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ERBA-Insel

Sitz­ge­le­gen­heit und Was­ser­spen­der zugleich

Azu­bis der Stadt­wer­ke eröff­nen neu­en Trinkwasserbrunnen

Gemein­sam mit einem Künst­ler und Bild­hau­er haben Aus­zu­bil­den­de der Stadt­wer­ke Bam­berg im Rah­men ihres jähr­li­chen Azu­bi-Pro­jekts einen Brun­nen geplant und gebaut. Die­ser wur­de nun in Betrieb genommen.

Auf der ERBA-Insel in unmit­tel­ba­rer Nähe zum Spiel­platz spen­det die­ser Brun­nen aus Sand­stein ab sofort fri­sches Trink­was­ser. Der Brun­nen wur­de von Aus­zu­bil­den­den der Stadt­wer­ke Bam­berg gemein­sam mit einem Künst­ler und Bild­hau­er im Rah­men des jähr­li­chen Azu­bi-Pro­jekts geplant und gebaut, wie die Stadt­wer­ke mitteilen.

Der neue Brun­nen am Ein­gang des ERBA-Parks sei Sitz­ge­le­gen­heit und Was­ser­spen­der zugleich und bereits der sechs­te Trink­was­ser­brun­nen, der in Bam­berg eine will­kom­me­ne Erfri­schung bie­te. Auch er wer­de von Mai bis Okto­ber lang­sam aber ste­tig lau­fen, um mög­li­chen Ver­kei­mun­gen vor­zu­beu­gen, berich­ten die Stadt­wer­ke Bam­berg.

Vom Gra­ben der Was­ser­lei­tung über die Model­lie­rung der Ent­wür­fe und Wahl des Mate­ri­als bis zur Bear­bei­tung der Stei­ne und der Instal­la­ti­on des Brun­nens sei­en alle Arbei­ten von den Azu­bis selbst über­nom­men wor­den, unter­stützt von erfah­re­nen Stadt­wer­ke-Kol­le­gen aus der Was­ser­ver­sor­gung und dem Lei­tungs­bau sowie von dem Künst­ler und Bild­hau­er Erik von Brandt.

Erba-Erd­hau­fen

Stadt Bam­berg ver­folgt gericht­li­che Ver­fah­ren weiter

Bei zwei wei­te­ren Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen zum Erba-Erd­hau­fen dis­ku­tier­ten Anwoh­nen­de mit Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke und wei­te­ren Ver­tre­tern der Stadt Bam­berg über den aktu­el­len Sach­stand. Nach einem Gespräch mit Ver­tre­tern der Stadt­ver­wal­tung und dem Anwalt der Gegen­sei­te zeig­te sich Star­ke opti­mis­tisch hin­sicht­lich der Besei­ti­gung der Hauf­wer­ke, sobald ein Nach­lass­ver­wal­ter bestellt sei.

Zahl­rei­che Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner lie­ßen sich jüngst bei den bei­den Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen zum Erba-Erd­hau­fen direkt vor Ort über den aktu­el­len Sach­stand von Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke und wei­te­ren Ver­tre­tern der Stadt Bam­berg in Kennt­nis setzen.

Dabei schil­der­te der OB sei­ne Gesprä­che mit der anwalt­li­chen Ver­tre­tung der Toch­ter des ver­stor­be­nen Inves­tors. Die Stadt, so Star­ke, „wird nicht locker las­sen“ bis der Erd­hau­fen auf der Erba-Insel besei­tigt ist. 

