Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert anlässlich des fünfjährigen Jahrestages des Austritts des Vereinigten Königreichs am 1. Februar
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Bedeutung des britischen Absatzmarktes für die Exportwirtschaft
Fünf Jahre Austritt des Vereinigten Königreichs aus dem Binnenmarkt
Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert anlässlich des fünfjährigen Jahrestages des Austritts des Vereinigten Königreichs am 1. Februar aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion eine Stärkung der Handelsbeziehungen.
„Auch heute noch sind unsere Unternehmen tagtäglich mit den erschwerten wirtschaftlichen Bedingungen durch Handelshemmnisse im Außenhandel konfrontiert. Dabei brauchen wir gerade in diesen Zeiten starke Partner für mehr Freihandel und wirtschaftliche Kooperation“, ‚“ sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Vor allem mit Blick auf die erwartbare protektionistische Trump-Präsidentschaft und die Androhung von Strafzöllen stehe für die bayerische Wirtschaft viel auf dem Spiel. Bayern benötige dringend mehr alternative Absatzmärkte. Das Vereinigte Königreich sei hier ein attraktiver Partner. Fünf Jahre nach dem Brexit werde es Zeit, die Beziehungen zu Großbritannien wieder zu intensivieren und zu stärken.
Das Vereinigte Königreich biete viel zuletzt ungenutztes Potenzial
Die vbw fordert daher weitere ergänzende bilaterale Vereinbarungen. „Das Handels- und Kooperationsabkommen war ein wichtiger Schritt, um das Schlimmste zu verhindern. Gleichzeitig stellen Sondervorschriften im Dienstleistungshandel, der hohe bürokratische Aufwand bei der Mobilität für Arbeitssuchende sowie der aufwändige Nachweis der Erfüllung von Ursprungsregeln die Unternehmen weiterhin vor große Probleme.“ Die Verlängerung der CE-Kennzeichnung für die meisten Waren auf unbestimmte Zeit sei hier ein positives Signal. „Wir brauchen eindeutig mehr davon: Ein ‚Mutual Recognition Agreement‘ für sämtliche Sektoren, ein Ende des Flickenteppichs an Regelungen im Dienstleistungshandel sowie eine Senkung der Hürden bei der gegenseitigen Anerkennung von Qualifikationen. Nur so schaffen wir Planungssicherheit und die Basis für einen erfolgreichen und nachhaltigen wirtschaftliche Austausch“, erläutert Brossardt.
Mit einem Handelsvolumen von rund 16 Milliarden Euro war das Vereinigte Königreich im Jahr 2024 nur noch der zehntwichtigste Handelspartner Bayerns. Seit dem Brexit nehme die wirtschaftliche Bedeutung des Vereinigten Königreichs für die bayerische Wirtschaft ab. Trotzdem seien 2024 bayerische Produkte im Wert von 11,7 Milliarden Euro dorthin exportiert worden, somit immerhin 5,2 Prozent aller bayerischen Exporte. Das Vereinigte Königreich biete viel zuletzt ungenutztes Potenzial. „Vor allem mit Blick auf die unberechenbare geopolitische Gemengelage sowie auf die zunehmenden weltweiten Handelshemmnisse gilt es, unsere Wirtschaftsbeziehungen wieder zu stärken. Dies wäre ein wichtiger Schritt, um unsere Exportwirtschaft weiter zu diversifizieren und krisenfest zu machen“, so Brossardt.
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Internationaler Tag der Bildung am 24. Januar
vbw betont Schlüsselrolle von Bildungsqualität für Wettbewerbsfähigkeit
Mit dem Internationalen Tag der Bildung am 24. Januar erinnert die Weltgemeinschaft an ihre Verpflichtung, im Rahmen der Nachhaltigkeitsagenda bis zum Jahr 2030 für alle Menschen weltweit und ein Leben lang für gute, inklusive und chancengerechte Bildung zu sorgen. Anlässlich des Welttages betont die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. den Stellenwert von Bildungsqualität für die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und des Freistaats
„Damit unsere Unternehmen langfristig wettbewerbs- und zukunftsfähig bleiben, sind sie auf qualifizierte Arbeits- und Fachkräfte angewiesen. Die Grundlage für die Nachwuchskräftesicherung legen wir in der Schule, indem wir Kindern und Jugendlichen flächendeckend qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Bildungsangebote zur Verfügung stellen“, macht vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt klar.
