vbm zur Pressekonferenz der IG Metall Bayern
Transformation und Standortkosten belasten die Automobilzulieferer in Bayern
Anlässlich der heutigen Pressekonferenz der IG Metall Bayern zur Situation der bayerischen Automobilzulieferindustrie betont der vbm – Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V., dass die Unternehmen alles versuchen, die Produktion am Standort aufrecht zu erhalten.
Anlässlich der heutigen Pressekonferenz der IG Metall Bayern zur Situation der bayerischen Automobilzulieferindustrie sagte der Hauptgeschäftsführer des vbm – Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V., Bertram Brossardt: „Auch nach unseren Berechnungen ist die Lage bedrohlich. Die bayerische Metall- und Elektroindustrie hat allein in diesem Jahr bereits rund 24.000 Stellen verloren und die Abbaupläne für die kommenden Jahre – vor allem auch der Automobilbauer und ‑zulieferer – sind ein ernsthaftes Warnsignal. Deshalb müssen wir zwingend bestehende Belastungen abbauen und die Rahmenbedingungen der Unternehmen insgesamt verbessern.“ Dazu zähle eine bezahlbare Stromversorgung und ein konsequenter Abbau unnötiger Berichts- und Dokumentationspflichten. Den Abbau der vielen bürokratischen Hürden fordere zu Recht auch die IG Metall.
Der vbm betont, dass die Unternehmen alles versuchen, die Produktion am Standort aufrecht zu erhalten. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der deutschen und bayerischen Automobilindustrie sei die Innovationskraft – und die stehe auf dem Spiel. „Denn viele Impulse kommen aus der Zuliefererbranche, und deren wirtschaftliche Entwicklung ist dramatisch. Unternehmen müssen Gewinne erzielen, um im internationalen Wettbewerb bestehen, weiter investieren und Arbeitsplätze am Standort Bayern halten zu können“, so Brossardt. „Außerdem benötigen sie mehr Planungssicherheit und zugleich größere finanzielle Handlungsspielräume. Eine Abkehr vom strikten Verbrenner-Verbot 2035 sehen wir, wie die IG Metall Bayern, daher als dringend nötig. Nur mit Technologieoffenheit kann die Transformation zu einer klimaneutralen Mobilität gelingen.“
Konjunktur und Marktentwicklung lassen sich kaum beeinflussen. Eine wichtige Stellschraube zur Verbesserung der Standortbedingungen und damit der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in Deutschland seien aber die Personalkosten. „Aus unseren Mitgliederbefragungen wissen wir, dass diese in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie einen Anteil von durchschnittlich rund 30 Prozent an den Gesamtkosten ausmachen“, warnt Brossardt und ergänzt „Die rasante Lohnkosten-Entwicklung der vergangenen Jahre kann so nicht weiter gehen. Allein in den letzten zehn Jahren sind die Tarifentgelte um rund 30 Prozent gestiegen und das hatte direkten Einfluss auf die krisenbedingt schrumpfende Liquidität der Unternehmen. Die Tarifpartner tragen gemeinschaftlich die Verantwortung, der Deindustrialisierung in unserem Land entgegenzuwirken. Insbesondere die Automobilzulieferer als Innovationstreiber müssen in der Transformation entlastet werden, um eine nachhaltige Mobilität der Zukunft mitgestalten zu können“, sagt Brossardt.
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Klimaneutrale Transformation der Gas-Infrastruktur beschleunigen
Drei Jahre nach Ende russischer Gasimporte ist die Versorgung stabil
Anlässlich des dritten Jahrestags der Energieversorgung ohne russisches Gas zieht die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. eine positive Bilanz.
„Das gute Krisenmanagement nach dem Ende russischer Erdgaslieferungen macht sich weiterhin bemerkbar. Obwohl seit September 2022 kein russisches Pipeline-Erdgas mehr zur Verfügung stand, gab es keine Versorgungsengpässe und der Wärmebedarf konnte in den vergangenen Wintern zu jeder Zeit gedeckt werden“, sagt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat zum 1. Juli 2025 die zuvor geltende Alarmstufe des Notfallplans Gas in Deutschland aufgehoben. Seither gilt wieder die Frühwarnstufe und die Gefahr einer angespannten Gasversorgung wird im Augenblick als gering eingeschätzt. „Aktuell sind unsere Speicher zu circa 60,5 Prozent gefüllt. Damit sind wir für den kommenden Herbst und Winter auf einem guten Weg. Aber die Herausforderungen im Energiesektor bleiben. Damit wir auch die nächste Heizperiode ohne Erdgas-Engpässe überstehen, muss weiterhin sparsam umgegangen werden“, mahnt Brossardt.
