weltgemeinschaft an ihre Verpflichtung, im Rahmen der Nachhaltigkeitsagenda bis zum Jahr
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Verdienstmedaille für ehrenamtliche KommunalpolitikerInnen
„Sie übernehmen Verantwortung für andere“
Der Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke überreichte kommunale Verdienstmedaillen an vier ehrenamtliche Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker des Bamberger Stadtrates, wie die Stadt Bamberg mitteilt.
Diese erhielten vor Beginn der jüngsten Stadtratssitzung die Dankurkunde des Freistaats Bayern für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung. Michael Bosch (Stadtrat von 2002 bis 2020), Elfriede Eichfelder (Stadträtin von 2002 bis 2020), Wolfgang Grader (Stadtrat seit 2002), und Dr. Christian Lange (Stadtrat seit 2002 und 2. Bürgermeister von 2014–2020), wurden damit für ihr langjähriges Wirken für das Gemeinwohl ausgezeichnet.
Die Dankurkunde, die Oberbürgermeister Andreas Starke im Auftrag des bayerischen Staatsministers des Innern, für Sport und Integration überreichte, schafft eine Plattform, um geschätzten Personen, die sich uneigennützig in den Dienst der Gesellschaft stellen, Danke zu sagen. „Danke dafür, dass Sie unsere Gesellschaft mitgestalten, viele wichtige Entscheidungen maßgeblich mit beeinflussen und sich mit ganzer Schaffenskraft zum Wohle der Stadt Bamberg und ihrer Bürgerinnen und Bürger einsetzen“, so OB Starke im Hegelsaal der Konzert- und Kongresshalle. Starke weiter: „Ich möchte im Namen der Stadt Bamberg – aber auch ganz persönlich – herzlich danken. Sehen Sie diese Auszeichnung bitte als Anerkennung dafür, dass Sie Verantwortung für andere und das Gemeinwohl übernehmen.“
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eFootball
Anmeldung für die BFV eClub Championship 2021 gestartet
Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) sucht bei der BFV eClub Championship 2021 zum dritten Mal das beste Freistaat-Team an der Konsole. Vom 22. März bis 8. April werden im bayerischen Pokalwettbewerb zunächst die sieben Bezirksmeister ausgespielt. Die Anmeldung ist ab sofort möglich.
Die Bezirkssieger qualifizieren sich nicht nur für das Finalturnier im Sommer, für das Vorjahresfinalist TSV Oettingen gesetzt ist, sondern gewinnen auch 200 Euro für die Vereins- oder Mannschaftskasse. Beim Finalturnier winken dem Gewinner-Verein eine Siegprämie in Höhe von 500 Euro, ein Siegerpokal sowie 20 Caps von Turnier-Presenter Bavarian Caps. Die Wettbewerbe werden über die offizielle BFV-eFootball-Plattform http://www.bfv-esports.de ausgetragen.
„Der bayerische Pokalwettbewerb im eFootball hat sich etabliert und geht bereits in seine dritte Auflage. Das Leistungsniveau dürfte in diesem Jahr noch einmal steigen. Schließlich haben viele Menschen die Corona-Pandemie und das damit einhergehende Trainings- und Spielverbot dazu genutzt, um ihre Leidenschaft für den Fußball an der Konsole auszuleben und an ihren Fertigkeiten im eFootball zu feilen“, erklärt BFV-Vizepräsident Robert Schraudner, der im BFV-Präsidium für das Thema eFootball zuständig ist.
Gespielt wird FIFA 21 auf der Playstation 4 in 2er-Teams und im 90er-Modus. Mindestens ein Teammitglied muss Mitglied in dem Verein sein, für den er oder sie bei der BFV eClub Championship an den Start geht. Jeder Klub darf bis zu drei Mannschaften zum Wettbewerb, der im „Sudden Death 2 vs. 2“ ausgetragen wird, melden. Ausgewählt werden dürfen nur die in FIFA 21 verfügbaren bayerischen Teams (Bundesliga bis 3. Liga).
