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Bayern

Bedeu­tung des bri­ti­schen Absatz­mark­tes für die Exportwirtschaft

Fünf Jah­re Aus­tritt des Ver­ei­nig­ten König­reichs aus dem Binnenmarkt

Die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. for­dert anläss­lich des fünf­jäh­ri­gen Jah­res­ta­ges des Aus­tritts des Ver­ei­nig­ten König­reichs am 1. Febru­ar aus dem EU-Bin­nen­markt und der Zoll­uni­on eine Stär­kung der Handelsbeziehungen.

„Auch heu­te noch sind unse­re Unter­neh­men tag­täg­lich mit den erschwer­ten wirt­schaft­li­chen Bedin­gun­gen durch Han­dels­hemm­nis­se im Außen­han­del kon­fron­tiert. Dabei brau­chen wir gera­de in die­sen Zei­ten star­ke Part­ner für mehr Frei­han­del und wirt­schaft­li­che Koope­ra­ti­on“, ‚“ sag­te vbw Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt. Vor allem mit Blick auf die erwart­ba­re pro­tek­tio­nis­ti­sche Trump-Prä­si­dent­schaft und die Andro­hung von Straf­zöl­len ste­he für die baye­ri­sche Wirt­schaft viel auf dem Spiel. Bay­ern benö­ti­ge drin­gend mehr alter­na­ti­ve Absatz­märk­te. Das Ver­ei­nig­te König­reich sei hier ein attrak­ti­ver Part­ner. Fünf Jah­re nach dem Brexit wer­de es Zeit, die Bezie­hun­gen zu Groß­bri­tan­ni­en wie­der zu inten­si­vie­ren und zu stärken.


Das Ver­ei­nig­te König­reich bie­te viel zuletzt unge­nutz­tes Potenzial

Die vbw for­dert daher wei­te­re ergän­zen­de bila­te­ra­le Ver­ein­ba­run­gen. „Das Han­dels- und Koope­ra­ti­ons­ab­kom­men war ein wich­ti­ger Schritt, um das Schlimms­te zu ver­hin­dern. Gleich­zei­tig stel­len Son­der­vor­schrif­ten im Dienst­leis­tungs­han­del, der hohe büro­kra­ti­sche Auf­wand bei der Mobi­li­tät für Arbeits­su­chen­de sowie der auf­wän­di­ge Nach­weis der Erfül­lung von Ursprungs­re­geln die Unter­neh­men wei­ter­hin vor gro­ße Pro­ble­me.“ Die Ver­län­ge­rung der CE-Kenn­zeich­nung für die meis­ten Waren auf unbe­stimm­te Zeit sei hier ein posi­ti­ves Signal. „Wir brau­chen ein­deu­tig mehr davon: Ein ‚Mutu­al Reco­gni­ti­on Agree­ment‘ für sämt­li­che Sek­to­ren, ein Ende des Fli­cken­tep­pichs an Rege­lun­gen im Dienst­leis­tungs­han­del sowie eine Sen­kung der Hür­den bei der gegen­sei­ti­gen Aner­ken­nung von Qua­li­fi­ka­tio­nen. Nur so schaf­fen wir Pla­nungs­si­cher­heit und die Basis für einen erfolg­rei­chen und nach­hal­ti­gen wirt­schaft­li­che Aus­tausch“, erläu­tert Brossardt.

Mit einem Han­dels­vo­lu­men von rund 16 Mil­li­ar­den Euro war das Ver­ei­nig­te König­reich im Jahr 2024 nur noch der zehnt­wich­tigs­te Han­dels­part­ner Bay­erns. Seit dem Brexit neh­me die wirt­schaft­li­che Bedeu­tung des Ver­ei­nig­ten König­reichs für die baye­ri­sche Wirt­schaft ab. Trotz­dem sei­en 2024 baye­ri­sche Pro­duk­te im Wert von 11,7 Mil­li­ar­den Euro dort­hin expor­tiert wor­den, somit immer­hin 5,2 Pro­zent aller baye­ri­schen Expor­te. Das Ver­ei­nig­te König­reich bie­te viel zuletzt unge­nutz­tes Poten­zi­al. „Vor allem mit Blick auf die unbe­re­chen­ba­re geo­po­li­ti­sche Gemenge­la­ge sowie auf die zuneh­men­den welt­wei­ten Han­dels­hemm­nis­se gilt es, unse­re Wirt­schafts­be­zie­hun­gen wie­der zu stär­ken. Dies wäre ein wich­ti­ger Schritt, um unse­re Export­wirt­schaft wei­ter zu diver­si­fi­zie­ren und kri­sen­fest zu machen“, so Brossardt.