Trotz der aktuell stabilen Gasversorgung müssen aus Sicht der vbw Maßnahmen getroffen werden, um die klimaneutrale Transformation der Gas-Infrastruktur zu beschleunigen „Es braucht dringend einen konkreten und ökonomisch sinnvollen Plan zum Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke, der rasch mit den ersten Ausschreibungen umgesetzt wird. Beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft brauchen wir mehr Dynamik. Neben globalen Partnerschaften für den Import von Wasserstoff braucht es in Bayern und Deutschland ebenfalls Erzeugungskapazitäten sowie einen raschen und bedarfsgerechten Ausbau der Infrastruktur“, erklärt Brossardt abschließend.
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vbw und bayme äußern sich zum Schulstart 2025
Bildungsqualität in Bayern hoch
Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. und die bayerischen Metall- und Elektro- Arbeitgeberverbände bayme vbm haben sich zum Beginn des neuen Schuljahres zur Bildungsqualität in Bayern geäußert.
bayme vbm vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt betont zu Beginn des neuen Schuljahres die hohe Qualität des Bildungsstandortes Bayern: „Unser Schulsystem ist traditionell stark und der Nachwuchs findet im Freistaat beste Voraussetzungen, um früh die Grundlagen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft zu schaffen. Wir dürfen jetzt aber nicht nachlassen und müssen dafür Sorge tragen, dass das Bildungsniveau weiter auf diesem hohen Level bleibt.“ Denn der PISA-Schock 2023 habe auch vor bayerischen Klassenzimmern nicht halt gemacht. Dass die Bayerische Staatsregierung zügig reagiere und mit ihrem Maßnahmenkatalog einen Schwerpunkt insbesondere auf Sprachförderung in den frühen Bildungsphasen gelegt habe, sei der richtige Schritt gewesen. „Ausgehend davon müssen wir nun alle weiteren Bildungsphasen systematisch in den Blick nehmen.“
Dabei müssten laut bayme vbm vbw gerade auch die sprachlichen und mathematischen Basiskompetenzen durchweg und gezielt gefördert werden. „Bildung ist die wichtigste Ressource, die wir als rohstoffarmer Wirtschaftsstandort haben. Eine zentrale Stellschraube ist die Vermittlung einer gesicherten Sprachkompetenz“, führt Brossardt aus. „Mit der Einführung von verbindlichen Sprachtests eineinhalb Jahre vor der Einschulung und der gestärkten Förderung von Kernkompetenzen in der Grundschule wurden bereits wichtige Weichen gestellt. Als nächsten Schritt brauchen wir nun einen Maßnahmenplan für die weiterführenden Schulen.“
In dem Zuge fordert die vbw, auch die dritte und vierte Jahrgangsstufe sowie den Übertritt in die weiterführenden Schulen beweglicher zu gestalten. „Wir müssen sicherstellen, dass ein grundlegendes Kompetenzniveau erreicht wird und dafür, wenn erforderlich, auch die individuellen Lernzeiten flexibilisieren. Im Zuge des demografischen Wandels sind unsere Unternehmen auf jede junge Nachwuchskraft angewiesen. Wir können es uns nicht leisten, dass Kinder und Jugendliche im Bildungssystem den Anschluss verlieren“, so Brossardt.
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Schulbeginn in Oberfranken
Neues Schuljahr 2025//2026 startet mit weiter steigenden Schülerzahlen
Rund 60.000 Schülerinnen und Schüler starten am 16. September 2025 in Oberfranken an Grund‑, Mittel- und Förderschulen in das neue Schuljahr, mehr als 27.500 Schülerinnen und Schüler besuchen oberfränkische berufliche Schulen (ohne Fach- und Berufsoberschulen), wie die Regierung von Oberfranken mitteilt.
38.432 Schülerinnen und Schüler und damit etwas mehr als im Vorjahr (38.112) besuchen im neuen Schuljahr die rund 230 oberfränkischen Grundschulen in 1.776 Grundschulklassen (Vorjahr: 1.758). Die Zahl der Erstklässler sinkt um 51 auf 9.611.