Insbesondere digitale Kompetenzen sind laut vbw am Arbeitsmarkt inzwischen Schlüsselfertigkeiten. „Wir müssen die Digitalisierung an bayerischen Schulen vorantreiben, digitale Lehr- und Lernformate in Unterricht als ‚New Normal‘ verankern und die jungen Menschen dabei unterstützen, kontinuierlich digitale Souveränität zu entwickeln“, führt Brossardt aus. Das gehe auch aus der Studie „Digitale Bildung an Bayerischen Schulen zwischen Pandemie und KI“ hervor, die vom Lehrstuhl für empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie der LMU München im Auftrag der vbw erstellt und Ende vergangenen Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Digitalisierung an Bayerischen Schulen habe sich in den vergangenen Jahren spürbar beschleunigt. „Wir müssen den Schub nutzen und insbesondere beim Einsatz von KI momentan noch ungenutzte Potenziale heben“, bilanziert Brossardt.
Dass der Bildungsstandort Bayern bereits hohe Bildungsqualität vorweisen kann, zeige der erneute zweite Platz des Freistaats beim Bildungsmonitor 2024 der Initiative Neue Marktwirtschaft (INSM). „Unser Schulsystem ist traditionell stark. Der Nachwuchs hat hier in Bayern gute Voraussetzungen, um früh die Grundlagen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft zu schaffen“, betont Brossardt. „Wir dürfen uns mit Blick auf das bundesweit insgesamt abnehmende Bildungsniveau darauf aber nicht ausruhen. Im Gegenteil, wir müssen die guten Bildungsangebote im Freistaat schulartübergreifend konsequent weiterentwickeln. Der Nachwuchs braucht individuelle und differenzierte Förderung, insbesondere bei der Sprachkompetenz. Sie schafft fächerübergreifend die Grundlage für den schulischen Erfolg unserer Fachkräfte von morgen.“
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Bayerischer Außenhandel im November 2024
Exporte eingebrochen, auch in die USA und nach China
Die bayerischen Exporte verzeichneten laut der heute vom Landesamt für Statistik veröffentlichten Zahlen im November 2024 einen Rückgang um über elf Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 18,7 Milliarden Euro. „Wir müssen wieder mehr Wirtschaft wagen“, so die Forderung der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. dazu.
„Auch die Exporte in die USA – unserem wichtigsten Exportmarkt – gingen im November um knapp zehn Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zurück. Im Jahresverlauf sehen wir eine klare Abwärtsdynamik“, erläutert Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. Die stark gesunkenen Exporte in die USA sind aus Sicht der vbw ein dramatisches Signal. „Im Dezember und Januar erwarten wir bei den Exporten in die USA etwas bessere Zahlen, da die Unternehmen wegen der Unwägbarkeiten auf dem US-Markt noch so weit wie möglich ihre Lager aufgefüllt haben dürften. Aber für die Zeit danach sind wir sehr skeptisch. Wir sehen Trumps Ankündigungen von Strafzöllen auf US-Importe in Höhe von zehn bis 20 Prozent mit großer Sorge. Diese würden Produkte bayerischer Hersteller teurer und damit weniger wettbewerbsfähig auf dem US-Markt machen. Kommt es als Folge der US-Zollanhebungen zu Gegenreaktionen und dadurch zu einem allgemeinen Anstieg der Handelshemmnisse weltweit, wären Deutschland und Bayern als besonders exportorientiert überdurchschnittlich betroffen. Ein Wettlauf bei Strafzöllen kennt nur Verlierer“, gibt Brossardt zu Bedenken.
Die Exporte in die restlichen EU-Staaten gingen im November ebenfalls um 10,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück. „Die Ausfuhren nach China nahmen im November sogar um über 25 Prozent ab. Damit verzeichneten die Ausfuhren in alle führenden Exportländer deutliche Rückgänge. Lediglich die Ausfuhren auf den afrikanischen Kontinent nahmen um über elf Prozent zu – eine Region, die wir verstärkt in den Blick nehmen sollten“, so Brossardt.
