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CariThek

Cari­Thek-Pro­jekt

„Erzähl mal! – In Geschich­ten um die Welt“

Mit Bil­dern und Geschich­ten über sei­ne Begeg­nun­gen in der Tier­welt Süd­afri­kas hat Dirk Jans­sen Kin­der in der Tages­stät­te St. Sebas­ti­an in Bam­berg-Gau­stadt unter­hal­ten. Der Vor­trag war die ers­te Ver­an­stal­tung von „Erzähl mal! – In Geschich­ten um die Welt“, einem Pro­jekt des Bam­ber­ger Frei­wil­li­gen­zen­trums CariThek.

Dirk Jans­sens Foto­vor­trag von sei­ner Rei­se nach Süd­afri­ka kam bei den Kin­dern von St. Sebas­ti­an gut an. Sie hör­ten auf­merk­sam zu und stell­ten dem 72-Jäh­ri­gen hin­ter­her vie­le Fra­gen. Erzie­he­rin Anna Schar­fen­stein sag­te nach dem Vor­trag: „Ich bin begeis­tert, wie gut die Erzähl­stun­de bei den Kin­dern ange­kom­men ist. Ich wür­de mir wün­schen, dass wir unse­ren Kin­dern Ver­an­stal­tun­gen wie „In Geschich­ten um die Welt“ in Zukunft regel­mä­ßig anbie­ten können.“

Nach dem Start der Pro­jekts der Cari­Thek hofft Pro­jekt­ko­or­di­na­to­rin Eri­ka Brau­ner, dass die Idee des gene­ra­ti­ons­über­grei­fen­den Erfah­rungs­aus­tau­sches Schu­le macht und sich vie­le poten­ti­el­le Frei­wil­li­ge bei ihr melden.

Gesucht wer­den Men­schen ab 70 Jah­ren, die Freu­de dar­an haben, sich über ihre Lebens­ge­schich­te aus­zu­tau­schen. Dar­auf auf­bau­end bie­ten die teil­neh­men­den Senio­rin­nen und Senio­ren gemein­sam Erzähl­ca­fés für Erwach­se­ne und Erzähl­stun­den für Kin­der an.

Das Pro­jekt „In Geschich­ten um die Welt“ ist inter­kul­tu­rell ange­legt und in sei­nem zwei­ten Schritt gene­ra­tio­nen­über­grei­fend. „Unse­re Akti­vi­tä­ten sol­len ein gemein­schaft­li­ches Enga­ge­ment von Senio­ren und Senio­rin­nen unter­schied­li­cher Her­kunft ermög­li­chen“, sagt Eri­ka Brau­ner von der Cari­Thek. „Wir möch­ten damit einen Bei­trag gegen sozia­le Iso­la­ti­on im Alter leis­ten und zie­len auch auf den Erhalt und Aus­tausch von Lebens­er­fah­run­gen in einer schnell­le­bi­gen Zeit ab.“

Für die Vor­be­rei­tung und Beglei­tung der enga­gier­ten Senio­rin­nen und Senio­ren sowie die Ver­net­zung mit Ein­rich­tun­gen, die an einem Erzähl­ca­fé oder an Erzähl­stun­den inter­es­siert sind, steht die Pro­jekt­ko­or­di­na­to­rin im Frei­wil­li­gen­zen­trum Cari­Thek zur Verfügung.

„Erzähl mal! – In Geschich­ten um die Welt“ ist Teil des seit 2016 lau­fen­den lan­des­wei­ten Modell­pro­jek­tes „Mit­ein­an­der leben – Ehren­amt ver­bin­det“. Koor­di­niert wird es durch die Lan­des­ar­beits­ge­mein­schaft der Frei­wil­li­gen­agen­tu­ren Bay­ern e.V. (lag­fa bay­ern e.V.). Das Baye­ri­sche Staats­mi­nis­te­ri­um für Arbeit und Sozia­les, Fami­lie und Inte­gra­ti­on sowie die Adal­bert Raps Stif­tung för­dert das Pro­jekt finanziell.

Neue Anlauf­stel­le „Ler­nen durch Engagement“

Cari­Thek stärkt Zusam­men­ar­beit von Schu­len und Zivilgesellschaft

Seit März ist das Bam­ber­ger Frei­wil­li­gen­zen­trum Cari­Thek Teil des Netz­werks „Anlauf­stel­len für Bil­dung und Bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment (BE)“ in Bay­ern. Das Pro­gramm „AUF!leben“ der Deut­schen Kin­der- und Jugend­stif­tung (DKJS) und der Bund ermög­li­chen dies durch eine För­de­rung. Im Rah­men des Pro­gramms möch­te die Cari­Thek ihre Ange­bo­te für Schü­le­rin­nen und Schü­ler deut­lich aus­bau­en. Dadurch will es das Frei­wil­li­gen­zen­trum Kin­dern und Jugend­li­chen auch erleich­tern, die Fol­gen der Coro­na-Pan­de­mie zu bewäl­ti­gen und All­tags­struk­tu­ren zurückzugewinnen.