Auch Ausrichtung von eigenen eFootball-Vereins- und Fanturnieren möglich
Amtierender Champion ist KSD Croatia Nürnberg. Die Mittelfranken setzten sich in der letztjährigen Auflage, in der insgesamt 176 Teams bzw. 352 Teilnehmer*innen an den Start gingen, durch und besiegten im Finale den Premierensieger TSV Oettingen, der die BFV eClub Championship 2019 für sich entscheiden konnte. Das Endspiel 2020 erreichte via Facebook-Livestream über 230.000 Menschen.
Der BFV bietet neben der eClub Championship mit der BFV eFootball League by Bayernwerk, dem BFV eSports Cup by M‑net, der in dieser Saison neu gegründeten BFV eFootball Landesliga sowie der Landesverbands-Trophy als Qualifikation für den DFB-ePokal-Wettbewerb weitere attraktive eFootball-Formate an. Außerdem ermöglicht der BFV die Ausrichtung von eigenen eFootball-Vereins- und Fanturnieren über seinen hauseigenen eSports-Hub www.bfv-esports.de
Termine der Online-Bezirksturniere
Montag, 22. März: Schwaben
Mittwoch, 24. März: Mittelfranken
Donnerstag, 25. März: Oberpfalz
Montag, 29. März: Oberfranken
Mittwoch, 31. März: Unterfranken
Dienstag, 6. April: Oberbayern
Donnerstag, 8. April: Niederbayern
Corona-Pandemie
BFV-Präsident Rainer Koch zur Lage des Amateurfußballs
Der Amateurfußball befindet sich weiterhin im Lockdown. Was bedeutet das? Wie viele Sorgen muss man sich um die Zukunft machen? Was denken und tun die Verbände? Was muss passieren? Dr. Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) und 1. DFB-Vizepräsident Amateure, bezieht im Interview klar Stellung, wie der Bayerische Fußball-Verband mitteilt. Er betont, wo und warum der Breitensport stärker ins Bewusstsein rücken muss. Darüber hinaus erklärt er, weshalb der Amateurfußball trotz aller Herausforderungen mit Hoffnung und ohne Angst nach vorne blicken sollte.
Herr Koch, wie beurteilen Sie die aktuelle Situation des Amateurfußballs im zweiten Lockdown?
Rainer Koch: Klar ist: Der Amateursport benötigt eine greifbare Perspektive, ein Signal, wann wir wieder zurück auf die Sportplätze können – Schritt für Schritt, sehr verantwortungsvoll, mit den Hygienekonzepten der Vereine, die sich schon beim Re-Start im vergangenen Sommer bewährt haben. Der Amateurfußball und der gesamte Breitensport sind seit Beginn der Pandemie ein verlässlicher Partner der Politik. Der Sport hat sich immer zurückgenommen und in den Dienst der Covid-19-Bekämpfung gestellt – und das trotz der immensen Zahl an Menschen, die Fußball in ihrer Freizeit spielen. Wir haben nie eine Sonderrolle für uns beansprucht, sondern unsere Interessen im Sinne der Sache hinten angestellt. Jetzt muss der Amateurfußball mit seinen akribisch ausgearbeiteten und nachweislich nahezu perfekt umgesetzten Hygienekonzepten dringend von der Politik als fester Teil der Lösung gesehen werden, wenn wir über Lockerungen sprechen.
Warum?
Rainer Koch: Den gesamten Breitensport in der Diskussion völlig außen vor zu lassen, wird sonst schlimme Folgen für unsere Gesellschaft haben, speziell bei den Kindern und Jugendlichen, wie zuletzt auch Ralf Rangnick deutlich gemacht hat. Keiner versteht es, wenn Wechselunterricht in Schulen stattfindet, am Nachmittag die Kinder unter Aufsicht und Einhaltung etwaig notwendiger Regeln aber nicht an der frischen Luft gemeinsam trainieren dürfen. Der organisierte Vereinssport bietet hier einen sehr wichtigen Anker. Speziell der Fußball hat als Freiluftsport nachgewiesen, mit seinen Konzepten keine Risikoquelle zu sein.