Die Rückgänge beim Export zeigen sich über alle Branchen und Warengruppen hinweg. „Die Exporte von pharmazeutischen Erzeugnissen sanken sogar um fast 33 Prozent, die von Pkw gingen um überdurchschnittliche 14 Prozent zurück“, erläutert Brossardt und ergänzt: „Erneut zeigt sich: 2024 war wirtschaftlich ein verlorenes Jahr. Die neue Regierung muss mutig handeln. Wir brauchen Veränderungsbereitschaft und mehr Freiheit für unsere Unternehmen statt Gängelung. Wir müssen wieder mehr Wirtschaft wagen“, so Brossardt abschließend.
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Eine Heimat für Unternehmen ohne Tarifbindung
25 Jahre Bayerischer Unternehmensverband Metall und Elektro e. V.
Genau heute vor 25 Jahren hat bayme – der Bayerische Unternehmensverband Metall und Elektro e. V. seine Arbeit aufgenommen, wie der Verband mitteilt. bayme sei ergänzend zum Tarifträgerverband vbm – Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e. V. gegründet worden, um den Unternehmen, die die Tarifbindung nicht anwenden wollen, eine Heimat in der M+E‑Familie zu geben.
Die Zahl der bayme Mitglieder ist über die Jahre stetig gewachsen, mittlerweile zählt der Verband rund 3.600 Mitglieder. „Wir unterstützen unsere Mitgliedsunternehmen bei vielen betrieblichen Herausforderungen. Wir beraten sie in arbeitsrechtlichen sowie arbeitswissenschaftlichen Fragen und nehmen für sie Prozessvertretungen vor den Arbeitsgerichten wahr“, sagt Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Außerdem werde praxisnahes Wissen in Schulungen und Veranstaltungen vermittelt und mit den Services des Verbandes die Mitgliedsunternehmen unterstützt, ihre Wettbewerbsfähigkeit im globalen Wettbewerb zu erhalten und auszubauen.
Brossardt machte klar, dass die Mitglieder des Verbandes derzeit großen Herausforderungen gegenüberstehen. „Die Unternehmen sehen ihre Produktion durch fehlende Aufträge beeinträchtigt. Allein in Bayerns Metall- und Elektroindustrie droht in den kommenden Monaten der Verlust von zehntausenden Stellen.“ In der gegenwärtigen Zeit gelte es, die Unternehmen zu entlasten, insbesondere von Bürokratie sowie von den hohen Kosten für Energie, Steuern und Sozialabgaben. Die neue Bundesregierung müsse schnell umsteuern, um sinkende Investitionen, zunehmende Insolvenzen und Abwanderungen von Unternehmen ins Ausland zu stoppen. „Das machen wir auch im gegenwärtigen Bundestagswahlkampf gegenüber den politischen Parteien deutlich. Als großes Netzwerk in unserer Branche nehmen wir so unsere Verantwortung für den Industriestandort Bayern wahr“, erklärte Brossardt.
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Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft
Bayerns Wirtschaft steckt in der Rezession
Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert im Rahmen eines wirtschaftlichen Rückblicks auf das Jahr 2024 eine grundlegende und schnelle Wirtschaftswende. Das neue vbw-Dashboard zeige eine besorgniserregende Entwicklung. Besonders die Schwäche von Baugewerbe und Industrie treffe auch die bayerische Wirtschaft stark.
„Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte in diesem Jahr bestenfalls stagnieren, wahrscheinlich geht es sogar erneut leicht zurück. Vor allem Baugewerbe und Industrie befinden sich in der Rezession“, so vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Das treffe die bayerische Wirtschaft besonders hart. Beide Sektoren hätten eine überdurchschnittliche Bedeutung für den Freistaat. Die dramatischen Einbrüche in diesen Branchen zögen die gesamtwirtschaftliche Lage in Bayern weiter nach unten. „Fakt ist: Unsere Industrie braucht endlich den Befreiungsschlag raus der Krise. Der entscheidende Schlüssel für Bayern liegt in der wirtschaftspolitischen Neuausrichtung der Bundespolitik. Hier muss die neue Bundesregierung gleich zu Beginn anpacken“,
Die bislang vorliegenden Wirtschaftsdaten für das Jahr 2024 zeichneten ein alarmierendes Bild. „Industrieproduktion und Baugewerbe verzeichneten im Freistaat in den ersten zehn Monaten des Jahres ein Minus von 5,0 Prozent und 9,1 Prozent. Die Stimmung bei den bayerischen Unternehmen ist dem ifo-Konjunkturtest zufolge darüber hinaus an einem Tiefpunkt angelangt“, erläutert Brossardt. Die Betriebe, die ihre wirtschaftliche Lage als schlecht bezeichnen, überwögen deutlich gegenüber den positiv gestimmten Unternehmen. „Mehr noch: mit Blick auf die anstehenden Monate sind deutlich mehr Betriebe pessimistisch als optimistisch. Auch am Arbeitsmarkt sind die Folgen spürbar. Seit Mai 2024 liegen die Arbeitslosenzahlen in Bayern durchgehend im zweistelligen Prozentbereich über den jeweiligen Vorjahreswerten. Das zeigt: Es brodelt an allen Ecken und Enden.“
Aus Sicht der vbw müsse die neue Bundesregierung zügig eine umfassende Wende in der Wirtschaftspolitik einleiten. Es bestehe die reale Gefahr, dass uns 2025 das nächste wirtschaftlich verlorene Jahr drohe – mit all seinen Folgen. „Dieses Risiko können wir nicht verantworten. Dies gilt auch mit Blick auf den immer rauer werden globalen Wettbewerb und der Ankündigung von US-Strafzöllen durch den Präsidenten unseres größten wirtschaftlichen Absatzmarktes, Donald Trump in den USA. Die Neuwahlen im Februar bieten hier die Chance, den Grundstein zu einem wirtschaftlichen Comeback zu legen“, so Brossardt abschließend. Das neue vbw-Dashboard verschafft einen aktuellen und kompakten Überblick über die wichtigsten Konjunkturindikatoren in Bayern. Eine Übersicht über die gesamtwirtschaftliche Lage in Bayern ist hier im vbw-Konjunktur-Dashboard zu finden.
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Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern
Bayerns Gender Pay Gap lag 2023 bei 21 Prozent
Der Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern, der Gender Pay Gap, lag in Bayern im Jahr 2023 bei 21 Prozent. Auch der um strukturelle Unterschiede bereinigte Wert zeigt einen Unterschied.
Der Gender Pay Gap (GPG) beschreibt den Verdienstabstand pro Stunde zwischen Frauen und Männern. Die Ursachen hierfür können laut Statistischem Bundesamt unterschiedlich sein. Frauen arbeiten beispielsweise in schlechter bezahlten Berufen oder erreichen seltener Führungspositionen als Männer. Einige Frauen erhalten auch dann von ihrem Arbeitgeber weniger Bezahlung, wenn Tätigkeit, Bildungsweg und Erwerbsbiografie vergleichbar mit denen der männlichen Kollegen sind.
Unterschieden wird dabei weiterhin zwischen dem unberechtigten und dem bereinigten Gender Pay Gap. Die unbereinigte Variante beziffert den prozentualen Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Frauen im Vergleich zu dem der Männer. Bei diesem Wert werden strukturell bedingte Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht berücksichtigt. Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich zum Beispiel bei der Berufswahl, dem Beschäftigungsumfang, dem Bildungsstand, der Berufserfahrung oder dem Anteil in Führungspositionen.
Beim bereinigten GPG wird jener Teil des Verdienstabstands herausgerechnet, der auf Strukturunterschiede zwischen den Geschlechtern zurückzuführen ist. Er misst somit die Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern mit vergleichbaren arbeitsmarkt- und berufsrelevanten Eigenschaften.
GPG wird kleiner
Wie das bayerische Landesamt für Statistik nun bekanntgegeben hat, fiel der Bruttostundenverdienst im Jahr 2023 bayerische Frauen mit im Schnitt 21,24 Euro um 5,61 Euro geringer aus als der Durchschnittsverdienst von bayerischen Männern (26,85 Euro pro Stunde).
Damit lag Bayerns unbereinigter GPG 2023 bei 21 Prozent. Somit hatte Bayern 2023 den zweithöchsten unbereinigten GPG Deutschlands. Nur Baden-Württembergs Wert lag höher (22 Prozent). Deutschlandweit lag der unbereinigte Gender Pay Gap 2023 bei 18 Prozent.
Der um strukturelle Unterschiede zwischen Frauen und Männern bereinigte Gender Pay Gap lag im Freistaat im Jahr 2023 bei sieben Prozent oder 1,86 Euro pro Stunde.
Mit zunehmendem Alter steigt die Verdienstlücke zwischen den Geschlechtern zudem. Eine deutliche Zunahme des Verdienstabstands zeigt sich ab dem Alter von 30 Jahren, also dem Durchschnittsalter von Frauen bei der Geburt des ersten Kindes (30,7 Jahre).