Auch an den knapp 100 oberfränkischen Mittelschulen steigen die Zahlen auf nunmehr 16.581 Schülerinnen und Schüler (Vorjahr: 16.424). Die Zahl der Mittelschulklassen sinkt dagegen von 815 auf 807 leicht, sodass die durchschnittliche Schülerzahl pro Klasse nun bei 20,54 liegt (Vorjahr: 20,15).
Personalsituation an den Grund- und Mittelschulen
Neu eingestellt wurden von der Regierung von Oberfranken 97 Lehrkräfte, 8 Fachlehrkräfte und 5 Förderlehrkräfte. Zusätzlich wurden 58 Lehrkräfte, 8 Fachlehrkräfte und 3 Förderlehrkräfte aus anderen Regierungsbezirken nach Oberfranken versetzt.
Insgesamt ist damit auch im kommenden Schuljahr der Unterricht nach Stundenplan sowie der Wahlpflicht‑, Förder- und besondere Unterricht grundsätzlich gewährleistet. Die bedarfsgerechte Versorgung der kleinen Grundschulen im ländlichen Raum und der kleinen Mittelschulverbünde mit Lehrkräften kann durch eigens dafür bereitgestellte Lehrerstunden sichergestellt werden.
Für die Gesamtversorgung wichtig sind auch Lehrkräfte im Angestelltenverhältnis. Hier läuft die Personalgewinnung kontinuierlich weiter, insbesondere für die Mobile Reserve und für zusätzliche Unterrichtsangebote.
Das Staatsministerium für Unterricht und Kultus hat bereits jetzt zusätzliche Anstellungsmöglichkeiten zur Aufstockung der Mobilen Reserve ab November 2025 und Januar 2026 in Aussicht gestellt.
Angesichts des bundesweiten Lehrkräftemangels sowie aufgrund der Personalfluktuation während des gesamten Schuljahres bleibt es weiterhin eine anspruchsvolle Aufgabe, flächendeckend ausreichend Lehrkräfte, vor allem für Vertretungssituationen, zu finden.
Sprachstandserhebungen an Grundschulen und Einrichtung von Vorkursen „Deutsch 240“ in Oberfranken
In diesem Jahr wurden zum ersten Mal verpflichtende Sprachstandserhebungen für die Kinder durchgeführt, die nach ihrem Alter grundsätzlich für September 2026 zur Einschulung vorgesehen sind. In Oberfranken nahmen von den rund 10.000 Kindern dieser Altersgruppe auf Empfehlung der Kindertagesstätten rund 3.100 an den von der jeweils zuständigen Sprengelgrundschule organisierten Erhebungen teil.
46 Prozent (1.418) davon wurden aufgrund des Erhebungsergebnisses verpflichtet, eine staatlich geförderte Kita mit integriertem Vorkurs „Deutsch 240“ zu besuchen. Davon unabhängig können auch weitere Vorschulkinder auf Empfehlung von Kita und Schule an den Vorkursen teilnehmen.
Den Vorkurs führen Kita und Grundschule gemeinsam durch. Im Schuljahr 2025//2026 stehen den oberfränkischen Grundschulen hierfür 1.080 Lehrerwochenstunden (Vorjahr: 550 Stunden) zur Verfügung. Damit kann ein flächendeckendes Angebot an Vorkursen „Deutsch 240“ eingerichtet werden.
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Test technischer Systeme unter realen Bedingungen
Bundesweiter Warntag: Positive Bilanz für den Regierungsbezirk Oberfranken
Der heutige bundesweite Warntag ist in Oberfranken nach einem ersten Überblick insgesamt positiv verlaufen. Dies teilt die Regierung von Oberfranken mit.
Die beteiligten Behörden und Organisationen haben die Abläufe reibungslos umgesetzt, was auf eine gute Vorbereitung und Zusammenarbeit hinweist.
Die digitalen Warnungen wurden über das Modulare Warnsystem an Warn-Apps und Cell Broadcast erfolgreich versendet. Auch die Sirenen, soweit technisch digital aufgerüstet, gaben eine akustische Warnung und Entwarnung ab. Neben dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) beteiligten sich in Oberfranken 138 Kommunen mit Sirenenwarnung (insgesamt rund 650 Sirenen) und Lautsprecherwagen.