Wie wichtig ist der Amateursport?
Rainer Koch: Sehr – und zwar sowohl unter gesellschaftlichen Gesichtspunkten als auch im Sinne der allgemeinen Gesundheitsförderung. Wir wünschen uns ein deutlich stärkeres Bewusstsein und mehr Sensibilität für die Wichtigkeit des Amateursports. Laut Studien der Weltgesundheitsorganisation WHO bewegten sich schon vor Corona rund 80 Prozent der Jungen und 88 Prozent der Mädchen in Deutschland sportlich zu wenig. Breitensport muss also noch viel wichtiger werden und darf nicht stiefmütterlich behandelt werden. Unsere Sportvereine bieten eine hervorragende Grundlage, um darauf aufzubauen. Dies gilt es nachhaltig zu schützen und zu fördern.
Laut einigen Medien geht die große Angst unter den Vereinen im Amateurfußball um.
Rainer Koch: Die Situation für den Amateurfußball und seine Vereine ist schwierig und eine Verlängerung des Lockdowns würde die Situation natürlich nicht verbessern. Es ist aber nicht angebracht, Untergangsszenarien an die Wand zu werfen und weitere Ängste zu schüren. Dafür gibt es keine valide, umfassende Faktengrundlage. Der DFB plant aktuell eine Umfrage unter Deutschlands Amateurvereinen, um ein detaillierteres Bild zu erhalten. Die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr waren in der Fläche, dass während des ersten Lockdowns ein erkennbarer Rückgang an Neueintritten in Vereinen zu verzeichnen war, während die Zahl der Mitgliedsaustritte im Vergleich zu den Vorjahren relativ stabil war. Nach dem Re-Start setzte dann ein klarer Aufholeffekt – auch bei der Ausstellung von neuen Spielerpässen – ein, der durch den zweiten Lockdown wieder gestoppt wurde.
Rennen den Vereinen die Mitglieder weg?
Rainer Koch: Wir stellen fest, dass sich viele Mitglieder solidarisch zeigen – vor allem im ländlichen Bereich. Signifikantere Zahlen an Austritten betreffen nach unseren Beobachtungen eher Großvereine, die im Alltag beispielsweise mit Kursangeboten arbeiten. Kann der Kurs nicht mehr stattfinden, treten viele aus, weil die grundsätzliche Bindung der Person an den Verein, der in diesem Fall vor allem Dienstleister ist, geringer ist. Das „klassische“ Vereinsmitglied, das zum Beispiel zu einer Mannschaft gehört, ist deutlich weniger betroffen.
Wie fällt Ihr Blick nach vorne aus?
Rainer Koch: Wir sollten vor allem die Chancen sehen. Der vergangene Sommer hat gezeigt, dass sehr viele Menschen voller Begeisterung auf die Sportplätze zurückgekehrt sind, um wieder Fußball zu spielen, bekannte Gesichter zu sehen, die verbindende Kraft des Fußballs und des sozialen Umgangs zu genießen. Dank der Hygienekonzepte ist das beispielhaft gelungen. Viele haben große Sehnsucht danach, wieder raus zu kommen. Der Fußball kann hier ein tolles Angebot schaffen, gerade für Kinder und Jugendliche. Der organisierte Vereinssport bietet dafür einen geschützten Raum. Wir tun also gut daran, uns in diesen harten Zeiten davon leiten zu lassen, wieder Begeisterung zu schaffen, statt uns von einer Furcht treiben zu lassen, nur Schadensbegrenzung zu betreiben. Der Fußball kann Vorbildfunktion haben.
Inwiefern ist der Amateurfußball aktuell finanziell in seiner Existenz bedroht?