Inter­na­tio­na­ler Tag der Bil­dung am 24. Januar

vbw betont Schlüs­sel­rol­le von Bil­dungs­qua­li­tät für Wettbewerbsfähigkeit

Mit dem Inter­na­tio­na­len Tag der Bil­dung am 24. Janu­ar erin­nert die Welt­ge­mein­schaft an ihre Ver­pflich­tung, im Rah­men der Nach­hal­tig­keits­agen­da bis zum Jahr 2030 für alle Men­schen welt­weit und ein Leben lang für gute, inklu­si­ve und chan­cen­ge­rech­te Bil­dung zu sor­gen. Anläss­lich des Welt­ta­ges betont die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. den Stel­len­wert von Bil­dungs­qua­li­tät für die inter­na­tio­na­le Wett­be­werbs­fä­hig­keit Deutsch­lands und des Freistaats

„Damit unse­re Unter­neh­men lang­fris­tig wett­be­werbs- und zukunfts­fä­hig blei­ben, sind sie auf qua­li­fi­zier­te Arbeits- und Fach­kräf­te ange­wie­sen. Die Grund­la­ge für die Nach­wuchs­kräf­te­si­che­rung legen wir in der Schu­le, indem wir Kin­dern und Jugend­li­chen flä­chen­de­ckend qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge und bedarfs­ge­rech­te Bil­dungs­an­ge­bo­te zur Ver­fü­gung stel­len“, macht vbw-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt klar.

Ins­be­son­de­re digi­ta­le Kom­pe­ten­zen sind laut vbw am Arbeits­markt inzwi­schen Schlüs­sel­fer­tig­kei­ten. „Wir müs­sen die Digi­ta­li­sie­rung an baye­ri­schen Schu­len vor­an­trei­ben, digi­ta­le Lehr- und Lern­for­ma­te in Unter­richt als ‚New Nor­mal‘ ver­an­kern und die jun­gen Men­schen dabei unter­stüt­zen, kon­ti­nu­ier­lich digi­ta­le Sou­ve­rä­ni­tät zu ent­wi­ckeln“, führt Bros­sardt aus. Das gehe auch aus der Stu­die „Digi­ta­le Bil­dung an Baye­ri­schen Schu­len zwi­schen Pan­de­mie und KI“ her­vor, die vom Lehr­stuhl für empi­ri­sche Päd­ago­gik und Päd­ago­gi­sche Psy­cho­lo­gie der LMU Mün­chen im Auf­trag der vbw erstellt und Ende ver­gan­ge­nen Jah­res der Öffent­lich­keit vor­ge­stellt wur­de. Die Digi­ta­li­sie­rung an Baye­ri­schen Schu­len habe sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren spür­bar beschleu­nigt. „Wir müs­sen den Schub nut­zen und ins­be­son­de­re beim Ein­satz von KI momen­tan noch unge­nutz­te Poten­zia­le heben“, bilan­ziert Brossardt. 

Dass der Bil­dungs­stand­ort Bay­ern bereits hohe Bil­dungs­qua­li­tät vor­wei­sen kann, zei­ge der erneu­te zwei­te Platz des Frei­staats beim Bil­dungs­mo­ni­tor 2024 der Initia­ti­ve Neue Markt­wirt­schaft (INSM). „Unser Schul­sys­tem ist tra­di­tio­nell stark. Der Nach­wuchs hat hier in Bay­ern gute Vor­aus­set­zun­gen, um früh die Grund­la­gen für eine erfolg­rei­che beruf­li­che Zukunft zu schaf­fen“, betont Bros­sardt. „Wir dür­fen uns mit Blick auf das bun­des­weit ins­ge­samt abneh­men­de Bil­dungs­ni­veau dar­auf aber nicht aus­ru­hen. Im Gegen­teil, wir müs­sen die guten Bil­dungs­an­ge­bo­te im Frei­staat schul­art­über­grei­fend kon­se­quent wei­ter­ent­wi­ckeln. Der Nach­wuchs braucht indi­vi­du­el­le und dif­fe­ren­zier­te För­de­rung, ins­be­son­de­re bei der Sprach­kom­pe­tenz. Sie schafft fächer­über­grei­fend die Grund­la­ge für den schu­li­schen Erfolg unse­rer Fach­kräf­te von morgen.“

Baye­ri­scher Außen­han­del im Novem­ber 2024

Expor­te ein­ge­bro­chen, auch in die USA und nach China

Die baye­ri­schen Expor­te ver­zeich­ne­ten laut der heu­te vom Lan­des­amt für Sta­tis­tik ver­öf­fent­lich­ten Zah­len im Novem­ber 2024 einen Rück­gang um über elf Pro­zent gegen­über dem Vor­jah­res­mo­nat auf 18,7 Mil­li­ar­den Euro. „Wir müs­sen wie­der mehr Wirt­schaft wagen“, so die For­de­rung der vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. dazu.

„Auch die Expor­te in die USA – unse­rem wich­tigs­ten Export­markt – gin­gen im Novem­ber um knapp zehn Pro­zent auf 2,6 Mil­li­ar­den Euro zurück. Im Jah­res­ver­lauf sehen wir eine kla­re Abwärts­dy­na­mik“, erläu­tert Bert­ram Bros­sardt, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. Die stark gesun­ke­nen Expor­te in die USA sind aus Sicht der vbw ein dra­ma­ti­sches Signal. „Im Dezem­ber und Janu­ar erwar­ten wir bei den Expor­ten in die USA etwas bes­se­re Zah­len, da die Unter­neh­men wegen der Unwäg­bar­kei­ten auf dem US-Markt noch so weit wie mög­lich ihre Lager auf­ge­füllt haben dürf­ten. Aber für die Zeit danach sind wir sehr skep­tisch. Wir sehen Trumps Ankün­di­gun­gen von Straf­zöl­len auf US-Impor­te in Höhe von zehn bis 20 Pro­zent mit gro­ßer Sor­ge. Die­se wür­den Pro­duk­te baye­ri­scher Her­stel­ler teu­rer und damit weni­ger wett­be­werbs­fä­hig auf dem US-Markt machen. Kommt es als Fol­ge der US-Zollan­he­bun­gen zu Gegen­re­ak­tio­nen und dadurch zu einem all­ge­mei­nen Anstieg der Han­dels­hemm­nis­se welt­weit, wären Deutsch­land und Bay­ern als beson­ders export­ori­en­tiert über­durch­schnitt­lich betrof­fen. Ein Wett­lauf bei Straf­zöl­len kennt nur Ver­lie­rer“, gibt Bros­sardt zu Bedenken.