Die gewonnenen Erfahrungen fließen nun in die bundesweite Auswertung des BBK ein.
Mit jedem Probealarm werden die technischen Systeme unter realen Bedingungen getestet, um Schwachstellen zu erkennen und die Effizienz und Effektivität zukünftiger Alarmierungen zu optimieren. Darüber hinaus tragen sie dazu bei, die Bevölkerung über die verschiedenen Formen der Warnung zu informieren und zu sensibilisieren. Dies ist eine Grundvoraussetzung für die Selbsthilfefähigkeit der Menschen in Deutschland im Krisenfall.
Die beim letzten Warntag aufgetretenen technischen Probleme bei der Entwarnung im Bereich einer Leitstelle konnten inzwischen behoben werden. Dies unterstreicht den Nutzen des Warntages als Instrument zur stetigen technischen Optimierung der Warnsysteme.
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Am 11. September werden die Warnsysteme getestet
Warntag auch in der Stadt Bamberg
Am morgigen Donnerstag, dem 11. September 2025, werden bundesweit die vorhandenen Warnsysteme erprobt. So auch in Bamberg, wie die Stadt Bamberg mitteilt.
Am Warntag geht es auch darum, die Bevölkerung auf diese Angebote aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren. Wie bei den bisherigen Warntagen in den Jahren 2020, 2022, 2023 und 2024 soll auch dieser Test dabei helfen, die Warnungen in Deutschland weiterzuentwickeln und zu optimieren.
Um 11 Uhr löst das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) über das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWas) eine Probewarnung aus. Diese wird an alle angeschlossenen Warnmultiplikatoren, zum Beispiel Rundfunk- und Fernsehsender sowie App-Server geschickt. Die Warnmultiplikatoren versenden die Probewarnung an verschiedene Warnmittel, darunter Cell Broadcast, Warn-Apps wie die vom BBK betriebene Warn-App NINA, Radio und TV-Sender, digitale Stadtinformationstafeln, Taxi-Dach-Werbung und diverse Fahrgastinformationssysteme an Bahnhöfen. Auch auf www.warnung.bund.de ist die Warnung zu finden. Auch die Stadt Bamberg ist beim bundesweiten Warntag dabei.
Der Aktionstag ist wichtig, um Bürgerinnen und Bürgern im Vorfeld die Bedeutung des Warnens und die damit verbundenen Signale zu zeigen und gleichzeitig die bestehenden Warnsysteme zu testen. Derzeit wird in Bamberg ausschließlich mit Warn-Apps und Cell Broadcast gewarnt. Daher ergeht die Bitte an die Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen, dass die Betriebssysteme der Smartphones auf dem aktuellen Stand sind (für Cell Broadcast erforderlich) und die App- und Lautstärkeeinstellungen passen.
Im vergangenen Jahr gaben bei einer Umfrage zum Warntag 97 Prozent der Befragten an, dass sie die Warnung erhalten haben (plus 1 Prozentpunkt im Vergleich zu 2023). Der reichweitenstärkste Warnkanal ist dabei Cell Broadcast, über den 73 Prozent der Befragten erreicht wurden. Bei dieser Technik werden Nutzerinnen und Nutzer von Cell-Broadcast-kompatiblen Handys direkt über ihr Gerät informiert unabhängig von Warn-Apps.
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Bayern erneut auf Platz zwei
vbw lobt Qualität des Schulsystems im Freistaat
Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. begrüßt das mit Platz zwei wieder sehr gute Abschneiden des bayerischen Bildungssystems beim Bildungsmonitor 2025 der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).