Rainer Koch: In einer Umfrage des BFV unter den bayerischen Vereinen kam im Dezember 2020 unter anderem heraus, dass weniger Vereine eine Bedrohung ihrer Existenz wahrnehmen als noch im Frühjahr 2020, als die Pandemie neu war. Das wirtschaftliche Problem im Amateurfußball sind weniger die die fehlenden Eintrittsgelder der Spiele. Belastend für die Etats ist, dass den Vereinen ihre Veranstaltungen wie Sommerfeste oder Jugendturniere als Einnahmequelle fehlen. Auch Pachten für Vereinsgaststätten spielen zum Teil eine wichtige Rolle. Wichtig ist, dass die Vereine perspektivisch wieder ihre originären Angebote machen können – nämlich Sport zu treiben. Hinsichtlich der Finanzhilfen stellt sich das Bild je nach Bundesland unterschiedlich dar. In Bayern wurde beispielsweise die Übungsleiterpauschale verdoppelt, in anderen Bundesländern gab es direkte Hilfen vom Land.
Kann der DFB finanziell helfen?
Rainer Koch: Finanzielle Direkthilfen des DFB sind rechtlich nicht zulässig. Sie wären in nachhaltiger, flächendeckender Form auch unrealistisch. Hypothetisches Beispiel: Jeder Verein würde 5.000 Euro erhalten, dann wäre das angesichts unserer knapp 24.500 Vereine ein Gesamtvolumen von mehr als 122 Millionen Euro – ohne langfristigen Effekt.
Was können der DFB und seine Mitgliedsverbände stattdessen tun?
Rainer Koch: Die Verbände müssen mit Programmen und Inhalten überzeugen, gemeinsam mit den Vereinen Überzeugungsarbeit für den Breitensport leisten. Der DFB hat mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem Amateurbereich den Masterplan Amateurfußball entwickelt, der konkrete Verbesserungen bis 2024 zum Ziel hat, um gezielt die positiven Effekte der EURO 2024 im eigenen Land für den Breitensport zu nutzen. Denn wir dürfen nicht vergessen: Probleme und essenzielle Herausforderungen hatte der Amateurfußball bereits vor Corona. Beispielsweise die Frage: Wie bleiben der Fußball und seine Vereine attraktiv für Kinder und nicht zuletzt auch für Ehrenamtler? Die Pandemie ist wie in vielen anderen Gesellschaftsbereichen ein Brennglas, das Missstände deutlicher macht und Dringlichkeiten erhöht. Das ist dem DFB und seinen Mitgliedsverbänden bewusst und diese Aufgabe gehen wir an der Seite der Vereine weiter an. Mit Hoffnung statt Angst. Damit sich das riesige Potenzial des Amateursports in Zukunft wieder entfalten kann.
Verbands-Spielleiter Josef Janker im Interview
„Die Deadline setzt die Pandemie”
Das öffentliche und gesellschaftliche Leben bleibt hierzulande pandemiebedingt bis mindestens 14. Februar stark eingeschränkt. Verbandsspielleiter Josef Janker spricht im Interview über das Selbstverständnis des Amateurfußballs in Corona-Zeiten, detaillierte Planungen und eine Portion Optimismus.
Bis mindestens Mitte Februar kann der Ball auf keinen Fall rollen. Was bedeutet das für den Amateurfußball?
Josef Janker: Darauf hatten wir uns eingestellt, denn wir erleben alle ja aktuell, wie sehr uns die Pandemielage in die Knie zwingt. Unser gesellschaftliches Leben steht quasi still und der Fußball sollte in dieser schwierigen Situation auch hintenanstehen – das gehört zum Selbstverständnis. Aber natürlich machen wir uns im Verbands-Spielausschuss Gedanken, wie wir die weiterhin unterbrochene Saison zu Ende bringen können. Es bleibt dabei: Wir haben mit der Fortsetzungs-Entscheidung Zeit gewonnen, stehen noch nicht unter Druck. Aber natürlich wächst mit jedem Tag, den wir später loslegen können, auch die Herausforderung – für die Vereine und für unsere Spielleiter. Aber wir sind vorbereitet und profitieren jetzt davon, die Saison nicht abgebrochen zu haben. Stand heute bin ich optimistisch, dass wir selbst dann zu einem ordentlichen Ende kommen, wenn wir erst Ende März wieder loslegen können. Aktuell über einen Re-Start zu sprechen, ist der berühmte Blick in die Glaskugel.