Im Vergleich zu den Werten von vor zehn Jahren hat sich der Verdienstabstand in Bayern und ebenso bundesweit allerdings verbessert. So lag der unbereinigte GPG im Freistaat im Jahr 2014 noch bei 25 und im Bund bei 22 Prozent.
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Analyse von Lärmproblemen von Hauptverkehrsstraßen
Bayernweiter Lärmaktionsplan: Beteiligung der Öffentlichkeit startet
Ab sofort beginnt die Öffentlichkeitsbeteiligung zum bayernweiten Lärmaktionsplan (LAP), teilt die beauftragte Regierung von Oberfranken mit. Ziel des LAP ist es, unter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger, vorhandene Lärmprobleme zu analysieren und gegebenenfalls zu beheben sowie ruhige Gebiete vor einer Zunahme des Lärms zu schützen.
In Bayern ist die Regierung von Oberfranken mit der Lärmaktionsplanung für Hauptverkehrsstraßen außerhalb von Ballungsräumen und für Bundesautobahnen innerhalb von Ballungsräumen beauftragt. Das betrifft über 1.300 Gemeinden in Bayern.
In der jetzt anlaufenden ersten Phase erhalten die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, ihre persönliche Lärmsituation mitzuteilen.
Bis zum 30. September kann jeder, der sich durch Lärm von Hauptverkehrsstraßen außerhalb von Ballungsräumen und Bundesautobahnen in Ballungsräumen gestört fühlt, an der zentralen Lärmaktionsplanung für Bayern mitwirken und sich zu seinen Lärmproblemen äußern.
Auf der Beteiligungsplattform besteht die Möglichkeit einen Online-Fragebogen auszufüllen. Alternativ kann dieser auch unter folgender Adresse angefordert werden: Regierung von Oberfranken, SG 50, Postfach 110165, 95420 Bayreuth.
Die Regierung von Oberfranken wird anschließend die Rückmeldungen aus den Fragebögen erfassen, bündeln und auswerten.
In einer zweiten Phase, die voraussichtlich Ende 2023 beginnt, werden die Bürgerinnen und Bürger dann nochmals beteiligt. Sie bekommen Gelegenheit, sich zu diesen Ergebnissen detailliert zu äußern. Diese Informationen aus der Bevölkerung aus beiden Phasen fließen dann in die Ausgestaltung der zentralen Lärmaktionsplanung für Hauptverkehrsstraßen außerhalb von Ballungsräumen und für Bundesautobahnen in Ballungsräumen in Bayern ein. Der endgültige Lärmaktionsplan wird dann bis zum 18. Juli 2024 fertiggestellt werden.
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Bayerisches Landesamt für Statistik
Zuwanderung: Bayerns Bevölkerung um etwa eine Viertelmillionen gewachsen
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, zogen im Jahr 2022 erneut deutlich mehr Menschen nach Bayern als abwanderten. So kamen etwa eine Viertelmillionen Personen zwischen Januar und Dezember in den Freistaat. Den Zuzug aus dem Ausland machten dabei vor allem ukrainische Staatsangehörige aus.
Laut Bayerischem Landesamt für Statistik wies die Wanderungsbilanz Bayerns im Jahr 2022 mit 222.568 Personen einen Überschuss von etwa einer Viertelmillionen auf. Diese Zahl ergibt sich aus der Differenz zwischen 569.049 Zuzügen und 346.481 Fortzügen.
Der Großteil der Zugezogenen sei dabei mit 444.027 Personen aus dem Ausland nach Bayern gekommen. Aus dem restlichen deutschen Bundesgebiet waren es 125.022 Menschen. Von denen, die fortzogen, gingen 226.772 ins Ausland, während 119.709 in Deutschland blieben. Insgesamt zogen somit 2022 fast 170.000 Personen mehr nach Bayern als 2021, als es 52.772 waren.
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilte, machten etwa Dreiviertel der 222.568 Personen mit europäischer Staatsangehörigkeit aus (164.309), darunter 3,5 Prozent aus der EU. Zu den hohen Einwanderungszahlen aus Europa habe dabei vor allem die Zuwanderung von ukrainischen Staatsangehörigkeiten (130.200) beigetragen, die vor Russlands Angriffskrieg flüchteten.