„Wir freuen uns, dass sich Bayern erneut Platz zwei gesichert hat. Das zeigt die konstante Stärke und hohe Qualität unseres Bildungssystems. Gute Schulbildung schafft die Grundlage für den späteren beruflichen Erfolg der Jugendlichen und die Arbeitskräfte- und Fachkräftesicherung unserer bayerischen Unternehmen“, kommentiert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt das heute veröffentlichte Ergebnis. „Mit Blick auf das bundesweit insgesamt abnehmende Bildungsniveau dürfen wir uns auf dem Ergebnis aber nicht ausruhen, sondern müssen die Qualität unserer Bildungsangebote konsequent weiterentwickeln. Die bayerische Staatsregierung hat mit ihrer Offensive nach dem PISA-Schock aus dem Jahr 2023 hier bereits die richtigen Weichen gestellt.“
Bayern hat sich im bundesweiten Vergleich unter anderem in den Kategorien Berufliche Bildung, Schulqualität, Internationalisierung, Ausgabenorientierung und Digitalisierung hervorgetan. Hier erreichten sie jeweils den zweiten Platz. Brossardt führt aus „Dass wir gerade auch bei der Digitalisierung und der beruflichen Bildung so gut abschneiden, ist für unsere Unternehmen im Freistaat essentiell. Digitale Kompetenz ist am Arbeitsmarkt inzwischen eine Schlüsselfertigkeit. Den Grundstein für souveränen Umgang mit digitalen Inhalten legen wir im Schulunterricht.“
Im Bereich der beruflichen Bildung schnitt Bayern ebenfalls gut ab. Mit 79,6 Prozent liegt die Ausbildungsstellenquote über dem Bundesdurchschnitt von 67,1 Prozent. „Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist für Azubis in Bayern weiter ausgezeichnet. Das bestätigte auch unsere aktuelle bayme vbm Sommerumfrage zur Ausbildungssituation in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie“, erklärt Brossardt. Zwar sei die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Vorjahresvergleich gesunken, einem Jugendlichen auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle stünden aber weiterhin etwa anderthalb gemeldete Ausbildungsplätze gegenüber. „Wir erleichtern das Matching, indem wir Schule und Unternehmen bei der Berufs- und Studienorientierung noch enger miteinander verzahnen.“
Aufholbedarf besteht im Freistaat laut der Erhebung indes bei der frühen Förderinfrastruktur. Brossardt erklärt „Beim Ausbau von Betreuungsangeboten in Kitas und Grundschulen sehen wir noch Luft nach oben. Hier ist die Bayerische Staatsregierung gefragt, zügig Maßnahmen zu ergreifen, damit eine frühe und zielgerichtete Förderung der Kinder in der Fläche gelingen kann.“
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vbw-Pressemitteilung zum bayerischen Außenhandel
Export- und Importgeschäft im ersten Halbjahr 2025 im Minus
Die bayerische Wirtschaft exportierte im ersten Halbjahr 2025 Waren im Wert von fast 114 Milliarden Euro, das waren knapp ein Prozent weniger als im Vorjahr. Dies teilt die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. mit.
Die Importe sanken demnach ebenfalls um rund ein Prozent auf 112,5 Milliarden Euro. Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. gibt sich angesichts der heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen weiterhin besorgt. „Wie befürchtet, sind die Zahlen in diesem Jahr sowohl für Ausfuhren als auch Einfuhren bislang rückläufig. Die Vorzieheffekte aufgrund der US-Zölle haben nur für einen zwischenzeitlichen Anstieg der Exporte gesorgt, im gesamten ersten Halbjahr ergibt sich jedoch ein Minus im Vorjahresvergleich. Zudem drückt die weiterhin schwache Inlandsnachfrage das Importgeschäft. Die tiefgreifenden strukturellen Probleme unseres Standorts verhindern weiterhin ein dauerhaftes Comeback unserer Wirtschaft. Wir setzen auf die Bundesregierung, dass sie die Vollendung der Wirtschaftswende weiter entschlossen angeht“, betont vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die Betrachtung der wichtigsten Exportmärkte ergebe ein gemischtes Bild. „Stark rückläufig waren die Exporte nach China – sie sanken um knapp 25 Prozent. Unsere Betriebe spüren die chinesische Konkurrenz vor Ort, auch durch unfaire Wettbewerbsverzerrungen seitens China“, erklärt Brossardt. Die Volksrepublik sei aber unser größter Handelspartner und drittgrößter Exportmarkt. Auch mit den USA sei ein Rückgang der Ausfuhren um rund drei Prozent zu sehen. Bislang habe der EU-US-Zolldeal nur bedingt für Planungssicherheit gesorgt. „Für den Deal zahlen wir gleichzeitig einen wirtschaftlich hohen Preis und müssen mit Einbußen im Exportgeschäft rechnen. Die Exporte in die EU stiegen dagegen um rund ein Prozent. Ebenfalls sinkende Ausfuhren um bis 3,6 Prozent verzeichnen wir bei unseren wichtigsten europäischen Absatzmärkten Frankreich und Österreich.“
Die Ausfuhren der wichtigsten Exportgüter lagen im ersten Halbjahr 2025 ebenfalls im Minus. „Insgesamt wurden vier Prozent weniger Maschinen und 3,5 Prozent weniger Pkw exportiert. Das gleiche gilt für Kfz-Teile, chemische Produkte und elektrische Ausrüstungen, deren Ausfuhren zwischen zwei und sechs Prozent gesunken sind.“ Auffällig sei dagegen der starke Exportzuwachs von Pharmaprodukten und Luftfahrtzeugen und ‑teilen zwischen 33 und knapp 50 Prozent – auch wenn beide einen eher geringen Anteil am Gesamtexport hätten. „Die Zahlen dokumentieren die weiterhin herausfordernde Lage. In einem immer härter werdenden globalen Wettbewerb, geprägt durch Protektionismus und unfaire Wettbewerbspraktiken, müssen wir unseren Unternehmen deshalb noch mehr den Rücken stärken. Dazu müssen wir noch entschiedener für einen attraktiven und wettbewerbsfähigen Standort arbeiten“, so Brossardt abschließend.