Die für die Vereine noch ausstehenden Meisterschaftsspiele sind an zwei Händen abzuzählen. Aber es gibt ja noch den Liga-Pokal. Gibt es hier Überlegungen, ab wann klar ist, ob der überhaupt zeitlich noch gespielt werden kann?
Josef Janker: Wie gesagt, auch wenn es Kraftanstrengungen aller Beteiligten bedarf, so bin ich guter Dinge, dass wir auch das hinbekommen, sollten wir Ende März/Anfang April wieder spielen dürfen. Wir hatten ja immer klar kommuniziert, dass der Modus des Liga-Pokal angepasst werden kann, sollte es die Pandemielage erfordern. Sollte aufgrund von unüberwindbaren Terminnöten in einzelnen Ligen die Durchführung des Liga-Pokals nicht mehr möglich sein, wird er abgebrochen. Denn es gilt weiterhin: Die Meisterschaft genießt oberste Priorität. Mit den Bezirks-Spielleitern ist abgesprochen, dass wir jetzt, wo wir wissen, dass vor dem 15. Februar – und wohl auch nicht gleich in den Wochen danach – gespielt werden kann, alle am Liga-Pokal teilnehmenden Klubs befragen. Jeder muss und kann für sich selbst entscheiden, ob er weiterhin mitspielen möchte. Jeder Verein muss seine eigene Situation im Auge haben und sollte sich auch mit den Spielern und Trainern dazu austauschen. Es wird ja zwangsläufig so sein, dass viele Spiele dann auch unter der Woche ausgetragen werden müssen. Es gibt Vereine, für die nach der Lockdown-Verlängerung bereits feststeht, dass sie sich diese Strapazen nicht antun wollen und deshalb aus dem Wettbewerb aussteigen werden. Die Vereine hatten übrigens seit dem Beginn des Ligapokals die Möglichkeit des freiwilligen Rückzugs.
Das würde aber auch bedeuten, dass die Modi geändert werden müssten, oder?
Josef Janker: Ja, aber unsere Durchführungsbestimmungen sind hier ohnehin sehr detailliert und wir könnten rasch reagieren. Die nötigen Vorarbeiten hatten wir bereits im August vergangenen Jahres gemacht. Fest steht, dass wir bei einer Reduzierung der Mannschaften durch freiwillige Rückzüge eben Zeit gewinnen würden. Aber auch das ist ein Stochern im Nebel, deswegen wollen wir die Klubs ja auch aktiv angehen und offen fragen, wie sie sich den eigenen Fortgang vorstellen.
Eine Deadline gibt es also nicht?
Josef Janker: Die Deadline setzt die Pandemie, so schwer uns das allen fällt, aber das ist Fakt. Ich kann Vereine verstehen, die das nicht wirklich toll finden, aber Corona legt uns allen Fesseln an. Wir hatten solch eine Situation noch nie – und gerade deshalb braucht es jetzt ein Zusammenrücken und gegenseitiges Verständnis. Corona hat sich niemand ausgesucht. Das muss jeder anerkennen. Unser Land hat genügend Probleme, wenn ich beispielsweise an Schulen, Kitas oder die gesamte Wirtschaft denke. Der Amateurfußball sollte sich nicht auch selbst noch weitere Probleme machen. Beim Fußball reden wir nach wie vor im ganz überwiegenden Teil von einer Freizeitbeschäftigung.
Sollten die staatlichen Verbote länger andauern, was keiner hofft, gibt es dann auch Überlegungen, länger als geplant in den Frühsommer hinein zu spielen?
Josef Janker: Ja, grundsätzlich schon. In manchen Bezirken wird das ohnehin schon seit vielen Jahren praktiziert, da lassen wir ganz bewusst viel Raum bei der Spielplangestaltung. Einigen müssen wir uns bei den Schnittstellen zur und auf Verbandsebene sowie zur 3. Liga. Im Übergang von den Kreisen zum Bezirk sind die Saisonenden auch vor der Corona-Zeit schon unterschiedlich gewesen – das funktioniert auch jetzt. Und sollte die Pandemie tatsächlich noch viel, viel länger andauern als erhofft, so ergibt sich das Problem ja nicht nur in Bayern, sondern im ganzen Land.