Durch den Tod des bis­he­ri­gen Inves­tors hät­ten sich die Rah­men­be­din­gun­gen im Ver­gleich zum ers­ten Ter­min Anfang Mai geän­dert, wie die Stadt Bam­berg mit­teilt. So wur­de das Straf­ver­fah­ren wegen des Betrei­bens einer ille­ga­len Depo­nie gegen den Ver­ur­sa­cher in Fol­ge sei­nes Able­bens ein­ge­stellt. Die bei­den ande­ren juris­ti­schen Ver­fah­ren lau­fen indes­sen wei­ter, da hier die Gesell­schaft des Inves­tors in der Pflicht ste­he. Dies gel­te sowohl für die öffent­lich-recht­li­che Besei­ti­gungs­an­ord­nung, zu der es eine Ver­hand­lung am Ver­wal­tungs­ge­richt Bay­reuth (VG) geben soll, die aller­dings noch nicht ter­mi­niert ist. Auch die Ver­pflich­tun­gen aus dem städ­te­bau­li­chen Ver­trag müss­ten erfüllt wer­den, beton­te der Oberbürgermeister.

Zwi­schen­zeit­lich erkann­te Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke aber auch posi­ti­ve Signa­le. Am Vor­tag des drit­ten Infor­ma­ti­ons­ter­mins fand ein Gespräch mit Ver­tre­tern der Stadt­ver­wal­tung und dem Anwalt der Gegen­sei­te statt. „Die Stadt hat die berech­tig­te Erwar­tung, dass alle Betei­lig­ten ihrer Ver­ant­wor­tung nach­kom­men“, beton­te Star­ke. Sobald das Gericht einen Nach­lass­ver­wal­ter bestellt hat, müs­se ein Fahr­plan für die Besei­ti­gung der Hauf­wer­ke unver­züg­lich erar­bei­tet werden.

Neue Foli­en für den Erdaushub

Mehr­fach wur­de bei den Gesprä­chen von den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern der Wunsch geäu­ßert, dass die 35 Bäu­me in den Park­buch­ten der ein­zel­nen Stra­ßen end­lich gepflanzt wer­den. Die­ses Anlie­gen sei auch der Stadt Bam­berg sehr wich­tig. Eine Umset­zung stell­te Tho­mas Bee­se, Tech­ni­scher Werk­lei­ter der Bam­ber­ger Ser­vice Betrie­be (BSB), in der anste­hen­den Pflanz­zeit im Herbst in Aus­sicht, wenn die juris­ti­schen Fra­gen bis dahin geklärt sind.

Der Lei­ter des Umwelt­am­tes, Tobi­as Schenk, berich­te­te außer­dem, dass das klei­ne­re Teil­hauf­werk dem­nächst mit einer sta­bi­len, UV-resis­ten­ten Folie erneut abge­deckt wer­den muss. Es han­de­le sich dabei um eine boden­schutz­recht­li­che Vor­sor­ge­maß­nah­me. Der grö­ße­re Teil des Hauf­wer­kes muss dage­gen nicht abge­deckt wer­den. Die Stadt steht in Kon­takt mit den Bau­fir­men zur bal­di­gen Umset­zung der Maßnahmen.

Die Teil­neh­mer ver­ein­bar­ten mit dem Ober­bür­ger­meis­ter eine Fort­set­zung des Dia­logs, „um gemein­sam zum Ziel zu kommen.“

Stadt­ent­wick­lung auf der ERBA-Insel preiswürdig

Aus­zeich­nung im Lan­des­wett­be­werb „Gemein­sam Orte gestal­ten“ auf der Jubi­lä­ums­ver­an­stal­tung „50 Jah­re Städtebauförderung“

Die Bam­ber­ge­rin­nen und Bam­ber­ger haben den ERBA-Park und das neue Stadt­quar­tier an der Insel­spit­ze längst ins Herz geschlos­sen, nun folgt eine bay­ern­wei­te Aner­ken­nung: Auf der Jubi­lä­ums­ver­an­stal­tung „50 Jah­re Städ­te­bau­för­de­rung“ wur­de die Kon­ver­si­on der ehe­ma­li­gen Indus­trie­bra­che ERBA im Lan­des­wett­be­werb „Gemein­sam Orte gestal­ten“ ausgezeichnet.