Die Expor­te in die rest­li­chen EU-Staa­ten gin­gen im Novem­ber eben­falls um 10,1 Pro­zent gegen­über dem Vor­jah­res­mo­nat zurück. „Die Aus­fuh­ren nach Chi­na nah­men im Novem­ber sogar um über 25 Pro­zent ab. Damit ver­zeich­ne­ten die Aus­fuh­ren in alle füh­ren­den Export­län­der deut­li­che Rück­gän­ge. Ledig­lich die Aus­fuh­ren auf den afri­ka­ni­schen Kon­ti­nent nah­men um über elf Pro­zent zu – eine Regi­on, die wir ver­stärkt in den Blick neh­men soll­ten“, so Brossardt.

Die Rück­gän­ge beim Export zei­gen sich über alle Bran­chen und Waren­grup­pen hin­weg. „Die Expor­te von phar­ma­zeu­ti­schen Erzeug­nis­sen san­ken sogar um fast 33 Pro­zent, die von Pkw gin­gen um über­durch­schnitt­li­che 14 Pro­zent zurück“, erläu­tert Bros­sardt und ergänzt: „Erneut zeigt sich: 2024 war wirt­schaft­lich ein ver­lo­re­nes Jahr. Die neue Regie­rung muss mutig han­deln. Wir brau­chen Ver­än­de­rungs­be­reit­schaft und mehr Frei­heit für unse­re Unter­neh­men statt Gän­ge­lung. Wir müs­sen wie­der mehr Wirt­schaft wagen“, so Bros­sardt abschließend.

Eine Hei­mat für Unter­neh­men ohne Tarifbindung

25 Jah­re Baye­ri­scher Unter­neh­mens­ver­band Metall und Elek­tro e. V.

Genau heu­te vor 25 Jah­ren hat bay­me – der Baye­ri­sche Unter­neh­mens­ver­band Metall und Elek­tro e. V. sei­ne Arbeit auf­ge­nom­men, wie der Ver­band mit­teilt. bay­me sei ergän­zend zum Tarif­trä­ger­ver­band vbm – Ver­band der Baye­ri­schen Metall- und Elek­tro-Indus­trie e. V. gegrün­det wor­den, um den Unter­neh­men, die die Tarif­bin­dung nicht anwen­den wol­len, eine Hei­mat in der M+E‑Familie zu geben.

Die Zahl der bay­me Mit­glie­der ist über die Jah­re ste­tig gewach­sen, mitt­ler­wei­le zählt der Ver­band rund 3.600 Mit­glie­der. „Wir unter­stüt­zen unse­re Mit­glieds­un­ter­neh­men bei vie­len betrieb­li­chen Her­aus­for­de­run­gen. Wir bera­ten sie in arbeits­recht­li­chen sowie arbeits­wis­sen­schaft­li­chen Fra­gen und neh­men für sie Pro­zess­ver­tre­tun­gen vor den Arbeits­ge­rich­ten wahr“, sagt Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt. Außer­dem wer­de pra­xis­na­hes Wis­sen in Schu­lun­gen und Ver­an­stal­tun­gen ver­mit­telt und mit den Ser­vices des Ver­ban­des die Mit­glieds­un­ter­neh­men unter­stützt, ihre Wett­be­werbs­fä­hig­keit im glo­ba­len Wett­be­werb zu erhal­ten und auszubauen.

Bros­sardt mach­te klar, dass die Mit­glie­der des Ver­ban­des der­zeit gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen gegen­über­ste­hen. „Die Unter­neh­men sehen ihre Pro­duk­ti­on durch feh­len­de Auf­trä­ge beein­träch­tigt. Allein in Bay­erns Metall- und Elek­tro­in­dus­trie droht in den kom­men­den Mona­ten der Ver­lust von zehn­tau­sen­den Stel­len.“ In der gegen­wär­ti­gen Zeit gel­te es, die Unter­neh­men zu ent­las­ten, ins­be­son­de­re von Büro­kra­tie sowie von den hohen Kos­ten für Ener­gie, Steu­ern und Sozi­al­ab­ga­ben. Die neue Bun­des­re­gie­rung müs­se schnell umsteu­ern, um sin­ken­de Inves­ti­tio­nen, zuneh­men­de Insol­ven­zen und Abwan­de­run­gen von Unter­neh­men ins Aus­land zu stop­pen. „Das machen wir auch im gegen­wär­ti­gen Bun­des­tags­wahl­kampf gegen­über den poli­ti­schen Par­tei­en deut­lich. Als gro­ßes Netz­werk in unse­rer Bran­che neh­men wir so unse­re Ver­ant­wor­tung für den Indus­trie­stand­ort Bay­ern wahr“, erklär­te Brossardt.

Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirtschaft

Bay­erns Wirt­schaft steckt in der Rezession

Die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. for­dert im Rah­men eines wirt­schaft­li­chen Rück­blicks auf das Jahr 2024 eine grund­le­gen­de und schnel­le Wirt­schafts­wen­de. Das neue vbw-Dash­board zei­ge eine besorg­nis­er­re­gen­de Ent­wick­lung. Beson­ders die Schwä­che von Bau­ge­wer­be und Indus­trie tref­fe auch die baye­ri­sche Wirt­schaft stark.

„Die deut­sche Wirt­schaft steckt in der Kri­se. Das Brut­to­in­lands­pro­dukt (BIP) dürf­te in die­sem Jahr bes­ten­falls sta­gnie­ren, wahr­schein­lich geht es sogar erneut leicht zurück. Vor allem Bau­ge­wer­be und Indus­trie befin­den sich in der Rezes­si­on“, so vbw-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Bert­ram Bros­sardt. Das tref­fe die baye­ri­sche Wirt­schaft beson­ders hart. Bei­de Sek­to­ren hät­ten eine über­durch­schnitt­li­che Bedeu­tung für den Frei­staat. Die dra­ma­ti­schen Ein­brü­che in die­sen Bran­chen zögen die gesamt­wirt­schaft­li­che Lage in Bay­ern wei­ter nach unten. „Fakt ist: Unse­re Indus­trie braucht end­lich den Befrei­ungs­schlag raus der Kri­se. Der ent­schei­den­de Schlüs­sel für Bay­ern liegt in der wirt­schafts­po­li­ti­schen Neu­aus­rich­tung der Bun­des­po­li­tik. Hier muss die neue Bun­des­re­gie­rung gleich zu Beginn anpacken“,

Die bis­lang vor­lie­gen­den Wirt­schafts­da­ten für das Jahr 2024 zeich­ne­ten ein alar­mie­ren­des Bild. „Indus­trie­pro­duk­ti­on und Bau­ge­wer­be ver­zeich­ne­ten im Frei­staat in den ers­ten zehn Mona­ten des Jah­res ein Minus von 5,0 Pro­zent und 9,1 Pro­zent. Die Stim­mung bei den baye­ri­schen Unter­neh­men ist dem ifo-Kon­junk­tur­test zufol­ge dar­über hin­aus an einem Tief­punkt ange­langt“, erläu­tert Bros­sardt. Die Betrie­be, die ihre wirt­schaft­li­che Lage als schlecht bezeich­nen, über­wö­gen deut­lich gegen­über den posi­tiv gestimm­ten Unter­neh­men. „Mehr noch: mit Blick auf die anste­hen­den Mona­te sind deut­lich mehr Betrie­be pes­si­mis­tisch als opti­mis­tisch. Auch am Arbeits­markt sind die Fol­gen spür­bar. Seit Mai 2024 lie­gen die Arbeits­lo­sen­zah­len in Bay­ern durch­ge­hend im zwei­stel­li­gen Pro­zent­be­reich über den jewei­li­gen Vor­jah­res­wer­ten. Das zeigt: Es bro­delt an allen Ecken und Enden.“

Aus Sicht der vbw müs­se die neue Bun­des­re­gie­rung zügig eine umfas­sen­de Wen­de in der Wirt­schafts­po­li­tik ein­lei­ten. Es bestehe die rea­le Gefahr, dass uns 2025 das nächs­te wirt­schaft­lich ver­lo­re­ne Jahr dro­he – mit all sei­nen Fol­gen. „Die­ses Risi­ko kön­nen wir nicht ver­ant­wor­ten. Dies gilt auch mit Blick auf den immer rau­er wer­den glo­ba­len Wett­be­werb und der Ankün­di­gung von US-Straf­zöl­len durch den Prä­si­den­ten unse­res größ­ten wirt­schaft­li­chen Absatz­mark­tes, Donald Trump in den USA. Die Neu­wah­len im Febru­ar bie­ten hier die Chan­ce, den Grund­stein zu einem wirt­schaft­li­chen Come­back zu legen“, so Bros­sardt abschlie­ßend. Das neue vbw-Dash­board ver­schafft einen aktu­el­len und kom­pak­ten Über­blick über die wich­tigs­ten Kon­junk­tur­in­di­ka­to­ren in Bay­ern. Eine Über­sicht über die gesamt­wirt­schaft­li­che Lage in Bay­ern ist hier im vbw-Kon­junk­tur-Dash­board zu finden.

Ver­dienst­ab­stand zwi­schen Frau­en und Männern

Bay­erns Gen­der Pay Gap lag 2023 bei 21 Prozent

Der Ver­dienst­ab­stand zwi­schen Frau­en und Män­nern, der Gen­der Pay Gap, lag in Bay­ern im Jahr 2023 bei 21 Pro­zent. Auch der um struk­tu­rel­le Unter­schie­de berei­nig­te Wert zeigt einen Unterschied.