Stichpunkt Regionalliga: Hier stehen die Termine für die Aufstiegsspiele den bayerischen Regionalligisten gegen den Nord-Vertreter bereits fest, die Saison muss hier am 8. Mai beendet sein.
Josef Janker: Ja, das ist der Stand von heute. Natürlich wissen wir um das Datum, und natürlich stehen wir im Kontakt mit dem Norden. Es bleibt uns gar nichts anderes übrig, als die Pandemielage im Blick zu halten und uns dann über die Ländergrenzen hinweg abzustimmen.
Umfrage unter Fußballvereinen
Zuspruch für BFV-Kurs in Pandemie-Zeiten steigt weiter
Der große Zuspruch der Vereine für die Entscheidung des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) im Frühjahr 2020, die Saison 2019//20 nicht abzubrechen, sondern bis Sommer 2021 sportlich zu Ende bringen zu wollen, ist noch einmal gestiegen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Sportberatungs- und Sportmarktforschungsunternehmen SLC Management im Auftrag des BFV durchgeführt hat. Demnach stieg die Zustimmung für den BFV-Kurs in Zeiten der COVID-19-Pandemie von 68,13 Prozent im Frühjahr auf heute 76,8 Prozent – aus der Zwei-Drittel-Zustimmung ist mehr als eine Drei-Viertel-Mehrheit geworden. An der erneuten Umfrage im Dezember 2020 hatten 1664 Vereinsfunktionäre aus dem gesamten Freistaat teilgenommen.
Ligapokal-Wettbewerb wurde angepasst
Hauptargument war es im Frühjahr, möglichst alle Entscheidungen über Auf- und Abstieg sportlich zu treffen und gleichzeitig bei einer möglichen erneuten und mittlerweile auch eingetretenen pandemiebedingten Aussetzung des Spielbetriebs nicht gleich zwei Spielzeiten zu gefährden und abbrechen zu müssen. Der BFV war der einzige der 21 Landesverbände unter dem Dach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), der sich für diesen Kurs entschieden hatte. Er nahm dafür auch die große Herausforderung in Kauf, gemeinsam mit Vereinsvertretern nicht nur alle Statuten an die Ausnahmesituation anzupassen, sondern auch alle komplexen Regelwerke zum Beispiel zu Vereinswechseln anzupassen, die Flexibilisierung des Spielbetriebs auszuarbeiten und einen bayernweit ausgespielten und ebenfalls flexibel durchführbaren Ligapokal-Wettbewerbs als attraktive Alternative für den Wegfall der regulären Spielzeit 2020//21 zu entwickeln. Außerdem erhob der BFV konsequenterweise von seinen rund 4600 Mitgliedsvereinen auch keine Meldegebühren im Jahr 2020, was die Klubs alleine um rund eine Million Euro entlastete.
Aktuell ist wegen des zweiten bundesweiten Lockdowns kein Spielbetrieb möglich und noch ist nicht absehbar, wann der Wettkampfbetrieb 2021 wieder aufgenommen werden kann. Um die noch ausstehenden und vorrangigen Meisterschaftsspiele der Saison 2019//20 durchzuführen, wurde der Ligapokal-Wettbewerb bereits auf Basis der verschiedenen implementierten Szenarien und entsprechend der regionalen und lokalen Rahmenbedingungen angepasst.
93,3 Prozent der Teilnehmer stehen, so die jüngsten Umfrageergebnisse, auch hinter der bereits Anfang November 2020 getroffenen Entscheidung des BFV, vorzeitig in die Winterpause gegangen zu sein.