Seit 50 Jah­ren hilft die Städ­te­bau­för­de­rung in Bay­ern, das Lebens­um­feld der Men­schen auf­zu­wer­ten und Stadt- und Orts­mit­ten attrak­ti­ver zu gestal­ten. Im Rah­men einer Jubi­lä­ums­ver­an­stal­tung in Mün­chen am 1. Juli wür­dig­ten inter­na­tio­na­le Fach­leu­te die­se her­aus­ra­gen­de Leis­tung. Bay­erns Bau­mi­nis­te­rin Kers­tin Schrey­er zeich­ne­te als Schirm­her­rin des Lan­des­wett­be­werbs 2021 „Gemein­sam Orte gestal­ten“ im Rah­men der Ver­an­stal­tung auch ins­ge­samt 19 Städ­te und Gemein­den für ihre gelun­ge­ne Stadt- und Orts­er­neue­rung aus. Die Stadt Bam­berg konn­te nicht nur im Rah­men der Städ­te­bau­för­de­rung finan­zi­ell pro­fi­tie­ren, sie wur­de mit dem Pro­jekt „ERBA-Insel – Ent­wick­lung einer Indus­trie­bra­che zur attrak­ti­ven Park- und Wohn­land­schaft“ auch als Preis­trä­ge­rin in der Kate­go­rie „Reak­ti­vie­rung und Ent­wick­lung“ gewür­digt.
In der dazu­ge­hö­ri­gen Fest­schrift wur­de die Stadt­um­bau­maß­nah­me als bei­spiel­ge­bend anerkannt.

„In Bam­berg ent­stand auf einem ehe­ma­li­gen Stand­ort der Tex­til­in­dus­trie, dem ERBA-Gelän­de, mit Hil­fe einer Lan­des­gar­ten­schau ein qua­li­täts­vol­ler und mul­ti­funk­tio­na­ler Frei­raum. Mit der Rena­tu­rie­rung des „Fisch­pas­ses“ gelang es, das Gebiet bei­spiel­haft öko­lo­gisch auf­zu­wer­ten. Spu­ren des indus­trie­kul­tu­rel­len Erbes wur­den in die Gestal­tung des Parks inte­griert und anspre­chen­de Spiel- und Auf­ent­halts­mög­lich­kei­ten geschaf­fen. Es gelang, das ehe­mals ver­schlos­se­ne Brach­ge­län­de in das Stadt­ge­we­be zu inte­grie­ren und zugäng­lich zu machen. Frei­raum­ent­wick­lung und die städ­te­bau­li­che Ent­wick­lung eines Uni­ver­si­täts­cam­pus und neu­er Wohn­be­bau­ung grei­fen in die­ser Park- und Wohn­land­schaft über­zeu­gend räum­lich und funk­tio­nal inein­an­der. Das Pro­jekt zeigt ein­drück­lich, wie wesent­lich Grün- und Frei­raum zur Stadt­ent­wick­lung beitragen.“

Für die Umset­zung des Stadt­ent­wick­lungs­kon­zep­tes hat­te sich die Stadt Bam­berg für die Lan­des­gar­ten­schau 2012 bewor­ben. So war es mög­lich, einen neu­en Stadt­park als zen­tra­le Kern­maß­nah­me umzu­set­zen. Dank der Auf­nah­me in das Städ­te­bau­för­der­pro­gramm „Stadt­um­bau West“ und der Fest­le­gung des Sanie­rungs­ge­bie­tes „ERBA Süd“ konn­te die Kon­ver­si­on der ehe­ma­li­gen Indus­trie­bra­che erfolg­reich umge­setzt werden.