Der Gen­der Pay Gap (GPG) beschreibt den Ver­dienst­ab­stand pro Stun­de zwi­schen Frau­en und Män­nern. Die Ursa­chen hier­für kön­nen laut Sta­tis­ti­schem Bun­des­amt unter­schied­lich sein. Frau­en arbei­ten bei­spiels­wei­se in schlech­ter bezahl­ten Beru­fen oder errei­chen sel­te­ner Füh­rungs­po­si­tio­nen als Män­ner. Eini­ge Frau­en erhal­ten auch dann von ihrem Arbeit­ge­ber weni­ger Bezah­lung, wenn Tätig­keit, Bil­dungs­weg und Erwerbs­bio­gra­fie ver­gleich­bar mit denen der männ­li­chen Kol­le­gen sind.

Unter­schie­den wird dabei wei­ter­hin zwi­schen dem unbe­rech­tig­ten und dem berei­nig­ten Gen­der Pay Gap. Die unbe­rei­nig­te Vari­an­te bezif­fert den pro­zen­tua­len Unter­schied zwi­schen dem durch­schnitt­li­chen Brut­to­stun­den­ver­dienst von Frau­en im Ver­gleich zu dem der Män­ner. Bei die­sem Wert wer­den struk­tu­rell beding­te Unter­schie­de zwi­schen den Geschlech­tern nicht berück­sich­tigt. Unter­schie­de zwi­schen den Geschlech­tern zei­gen sich zum Bei­spiel bei der Berufs­wahl, dem Beschäf­ti­gungs­um­fang, dem Bil­dungs­stand, der Berufs­er­fah­rung oder dem Anteil in Führungspositionen.

Beim berei­nig­ten GPG wird jener Teil des Ver­dienst­ab­stands her­aus­ge­rech­net, der auf Struk­tur­un­ter­schie­de zwi­schen den Geschlech­tern zurück­zu­füh­ren ist. Er misst somit die Ver­dienst­lü­cke zwi­schen Frau­en und Män­nern mit ver­gleich­ba­ren arbeits­markt- und berufs­re­le­van­ten Eigenschaften.

GPG wird kleiner

Wie das baye­ri­sche Lan­des­amt für Sta­tis­tik nun bekannt­ge­ge­ben hat, fiel der Brut­to­stun­den­ver­dienst im Jahr 2023 baye­ri­sche Frau­en mit im Schnitt 21,24 Euro um 5,61 Euro gerin­ger aus als der Durch­schnitts­ver­dienst von baye­ri­schen Män­nern (26,85 Euro pro Stun­de).
Damit lag Bay­erns unbe­rei­nig­ter GPG 2023 bei 21 Pro­zent. Somit hat­te Bay­ern 2023 den zweit­höchs­ten unbe­rei­nig­ten GPG Deutsch­lands. Nur Baden-Würt­tem­bergs Wert lag höher (22 Pro­zent). Deutsch­land­weit lag der unbe­rei­nig­te Gen­der Pay Gap 2023 bei 18 Prozent.

Der um struk­tu­rel­le Unter­schie­de zwi­schen Frau­en und Män­nern berei­nig­te Gen­der Pay Gap lag im Frei­staat im Jahr 2023 bei sie­ben Pro­zent oder 1,86 Euro pro Stunde.

Mit zuneh­men­dem Alter steigt die Ver­dienst­lü­cke zwi­schen den Geschlech­tern zudem. Eine deut­li­che Zunah­me des Ver­dienst­ab­stands zeigt sich ab dem Alter von 30 Jah­ren, also dem Durch­schnitts­al­ter von Frau­en bei der Geburt des ers­ten Kin­des (30,7 Jahre).

Im Ver­gleich zu den Wer­ten von vor zehn Jah­ren hat sich der Ver­dienst­ab­stand in Bay­ern und eben­so bun­des­weit aller­dings ver­bes­sert. So lag der unbe­rei­nig­te GPG im Frei­staat im Jahr 2014 noch bei 25 und im Bund bei 22 Prozent.

Ana­ly­se von Lärm­pro­ble­men von Hauptverkehrsstraßen 

Bay­ern­wei­ter Lärm­ak­ti­ons­plan: Betei­li­gung der Öffent­lich­keit startet

Ab sofort beginnt die Öffent­lich­keits­be­tei­li­gung zum bay­ern­wei­ten Lärm­ak­ti­ons­plan (LAP), teilt die beauf­trag­te Regie­rung von Ober­fran­ken mit. Ziel des LAP ist es, unter Mit­wir­kung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, vor­han­de­ne Lärm­pro­ble­me zu ana­ly­sie­ren und gege­be­nen­falls zu behe­ben sowie ruhi­ge Gebie­te vor einer Zunah­me des Lärms zu schützen.

In Bay­ern ist die Regie­rung von Ober­fran­ken mit der Lärm­ak­ti­ons­pla­nung für Haupt­ver­kehrs­stra­ßen außer­halb von Bal­lungs­räu­men und für Bun­des­au­to­bah­nen inner­halb von Bal­lungs­räu­men beauf­tragt. Das betrifft über 1.300 Gemein­den in Bayern.

In der jetzt anlau­fen­den ers­ten Pha­se erhal­ten die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger Gele­gen­heit, ihre per­sön­li­che Lärm­si­tua­ti­on mitzuteilen.