Neben Lern­hil­fen für den Schul­all­tag orga­ni­siert die Cari­Thek im Rah­men von „AUF!leben“ Schul- und Uni­ver­si­täts­pro­jek­te mit dem Schwer­punkt „Ler­nen durch Enga­ge­ment“. Die­se sind auch als Ser­vice Lear­ning bekannt. Die Pro­jek­te sol­len sozia­les Ler­nen und Erfah­run­gen außer­halb des Unter­richts stär­ken. Das Beson­de­re am „Ler­nen durch Enga­ge­ment“ ist, dass Schü­le­rin­nen, Schü­ler oder Stu­die­ren­de direkt mit einer loka­len Initia­ti­ve oder einem Ver­ein in Berüh­rung kom­men und ganz prak­tisch in der Zivil­ge­sell­schaft tätig werden.

„AUF!leben“ freut sich daher über Leh­re­rin­nen und Leh­rer, die in the­ma­ti­scher Anbin­dung an den Lehr­plan mit ihren Klas­sen in Stadt und Land­kreis aktiv wer­den wol­len. Gesucht wer­den zudem neue ehren­amt­li­che „Schul­be­glei­ter“, die Ser­vice Lear­ning-Pro­jek­te für Schul­klas­sen orga­ni­sie­ren und veranstalten.

Als Ansprech­part­ner für das Ser­vice Lear­ning im Raum Bam­berg steht ab sofort David Klan­ke in der Cari­Thek zur Ver­fü­gung. Regel­mä­ßi­ge Aus­tausch­tref­fen der mög­li­chen Akteu­re im Bereich des Ser­vice Lear­nings sind bereits in Planung.

Mit „Fri­days for Facts“ hat das Kai­ser Hein­rich Gym­na­si­um in Bam­berg bereits ein Ser­vice Lear­ning Pro­jekt eta­bliert. Dabei führt der Mathe­ma­tik­un­ter­richt zu Enga­ge­ment für den Umwelt­schutz. Mit eigens erstell­ten Fil­men und Prä­sen­ta­tio­nen berei­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler ihr neu erwor­be­nes Wis­sen über den Kli­ma­wan­del auf. Anschlie­ßend geben sie es mul­ti­me­di­al an Kin­der und Jugend­li­che ande­rer Schu­len weiter.

Ende März ist außer­dem das Pro­jekt #ruck­sack­chall­enge ange­lau­fen. Dabei hel­fen Bam­ber­ger Schü­le­rin­nen und Schü­ler bei der Flücht­lings­hil­fe für die Ukrai­ne, indem sie Schul­sa­chen für die neu­en Schü­le­rin­nen und Schü­ler sam­meln und sortieren.

Bereits eta­blier­te Angebote

Seit mehr als 15 Jah­ren orga­ni­siert die Cari­Thek in Bam­berg bereits ehren­amt­li­che Unter­stüt­zung für Kin­der und Jugend­li­che. So hel­fen die Schü­ler­pa­ten ande­ren Jugend­li­chen nicht nur beim Ler­nen, son­dern sind ihnen auch im All­tag und beim Über­gang in den Beruf eine Stüt­ze. Das Jugend-Enga­ge­ment-För­der­pro­jekt Frei­wil­li­ges Sozia­les Schul­jahr (FSSJ) ermög­licht es Schü­le­rin­nen und Schü­lern aller Schul­ar­ten ab der 8. Klas­se, sich ein Schul­jahr lang ehren­amt­lich zu betä­ti­gen. Dabei wird in Zusam­men­ar­beit mit lokal täti­gen sozia­len und gemein­nüt­zi­gen Ein­rich­tun­gen, Ver­bän­den und Ver­ei­nen eine brei­te Palet­te von sozia­len, kul­tu­rel­len und öko­lo­gi­schen Ein­satz­mög­lich­kei­ten angeboten.

Unter­kunft für ukrai­ni­sche Geflüchtete

Bam­ber­ger Gast­fa­mi­li­en gesucht

Die Hilfs­be­reit­schaft gegen­über den Geflüch­te­ten aus der Ukrai­ne in Bam­berg ist groß. Das gilt ins­be­son­de­re für die Fami­li­en, die Men­schen aus dem Kriegs­ge­biet bei sich zu Hau­se auf­ge­nom­men haben. „Freund statt fremd“ und Cari­Thek haben die Bet­ten­bör­se initi­iert. Das Amt für Inklu­si­on betreut die Anbie­ter, ver­mit­telt Wohn­raum und sucht nun nach wei­te­ren Gastfamilien.