Bür­ger­meis­ter Wolf­gang Metz­ner nahm in Ver­tre­tung von OB Andre­as Star­ke an der Preis­ver­lei­hung in Mün­chen teil. Für Bau­re­fe­rent Tho­mas Bee­se ist „die ehe­ma­li­ge ERBA-Bra­che das bekann­tes­te Bei­spiel der Reak­ti­vie­rung von brach­ge­fal­le­nen Flä­chen in der Innen­stadt. Die Stadt Bam­berg darf zurecht stolz dar­auf sein, den Ein­woh­ner­zu­wachs von rund 1.000 Men­schen pro Jahr aus­schließ­lich in der Innen­ent­wick­lung zu bewäl­ti­gen. Unser Ziel ist es, Grund­stü­cke inner­halb der Stadt zu akti­vie­ren, um kei­ne neu­en Flä­chen am Stadt­rand zu versiegeln.“

Moha­med Hédi Adda­la-Weg eröffnet

Inter­re­li­giö­ser Weg „Auf den Spu­ren des Zelts der Religionen“

Das „Zelt der Reli­gio­nen“ hat nach der Lan­des­gar­ten­schau auf der ERBA-Insel im Jahr 2012 sei­nen fes­ten Platz am Mar­kus­platz gefun­den. Ein Fuß­weg zwi­schen bei­den Sta­tio­nen wur­de nun dem lang­jäh­ri­gen Vor­sit­zen­den des Migran­tin­nen- und Migran­ten­bei­ra­tes (MIB) gewid­met: Moha­med Hédi Addala.

Bereits im Jahr 2020 war die Idee ent­stan­den, einen inter­re­li­giö­sen Weg „Auf den Spu­ren des Zelts der Reli­gio­nen“ zu schaf­fen. Wer die etwa zwei Kilo­me­ter der nun eröff­ne­ten Stre­cke geht, kann sich an ins­ge­samt sie­ben Sta­tio­nen mit ver­schie­de­nen Aspek­ten im Leben und Glau­ben von Juden, Chris­ten, Mus­li­men und Bahá´í beschäf­ti­gen. Benannt wur­de der Weg nach Moha­med Hédi Adda­la, der ver­gan­ge­nes Jahr ver­stor­ben ist. „Als lang­jäh­ri­ger Vor­sit­zen­der des MIB ist er unver­ges­sen. Er hat den inter­re­li­giö­sen Dia­log unse­rer Stadt ent­schei­dend geprägt“, sag­te Bam­bergs Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke bei der Fei­er­stun­de, die unter stren­gen coro­na­kon­for­men Vor­ga­ben stattfand.

Adda­la hat­te zudem das Pro­jekt des „Zelts der Reli­gio­nen“ geför­dert und beglei­tet. In Zei­ten der Pan­de­mie set­ze man nun „ein Hoff­nungs­zei­chen, einen Hoff­nungs­weg“, so Dekan Hans-Mar­tin Lech­ner, ers­ter Vor­sit­zen­der des För­der­ver­eins „Zelt der Reli­gio­nen“. Er bedank­te sich bei allen Orga­ni­sa­to­ren, beim Gar­ten­amt der Stadt Bam­berg und bei Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke für die unkom­pli­zier­te Umset­zung des Weges. Adda­las Wit­we Eli­sa­beth sprach von „einer gro­ßen Freu­de und Ehre für mei­ne Fami­lie und mich“. Das „Zelt der Reli­gio­nen“ sei ein Ort des Glau­bens, an dem das Mit­ein­an­der berei­chert werde.

Die sie­ben Sta­tio­nen des inter­re­li­giö­sen Weges stell­te Rab­bi­ne­rin Yael Deu­sel, zwei­te Vor­sit­zen­de des För­der­ver­eins, vor. Aus­führ­li­che Infor­ma­tio­nen zum „Moha­med Hédi Adda­la-Weg“ gibt es am „Zelt der Reli­gio­nen“ auf einem Fly­er und im Inter­net unter www.zelt-der-religionen.de.

Am Ende der Fei­er­stun­de spra­chen Dekan Hans-Mar­tin Lech­ner, Rab­bi­ne­rin Yeal Deu­sel, Imam Yasar Sahin und Bir­git Asbeck von den Bahá’i Gebe­te der ver­schie­de­nen Religionen.