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„Bildungserfolg mit Datenbasis prüfbar machen, Lernzeiten flexibilisieren“
vbw fordert verbindliche Standards für mehr Bildungsqualität in Bund und Bayern
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft fordert verbindliche Standards für mehr Bildungsqualität in Bund und Bayern. Für die Verbesserung der Bildungsqualität in Bund und Freistaat brauche es mehr Verbindlichkeit, also die abgestimmte, verantwortungsvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten vom Staat über Bildungsinstitutionen bis zu jedem Einzelnen.
Im Bildungssystem müsse jedem Akteur klar sein, welche Pflichten er zu erfüllen hat und wann Anstrengung erforderlich ist. Um Bildungserfolg überprüfbar zu machen, müssen handfeste Daten erhoben und verlässliche, verbindliche Qualitätsstandards eingeführt werden. Das geht aus dem aktuellen Gutachten „Bildungsleistung durch mehr Verbindlichkeit“ des von der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. initiierten Aktionsrats Bildung hervor.
„Deutlich zielführender als freundliche Unverbindlichkeit ist Klartext. Denn das Problem mit der Unverbindlichkeit ist, dass sie zu vieles offen lässt und sie keine Transparenz schafft über Erfolge und Misserfolge. Darum brauchen wir für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes zwingendermaßen Verbindlichkeit. Es muss jedem Bildungsakteur klar sein, welche Pflichten zu erfüllen sind und wann Anstrengung erforderlich ist. Die Schülerinnen und Schüler sind unsere Fachkräfte von morgen. Wir müssen sie zu mehr Eigenverantwortung beim Lernen motivieren und gleichzeitig dabei unterstützen, ihre Basiskompetenzen zu entwickeln und zu verbessern“, machte vbw Präsident Wolfram Hatz im Rahmen der Veranstaltung klar und ergänzte: „Momentan erreichen 15 Prozent der Neuntklässler nicht den Mindeststandard für den ersten Schulabschluss im Lesen. Im Freistaat sieht die Lage mit zwölf Prozent etwas besser aus, es herrscht aber Handlungsbedarf. Oft bleibt die grundlegende Kompetenzförderung auf der Strecke, gleichzeitig fehlen verbindliche Standards, um den Bildungserfolg sicherzustellen. Die Bayerische Staatsregierung hat nach dem neuerlichen PISA-Schock wichtige Weichen gestellt. Was den Bund betrifft, sollte der PISA-Bundesländervergleich wieder aufgenommen werden, um eine evidenzbasierte Weiterentwicklung des Bildungssystems zu ermöglichen.“
Im Freistaat trage die PISA-Offensive der Bayerischen Staatsregierung mit verbindlichen Sprachtests eineinhalb Jahre vor der Einschulung und der verstärkten Förderung der Kernkompetenzen in der Grundschule bereits zu einer gesteigerten Bildungsqualität bei. „Ausgehend davon brauchen wir nun einen Maßnahmenplan, der alle weiteren Bildungsphasen systematisch in den Blick nimmt. Die Heterogenität der Lernenden ist gestiegen. Indem wir Lernzeiten flexibilisieren, können wir auf unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten besser eingehen“, führte Hatz aus und fordert, in dem Zuge, auch die dritte und vierte Klasse sowie den Übertritt in die weiterführenden Schulen beweglicher zu gestalten. „Wir müssen sicherstellen, dass ein grundlegendes Kompetenzniveau erreicht wird. Im Zuge des demografischen Wandels sind unsere Unternehmen auf jede junge Nachwuchskraft angewiesen. Wir können es uns nicht leisten, dass Kinder und Jugendliche im Bildungssystem den Anschluss verlieren.“
Prof. em. Dr. Rudolf Tippelt, ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Mitglied des Aktionsrats Bildung, erklärte die Idee zum Gutachten: „Gibt es eine Erklärung für das Versagen des deutschen Bildungssystems trotz zahlloser Empfehlungen und Reformen Bemühungen? – Der Aktionsrat Bildung prüft die Hypothese, ob deren Verbindlichkeit und Angemessenheit zur Vermeidung von Anstrengung und zum Erhalt von Entscheidungsspielräumen ignoriert wurde.”