Kurz nach Aus­bruch des Krie­ges in der Ukrai­ne kamen in Bam­berg die ers­ten Geflüch­te­ten an. Unmit­tel­bar dar­auf erklär­ten sich zahl­rei­che Men­schen bereit, Schutz­su­chen­de bei sich pri­vat unter­zu­brin­gen. Schnell war abzu­se­hen, wie nötig das Ange­bot von Gast­fa­mi­li­en war. Denn so konn­te für län­ge­re Zeit die unzu­mut­ba­re Unter­brin­gung in Sport­hal­len ver­mie­den werden.

„Für die­se geleb­te Nächs­ten­lie­be sind wir der Bür­ger­schaft sehr dank­bar“, sag­te Ober­bür­ger­meis­ter Star­ke. „Sie ermög­licht den vom Krieg trau­ma­ti­sier­ten Men­schen ein gutes Ankom­men in unse­rer Stadt und ver­mit­telt ihnen das beru­hi­gen­de Gefühl, einen siche­ren Hafen erreicht zu haben.“

Wie in ande­ren Berei­chen der Ukrai­ne-Hil­fe griff auch hier eine schnel­le Zusam­men­ar­beit. In die­sem Fall die­je­ni­ge zwi­schen Cari­Thek, „Freund statt fremd“ und dem ukrai­ni­schen Ver­ein „Bamberg:UA“.

Ange­bot von Cari­Thek, „Freund statt fremd“ und „Bamberg:UA“

„Bei den Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­gern war eine gro­ße huma­ni­tä­re Hilfs­be­reit­schaft zu spü­ren, die wir nicht ver­puf­fen las­sen woll­ten“, sagt Simo­ne Oswald vom Ver­ein „Freund statt fremd“.

Die Cari­Thek stell­te ihre Frei­wil­li­gen-Platt­form zur Ver­fü­gung und erwei­ter­te die­se um eine „Bet­ten­bör­se“. Dar­in kön­nen sich Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger mit frei­em Zim­mer ein­tra­gen. Die Cari­Thek bit­tet aller­dings um Ver­ständ­nis dafür, dass sie Couch-Lösun­gen oder klei­ne­re Zim­mer ohne Bad aktu­ell nicht ver­mit­telt. Die been­gen­de Wohn­si­tua­ti­on kann geflüch­te­te Fami­li­en zusätz­lich belas­tend sein, genau wie für die Gastfamilie.

Ehren­amt­li­che von „Freund statt fremd“ nah­men Kon­takt zu Woh­nungs­ge­ben­den auf und klär­ten Details. Bei der Ver­mitt­lung von in Hotels unter­ge­brach­ten geflüch­te­ten Fami­li­en tra­ten auch Dol­met­sche­rin­nen und Dol­met­scher von „Bamberg:UA“ in Akti­on. Seit es an das kon­kre­te Zusam­men­brin­gen zwi­schen Anbie­ten­den und Suchen­den geht, ist zudem das Amt für Inklu­si­on eingebunden.

Inzwi­schen ist es gelun­gen, über 80 Per­so­nen in 26 Gast­fa­mi­li­en unter­zu­brin­gen. „Es ist beein­dru­ckend zu sehen“, sagt Bam­bergs zwei­ter Bür­ger­meis­ter und Sozi­al­re­fe­rent Jonas Glüsen­kamp, „mit wel­cher Wär­me und Lei­den­schaft sich die Bam­ber­ger Gast­ge­be­rin­nen und Gast­ge­ber hier enga­gie­ren und ihre Gäs­te aus der Ukrai­ne trotz Sprach­bar­rie­re schon nach kur­zer Zeit als Teil ihrer Fami­lie betrachten.“

Die Stadt ver­sorgt die Gast­fa­mi­li­en wöchent­lich mit aktu­el­len Infor­ma­tio­nen. Außer­dem ste­hen für sie auch tele­fo­nisch Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter im Amt für Inklu­si­on bereit.

Infor­ma­tio­nen für Gastfamilien

In der ver­gan­ge­nen Woche fand ein ers­tes Aus­tausch­tref­fen der Gast­fa­mi­li­en in der „Blau­en Frie­da“ statt. Der erfolg­rei­che Start bestärkt die Stadt Bam­berg, die­sen Weg fort­zu­set­zen und wei­te­re Woh­nun­gen zu vermitteln.

Poten­ti­el­le Wohn­raum­an­bie­te­rin­nen und ‑anbie­ter kön­nen ihr Ange­bot direkt online auf der Bet­ten­bör­se ein­stel­len. Das Amt für Inklu­si­on sucht nach pas­sen­den ukrai­ni­schen Fami­li­en und mel­det sich tele­fo­nisch, wenn eine poten­ti­el­le Über­ein­stim­mung gelun­gen ist. Gast­fa­mi­li­en in Bam­berg, die pri­vat ukrai­ni­sche Fami­li­en auf­ge­nom­men haben, kön­nen sich eben­falls beim Amt für Inklu­si­on mel­den und aktu­el­le Infor­ma­tio­nen erhalten.