Bis zum 30. Sep­tem­ber kann jeder, der sich durch Lärm von Haupt­ver­kehrs­stra­ßen außer­halb von Bal­lungs­räu­men und Bun­des­au­to­bah­nen in Bal­lungs­räu­men gestört fühlt, an der zen­tra­len Lärm­ak­ti­ons­pla­nung für Bay­ern mit­wir­ken und sich zu sei­nen Lärm­pro­ble­men äußern.

Auf der Betei­li­gungs­platt­form  besteht die Mög­lich­keit einen Online-Fra­ge­bo­gen aus­zu­fül­len. Alter­na­tiv kann die­ser auch unter fol­gen­der Adres­se ange­for­dert wer­den: Regie­rung von Ober­fran­ken, SG 50, Post­fach 110165, 95420 Bayreuth.

Die Regie­rung von Ober­fran­ken wird anschlie­ßend die Rück­mel­dun­gen aus den Fra­ge­bö­gen erfas­sen, bün­deln und aus­wer­ten.
In einer zwei­ten Pha­se, die vor­aus­sicht­lich Ende 2023 beginnt, wer­den die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger dann noch­mals betei­ligt. Sie bekom­men Gele­gen­heit, sich zu die­sen Ergeb­nis­sen detail­liert zu äußern. Die­se Infor­ma­tio­nen aus der Bevöl­ke­rung aus bei­den Pha­sen flie­ßen dann in die Aus­ge­stal­tung der zen­tra­len Lärm­ak­ti­ons­pla­nung für Haupt­ver­kehrs­stra­ßen außer­halb von Bal­lungs­räu­men und für Bun­des­au­to­bah­nen in Bal­lungs­räu­men in Bay­ern ein. Der end­gül­ti­ge Lärm­ak­ti­ons­plan wird dann bis zum 18. Juli 2024 fer­tig­ge­stellt werden.

Baye­ri­sches Lan­des­amt für Statistik

Zuwan­de­rung: Bay­erns Bevöl­ke­rung um etwa eine Vier­tel­mil­lio­nen gewachsen

Wie das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Sta­tis­tik mit­teilt, zogen im Jahr 2022 erneut deut­lich mehr Men­schen nach Bay­ern als abwan­der­ten. So kamen etwa eine Vier­tel­mil­lio­nen Per­so­nen zwi­schen Janu­ar und Dezem­ber in den Frei­staat. Den Zuzug aus dem Aus­land mach­ten dabei vor allem ukrai­ni­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge aus.

Laut Baye­ri­schem Lan­des­amt für Sta­tis­tik wies die Wan­de­rungs­bi­lanz Bay­erns im Jahr 2022 mit 222.568 Per­so­nen einen Über­schuss von etwa einer Vier­tel­mil­lio­nen auf. Die­se Zahl ergibt sich aus der Dif­fe­renz zwi­schen 569.049 Zuzü­gen und 346.481 Fortzügen.

Der Groß­teil der Zuge­zo­ge­nen sei dabei mit 444.027 Per­so­nen aus dem Aus­land nach Bay­ern gekom­men. Aus dem rest­li­chen deut­schen Bun­des­ge­biet waren es 125.022 Men­schen. Von denen, die fort­zo­gen, gin­gen 226.772 ins Aus­land, wäh­rend 119.709 in Deutsch­land blie­ben. Ins­ge­samt zogen somit 2022 fast 170.000 Per­so­nen mehr nach Bay­ern als 2021, als es 52.772 waren.

Wie das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Sta­tis­tik wei­ter mit­teil­te, mach­ten etwa Drei­vier­tel der 222.568 Per­so­nen mit euro­päi­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit aus (164.309), dar­un­ter 3,5 Pro­zent aus der EU. Zu den hohen Ein­wan­de­rungs­zah­len aus Euro­pa habe dabei vor allem die Zuwan­de­rung von ukrai­ni­schen Staats­an­ge­hö­rig­kei­ten (130.200) bei­getra­gen, die vor Russ­lands Angriffs­krieg flüchteten.

Etwa 20 Pro­zent der aus dem Aus­land Ein­ge­wan­der­ten mach­ten außer­dem Per­so­nen mit asia­ti­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit aus (42.740). Knapp zwei Pro­zent kamen aus Nord- oder Süd­ame­ri­ka (3.374), knapp drei Pro­zent vom afri­ka­ni­schen Kontinent.

Auf­ge­schlüs­selt nach Staats­an­ge­hö­rig­keit, kamen 2022 130.200 Per­so­nen aus der Ukrai­ne nach Bay­ern, 10.493 aus Syri­en, 10.043 aus Afgha­ni­stan, 9.353 aus Rumä­ni­en, aus Indi­en 8.025, aus der Tür­kei 8.035, 6.386 aus dem Koso­vo und 4.637 aus der Rus­si­schen Föderation.

Inner­halb Bay­erns zogen 2022 589.626 Per­so­nen zwi­schen ein­zel­nen Gemein­den um. Das ist im Ver­gleich zum Vor­jahr (2021: 538.506) ein Plus von etwas über 51.000 Menschen.