Etwa 20 Prozent der aus dem Ausland Eingewanderten machten außerdem Personen mit asiatischer Staatsangehörigkeit aus (42.740). Knapp zwei Prozent kamen aus Nord- oder Südamerika (3.374), knapp drei Prozent vom afrikanischen Kontinent.
Aufgeschlüsselt nach Staatsangehörigkeit, kamen 2022 130.200 Personen aus der Ukraine nach Bayern, 10.493 aus Syrien, 10.043 aus Afghanistan, 9.353 aus Rumänien, aus Indien 8.025, aus der Türkei 8.035, 6.386 aus dem Kosovo und 4.637 aus der Russischen Föderation.
Innerhalb Bayerns zogen 2022 589.626 Personen zwischen einzelnen Gemeinden um. Das ist im Vergleich zum Vorjahr (2021: 538.506) ein Plus von etwas über 51.000 Menschen.
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik auch berichtete, verbuchten 2022 alle bayerischen Regierungsbezirke ein Wanderungsplus. In Oberbayern leben nun 74.614 Menschen mehr, in Niederbayern 24.190, in der Oberpfalz 20.390, in Oberfranken 18.352, in Mittelfranken 34.461, in Unterfranken 18.931 und in Schwaben 31.630.
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Fast überall in Bayern mindestens Gefahrenstufe 3
Hohe Waldbrandgefahr in Bayern
Die Waldbrandgefahr in Bayern bleibt angespannt. In weiten Teilen des Freistaats wurde am Wochenende erneut eine hohe Warnstufe erreicht. Besonders ins Franken war die Brandgefahr sehr hoch.
Zu hohe Durchschnittstemperaturen, zu wenig Niederschlag, trockene Böden: Auch Bayerns Wälder leiden unter den Auswirkungen des Klimawandels. Wie das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bekanntgab, herrschte am Wochenende in fast allen Regierungsbezirken entsprechend Waldbrandgefahr.
Im ganzen Bundesland galt mindestens die mittlere Warnstufe 3. Für die Nordhälfte des Freistaates, und damit auch für die Bamberger Region, sprach der verantwortliche Wetterdienst sogar die Warnstufe 4 aus. Zeitweise am höchsten war die Waldbrandgefahr am Wochenende in den Bezirken Rhön-Grabfeld und Haßberge mit der Maximal-Stufe 5. Eine Entspannung der Gefahrensituation erwartet das Staatsministerium erst durch ergiebige Regenfällen.
Waldministerin Michaela Kaniber (CSU) appellierte deshalb an alle WaldbesucherInnen, sehr aufmerksam zu sein. Zum Beispiel solle man sich unbedingt an das von März bis Oktober geltende Rauchverbot im Wald halten. „Im Wald gilt jetzt äußerste Vorsicht“, so Kaniber, „denn die Blätter, Zweige und Nadeln am Boden sind strohtrocken und leicht entzündlich. Ein Funke oder eine Zigarettenkippe können ausreichen, um einen folgenschweren Brand auszulösen. Offenes Feuer oder Grillen im Wald und in Waldnähe ist ein absolutes Tabu.“
Auch auf trockenem Gras zu parken ist laut Ministerium wegen heißer Fahrzeug-Katalysatoren gefährlich. Schon im Eigeninteresse solle man deshalb keinesfalls auf leicht entzündbarem Untergrund sein Auto oder Motorrad abstellen. Zudem bittet die Ministerin alle WaldbesitzerInnen, Holz oder Reisig nicht zu verbrennen, sondern abzutransportieren oder zu hacken. Besonders hoch sei die Waldbrandgefahr in lichten Kiefern- und Fichtenwäldern, sonnigen Südhanglagen sowie in stark frequentierten Wäldern in den Ausflugsgebieten.
Bayerisches Landesamt für Statistik
Mehr Menschen nach als von Bayern weggezogen
Im Jahr 2021 sind etwa 50.000 Personen mehr nach Bayern gezogen als weggezogen. Circa die Hälfte davon sind Menschen mit asiatischer Staatsangehörigkeit. Globale Ereignisse schlagen sich demgemäß in den Einwanderungszahlen nieder. Erste Zahlen aus dem Jahr 2022 zeigen zudem die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Zuzüge ukrainischer Staatsangehöriger.