Existenzsorgen der Vereine geringer, aber vielfältige und große Herausforderungen
In der umfassenden Befragung nahmen die Vereinsfunktionäre auch zum Krisenmanagement des BFV und ihren größten Sorgen in der Pandemie Stellung. Massiven Zuspruch bekommt der Bayerische Fußball-Verband für seinen Einsatz gegenüber der Politik für eine schnellstmögliche Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs insbesondere für Kinder und Jugendliche, des regulären Spielbetriebs und sein Engagement, diese Anliegen im Sinne des gesamten Sports sportartenübergreifend vorzutragen. 91,6 Prozent finden die Entscheidung, sich für den gesamten Sport in Bayern einzusetzen, richtig. 87,5 Prozent möchten, dass zumindest der Nachwuchs wieder schnellstmöglich in den Trainingsbetrieb einsteigen darf.
Präsent bleiben nach wie vor die Existenzsorgen der Vereinsfunktionäre. Die Quote stieg seit dem Frühjahr sogar von 13,5 auf jetzt 17,2 Prozent. Allerdings werden diese empfundenen Existenzsorgen nicht mehr ganz so dramatisch eingestuft wie das noch im Frühjahr der Fall gewesen ist: Seinerzeit gaben 21,7 Prozent an, dass ihre Existenzsorgen stark beziehungsweise sehr stark sind. Im Dezember sind es „nur“ noch 10 Prozent, die die Existenz ihres Vereins als so stark gefährdet einschätzen. Größte „Sorgentreiber“ sind der Wegfall von Vereins-Veranstaltungen und ‑Festivitäten sowie deren Einnahmen sowie der Verlust von Kindern und Jugendlichen für den Vereinsfußball.
„Auf der einen Seite ist es natürlich sehr gut zu wissen, dass die getroffenen Entscheidungen von einer überragenden Mehrheit der Vereine mitgetragen und für richtig gehalten werden. Dass die Zustimmungswerte nochmals gestiegen sind, spricht in der weiterhin stark angespannten Situation für sich. Das lässt zuversichtlich in die Zukunft blicken, denn allen Unkenrufen zum Trotz funktionieren Verband und Vereine ganz offensichtlich als ein wirklich starkes Team! Allerdings zeigt die Umfrage auch: Der Weg, den wir gemeinsam gehen müssen, ist noch ein weiter und die Herausforderungen sind ebenso vielfältig wie groß. Aber über allem steht eben die Botschaft dieser Umfrageergebnisse: Verband und Vereine stehen Seite an Seite, gehen gemeinsam durch diese Krise. Und deshalb werden wir diese Extremsituation auch bewältigen“, sagt BFV-Präsident Rainer Koch.
Die wichtigsten Zahlen der Umfrage:
Die BFV-Entscheidung, die Saison nicht abzubrechen, ist richtig:
Frühjahr: 68,13 Prozent, Dezember: 76,8 Prozent
Die BFV-Entscheidung, vorzeitig in die Winterpause zu gehen, ist richtig:
93,3 Prozent
Der BFV soll sich sportartenübergreifend bei politischen Entscheidungsträgern einsetzen:
91,6 Prozent.
Größte Vereinssorgen (sportlicher Bereich):
Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs:
Frühjahr: 72,3 Prozent, Dezember: 83,8 Prozent
Zeitpunkt Fortführung des Spielbetriebs:
Frühjahr: 84,3 Prozent, Dezember: 80 Prozent
keine Sorgen:
Frühjahr: 5,5 Prozent, Dezember: 7,8 Prozent
Größte Vereinssorgen (wirtschaftlicher Bereich):
Wegfall Veranstaltungen und Einnahmen:
Frühjahr: 82,1 Prozent, Dezember: 87,4 Prozent
Fehlende Einnahmen Tickets:
Frühjahr: 36,1 Prozent, Dezember: 70,1 Prozent
keine Sorgen:
Frühjahr: 7,1 Prozent, Dezember: 3,9 Prozent
Größte Vereinssorgen (organisatorischer Bereich):
Verlust von Kindern und Jugendlichen:
Dezember: 79,4 Prozent
Abhaltung von Mitgliederversammlungen:
Frühjahr: 54,1 Prozent, Dezember: 65,4 Prozent
keine Sorgen:
Frühjahr: 9,3 Prozent, Dezember: 2,8 Prozent