Wie das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Sta­tis­tik auch berich­te­te, ver­buch­ten 2022 alle baye­ri­schen Regie­rungs­be­zir­ke ein Wan­de­rungs­plus. In Ober­bay­ern leben nun 74.614 Men­schen mehr, in Nie­der­bay­ern 24.190, in der Ober­pfalz 20.390, in Ober­fran­ken 18.352, in Mit­tel­fran­ken 34.461, in Unter­fran­ken 18.931 und in Schwa­ben 31.630.

Fast über­all in Bay­ern min­des­tens Gefah­ren­stu­fe 3

Hohe Wald­brand­ge­fahr in Bayern

Die Wald­brand­ge­fahr in Bay­ern bleibt ange­spannt. In wei­ten Tei­len des Frei­staats wur­de am Wochen­en­de erneut eine hohe Warn­stu­fe erreicht. Beson­ders ins Fran­ken war die Brand­ge­fahr sehr hoch.

Zu hohe Durch­schnitts­tem­pe­ra­tu­ren, zu wenig Nie­der­schlag, tro­cke­ne Böden: Auch Bay­erns Wäl­der lei­den unter den Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels. Wie das Staats­mi­nis­te­ri­um für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten bekannt­gab, herrsch­te am Wochen­en­de in fast allen Regie­rungs­be­zir­ken ent­spre­chend Waldbrandgefahr.

Im gan­zen Bun­des­land galt min­des­tens die mitt­le­re Warn­stu­fe 3. Für die Nord­hälf­te des Frei­staa­tes, und damit auch für die Bam­ber­ger Regi­on, sprach der ver­ant­wort­li­che Wet­ter­dienst sogar die Warn­stu­fe 4 aus. Zeit­wei­se am höchs­ten war die Wald­brand­ge­fahr am Wochen­en­de in den Bezir­ken Rhön-Grab­feld und Haß­ber­ge mit der Maxi­mal-Stu­fe 5. Eine Ent­span­nung der Gefah­ren­si­tua­ti­on erwar­tet das Staats­mi­nis­te­ri­um erst durch ergie­bi­ge Regenfällen.

Wald­mi­nis­te­rin Michae­la Kani­ber (CSU) appel­lier­te des­halb an alle Wald­be­su­che­rIn­nen, sehr auf­merk­sam zu sein. Zum Bei­spiel sol­le man sich unbe­dingt an das von März bis Okto­ber gel­ten­de Rauch­ver­bot im Wald hal­ten. „Im Wald gilt jetzt äußers­te Vor­sicht“, so Kani­ber, „denn die Blät­ter, Zwei­ge und Nadeln am Boden sind stroh­tro­cken und leicht ent­zünd­lich. Ein Fun­ke oder eine Ziga­ret­ten­kip­pe kön­nen aus­rei­chen, um einen fol­gen­schwe­ren Brand aus­zu­lö­sen. Offe­nes Feu­er oder Gril­len im Wald und in Wald­nä­he ist ein abso­lu­tes Tabu.“

Auch auf tro­cke­nem Gras zu par­ken ist laut Minis­te­ri­um wegen hei­ßer Fahr­zeug-Kata­ly­sa­to­ren gefähr­lich. Schon im Eigen­in­ter­es­se sol­le man des­halb kei­nes­falls auf leicht ent­zünd­ba­rem Unter­grund sein Auto oder Motor­rad abstel­len. Zudem bit­tet die Minis­te­rin alle Wald­be­sit­ze­rIn­nen, Holz oder Rei­sig nicht zu ver­bren­nen, son­dern abzu­trans­por­tie­ren oder zu hacken. Beson­ders hoch sei die Wald­brand­ge­fahr in lich­ten Kie­fern- und Fich­ten­wäl­dern, son­ni­gen Süd­hang­la­gen sowie in stark fre­quen­tier­ten Wäl­dern in den Ausflugsgebieten.

Baye­ri­sches Lan­des­amt für Statistik

Mehr Men­schen nach als von Bay­ern weggezogen

Im Jahr 2021 sind etwa 50.000 Per­so­nen mehr nach Bay­ern gezo­gen als weg­ge­zo­gen. Cir­ca die Hälf­te davon sind Men­schen mit asia­ti­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit. Glo­ba­le Ereig­nis­se schla­gen sich dem­ge­mäß in den Ein­wan­de­rungs­zah­len nie­der. Ers­te Zah­len aus dem Jahr 2022 zei­gen zudem die Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne-Kriegs auf die Zuzü­ge ukrai­ni­scher Staatsangehöriger.

Wie das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Sta­tis­tik am 7. Juli mit­teil­te zogen im Jahr 2021 erneut deut­lich mehr Men­schen nach Bay­ern als abwan­der­ten. Die Dif­fe­renz zwi­schen Zuzü­gen und Fort­zü­gen betrug von Anfang Janu­ar bis Ende Dezem­ber ins­ge­samt 52.772 Per­so­nen. 354.847 waren nach Bay­ern gezo­gen, 302.075 von Bay­ern weg. Damit lag der Wan­de­rungs­ge­winn deut­lich über dem Jah­res­wert von 2020. Damals zogen auf­grund der pan­de­mie­be­ding­ten Rei­se­be­schrän­kun­gen 33.238 Per­so­nen mehr in den Frei­staat als von ihm weg.