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik am 7. Juli mitteilte zogen im Jahr 2021 erneut deutlich mehr Menschen nach Bayern als abwanderten. Die Differenz zwischen Zuzügen und Fortzügen betrug von Anfang Januar bis Ende Dezember insgesamt 52.772 Personen. 354.847 waren nach Bayern gezogen, 302.075 von Bayern weg. Damit lag der Wanderungsgewinn deutlich über dem Jahreswert von 2020. Damals zogen aufgrund der pandemiebedingten Reisebeschränkungen 33.238 Personen mehr in den Freistaat als von ihm weg.
Aus dem Ausland zogen 2021 236.551 Menschen nach Bayern, aus dem restlichen Bundesgebiet 118.296. Von den Fortziehenden verließen 184.189 Personen das Bundesland in Richtung Ausland, während 117.886 in Deutschland blieben. Gegenüber dem Ausland hatte Bayern im Jahr 2021 somit einen Wanderungsgewinn von 52.362 Personen. Gegenüber dem restlichen Bundesgebiet beläuft sich die Zahl auf 410 Personen.
Innerhalb Bayerns kam es im Jahr 2021 zu 538.506 übergemeindlichen Wanderungsbewegungen. Das stellt im Vergleich zum Vorjahr (2020: 553.292) ein Minus von etwas mehr als 14.000 innerbayerischen Umzügen dar.
Auf der Ebene der bayerischen Regierungsbezirke verzeichneten 2021 alle Landesteile ein deutliches Wanderungsplus. Oberbayern wuchs um 6.098, Niederbayern um 9.404, die Oberpfalz um 6.985, Oberfranken um 5.217 (Bamberg um etwa 1.000), Mittelfranken um 4.875, Unterfranken um 6.526 und Schwaben um 13.667 Personen.
Auswirkung globaler Ereignisse
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilte, entfielen 42 Prozent des Wanderungsüberschusses gegenüber dem Ausland auf Personen mit einer europäischen Staatsangehörigkeit (21.991), darunter sieben Prozent mit einer EU-Staatsangehörigkeit (1 583). 48 Prozent des Wanderungsgewinns mit dem Ausland gehe hingegen auf Personen mit einer asiatischen Staatsangehörigkeit (25.288) zurück. Damit hat sich der Anteil dieser Gruppe an der Gesamtwanderungsdifferenz mehr als verdoppelt. In den Jahren 2017 bis 2020 lag er zwischen 18 und 21 Prozent.
Insbesondere die verstärkte Zuwanderung aus Afghanistan, nach dem Abzug der NATO-Streitkräfte im Mai 2021, und aus Syrien, wo seit 2011 Bürgerkrieg herrscht, hat zu der außergewöhnlich hohen Wanderbewegung aus Asien geführt.
Knapp sechs Prozent des Wanderungsgewinns gegenüber dem Ausland machen zudem Personen mit einer nord- oder südamerikanischen Staatsangehörigkeit (3.028) aus. Etwa vier Prozent kommen von Menschen mit einer afrikanischen Staatsangehörigkeit (1.940).
Betrachtet man einzelne Staatsangehörigkeiten, so gab es im Jahr 2021 die höchsten positiven Auslandswanderungsdifferenzen bei Personen aus Rumänien (7.422), Syrien (6.272), Afghanistan (5.107), dem Kosovo (4.718), Bosnien und Herzegowina (3.671) und türkischen (2.788) und irakischen (2.329) Staatsangehörigen. Bei diesen Ländern war die Zahl der Menschen, die von dort nach Bayern zogen größer, als die Zahl derer, die Bayern in Richtung dieser Länder verließen.
Erste Zahlen für das Jahr 2022
Auswertungen vorläufiger Daten für das erste Quartal 2022 zeigen laut Landesamt für Statistik zudem die Auswirkungen des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Der Wanderungsüberschuss ukrainischer Staatsangehöriger lag im Jahr 2021 bei insgesamt 1.112 Personen. Im Januar 2022 betrug der Saldo 237 Personen und im Februar 2.623 Personen. Im März 2022 stieg er auf fast 75.500 Personen und setzte sich aus knapp 76.000 Zuzügen und etwa 500 Fortzügen zusammen. Rund 70 Prozent (52.880) der im März 2022 zugezogenen ukrainischen Staatsangehörigen waren weiblich. Die restlichen 30 Prozent waren nicht nur männlich, sondern auch minderjährig.