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vbw-Statement zum bayerischen Außenhandel
Bayerische Ein- und Ausfuhren sinken siebten Monat in Folge
Die bayerischen Ausfuhren gingen im Februar 2025 um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf insgesamt 19,1 Milliarden Euro zurück. Die Einfuhren sanken um 7,2 Prozent auf nur noch 17,9 Milliarden Euro. Die heute vom Landesamt für Statistik veröffentlichten Zahlen bezeichnet die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. als extrem beunruhigend.
„Sowohl die bayerischen Exporte als auch Importe verharren im Februar weiterhin tief im Minus. Klar ist: Wir befinden uns mitten in einer tiefen Konjunktur- und vor allem Strukturkrise. Umso mehr ist daher die Einigung auf einen Koalitionsvertrag eine gute Nachricht. Sie ebnet den Weg für eine handlungsfähige Bundesregierung. Es ist zu hoffen, dass durch den Koalitionsvertrag wachstumsfördernde und standortsichernde Impulse gesetzt werden – und zwar zügig. Wir brauchen jetzt einen echten wirtschaftlichen Aufbruch“, so vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Bei den größten bayerischen Absatzmärkten zeigt sich die drastische Lage ganz besonders. „Bei unserem wichtigsten Exportmarkt, den USA, sind sowohl die Exporte als auch die Importe im Sinkflug – und das sogar noch vor Inkrafttreten der neuen Zölle. Im Februar sanken die Ausfuhren in die USA demnach um fast 10 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Einfuhren aus den Vereinigten Staaten lagen sogar um rund ein Viertel niedriger. Die radikale Zollpolitik von Donald Trump stellt für die bayerische Wirtschaft eine fundamentale Herausforderung dar. Fast 13 Prozent der bayerischen Exporte gehen in die USA. Noch dramatischer entwickelt sich zugleich unser Chinageschäft: Die Ausfuhren in das Reich der Mitte gingen im Februar um ganze 31,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Ebenso sehen wir Einbußen beim Export nach Österreich, Frankreich, Italien und in das Vereinigte Königreich. Nur in wenige wichtige Exportmärkte konnten die Ausfuhren gesteigert werden. Polen ist eine solche positive Ausnahme“, erklärt Brossardt.
Ein ähnliches Bild ergibt sich für die einzelnen Warengruppen. „Wichtigste Exportgüter im Februar 2025 waren Pkw und Wohnmobile mit einem Exportvolumen von rund 3,7 Milliarden Euro. Danach folgten Maschinen, Geräte zur Elektrizitätserzeugung und ‑verteilung, Kfz-Teile sowie Pharmazeutische Erzeugnisse. Außer bei den pharmazeutischen Erzeugnissen gab es bei allen genannten Warengruppen Exportrückgänge von bis zu 12,3 Prozent. Fakt ist: Die neuen außenwirtschaftlichen Realitäten stellen die bayerische Wirtschaft auf eine harte Bewährungsprobe. Die Aufgaben, vor denen wir stehen, sind groß, kurz‑, aber auch langfristig. Gleichzeitig stimmt uns der Koalitionsvertrag hoffnungsvoll. Es muss jetzt schnell gehandelt werden“, so Brossardt.