Aus dem Aus­land zogen 2021 236.551 Men­schen nach Bay­ern, aus dem rest­li­chen Bun­des­ge­biet 118.296. Von den Fort­zie­hen­den ver­lie­ßen 184.189 Per­so­nen das Bun­des­land in Rich­tung Aus­land, wäh­rend 117.886 in Deutsch­land blie­ben. Gegen­über dem Aus­land hat­te Bay­ern im Jahr 2021 somit einen Wan­de­rungs­ge­winn von 52.362 Per­so­nen. Gegen­über dem rest­li­chen Bun­des­ge­biet beläuft sich die Zahl auf 410 Personen.

Inner­halb Bay­erns kam es im Jahr 2021 zu 538.506 über­ge­meind­li­chen Wan­de­rungs­be­we­gun­gen. Das stellt im Ver­gleich zum Vor­jahr (2020: 553.292) ein Minus von etwas mehr als 14.000 inner­baye­ri­schen Umzü­gen dar.

Auf der Ebe­ne der baye­ri­schen Regie­rungs­be­zir­ke ver­zeich­ne­ten 2021 alle Lan­des­tei­le ein deut­li­ches Wan­de­rungs­plus. Ober­bay­ern wuchs um 6.098, Nie­der­bay­ern um 9.404, die Ober­pfalz um 6.985, Ober­fran­ken um 5.217 (Bam­berg um etwa 1.000), Mit­tel­fran­ken um 4.875, Unter­fran­ken um 6.526 und Schwa­ben um 13.667 Personen. 

Aus­wir­kung glo­ba­ler Ereignisse

Wie das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Sta­tis­tik wei­ter mit­teil­te, ent­fie­len 42 Pro­zent des Wan­de­rungs­über­schus­ses gegen­über dem Aus­land auf Per­so­nen mit einer euro­päi­schen Staats­an­ge­hö­rig­keit (21.991), dar­un­ter sie­ben Pro­zent mit einer EU-Staats­an­ge­hö­rig­keit (1 583). 48 Pro­zent des Wan­de­rungs­ge­winns mit dem Aus­land gehe hin­ge­gen auf Per­so­nen mit einer asia­ti­schen Staats­an­ge­hö­rig­keit (25.288) zurück. Damit hat sich der Anteil die­ser Grup­pe an der Gesamt­wan­de­rungs­dif­fe­renz mehr als ver­dop­pelt. In den Jah­ren 2017 bis 2020 lag er zwi­schen 18 und 21 Prozent.

Ins­be­son­de­re die ver­stärk­te Zuwan­de­rung aus Afgha­ni­stan, nach dem Abzug der NATO-Streit­kräf­te im Mai 2021, und aus Syri­en, wo seit 2011 Bür­ger­krieg herrscht, hat zu der außer­ge­wöhn­lich hohen Wan­der­be­we­gung aus Asi­en geführt.

Knapp sechs Pro­zent des Wan­de­rungs­ge­winns gegen­über dem Aus­land machen zudem Per­so­nen mit einer nord- oder süd­ame­ri­ka­ni­schen Staats­an­ge­hö­rig­keit (3.028) aus. Etwa vier Pro­zent kom­men von Men­schen mit einer afri­ka­ni­schen Staats­an­ge­hö­rig­keit (1.940).

Betrach­tet man ein­zel­ne Staats­an­ge­hö­rig­kei­ten, so gab es im Jahr 2021 die höchs­ten posi­ti­ven Aus­lands­wan­de­rungs­dif­fe­ren­zen bei Per­so­nen aus Rumä­ni­en (7.422), Syri­en (6.272), Afgha­ni­stan (5.107), dem Koso­vo (4.718), Bos­ni­en und Her­ze­go­wi­na (3.671) und tür­ki­schen (2.788) und ira­ki­schen (2.329) Staats­an­ge­hö­ri­gen. Bei die­sen Län­dern war die Zahl der Men­schen, die von dort nach Bay­ern zogen grö­ßer, als die Zahl derer, die Bay­ern in Rich­tung die­ser Län­der verließen.

Ers­te Zah­len für das Jahr 2022

Aus­wer­tun­gen vor­läu­fi­ger Daten für das ers­te Quar­tal 2022 zei­gen laut Lan­des­amt für Sta­tis­tik zudem die Aus­wir­kun­gen des rus­si­schen Kriegs gegen die Ukrai­ne. Der Wan­de­rungs­über­schuss ukrai­ni­scher Staats­an­ge­hö­ri­ger lag im Jahr 2021 bei ins­ge­samt 1.112 Per­so­nen. Im Janu­ar 2022 betrug der Sal­do 237 Per­so­nen und im Febru­ar 2.623 Per­so­nen. Im März 2022 stieg er auf fast 75.500 Per­so­nen und setz­te sich aus knapp 76.000 Zuzü­gen und etwa 500 Fort­zü­gen zusam­men. Rund 70 Pro­zent (52.880) der im März 2022 zuge­zo­ge­nen ukrai­ni­schen Staats­an­ge­hö­ri­gen waren weib­lich. Die rest­li­chen 30 Pro­zent waren nicht nur männ­lich, son­dern auch minderjährig.

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